Joseph Schumacher: Unterschied zwischen den Versionen

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=== Schriften ===
=== Schriften ===
==== Organspende und Organtransplantation (2014) ====
Joseph Schuhmacher brachte im Jahr 2014 in der "Schriftenreihe der Aktion Leben e.V." (Nr. 31) das Heft "Organspende und Organtransplantation. Ihre Wertung im Licht der christlichen Ethik" heraus.<ref>http://www.aktion-leben.de/fileadmin/dokumente/PDF-Archiv/H-031.pdf Zugriff am 10.01.2019.</ref> Darin heißt es:
Joseph Schuhmacher brachte im Jahr 2014 in der "Schriftenreihe der Aktion Leben e.V." (Nr. 31) das Heft "Organspende und Organtransplantation. Ihre Wertung im Licht der christlichen Ethik" heraus.<ref>http://www.aktion-leben.de/fileadmin/dokumente/PDF-Archiv/H-031.pdf Zugriff am 10.01.2019.</ref> Darin heißt es:


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{{Zitat2|Irreversibilität ist eine Prognose, nicht eine medizinisch beobachtbare Tatsache. (15)}}
{{Zitat2|Irreversibilität ist eine Prognose, nicht eine medizinisch beobachtbare Tatsache. (15)}}
Niemand kehrte je vom Hirntod zurück, siehe: [[Alan Shemon]]
Niemand kehrte je vom Hirntod zurück, siehe: [[Alan Shewmon]]


{{Zitat2|Wir können heute viele Patienten erfolgreich behandeln, die in der Vergangenheit als
{{Zitat2|Wir können heute viele Patienten erfolgreich behandeln, die in der Vergangenheit als
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Hirntote brauchen ein neues Gehirn und ein Backup von der [[Datenbank ihres Lebens]]. Anders können diese nicht erfolgreich behandelt werden.
Hirntote brauchen ein neues Gehirn und ein Backup von der [[Datenbank ihres Lebens]]. Anders können diese nicht erfolgreich behandelt werden.


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{{Zitat2|Eine Diagnose des Todes durch  neurologische  Kriterien  allein  ist  Theorie,  keine  wissenschaftliche  Tatsache. (15)}}
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Dass beim [[Hirntod]] die Gehirnzellen keinen Stoffwechsel haben und sich auf den Weg zur Selbstauflösung ([[Autolyse]]) befinden, ist eine erwiesene Tatsache.


{{Zitat2|
{{Zitat2| Im Gegenteil, von der Mehrheit der  Teilnehmer  des  Kongresses  wurde  das  Hirntodkriterium  als wissenschaftlich unzureichend angesehen. (15)}}
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Dies besagt nur, dass die Mehrheit der Teilnehmer den pathophysiologischen Zustand des Hirntodes und seine Tragweite auf das [[Menschsein]] nicht verstanden hat.


{{Zitat2|
{{Zitat2|Dabei scheint in den letzten Jahren die Zahl derer zu wachsen, die massiv ethische Bedenken  geltend  machen  angesichts  der  Organtransplantationen. (15)}}
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Es scheint auch die Zahl der Kreationisten zu wachsen. Doch was beweist das schon?


{{Zitat2|
{{Zitat2|Unter ihnen sind auch nicht wenige Mediziner, wenngleich sie, das sei zugegeben, in der Minderheit sind. (15)}}
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In Deutschland dürften dies nicht mehr als 20 sein, eine sehr kleine Minderheit.


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{{Zitat2|... er  erinnerte  dabei  an  den  Stillstand der Atmung und des Herzschlags, an das Erlöschen der Augen und an die Leichenstarre, seit unvordenklichen Zeiten Zeichen für den Tod (16)}}
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Die Totenstarre als sicheres Todeszeichen gibt es seit dem 19. Jh., Stillstand der Atmung und des Herzschlages seit dem 18. Jh. Davor hielt man jemanden für tot, der sich nicht mehr bewegte.


{{Zitat2|
{{Zitat2|... beim Hirntodkriterium gehe es nicht mehr  um  die  Erhaltung  des  Lebens  eines  Sterbenden,  sondern darum,  ihn  möglichst  schnell  für  tot  zu  erklären, damit  die  lebenserhaltenden  Maßnahmen  nicht  mehr  fortgeführt  werden müssten  und  damit  man  lebenswichtige  Organe  erhalte,  um  das Leben anderer Menschen durch Transplantationen zu retten. (16)}}
}}
Seit 1960 erfolgt nachweislich nach der Feststellung des Hirntodes das [[Therapieende]]. Die ersten Organe (Nieren) wurden 1964 aus Hirntoten entnommen. Siehe: [[Chronik/Hirntod]]


{{Zitat2|
{{Zitat2|Deshalb  gehe  es  hier  nicht  um  die  Interessen  des  Patienten,  sondern darum, ihn als Subjekt der eigenen Interessen so bald wie möglich zu  eliminieren. (16)}}
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Dieser "Patient" ist ein [[Hirntoter]], d.h. ein Toter mit maximal großem Anteil an [[Supravitalität]].


{{Zitat2|
{{Zitat2|Er  betonte  dabei,  dass  in  Deutschland  nicht  nur Philosophen,  sondern  auch  führende  Juristen  und  Mediziner  die Anwendung  des  Hirntodes  als  Bestimmung  des  Todes  in  Frage
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stellten. (16)}}
Es stellt sich hierbei die Frage, inwieweit diese Personen den pathophysiologischen Zustand [[Hirntod]] und seine Tragweite für das [[Menschsein]] verstanden haben.


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{{Zitat2|Gehirnstamm  ist  im  Hinblick  auf  die  Aufrechterhaltung  des  Lebens  ein  Organ  wie  andere  Organe  auch  und  kann  wie  diese zumindest  teilweise  ersetzt  werden (17)}}
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Der [[Hirnstamm]] regelt vor allem vitale Grundfunktionen des Körpers. Das [[Bewusstsein]] und die [[Datenbank unseres Lebens]] ist jedoch vor allem an das [[Großhirn]] gebunden. Hierfür gibt es keinen Ersatz.


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{{Zitat2|Der Tod ... ist schon wesensmäßig etwas ganz anderes als der Untergang eines Organs. (17)}}
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Was ist dann der Tod, wenn nicht der [[Hirntod]]?


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{{Zitat2|Kann ein Mensch für  tot  angesehen  werden,  wenn  97%  seiner  Körperzellen  noch
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funktionieren, aber nur die 3%, die sein Gehirn ausmachen, ausgefallen sind? (17)}}
Noch nie wurde der Tod eines Menschen nach den Anteilen seiner biologischen Masse definiert.


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{{Zitat2|Schließlich begründen auch  die  mehrfach  beobachteten  Hirntod-Schwangerschaften  er-
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hebliche Zweifel an der Annahme, der hirntote Organismus befinde  sich  in  einem  Zustand  vollständiger  Desorganisation. (18)}}
Dies belegt nur, zu was ein [[intermediäres Leben]] fähig ist, siehe: [[schwangere Hirntote]].


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{{Zitat2|Die Hirntod-Schwangerschaften ... sind geradezu  exemplarisch  für  die  ganzheitlichen  Leistungen  eines hirntoten Organismus. (18)}}
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Das sind nicht die Leistungen eines hirntoten Organismus, sondern die Leistungen der Intensivmedizin.


{{Zitat2|
{{Zitat2|Im  Hirntod  hat  der  Sterbeprozess  begonnen.  Hirntote  sind Sterbende. (19)}}
}}
Man könnte auch sagen, dass der Sterbeprozess mit der Zeugung begonnen hat, weil damit unweigerlich feststeht, dass man sterben wird. Hirntote sind höchstens sterbende Körper, denn der Mensch ist mit Eintritt des Hirntodes bereits tot.


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{{Zitat2| Der  Sterbeprozess  eines  menschlichen  Organismus dürfte  erst  in  dem  Augenblick  abgeschlossen  sein,  in  dem  dieser sämtliche Vitalfunktionen verloren hat, in dem man von Lebensprozessen  nur  noch  auf  der  Ebene  einzelner  Organe  oder  Zellen sprechen kann. (19)}}
}}
Bei [[Hirntoten]] kann man nur noch "von Lebensprozessen  ... auf  der  Ebene  einzelner  Organe  oder  Zellen sprechen".


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Version vom 13. Januar 2019, 09:45 Uhr

Joseph Schumacher (*1934) ist katholischer Theologe.

Schriften

Organspende und Organtransplantation (2014)

Joseph Schuhmacher brachte im Jahr 2014 in der "Schriftenreihe der Aktion Leben e.V." (Nr. 31) das Heft "Organspende und Organtransplantation. Ihre Wertung im Licht der christlichen Ethik" heraus.[1] Darin heißt es:

Verwendet werden können für Transplantationen nur die Organe eines für tot erklärten Menschen. (4)

Der Hirntod wird immer von Ärzten festgestellt. Nur einige Journalisten und Kritiker erklären Menschen für hirntot.

Mit ihm kann man Menschen, bei denen keine Gehirnströme mehr zu messen sind, für tot erklären, auch wenn das Herz noch schlägt. (4)

Bei der HTD wird weitaus mehr durchgeführt, als nur der Versuch, ein EEG abzuleiten. Für medizinische Laien am deutlichsten wird der Hirntod bei der Diagnose, dass das Gehirn nicht mehr durchblutet wird. Dies kann durch verschiedene apparative Diagnostik sicher nachgewiesen werden.

Dabei tendiert jede weitere Folge solcher Kriterien dazu, weniger streng zu sein als frühere Folgen. (5)

D/A/CH hat seit Jahrzehnten den Hirntod als Gesamthirntod definiert. Eine Abweichung von dieser Definition ist nicht im Gespräch.

In keinem Fall haben sie ihren Grund in wissenschaftlichen Beobachtungsmethoden oder in Hypothesen, die aufgestellt und dann verifiziert wurden, was sehr bedeutsam ist. (5)

Keiner der über 170 von Alan Shewmon 1998 veröffentlichten Studie von Hirntoten, die intensivmedizinisch weiterbehandelt wurden, trat eine Besserung oder gar Genesung ein. Sie erlitten meist nach einigen Wochen einen Herzstillstand, die von Pierre Wertheimer 1959 beschriebenen 4 Hirntoten binnen 8 Tagen, ebenso die von Pierre Mollaret und Maurice Goulon ebenfalls 1959 beschriebenen 23 Hirntoten.

... im anderen Fall auf die Überlistung des Todes mit Hilfe der Organe des Sterbenden, die einem anderen Patienten eingepflanzt werden, der sonst sterben würde. (6)

Es ist unangemessen, hier von einer "Überlistung des Todes" zu sprechen, da der Organspender bereits verstorben ist. Passender ist es, hier von einer "Rettung des Lebens" zu sprechen, da mit der TX das Leben des Organ-Patienten gerettet wird.

... und der Spender atme noch, wenn auch mit der Unterstützung eines Beatmungsgerätes. (12)

Hirntod und Eigenatmung schließen sich gegenseitig aus. Dies belegt der Apnoe-Test, ein Bestandteil jeder HTD.

Auf dem Kongress wurde im Video gezeigt, wie ein „Hirntoter“ versucht, sich aufzurichten und die Arme zu verschränken. (12)

Dies sind auf spinale Reflexe zurückzuführen.

In einer Reportage des Zweiten Deutschen Fernsehens über den Organhandel stellten britische Ärzte der Universität Cambridge am 18. April 1989 fest, dass man nicht ausschließen könne, dass Hirntote noch Schmerz empfänden oder über andere Wahrnehmungen verfügten, (13)

Für britische Hirntote stimmt dieses Aussage, da dort der Hirntod als Hirnstammtod definiert ist, ebenso auch in Polen. Für Hirntote in D/A/CH ist diese Aussage unzutreffend, da hier der Hirntod als Gesamthirntod definiert ist.

Sie befinden sich im Prozess des Sterbens, in den man nicht aktiv eingreifen darf, ... Faktisch kommt ein Eingreifen in den Sterbeprozess um einer Organtransplantation willen

immer der aktiven Euthanasie gleich. ... Man kann nicht das aktive Eingreifen in den Sterbeprozess eines Menschen, der sterben möchte, als moralisch unerlaubt ansehen, die aktive Beendigung des Sterbeprozesses, um ein Organ zu gewinnen, jedoch als moralisch gerechtfertigt. (13)

Hirntote im Vergleich mit Patienten, bei denen nach Patientenverfügung das Therapieende gewünscht wird.

Fähigkeit Patientenverfügung Hirntod
Kommunikation sich mitteilen können unmöglich unmöglich
Können gehen, sprechen, singen, musizieren, balancieren unmöglich unmöglich
Wahrnehmung sehen, hören, riechen, schmecken, tasten möglich unmöglich
Bewusstsein denken, planen, erfinden, kreativ etwas erschaffen möglich unmöglich
Erinnerung was man erlebt hat (DuL) möglich unmöglich
Wissen was wir gelernt haben (DuL) möglich unmöglich
Gefühle Liebe, Hass, Vertrauen, Angst, Hoffnung, Sorge möglich unmöglich
Eigenatmung atmet selbstständig, wenn auch schwer möglich unmöglich
Hirnstammreflexe Licht-, Lidschluss-, ... Atem-Reflex vorhanden nicht vorhanden
Homöostase Körpertemperatur, Wasserhaushalt gestört sehr gestört
Herzschlag vorhanden vorhanden
Verbesserung des Zustandes? sehr unwahrscheinlich völlig unmöglich
gewünscht Mord?
Das "unmöglich" ist beim Hirntod deswegen dauerhaft, weil die Gehirnzellen im Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm seit Eintritt des Hirntodes so schwer geschädigt sind, dass sie nicht nur nie wieder funktionieren werden (irreversibel). Sie befinden sich in einem so weit fortgeschritten Sterbeprozess, dass dieser unaufhaltsamen geworden ist und der nach Tagen des Hirntodes mit der Auflösung des Gehirns (Autolyse) endet.
Die Definition des Todes vom Ausfall der Gehirnfunktionen ist eine „Zweckdefinition zur Organgewinnung". (14)

Seit 1960 erfolgt nachweislich nach der Feststellung des Hirntodes das Therapieende. Die ersten Organe (Nieren) wurden 1964 aus Hirntoten entnommen. Siehe: Chronik/Hirntod

Eine sechsundzwanzigjährige krebskranke Amerikanerin hat am 1. August 2005, drei Monate nachdem sie als hirntot erklärt worden war, ein gesundes Kind zur Welt gebracht, um nach der Geburt bewusst zu sterben. (14)

Nach der sachlich korrekten Feststellung des Hirntodes hat noch kein Hirntoter des Bewusstsein wiedererlangt. Daher konnte auch diese Amerikanerin nicht "bewusst sterben". Siehe auch: schwangere Hirntote

Kann ein Leichnam ein Kind zur Welt bringen? Wie sollte das möglich sein ohne die Einwirkung und Steuerung durch das tot geglaubte Gehirn? (14)

Alle Kinder von schwangeren Hirntoten wurden per Kaiserschnitt entbunden, meist um die 30. SSW. Eine Schwangerschaft dauert gewöhnlich 40 SSW. Bei Kaiserschnitt wird kein Gehirn von der Mutter benötigt.

Und wieso darf man von dem Fehlen der Möglichkeit des Geistes, sich zu manifestieren, auf seine Abwesenheit schließen? (14)

Bei Hirntod ist der Geist nicht abwesend, so wie beim Schlaf oder Koma, sondern die physiologische Basis des Geistes, das Gehirn, ist zerstört.

Das völlige Aufhören der Gehirnaktivität kann nicht angemessen festgestellt werden. (15)

Ein Organ, beim Hirntod das Gehirn, das nicht mehr durchblutet wird, kann nur tot sein.

Irreversibilität ist eine Prognose, nicht eine medizinisch beobachtbare Tatsache. (15)

Niemand kehrte je vom Hirntod zurück, siehe: Alan Shewmon

Wir können heute viele Patienten erfolgreich behandeln, die in der Vergangenheit als

hoffnungsloser Fall angesehen wurden. (15)

Hirntote brauchen ein neues Gehirn und ein Backup von der Datenbank ihres Lebens. Anders können diese nicht erfolgreich behandelt werden.

Eine Diagnose des Todes durch neurologische Kriterien allein ist Theorie, keine wissenschaftliche Tatsache. (15)

Dass beim Hirntod die Gehirnzellen keinen Stoffwechsel haben und sich auf den Weg zur Selbstauflösung (Autolyse) befinden, ist eine erwiesene Tatsache.

Im Gegenteil, von der Mehrheit der Teilnehmer des Kongresses wurde das Hirntodkriterium als wissenschaftlich unzureichend angesehen. (15)

Dies besagt nur, dass die Mehrheit der Teilnehmer den pathophysiologischen Zustand des Hirntodes und seine Tragweite auf das Menschsein nicht verstanden hat.

Dabei scheint in den letzten Jahren die Zahl derer zu wachsen, die massiv ethische Bedenken geltend machen angesichts der Organtransplantationen. (15)

Es scheint auch die Zahl der Kreationisten zu wachsen. Doch was beweist das schon?

Unter ihnen sind auch nicht wenige Mediziner, wenngleich sie, das sei zugegeben, in der Minderheit sind. (15)

In Deutschland dürften dies nicht mehr als 20 sein, eine sehr kleine Minderheit.

... er erinnerte dabei an den Stillstand der Atmung und des Herzschlags, an das Erlöschen der Augen und an die Leichenstarre, seit unvordenklichen Zeiten Zeichen für den Tod (16)

Die Totenstarre als sicheres Todeszeichen gibt es seit dem 19. Jh., Stillstand der Atmung und des Herzschlages seit dem 18. Jh. Davor hielt man jemanden für tot, der sich nicht mehr bewegte.

... beim Hirntodkriterium gehe es nicht mehr um die Erhaltung des Lebens eines Sterbenden, sondern darum, ihn möglichst schnell für tot zu erklären, damit die lebenserhaltenden Maßnahmen nicht mehr fortgeführt werden müssten und damit man lebenswichtige Organe erhalte, um das Leben anderer Menschen durch Transplantationen zu retten. (16)

Seit 1960 erfolgt nachweislich nach der Feststellung des Hirntodes das Therapieende. Die ersten Organe (Nieren) wurden 1964 aus Hirntoten entnommen. Siehe: Chronik/Hirntod

Deshalb gehe es hier nicht um die Interessen des Patienten, sondern darum, ihn als Subjekt der eigenen Interessen so bald wie möglich zu eliminieren. (16)

Dieser "Patient" ist ein Hirntoter, d.h. ein Toter mit maximal großem Anteil an Supravitalität.

Er betonte dabei, dass in Deutschland nicht nur Philosophen, sondern auch führende Juristen und Mediziner die Anwendung des Hirntodes als Bestimmung des Todes in Frage

stellten. (16)

Es stellt sich hierbei die Frage, inwieweit diese Personen den pathophysiologischen Zustand Hirntod und seine Tragweite für das Menschsein verstanden haben.

Gehirnstamm ist im Hinblick auf die Aufrechterhaltung des Lebens ein Organ wie andere Organe auch und kann wie diese zumindest teilweise ersetzt werden (17)

Der Hirnstamm regelt vor allem vitale Grundfunktionen des Körpers. Das Bewusstsein und die Datenbank unseres Lebens ist jedoch vor allem an das Großhirn gebunden. Hierfür gibt es keinen Ersatz.

Der Tod ... ist schon wesensmäßig etwas ganz anderes als der Untergang eines Organs. (17)

Was ist dann der Tod, wenn nicht der Hirntod?

Kann ein Mensch für tot angesehen werden, wenn 97% seiner Körperzellen noch

funktionieren, aber nur die 3%, die sein Gehirn ausmachen, ausgefallen sind? (17)

Noch nie wurde der Tod eines Menschen nach den Anteilen seiner biologischen Masse definiert.

Schließlich begründen auch die mehrfach beobachteten Hirntod-Schwangerschaften er-

hebliche Zweifel an der Annahme, der hirntote Organismus befinde sich in einem Zustand vollständiger Desorganisation. (18)

Dies belegt nur, zu was ein intermediäres Leben fähig ist, siehe: schwangere Hirntote.

Die Hirntod-Schwangerschaften ... sind geradezu exemplarisch für die ganzheitlichen Leistungen eines hirntoten Organismus. (18)

Das sind nicht die Leistungen eines hirntoten Organismus, sondern die Leistungen der Intensivmedizin.

Im Hirntod hat der Sterbeprozess begonnen. Hirntote sind Sterbende. (19)

Man könnte auch sagen, dass der Sterbeprozess mit der Zeugung begonnen hat, weil damit unweigerlich feststeht, dass man sterben wird. Hirntote sind höchstens sterbende Körper, denn der Mensch ist mit Eintritt des Hirntodes bereits tot.

Der Sterbeprozess eines menschlichen Organismus dürfte erst in dem Augenblick abgeschlossen sein, in dem dieser sämtliche Vitalfunktionen verloren hat, in dem man von Lebensprozessen nur noch auf der Ebene einzelner Organe oder Zellen sprechen kann. (19)

Bei Hirntoten kann man nur noch "von Lebensprozessen ... auf der Ebene einzelner Organe oder Zellen sprechen".


Hirntod und Organtransplantation (2013)

Im Jahre 2013 verfasste er in der Zeitschrift "Ethica" einen längeren Aufsatz.[2] Die in Klammer gesetzten Zahlen am Ende der Zitate bezeichnen die Seiten in der vorliegenden DOC-Datei.

Das Fundament oder die Voraussetzung der Organtransplantationsmedizin ist der Hirntod, verstanden als unumkehrbarer Ausfall aller messbaren Hirnfunktionen. (4)

Dies ist nicht präzise formuliert: Der irreversible Ausfall aller Hirnfunktionen wird nicht gemessen, sondern festgestellt. Die Nichtdurchblutung des Gehirns wird gemessen und daraus folgernd der sichere Tod der Gehirnzellen daraus gefolgert.

Aber die Feststellung, der Hirntod sei der Tod des Menschen, sie ist auf jeden Fall eine Konvention im Dienst der Organtransplantation. (6)

Bei über die Hälfte der Hirntoten werden nach Feststellung des Hirntotes keine Organe entnommen, sondern die künstliche Beatmung beendet.[3] Dabei waren im Jahre 2016 über 75% der potentiellen Organspender wirkliche Organspender.[4]

Man verweist darauf, dass möglicherweise die Apparate keine sichere Auskunft geben oder dass entwickeltere Apparate morgen möglicherweise bessere Ergebnisse bringen werden. (7)

In D/A/CH ist ohne klininisch Diagnostik (Feststellung des Ausfalls der Hirnstammreflexe ohne Geräte) keine HTD vollständig. Diese klinische Diagnostik gehört in D/A/CH zwingend zu jeder HTD.

Immerhin wird von Hirntoten berichtet, die unerwartet wieder zum Leben erwacht sind. (7)

Immer wieder werden Patienten vorgestellt, die den Hirntod überlebt haben, weil etwa ein Arzt oder eine Pflegeperson oder ein Angehöriger oder irgendein Zufall die geplante Explan-tation verhindert haben. (17)
Sieht man einmal ab von den Fällen, in denen Patienten den Hirntod überlebt haben, ... (19)

Es gibt diese Berichte, aber diese Berichte sind falsch. Aus dem Hirntod gibt es kein Zurück ins Leben. Das beweist auch die Studie von Alan Shewmon.

Zwischen 1968 und 1978 wurden mindestens dreißig verschiedene Folgen solcher Kriterien veröffentlicht, seither kamen noch viele weitere hinzu, woraus ersichtlich wird, dass in verschiedenen Ländern verschiedene Regelungen für die Organentnahme gelten. (8)

Diese Zahl von über 30 verschiedenen Kriterien taucht immer wieder auf. Noch nie wurde eine Liste dieser über 30 verschiedenen Kriterien gezeigt.

Die Geistseele, welche die Personalität des Menschen bedingt, manifestiert sich nicht nur im Gehirn, sondern auch in den anderen Organen des Menschen, mehr oder weniger. (9)

Ohne Gehirn besitzt der Mensch keine Geistseele, da diese aus dem Gehirn hervorgeht und sich beim Hirntod nicht in ein anderes Körperteil zurückziehen kann.

Offenbar weiß man, dass die Hirntoddefinition keine Gewähr dafür bietet, dass dem Hirntoten kein Leid zugefügt wird. (12)

Hirntoten in D/A/CH ist das Schmerzempfinden für immer erloschen.

Spaemann fügte hinzu, um die Fragwürdigkeit der Organtransplantation als solcher hervorzuheben, beim Hirntodkriterium gehe es nicht mehr um die Erhaltung des Lebens eines Sterbenden, sondern darum, ihn möglichst schnell für tot zu erklären, damit die lebenserhaltenden Maßnahmen nicht mehr fortgeführt werden müssten und damit man lebenswichtige Organe erhalte, um das Leben anderer Menschen durch Transplantationen zu retten. (13

Auch wenn wir keine Organtransplantation bräuchten, so bräuchten wir weiterhin die Feststellung des Hirntodes zur Beendigung einer sinnlos gewordenen Therapie.

"Kann ein Mensch für tot angesehen werden, wenn 97 % seiner Körperzellen noch funktionieren, aber nur die 3 %, die sein Gehirn ausmachen, ausgefallen sind?" (14)

Kann ein enthaupteter Mensch tot sein? Es sind dabei nur knapp 10% des Körpers abgetrennt.

In einer Reportage des Zweiten Deutschen Fernsehens über den Organhandel stellten britische Ärzte der Universität Cambridge am 18. April 1989 fest, dass man nicht ausschließen könne, dass Hirntote noch Schmerz empfänden oder über andere Wahrnehmungen verfügten (15)

In Großbritannien gilt der Hirnstammtod, weswegen dort der Hirntote noch Schmerzen empfinden kann.

Eine sechsundzwanzigjährige krebskranke Amerikanerin hat am 1. August 2005, drei Monate nachdem sie als hirntot erklärt worden war, ein gesundes Kind zur Welt gebracht, um nach der Geburt bewusst zu sterben. (15)

Es war Susan Torres. - Seit dem Jahr 1997 steht in der Entscheidungshilfe bzw. Richtlinie zur Feststellung des Hirntodes: "Das Fortbestehen einer Schwangerschaft widerspricht nicht dem eingetretenen Hirntod der Mutter. Eine Schwangerschaft wird endokrinologisch von der Plazenta und nicht vom Gehirn der Mutter aufrechterhalten" oder sinngemäß entsprechend. - Susan Torres ist nicht bewusst gestorben, denn spätestens mit Eintritt des Hirntodes ist Wahrnehmung und Bewusstsein für immer erloschen.

Der US-amerikanische Neurologe Alan Shewmon, heute "der heftigste Kritiker der Hirntodthese" dokumentiert bis 1998 175 Fälle von Überleben des Hirntodes, bei denen der Hirntod einwandfrei festgestellt worden sei. (17)

Alan Shewmon trug von 175 Hirntoten die Daten zusammen. Hiervon lagen nur von 56 Hirntoten sichere Belege für die Durchführung der HTD vor. Keiner von ihnen "überlebte" den Hirntod. Sie alle blieben bis zur Asystolie im Zustand Hirntod und besaßen nur einen funktionierenden Blutkreislauf.

Allein, selbst wenn man den Hirntod mit letzter Sicherheit feststellen könnte, wäre damit nicht die Sicherheit gegeben, dass ein Mensch tot ist. (17)

Den Hirntod kann man sicher feststellen. Der Hirntod ist die sicherste Diagnostik in der Medizin. Damit kann - bei korrekter Durchführung der HTD auch mit Sicherheit gesagt werden, dass der Mensch tot ist.

Wenn der Hirntod der Tod des Menschen ist, dann ist das ungeborene Kind vor der Bildung des Gehirns oder das Kind vor der Bildung des Großhirns noch kein Mensch. (18)

Wenn der Mensch ohne Puls tot ist, dann lebt der Mensch als Embryo bis zum Herzschlag auch nicht. Wenn der Mensch ohne Eigenatmung oder künstlicher Beatmung tot ist, dann ist das Kind im Mutterleib bis zum ersten Atemzug auch tot.

So halten Hirntote ihre Homöostase aufrecht, den Gleichgewichtszustand des Organismus. (18)

Die Homöostase ist bei Hirntoten schwer gestört. Daher müssen die Ärzte mit entsprechenden Medikamenten dies ausregeln.

Man kann den Hirntod von daher als „Vorverlegung des Individualtodes“ bezeichnen. (19)

Der Hirntod ist die Präzisierung des Individualtodes. Siehe: Es gibt nur einen Tod.

Wenn das Hirntod-Kriterium eine so breite Akzeptanz findet, beruht das, so könnte man sagen, auf dem blinden Vertrauen zu einer Definition, deren tatsächliche Bedeutung für medizinische Laien aber auch für viele Ärzte unbegreiflich bleiben musste. (20)

Hirntote im Vergleich mit Patienten, bei denen nach Patientenverfügung das Therapieende gewünscht wird.

Fähigkeit Patientenverfügung Hirntod
Kommunikation sich mitteilen können unmöglich unmöglich
Können gehen, sprechen, singen, musizieren, balancieren unmöglich unmöglich
Wahrnehmung sehen, hören, riechen, schmecken, tasten möglich unmöglich
Bewusstsein denken, planen, erfinden, kreativ etwas erschaffen möglich unmöglich
Erinnerung was man erlebt hat (DuL) möglich unmöglich
Wissen was wir gelernt haben (DuL) möglich unmöglich
Gefühle Liebe, Hass, Vertrauen, Angst, Hoffnung, Sorge möglich unmöglich
Eigenatmung atmet selbstständig, wenn auch schwer möglich unmöglich
Hirnstammreflexe Licht-, Lidschluss-, ... Atem-Reflex vorhanden nicht vorhanden
Homöostase Körpertemperatur, Wasserhaushalt gestört sehr gestört
Herzschlag vorhanden vorhanden
Verbesserung des Zustandes? sehr unwahrscheinlich völlig unmöglich
gewünscht Mord?
Das "unmöglich" ist beim Hirntod deswegen dauerhaft, weil die Gehirnzellen im Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm seit Eintritt des Hirntodes so schwer geschädigt sind, dass sie nicht nur nie wieder funktionieren werden (irreversibel). Sie befinden sich in einem so weit fortgeschritten Sterbeprozess, dass dieser unaufhaltsamen geworden ist und der nach Tagen des Hirntodes mit der Auflösung des Gehirns (Autolyse) endet.

Was lebt bei einem Hirntoten noch? Ist das für medizinische Laien so unverständlich?

In diesem Zusammenhang werden immer wieder Forderungen laut, nicht den Hirntod, sondern den Herztod als Bedingung für die Explantation der Organe rechtlich zu verankern, was in vielen europäischen Ländern, wenn auch unter strikten Auflagen, heute schon der Fall ist. (22)

DCD lehnen die BÄK und auch neurologische Gesellschaften ab, da die Sicherheit auf Hirntod damit nicht sicher gewährleistet ist.

Beim Herztod ist prinzipiell noch eine Reanimation möglich. (22)

Das ist nur bedingt richtig. - Davon eine Reanimation des Gehirns bei Hirntod abzuleiten ist falsch und damit irreführend.

Die Hingabe seines Lebens war keine Selbsttötung. Sein Tod war keinesfalls gerechtfertigt. Jene, die ihn töteten, begingen einen Mord. Gerade das werden jene, die die Explantation von Hirntoten verteidigen, nicht gelten lassen für jene, die die Explantation vornehmen. (30)

Als Ergebnis schreibt Joseph Schumacher: "Wir hatten gefragt, ob der Hirntod der wirkliche Tod eines Menschen sei und wie man ihn diagnostizieren kann. Beide Fragen müssen zumindest offen bleiben." Das obige Zitat zum Tod Jesu und Maximilian Kolbe lässt diese Vorsicht vermissen. Dort sagt Joseph Schumacher indirekt, dass die zum Mörder werden, "die die Explantation von Hirntoten verteidigen, nicht gelten lassen für jene, die die Explantation vornehmen".

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. http://www.aktion-leben.de/fileadmin/dokumente/PDF-Archiv/H-031.pdf Zugriff am 10.01.2019.
  2. Der Aufsatz liegt von Joseph Schumacher persönlich per E-Mail-Anhang am 24.05.2017 als DOC-Datei zugesandt vor.
  3. http://www.dgni.de/images/stories/pdf/150224_stellungnahme_hirntod_dgn_dgnc_dgni_final.pdf Zugriff am 22.5.2017.
  4. DSO: Jahresbericht 2016, 52.