KAO

Aus Organspende-Wiki
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Der eingetragene Verein "Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V." setzt sich in der Darstellung fast ausschließlich aus Eltern zusammen, deren Kind[Anm. 1] den Hirntod gestorben ist und bei dem die Eltern die Zustimmung zur Organentnahme gegeben haben.

KAO

Selbstdarstellung

Nach § 8 ihrer Satzung vom 18.11.2006 handelt es sich bei KAO um einen e.V. mit Steuerbegünstigigungen.[1] Ob sich damit eine Gemeinnützigkeit verbindet, ist unklar.

Auf der Seite der Vereinsvorstellung[2] steht sehr deutlich, was sie "fordern": "Von uns allen: die eigene Sterblichkeit zu akzeptieren".[Anm. 2] - Sollte dieser e.V. vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt sein, ist dies auf dem Hintergrund dieser Forderung an uns alle schwer nachvollziehbar. Eine solche Forderung hat mit Gemeinnützigkeit kaum was zu tun.

Der Vorstand von KAO besteht aus 6 Personen. Von Stand Sept. 2012 waren eingetragen:[Anm. 3]

  • 1. Vorsitzende: Renate Focke, Bremen
  • 2. Vorsitzender: Johannes Meyer, Köln
  • Schatzmeisterin: Liliana Stahnke
  • Schriftführer: Gebhard Focke, Bremen
  • Beisitzerin: Gisela Meyer, Bad Bodendorf
  • Beisitzer: Martin Stahnke

Bei KAO handelt es sich nach eigenen Angaben meist um Eltern, deren Kind in den Hirntod starben und die der Anfrage um Organspende zugestimmt haben. Anschließend kamen Zweifel an der Richtigkeit dieser Entscheidung.[Anm. 4]

Soweit nicht anders angegeben, dienten für diese Recherche:
- xyz://www.initiative-kao.de/kao-organspende-die-verschwiegene-seite-2011.pdf Zugriff 22.11.2014.

Nach Berichten der Eltern und anderer Familienangehöriger ist im Ablauf der Entscheidungsfindung wie auch bei der Organentnahme nicht alles korrekt oder vorbildlich gelaufen. Die traumatisierten Eltern haben sich zu KAO zusammengeschlossen und setzen sich nun gegen Organspende ein (Jeder soll seine Sterblichkeit akzeptieren).

Oft wird es von den Mitgliedern so gesehen und auch so dargestellt, als hätte die Medizin durch die Organentnahme ihre Kinder getötet. Es wird kaum gesehen, dass ein Unfall mit schwerer Schädelverletzung die Ursache des Hirntods war.

Einzelne Schicksale

Renate und Lutz Greinert

Renate und Lutz Greinert sind die Eltern des 1985 mit 15 Jahren bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Christian Greinert.

Der 15-jährige Christian Greinert fuhr mit dem Fahrrad von der Schule nach Hause. Dabei wurde er von einem Auto erfasst, über die Motorhaube geschleudert und blieb auf dem Gehweg liegen. Mit einem Hubschrauber wurde er in die medizinische Hochschule nach Hannover geflogen. Dort wurde nach Tagen der Hirntod festgestellt. Renate und Lutz Greinert stimmten der Frage um Organspende zu.[3] - Nach der Organentnahme wollte sie den Körper von ihrem Sohn Christian sehen. Er wurde ihr gezeigt. Renate Greinert war entsetzt und wollte nun auch den Oberkörper sehen. Dieser Anblick gab ihr den Rest.
Eine der Reaktionen dieser Erfahrung war die Gründung des Vereins KAO.
Rückblickend sagt Renate Greinert über den Tod ihres Sohnes Christian: "Mein Kind konnte nicht sicher in den Tod hinübergleiten, sein Lebensschiff ist übergangslos abgestürzt."[Anm. 5]

Gisela, Jürgen und Johannes Meyer

Gisela und Jürgen Meyer sind die Eltern des 1991 mit 16 Jahren bei einem Ski-Unfall tödlich verunglückten Lorenz Meyer. Johannes Mayer ist sein Bruder.

Das Ehepaar Meyer machte mit seinen vier Kindern in der frz. Schweiz Skiurlaub.[4] Der 16-jährige Lorenz Meyer stürzte am Ende der Piste und schlug mit dem Hinterkopf auf einen Stein auf. Mit einer schweren Kopfverletzung wurde er ins Krankenhaus gefahren. Als die Eltern in auf der Intensivstation besuchten, sahen sie "in sein völlig unverletzt aussehendes Gesicht".[Anm. 6]

Renate und Gebhard Focke

Renate und Gebhard Focke sind die Eltern des 1997 mit 29 Jahren bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Arnd Focke.

Der 29-jährige Arnd Focke kam nach einem schweren Verkehrsunfall mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma auf die Intensivstation eines Krankenhauses. Zwei Tage später stand die Frage um Organspende im Raum, noch vor der Feststellung des Hirntods. "Unsere Schwiegertochter sagte uns dann wenig später, Arnd hätte sich für Organspende ausgesprochen. Wir teilten das den Ärzten mit."
Renate Focke berichtet weiter: "Den Gedanken an Organentnahme ließ ich nicht zu, denn er passte nicht zu meinem Erleben.
Meine Tochter, die zwischenzeitlich zu Hause gewesen war und zwei Tage später in die Klinik zurückkam, protestierte heftig gegen unsere vorweggenommene Zustimmung zur Organentnahme und sagte erschüttert: 'Er ist doch keine Organbank!' Ich hörte ihren Protest, verstand sie, aber stand ihr nicht bei. Denn über allem stand seine mündliche Erklärung für die Organspende."

Rosemarie Körner Rosemarie Körner beschreibt in der Broschüre "Organspende - die verschwiegene Seite" ihre "Erfahrungen mit dem sogenannten Hirntod": Ihr Mann wurde am Kropf operiert. In der darauf folgenden Nacht kam es zu einem Herzstillstand. Die Reanimation sei erfolglos gewesen. Hiervon wurde umgehend der Oberarzt verständigt, der 20 Minuten später in der Klinik war. Er hätte nun erfolgreich reanimiert und eine Notoperation durchgeführt.[Anm. 7]

Das Fazit von Rosemarie Körner zur Organspende lautet: "Sicher ist nur, dass der Organspender unwiederbringlich tot ist nach der Spende." Dies muss jedoch ergänzt werden mit den Worten: "Genauso sicher tot sind auch alle, denen nach Feststellung des Hirntods die künstliche Beatmung abgestellt wird."[Anm. 8]

Liliana und Martin Stahnke

Die Kinder dieser Eltern

Aus der Summe der o.g. Quellen[Anm. 9] lässt sich diese Tabelle der hirntoten Kinder erstellen:[Anm. 10]

Hirntoter Jahr Alter Art Notiz
Herr Körner 1975 38 Herzinfarkt Ehemann, kein Organspender
Christian Greinert 1985 15 Verkehrsunfall Sohn
Lorenz Meyer 1991 16 Ski-Unfall Sohn
Arnd Focke 1997 29 Verkehrsunfall Sohn

Wortwahl

Man darf gegenüber allem kritisch sein, auch gegenüber der Organspende, aber man sollte in der Wortwahl sachlich bleiben. Hierzu einige Beispiele (Stand 16.1.2014):

Deren Aussage Korrekte Information
"Das Transplantationsgesetz verpflichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und andere zuständige Stellen zur Aufklärung.

Aber
Die Bürger werden einseitig informiert. 'Wenn wir die Gesellschaft aufklären, bekommen wir keine Organe mehr.' (Prof. Pichlmair, 1985)." [1]

Schon in der Namensgebung von KAO steckt das Wort "Aufklärung". Hier wird der BZgA und andere für die Organspende zuständigen Stellen beschuldigt, einseitig zu informieren. Wie es sich mit der "Aufklärung" und der sachlichen Richtigkeit der Aussagen der Seite KAO und ähnlichen verhält, soll hier beispielhaft aufgezeigt werden. - Das Zitat von Prof. Pichlmayr (hier wurde noch der Name falsch geschrieben!) wird zwar vielfach genannt, ist aber nirgendwo glaubhaft belegt. Es widerspricht auch der Grundhaltung von Prof. Pichlmayr, der sich als Toter dagegen nicht mehr wehren kann.
Schon der erwartete Hirntod reicht aus, dass am Patienten Untersuchungen durchgeführt werden, die ausschließlich dem Empfänger dienen. Dabei glauben die Angehörigen noch, dass für den Patienten alles Menschenmögliche getan wird. [2] Nicht der "erwartete Hirntod", sondern der begründete Verdacht auf Hirntod führt zur Durchführung der Hirntoddiagnostik. - Von rund 5.000 Hirntoten jährlich in Deutschland sind nur ca. 1.000 Organspender. Im anderen Falle wird nach Feststellung des Hirntods die Therapie beendet, d.h. die künstliche Beatmung abgestellt. In wenigen Minuten erfolgt hernach der Herzstillstand. - Wenn Hinterbliebene den Hirntod nicht als Tod des Menschen anerkennen, kann es dazu kommen, dass sie meinen, dass noch alles für die Genesung des Hirntoten getan würde.
Etwa 95 von 100 Menschen, denen Organe entnommen wurden, haben nicht selbst zugestimmt. [3] Das ist sachlich korrekt, erweckt jedoch einen falschen Eindruck: Im Jahre 2012 lag von 10,3% der Organspender eine schriftliche Zustimmung zur Organspende vor, bei 23,2% lag eine mündliche Zustimmung, bei 50,6% haben die Hinterbliebenen die Zustimmung vermutet, in 15,9% haben die Hinterbliebenen stellvertretend für den Hirntoten entschieden. (Quelle: DSO Jahresbericht 2012, Seite 14)
Der vollständige Ausfall aller Gehirnfunktionen - "Hirntod" - ist nicht feststellbar. [4] Der Stoffwechsel der Gehirnzellen - d.h. ihr Leben kann - kann eindeutig nachgewiesen werden. - Mit einem Szintigramm kann der Stoffwechsel von Gehirnzellen nachgewiesen werden. Erfolgt in den Gehirnzellen bei Zimmertemperatur kein Stoffwechsel, sind diese tot. Ist Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm abgestorben (so die Definition in D/A/CH von Hirntod), ist die biologische Grundlage unseres Denkens und Wahrnehmens erloschen. Damit ist dieser Mensch tot.
Hirntod ist eine Definition, um dem Sterbenden ungestraft Organe entnehmen zu können. [5] Dass nur bei ca. 20% der Hirntoten die Organe entnommen werden, bei rund 80% die Therapie beendet wird (siehe oben), belegt die Halbwahrheit dieser Aussage.
Hirntote müssen ernährt, gepflegt, überwacht, getestet und mit Medikamenten versorgt werden. [6] Das alles müssen sie nur
  • bis der Hirntod festgestellt ist (Ende der Therapie) = ca. 80% aller Hirntoten
  • bis zur Organentnahme = ca. 20% aller Hirntoten
  • bis zur Geburt des Kindes = ca. 0,2% aller Hirntoten
Notfalls werden sie wiederbelebt! [7] Dieses "wiederbeleben" ist die Bemühung, das Herz wieder zum selbständigen Schlagen anzuregen. Dies wird jedoch nur
  • solange der Hirntod festgestellt ist = ca. 80% aller Hirntoten
  • bis zur Organentnahme = ca. 20% aller Hirntoten
  • bis zur Geburt des Kindes = ca. 0,2% aller Hirntoten

Eine "Reanimation" aus dem Hirntod ist nicht möglich.

Sie sind warm, der Stoffwechsel funktioniert. [8] Weil der Stoffwechsel außerhalb des Gehirns noch funktioniert, sind Hirntote warm. - Weil bei vielen Hirntoten die Homöostase gestört ist, neigen sie dazu, die Umgebungstemperatur anzunehmen. Daher werden sie mit Wärmedecken auf ca. 37°C gehalten.
Hirntote Frauen können Kinder gebären, hirntote Männer können Erektionen haben. [9] Für den Fortbestand der Schwangerschaft ist das Gehirn nicht notwendig, sehr wohl jedoch die Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs. Diese werden durch die Maßnahmen der Intensivmedizin versucht. - Die Erektion ist ein spinaler Reflex, d.h. vom Rückenmark ausgehend. Wäre hierfür das Gehirn verantwortlich, gäbe es kaum noch Männer mit Erektionsstörungen.
Hirntote können Reaktionen auf äußere Reize zeigen. Bewegungen der Arme und Beine sind möglich. [10] Alle diese Reaktionen laufen entweder über das Rückenmark (spinale Reflexe oder sind Reaktionen der Haut (z.B. Rötung bei Entzündung). - Die Bewegungen der Arme und Beine sind spinale Reflexe. Bereits Moses Maimonides (1135-1204) stellte fest, dass die Bewegungen der Enthaupteten nichts mit Lebenszeichen zu tun haben können.
Warum man "hirntoten" Patienten bislang eine angemessene Behandlung vorenthält und die Hirnschädigungen eher verschlimmert, anstatt sie zu diagnostizieren. [11] Der Terminus "'hirntote' Patienten" wird häufig im Kreise der Gegner benutzt.
  • Ist der Hirntod noch nicht festgestellt, ist er Patient, für den noch alles für den Erhalt seines Lebens getan wird.
  • Ist der Hirntod festgestellt, ist er ein Toter. Daher wird dann die Therapie beendet.

Es wird somit keinem Hirntoten eine angemessene Behandlung vorenthalten. Vor der Feststellung des Hirntods wird alles Menschenmögliche getan, um den Hirntod zu vermeiden. Der Hirntod ist somit das letztendliche Scheitern aller Bemühungen der Ärzte, das Leben des Patienten zu retten.

KAO argumentiert auf der Ebene der Eindrücke und Gefühle, ist jedoch gegenüber Fakten beratungsresistent. Sie sehen nicht ein, dass ihr Angehöriger, meist ihr Kind, in Folge eines Unfalls zu Tode gekommen ist, sondern dass er durch die Organentnahme umgebracht wurde.

Schriften und Publikationen

2014 Regensburg: Kontroverse Debatte zur Organspende auf dem Katholikentag

KAO veröffentlichte am 04.06.2014 im Internet den Artikel "Regensburg: Kontroverse Debatte zur Organspende auf dem Katholikentag".[4] Darin heißt es:

Die Zu-Tode-Definierung eines noch lebenden Menschen zum Zwecke der Organgewinnung, die fehlende neutrale Information für die Menschen, die einen Spenderausweis ausfüllen sollen

Hirntote sind lebende Körper eines toten Menschen, siehe: Todesdefinition
Die "Informationen" von KAO kann man wohl kaum als neutral bezeichnen. Stellenweise sind sie sogar irreführend, wie z.B. die Aussagen über angebliche Schmerzen der Hirntoten.

Nach dem Transplantationsgesetz darf erst dann nach einer Organspende gefragt werden, wenn der Hirntod festgestellt ist. Es war strittig, ob diese Feststellung, die ja fremdnützig erfolgt, durch eine Patientenverfügung gedeckt ist, die lebensverlängernde Maßnahmen ablehnt.

Da die Feststellung des Hirntodes ohne jeden Bezug zu einer evtl. Organentnahme durchgeführt wird, kann hier nicht von einer "Fremdnützigkeit" gesprochen werden.

Es sei ihnen bewusst geworden, dass der Sterbeprozess nachhaltig gestört worden sei.

Der Sterbeprozess wird in D/A/CH bei einer Organentnahme nicht nachhaltiger gestört als bei einer Einäscherung.

Es sei auch wichtig, darüber informiert zu sein, dass unter den Bedingungen einer Organentnahme eine Sterbebegleitung durch die Familie nicht möglich ist.

Die Sterbebegleitung ist mit dem Eintritt des Hirnntodes abgeschlossen. Nach der Feststellung des Hirntodes handelt es sich um einen Leichnam. Hinterbliebene brauchen dann Begleitung, nicht der Hirntote.

Sie forderte endlich eine ehrliche und vollständige Information der Menschen.

Aus diesem Grunde wurde dieses Wiki geschaffen.

2014 KAO klärt auf zum „Tag der Organspende“

Am 02.06.2014 veröffentlichte KAO im Internet den Artikel "KAO klärt auf zum „Tag der Organspende“".[4] Darin steht:

Am ‚Tag der Organspende‘ wird wieder um Organspender geworben, als sei der ‚Hirntod‘ – das Kriterium für eine Organentnahme in Deutschland – todsicher, als sei jeder Mensch moralisch verpflichtet, seine Organe im Fall des Hirnversagens abzugeben. Alle Zweifel, Erkenntnisse und Erfahrungen werden abgetan, es zählt nur ein Argument: ‚Wir brauchen mehr Organe!‘

Der Hirntod als Kriterium für eine Organspende ist sicher. Das bestätigte im Früjahr 2015 der DER. - Es wird jeder - entsprechend dem TPG seit Herbst 2012 - dazu aufgefordert, sich zur Frage der Organspende zu entscheiden und diese Entscheidung schriftlich festzuhalten. Damit sollen im Falle des Hirntodes nicht die Hinterbliebenen entscheiden müssen.

In internationalen Fachdiskussionen wird der Hirntod schon länger nicht mehr als der Tod des Menschen angesehen, sondern als eine Phase im Sterbeprozess.

Innerhalb des PCB und des DER ist es eine Minderheit, die Hirntote als Sterbende sehen. Einig sind sich jedoch beide Gremien einstimmig, dass der festgestellte Hirntod das Kriterium für die Entnahme von Organen ist.

Organe von Toten können nicht transplantiert werden. Daher wurde der Todeszeitpunkt medizinisch und juristisch vorverlegt und als ‚Hirntod‘ bezeichnet, um lebende Organe transplantieren zu können.

1964 erfolgte die 1. Organentnahme aus einem Hirntoten. 1960 beendete Pierre Wertheimer die sinnlos gewordene Therapie eines 13-jährigen Hirntoten. Siehe: Chronik/Hirntod

Dies bedeutet, dass Patienten, denen Organe entnommen werden sollen, unter anderem bis zum Ende der Organentnahme beatmet werden, dass sie warm und durchblutet sind.

Es sind keine Patienten, denen die Organe entnommen werden, sondern Hirntote. Sie werden nicht "bis zum Ende der Organentnahme beatmet", sondern nur bis zum Herzstillstand. Danach hat eine künstliche Beatmung für die Sauerstoffversorgung der Organe keinen Sinn.

Was offenbar nicht sein darf, ist eine erneute gesellschaftliche Auseinandersetzung darüber, wie tot oder lebendig man ist, wenn man ‚hirntot‘ ist, und – damit eng verbunden – wer über eine Organentnahme und damit auch über die Verwertung von Körpern entscheiden kann, darf, soll.

KAO und andere Kritiker versuchen diese gesellschaftliche Diskussion zu führen, oft mit Halb- und Unwahrheiten. Es erfolgt von ihrer Seite kaum eine medizinische Aufklärung, was für ein pathophysiologischer Zustand Hirntod ist. - Wer über die Organentnahme entscheiden darf, ist seit 1997 im TPG klar geregelt: Primär ist es der Hirntote selbst, zu seinen Lebzeiten, andernfalls die Hinterbliebenen.

Zudem würden Menschen, die trotz aller Bedenken zu einer Organ-Spende bereit sind, eine Vollnarkose bei der Organentnahme einfordern.

Hirntote können keine Schmerzen wahrnehmen. Warum also Vollnarkose?

Nur Menschen, die sich nach umfassender Information durch eine neutrale Stelle schriftlich bereit erklären, ihre Organe und ihren Sterbeprozess zu opfern, dürfen als Spender in Betracht kommen.

Damit gewährleistet ist, dass sich auch wirklich jeder entscheidet, sollte die einfache Widerspruchsregelung eingeführt werden. Damit ist sichergestellt, dass im Falle des Hirntodes jeder für sich entschieden hat.

Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. verwahrt sich gegen diese interessengeleitete Umdeutung des Patientenwillens und rät allen Menschen, die nicht als „Organspender“ dienen wollen, in der Patientenverfügung eine Hirntoddiagnostik zu untersagen.

Auch hier zeigt sich mangeldes Wissen: Die HTD wird unabhängig von einer möglichen anschließenden Organentnahme durchgeführt. In den meisten Fällen erfolgt nach Feststellung des Hirntodes das Abschalten der künstlichen Beatmung (Therapieende), was binnen weniger Minuten zum Herzstillstand führt.

2014: Organspendezahlen sinken: Menschen lassen sich nicht mehr so leicht für tot verkaufen

Am 22.01.2014 veröffentlichte KAO die Pressemitteilung "Organspendezahlen sinken: Menschen lassen sich nicht mehr so leicht für tot verkaufen" im Internet.[4] Darin schreibt KAO:

Vergangene Woche hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation ihre Organspenderzahlen für 2013 vorgelegt. Diese sind stark gesunken. Schuld seien die Transplantationsskandale. Der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) sieht einen anderen Grund: Die anhaltende einseitige Information pro Organspende.

Nach Feststellung des Hirntodes betrug die Bereitschaft zur Organspende in den Jahren 2008-2015 etwa 72% ±2%. In den Jahren 2016 und 2017 stieg sie auf rund 76%, siehe: Organmangel#Entscheidungen_zur_Organspende. Die Ursache ist der Rückgang der potentiellen Organspender.

Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Kampagnen der Krankenkassen seien zum größten Teil Werbung, sie erfüllten sogar teilweise den Tatbestand der arglistigen Täuschung, erklärt die KAO.

Von arglistiger Täuschung kann man eher über Aussagen von KAO sprechen, wie z.B. dass Hirntote noch Schmerzen wahrnehmen könnten.

In Wahrheit jedoch können transplantierbare Organe nur beatmeten, durchbluteten Patienten im Hirnversagen entnommen werden, die durch die Organentnahme im OP getötet werden.

Hirntod ist kein Hirnversagen. Die Gehirnzellen sterben bei Hirntod ab. Das ist mehr als nur ein Koma. Siehe auch: Todesdefinition



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Fazit

"Kritische Aufklärung" sieht anders aus.

Daher sollte man sich auf anderen Internetseiten über Organspende informieren und diese Seiten erst dann aufrufen, wenn man sich kundig gemacht hat, um die falschen Darstellungen als solches entlarven zu können.


Siehe auch: KAO und die evangelische Kirche


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  1. xyz://www.initiative-kao.de/kao-satzung.html Zugriff am 22.11.2014.
  2. xyz://www.initiative-kao.de/kao-vereinsvorstellung.html Zugriff am 22.11.2014.
  3. xyz://issuu.com/dekra-hochschule-berlin/docs/knorke/26 Zugriff am 22.11.2014.
  4. a b c d https://charismatismus.wordpress.com/category/organspende-hirntod-kritik/page/2 Zugriff am 22.18.2018.