Peter Beck

Aus Organspende-Wiki
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Organspende und der neue Tod (2019)

Peter Beck brachte im Jahr 2019 das Buch "Organspende und der neue Tod" heraus.[1] Darin heißt es:

Auch die wichtigsten medizinischen und biologischen Erkenntnisse in den folgenden Jahren verdanke ich Jesus, der mir dazu die Bibel zu dem Thema öffnete. (8)

Bedeutet dies, dass es in dem Buch wenig Bezug zur Schulmedizin gibt?

Auch für alle Fragen rund um die Transplantationsmedizin gilt mir der Satz von Jesus: „Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele?“ (Mt 16,26) (8)

Was ist dann mit den Worten Jesu: "Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und es in Fülle haben." (Joh 10,10)?

Die Stimme, die ich von Gott wahrnahm, blieb dabei – für ihn sei der „hirntote“ Mensch nicht wirklich tot, eben keine Leiche. (11)
Schrecklich aber war mir am nächsten Morgen auch die bohrende Frage des jungen Assistenzarztes, der den „hirntoten“ Patienten bis dahin behandelt hatte: „Als ich den Patienten nach der Explantation aus dem Operationssaal schob, war er tot, ja, was war er denn vorher?“ Ich konnte ihm in diesem Moment keine Antwort geben. (11)

Siehe: Todesverständnis, Religionen, PAS

dass ein für „hirntot“ erklärter Patient auch wirklich eine Leiche sei. (12)
Auf der Intensivstation wird dem für „hirntot“ erklärten Patienten Blut entnommen, ... (23)

Siehe: Todesfeststellung, Todeserklärung

Professor Dr. Pichlmayr, der Vater des Begriffs „Transplantationsmedizin“, sagte bereits 1987 in einem Gespräch: „Wenn wir die Gesellschaft über die Organspende aufklären, bekommen wir keine Organe mehr.“ (13)

{{Zitat2|Nicht umsonst hatte Professor Dr. Pichlmayr, der Nestor der Transplantationsmedizin hierzu gesagt: „Wenn wir die Gesellschaft über die Organspende aufklären, bekommen wir keine Organe mehr“ (25)} Siehe: Pichlmayr

Moslems ist es übrigens nach islamischer Rechtsprechung erlaubt, Organe von anderen Menschen zu erhalten, aber keinesfalls Organe an Ungläubige zu spenden. (18)

Siehe: Islam

Die Kommission aus führenden Medizinern, Theologen, Ethikern und Juristen erklärte die bis dahin gültigen Kriterien für die Definition des Todes für überholt und entschied, dass der Mensch tot sei, wenn

sein Gehirn tot ist. Der Begriff des „Hirntodes“ war geschaffen und wurde sehr rasch in der gesamten westlichen Welt als neue Definition des Todes angenommen. (20)

Siehe: Ad-Hoc-Kommission

Der „Hirntod“ ist aber nicht das Gleiche wie der Herztod. (21)

Siehe: Hirntod, Todesverständnis

Beim Verlauf jeder erfolglosen Wiederbelebung auf der Straße ist zu sehen, dass das Ende der Hirntätigkeit früher als das Ende der Herzkreislauftätigkeit eintritt. Es ist also der Hirntod nicht gleich dem Herztod, auch wenn Theologen das beschließen. (21)

Siehe: IHA, Irreversibilität, Hirntod

Die Gleichsetzung von „Hirntod“ und Herztod erfolgt nur auf der Intensivstation zum Zwecke der Organentnahme. (21)

Siehe: Therapieende

Würde ein Notarzt auf der Straße bei einer Reanimation schon mit den Wiederbelebungsmaßnahmen aufhören, wenn er keine Hirnreflexe und Atmung mehr sichern kann, aber noch ein Herzschlag oder gar einen Blutdruck feststellt, dann würde man diesen Arzt wegen unterlassener Hilfeleistung verklagen. Auf der Intensivstation zum Zwecke der Organentnahme ist diese Entscheidung aber legal. (21)

Beim Beispiel der Straße ist der Zustand reversibel, bei Hirntod irreversibel.
Siehe: Vladimir Negovsky, Irreversibilität

Gibt es keinen Organspendeausweis des Patienten mit dem Einverständnis der Organentnahme, dann werden die Angehörigen um ihre Entscheidung gebeten. (22)

Siehe: Entscheidungen

Medizinisch werden diese Bewegungen mit spinalen Reflexen erklärt, die geradezu Ausdruck der fehlenden Hemmung durch das „tote“ Gehirn seien. ... Es ist kaum zu vermitteln, dass ein für tot erklärter Mensch Arme und Beine bewegen kann. (24)

Siehe: Enthauptung, Todesfeststellung, Todeserklärung

Diese und das zunehmende Ausweiden des „hirntoten“ Patienten, ggf. auch das Abschneiden

und Abziehen der Haut wird gelegentlich auch vom Fachpersonal nicht ertragen. (25)

Ich war bei einer Organentnahme (Lunge und Nieren) im OP mit dabei. Ich konnte das gut ertragen. Bei keinem der im OP anwesenden Personen konnte ich Schwierigkeiten erkennen.

Das Beatmungsgerät, die Infusionen und die Monitore werden nach Abschluss der Organentnahmen abgestellt. (25)

Das Beatmungsgerät wird nach dem Herzstillstand abgestellt, weil damit keine Blut und damit auch kein Sauerstoff mehr durch den Körper gepumpt wird.

... nach der Entfernung der Knochen mit Stöcken in den Beinen stabilisiert werden muss

oder es müssen für die Angehörigen aus Pietätsgründen Glasaugen wegen der entfernten Hornhäute in die Augenhöhlen eingesetzt werden. Angehörige haben sich schon furchtbar über die Glasaugen erschreckt, aber noch mehr, wenn selbst diese fehlten. (26)

Siehe: Würde

Denn der „Hirntote“ ist noch immer ein Patient, der zwar in den allermeisten Fällen nicht mehr wach und gesund wird, er steht kurz vor dem Tod, er ist ein Sterbender, aber er ist nicht tot. (26)

Siehe: Irreversibilität, Todesverständnis

Beim „Hirntoten“ auf der Intensivstation arbeiten das Herz und alle Organe und Körpersysteme wie Blutgerinnung, Wundheilung, Körperabwehr, Hormone unter der künstlichen Beatmung völlig normal weiter. (26)

Siehe: Phänomen-Ebene

So verständlich der Wunsch nach einem Weiterleben ist und das Ausschauhalten nach allen Möglichkeiten, den drohenden Tod zu verhindern, so muss dennoch bedacht werden, dass die meisten Organe von „hirntoten“ Patienten kommen, Patienten, die durch die Entnahme der Organe zum Tod gebracht werden. (30)

Siehe: Todesverständnis, Diffamierung

Egal, wie wir den „hirntoten“ Menschen vor und bei der Organentnahme sehen, wir brechen allgemein anerkannte ethische Normen: (31)

Siehe: Todesverständns, Therapieende

Sehen wir ihn als Toten, so ist es massive Verletzung der Totenwürde, der Totenruhe – indem wir ihm noch Infusionen, Medikamente, künstliche Beatmung geben und ihm dann Organe, Knochen und Haut entnehmen. (31)

Siehe: Selbstbestimmung, Obduktion

Sehen wir ihn als Sterbenden, ist es Quälerei, seinen Sterbeprozess mit den genannten Maßnahmen künstlich zu verlängern, die außerdem nicht ihm, sondern einer anderen Person helfen sollen, um ihm dann bei sterbendem Leib noch die Organe zu entnehmen. Der behandelnde Arzt hätte ihm, wie auch sonst, das Sterben so erträglich wie möglich zu machen. (31)

Siehe: Schmerzen

Sehen wir ihn als Kranken, so handeln wir nicht zu seinem Wohl, denn die Behandlung dient nicht ihm, sondern denen, die seine Organe erhalten sollen. (31)

Siehe: Todesverständnis, Selbstbestimmung

Schon vor über zwanzig Jahren haben Professor Dr. Hetzer und seine Kollegen in einer Veröffentlichung diese zahlreichen Nebenwirkungen der Immunsuppressiva, also der Medikamente zur Unterdrückung der Körperabwehr, aufgelistet. Prof. Hetzer und seine Kollegen sind keine Gegner der Organspende, sondern waren und sind sehr erfolgreiche Transplantationschirurgen. (33)
Die Unterdrückung der Körperabwehr hat somit einen hohen Preis, aber die Nebenwirkungen oder genauer: die Folgen der medikamentösen Unterdrückung der Körperabwehr gehen weiter. (34)

Siehe: Nebenwirkungen

Diese psychischen Belastungen und die Wirkungen der Medikamente auf die Psyche führten dazu, dass sich mit der „Organ-Transplantations-Psychiatrie“ ein eigener Zweig der Psychiatrie entwickelte. (35)

Siehe: Transplantations-Psychiatrie

Ja, manche Patienten schauten vor ihrer Transplantation regelmäßig auf den Wetterbericht: „Morgen fahren sicher viele Motorradfahrer, da bekomme ich vielleicht ein neues Herz ...“. (35)

Wo ist der Nachweis hierfür?

Jetzt, nach der Transplantation, nagen Schuldgedanken: Jemand starb, und von diesem Menschen hat man ein Organ erhalten und man hat sich das neue Organ so sehr gewünscht! Jetzt quält das Eingeständnis, dass man damit auch auf den Tod eines anderen Menschen gewartet hat. (35)

Siehe: Schuldgefühle

Durch viele Berichte aus Amerika, wo der Kontakt zwischen den Organempfängern und den Angehörigen der Spender möglich ist, wurde bekannt, dass Organempfänger auffallend oft Eigenarten bzw. Eigenschaften der Organspender entwickeln. Die Umgebung, besonders die nächsten Angehörigen stellen Wesens- und Verhaltensänderungen bei den Organempfängern fest. Diese Eigenverfremdung belastet die Patienten mit transplantierten Organen zunehmend. (35)
Noch mehr belasten Empfindungen, dass man die ganze Zeit quasi von jemandem begleitet würde „oben in den Bäumen geht jemand mit mir“, „jemand liegt in meinem Bett“, dass eine Patientin nicht mehr weiß, ob sie noch wie eine Frau empfindet, wo sie jetzt das Herz eines Mannes in sich hat. Es entwickeln sich Körperbildstörungen und Identitätskrisen. (36)

Siehe: Märchen

Die Behauptung, kurz nach dem „Hirntod“ trete der Tod ein, wird somit nicht überprüft und ist eine Art selbsterfüllender Prophezeiung. (37)
Die Untersuchung zeigt, dass uns mit der Festlegung, dass der „Hirntod“ gleich dem Tod des Menschen ist, entgegen unserer grundsätzlichen Einstellung eine neue Sichtweise aufgezwungen wird. (38)

Siehe: Todesverständnis

Schon 1974 stellte sich der Philosoph und Nobelpreisträger Hans Jonas entschieden gegen diese Gleichsetzung und warnte davor, mit dem Kriterium des „Hirntodes“ den Weg für die Organbeschaffung freizumachen und zu legalisieren. (38)

Siehe: Hans Jonas

Ein Patient mit „locked-in Syndrom“ (d. h. mit einer Hirneinklemmung) kann bei Bewusstsein sein. So war es auch bei einem 17-jährigen jungen Mann, der nach einem Unfall in die Universitätsklinik von Coventry aufgenommen wurde und bei dem aufgrund eines „Hirnstammtodes“ eine Organentnahme durchgeführt werden sollte. Da die Eltern aber meinten, noch Reaktionen bei ihrem Kind erkennen zu können, zogen sie eine ihnen bekannte Ärztin hinzu. Der Junge wurde in ein anderes Krankenhaus verlegt und wachte nach wenigen Tagen auf. Inzwischen hat er ein Studium im Fach Rechnungswesen aufgenommen. (39)

Siehe: Loched-in-Syndrom lebende Hirntote

Die Mediziner und Bioethiker Truog und Miller meinten, „die Begründung dafür, warum hirntote Menschen für tot gehalten werden sollen, war nie völlig überzeugend“. Wie andere Mediziner meinen sie, dass der „Hirntote“ in jedem Fall stirbt, entweder durch das Abstellen der künstlichen Beatmung oder durch die Entnahme der Organe. Sie sprechen vom „justified killing“, dem „gerechtfertigten Töten.“ (39f)

Siehe: justified killing

{{Zitat2|In der 19. Schwangerschaftswoche erlitt die junge Frau Fieber, das wegen fehlender Erfolgswahrscheinlichkeit nicht mehr behandelt wurde, worauf es rasch zu einem Abort kam. Als wirklich „hirntote“ Patientin konnte die junge Frau eigentlich kein Fieber entwickeln, denn zum „Hirntod“ gehört auch der Ausfall des Temperaturzentrums im Zwischenhirn, die Diagnose „Hirntod“ war somit falsch. Siehe: Marion Ploch, Fieber

Weltweit gibt es inzwischen zahlreiche erfolgreiche Entbindungen bei „hirntoten“ Frauen mit gesunden Kindern. (43)
Es wird wohl kaum jemand auf die Idee kommen, bei einer „hirntoten“, schwangeren Frau abzuwägen, ob man ihr das Herz oder ein anderes Organ für jemanden entnehmen kann. Wenn sie aber einen Organspendeausweis mit dem Einverständnis zur Organentnahme hat, muss eigentlich der Patientenwille umgesetzt werden. Dann kollidieren der aktuelle Zustand der Schwangeren und die Entscheidung dieser Frau zu einem früheren Zeitpunkt zu einem Thema, dessen Konsequenzen insbesondere ein Laie nicht wirklich überschaut. (43)
Wäre die Schwangere eine Leiche – dann gäbe es auch keine Blutversorgung durch den Blutkreislauf der Mutter für das werdende Kind. (44)

Siehe: schwangere Hirntote

Auch die Stuttgarter Zeitung schreibt, dass die „hirntote Schwangere drei Monate nach ihrem Hirntod nach dem Abschalten der Geräte gestorben ist“. Wann ist nun die schwangere Frau gestorben? (43)

Siehe: korrekte Sprache

Es ist am Beispiel der „hirntoten“ schwangeren Frauen, die Babys austragen, kaum nachzuvollziehen, dass dennoch „hirntote“ Patienten von ärztlicher, theologischer und juristischer Seite für tot erklärt werden. Wissenschaft, Politik und Großkirchen haben die schwerst Hirngeschädigten einer Leiche gleichgesetzt. Man kann es nur verstehen, wenn man annehmen muss, dass hinter dem „Hirntod“-Konzept der Transplantationsmedizin „fortschrittsbestimmte“ Absichten und Interessen stehen, die nur vordergründig das Wohl des Organempfängers bzw. seine Sehnsucht nach Gesundung im Auge haben. (44f)

Siehe: Todesverständnis, schwangere Hirntote

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) schreibt dazu seit Jahren und aktuell: „Das ist der unumkehrbare Ausfall der gesamten Hirnfunktionen“ und spricht weiter vom „Hirntod“ und nicht vom „irreversiblen Hirnfunktionsausfall“.58 Folglich schreiben auch die Medien regelmäßig vom „Ausfall der Funktionen des gesamten Gehirns“. (45)

Siehe: IHA

Kein Ausfall eines Organs, das im Körper versagt, wird in der Medizin und im allgemeinen Sprachgebrauch mit dem Tod des Organs bezeichnet. Wir sprechen von Leber-, Nieren- oder Herzversagen aber nicht von Lebertod, Nierentod und Herztod. (46)

Siehe: Herztod

Die Leistungen des Zwischenhirns und der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) sind dabei häufig oder zumindest in Teilen intakt. So zeigen die Fälle von erfolgreichen Entbindungen bei „hirntoten“ Frauen, dass es sich um zumindest teilintakte hormonelle Leistungen des Zwischenhirns (Hypothalamus) und Verbindungen zur Hypophyse und den peripheren Hormonzentren einschließlich deren Rückkopplung zu Hypophyse und Hypothalamus handeln muss. Selbst medikamentöse Behandlungen mit Hormonen können diese hochkomplexen Regelkreise nicht über die Wochen und Monate einer erfolgreichen Schwangerschaft einer „toten“ Frau mit „irreversiblem Hirnfunktionsausfall“ ersetzen. (46)

Siehe: Hypophyse, Plazenta, schwangere Hirntote

Sehr viele Patienten warten auf ein neues Herz, weil sie durch Rauchen und zu viel Essen mehrere Herzinfarkte hatten, auf eine neue Leber, weil sie zu viel Alkohol getrunken (Leberzirrhose) haben oder eine chronische Leberentzündung (Hepatitis) haben auf Grund außerehelichen Geschlechtsverkehrs oder Drogenkonsums und nun nach mehreren Jahren einen Leberkrebs erleiden. (52)

Siehe: Indikation, außerehelichen Geschlechtsverkehr

Es ist verständlich, dass auch diese Patienten mit teils selbst verschuldeten Erkrankungen nach medizinischer Hilfe suchen, aber es ist nicht aufrichtig, die Bevölkerung für die Organspende mit Beispielen von jungen kranken Menschen zu gewinnen, die die Ausnahmen auf der Warteliste darstellen. (53)

Siehe: Indikation

Pharmafirmen verdienen immense Summen mit den Immunsuppressiva (ca. eine Milliarde Schweizer Franken im Jahr 2011 für das Medikament Mykofenolatmofetil, Roche Pharma77) und unterstützen die Transplantationsmedizin weltweit auf professionelle Weise, z. B. in Form von Seminaren für Gesprächsführung, um Angehörige davon zu überzeugen, dass es gut ist, wenn sie einer Organentnahme bei ihrem „hirntoten“ Verwandten zustimmen. (55)

Siehe: Kosten

{{Zitat|Im Jahre 2017 wurden in Deutschland erstmals mehr als 1000 Kunstherzimplantationen (Herzunterstützungssysteme) durchgeführt, im gleichen Jahr erfolgten 291 Herztransplantationen. (56f

Das bestehende Recht der ärztlichen Schweigepflicht und Wahrung des Patientengeheimnisses wird somit zu Gunsten der Optimierung der Organspende in Deutschland gebeugt. (58)

Siehe: Datenschutz

Bereits in 2012 war von der damaligen Bundesjustizministerin die Einführung der Widerspruchslösung gewünscht worden. (59)
Stimmt Deutschland einer Widerspruchslösung zu, dann stimmt es für eine grundsätzliche Berechtigung des Staates zum Zugriff auf die Organe jedes einzelnen Bürgers und ihrer Enteignung im Falle eines „Hirntodes“ d. h. eines „irreversiblen Hirnfunktionsausfalles“. (60)

Siehe: Widerspruchsregelung

Der „Hirntote“ habe keine personale Identität mehr. Die obigen Ausführungen zur intakten Wundheilung beim „hirntoten“ Patienten zeigen aber, dass dieser Patient noch eine Unterscheidungsfähigkeit zwischen „eigen“ und „fremd“ besitzt. Also besitzt dieser Patient noch ein „Ich“, eine personale Identität. Würde man diesem Patienten Blut mit einer falschen Blutgruppe verabreichen, so würde er mit einem anaphylaktischen Schock reagieren. Also hat der Patient noch eine personale Identität. (61)

Siehe: personale Identität

Die künstliche Beatmung verhindert, dass der Patient, dessen Atemzentrum nicht mehr oder vorübergehend nicht funktioniert, stirbt, d. h. durch die Beatmung bleiben die Organe und damit der Patient am Leben. (62)

Siehe: Irreversibilität

Wir haben uns ein völlig falsches Menschenbild aufoktroyieren lassen. Es ist aber ein einfaches und daher eingängiges Menschenbild: der Mensch ist sein Gehirn. Dieses Menschenbild wird bei jedem Aufruf zur Organspende von den Medien wieder und wieder kolportiert. (62)

Siehe: Menschenbild

Wie ich in der Einleitung beschrieben habe, bin ich durch Gottes Einschreiten zu einer neuen Sicht über die Organspende und insbesondere den „Hirntod“ gekommen. (63)

Siehe: Gott

Bei der Organspende nach dem „Hirntod“ ist die vielzitierte Bibelstelle „... liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ grundsätzlich in Frage zu stellen, denn wer ist der Nächste des „Hirntoten“ nach seinem Tod? Niemand kennt ihn, am wenigsten der „Hirntote“, der zu Lebzeiten sein Einverständnis zur Entnahme seiner Organe gegeben hat, weil ihm das Gebot der christlichen Nächstenliebe wichtig ist und weil er „die Organe nicht in den Himmel mitnehmen kann und sie dort auch nicht braucht“, wie häufig gesagt wird. (65)

Siehe: Nächstenliebe

{{Zitat2|Andererseits machte mir Gott in der Nacht nach meiner Entscheidung, einen „hirntoten“ Patienten für die Organentnahme freizugeben, deutlich, dass für ihn der „Hirntote“ nicht tot war. Mir wurde bewusst, dass ich den leiblichen Tod eines mir anvertrauten Patienten, überhaupt eines Menschen veranlasst hatte. Vor Gott war das Tötung. (65f) Siehe: Todesverständnis, Gott

Man kann ehrlicherweise auch nicht etwas spenden, was einem nicht selbst gehört. Man kann nicht in den Geldbeutel eines anderen greifen, 100 Euro herausnehmen und sie für einen guten Zweck spenden. Das würde heftigen Protest des Besitzers hervorrufen. Das wäre keine eigene Spende. (68)

Siehe: Spende

Denn da wir teuer erkauft wurden, uns also nicht selbst gehören, sondern Gott, können wir auch nicht ein Organ spenden, das uns nicht selbst gehört. Wir sind zwar Nutzer unserer Organe, und sie sind uns als Besitz von Geburt bis zum Tode gegeben, aber wir sind nicht ihre Eigentümer! (68)
Wenn überhaupt, müssten wir also den Herrn unseres Lebens, unseres Körpers, den Eigentümer unserer Organe, nämlich Jesus Christus fragen, ob er einverstanden ist, wenn wir z. B. eine Niere weitergeben möchten. Und der potentielle Empfänger der Niere müsste Jesus (als Herrn des Lebens) fragen, ob er einverstanden ist, dass in seinen Körper, der nicht ihm, sondern Gott dem Schöpfer gehört, ein fremdes Organ hineindarf. Wir stellen ja auch nicht einfach unser Auto in die Garage eines anderen, ohne ihn zu fragen. (68)

Siehe: Eigentum

So findet man zum Begriff „Herz“ viele Bibelstellen, darunter Jeremia 4, 19: „Mein Herz pocht mir im Leibe“, in einer anderen Übersetzung heißt es: „Es tobt in mir mein Herz“. Der Prophet Jeremia konnte also schon vor 2600 Jahren das Pochen in seinem Körper seinem Herzen zuordnen und er verband auch richtig seine Aufregung mit dem heftigen Herzschlag. Das Herz wird oft in den „Sprüchen Salomos“ erwähnt und man findet erstaunliche Aussagen: „Das Herz des Verständigen sucht Erkenntnis“ und: „Das Herz des Menschen plant seinen Weg“ (Spr 15,14; 16,9). Es heißt hier nicht: „Der Kopf (oder gar „das Gehirn ...“) des Verständigen bzw. des Menschen ...“, sondern: „Das Herz ... sucht Erkenntnis bzw. plant seinen Weg“. (70)

{{Zitat2|Die Menschen hatten in der Antike sehr wohl sehr gute anatomische Kenntnisse durch die Tierschlachtungen und die oft furchtbaren, kriegsbedingten Körperverletzungen, sodass eine Aussage wie: „Ich bin es, der Nieren und Herzen erforscht ...“ (Offb 2,23) nicht eine vage Vorstellung der Menschen über diese Organe ist. (70)}

Vielleicht sind ja die Nieren und das Herz bei Gott mit einem Datenspeicher, vergleichbar einer Festplatte, versehen, worin alle unsere Gedanken, Worte und Taten aufgezeichnet sind. Obiger Satz in Offenbarung 2, 23 geht nämlich weiter mit: „... und ich werde euch einem jeden nach euren Werken geben“. (71)
Wichtige Aufschlüsse über die Sicht der Bibel zu verschiedenen Aspekten in der Transplantationsmedizin gibt 3. Mose 17, 11. Dort steht: „Des Fleisches Leben ist in seinem Blut“.

Bezogen auf die Fragen, wann der Mensch tot ist, wann nicht und wann noch nicht, heißt das, dass der Mensch so lange lebt, wie das Blut in seinen Adern fließt. Das ist eine erstaunlich moderne Definition für die Unterscheidung von Leben und Tod: (72)

Wenn man in der Konkordanz unter dem Stichwort „Verstand“ sucht, findet man viele Bibelstellen. In einer heißt es „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand“ (Spr 3,5). Letztlich kennt Gott, der die Bibel hat schreiben lassen, exakt die Bedeutung des Gehirns, denn er hat dieses großartige Organ selbst geschaffen. Hätte er dem Gehirn die überragende Bedeutung gegeben, wie wir Menschen es ihm meist, und oft unbedingt, zuerkennen, so hätte er es in der Bibel auch so beschreiben lassen. Gott hat aber nicht dem Gehirn, sondern dem Herzen eine besondere Bedeutung gegeben, und zwar sowohl als Organ als auch in übertragener Bedeutung als geistiges Entscheidungszentrum in uns. (73)

Siehe: Biblizismus

Nach der Bibel hat im Übrigen kein Körperteil eine größere Bedeutung als ein anderer. Das wird ausführlich in 1. Korinther 12 ab Vers 14 beschrieben. Und es wird ausdrücklich der Kopf erwähnt: „Es kann das Auge nicht sagen zu der Hand: Ich bedarf deiner nicht; oder wiederum das Haupt zu den Füßen: Ich bedarf euer nicht“ (V. 21). Nach der Bibel ist es sicher nicht richtig, dem Kopf, d. h. dem Gehirn, eine überragende Rolle in der Frage von Leben und Tod zuzuordnen. (74)

Siehe: Herztod

In Berichten von Menschen mit Nahtoderlebnissen fällt immer wieder auf, dass sie nachträglich genau sagen können, was mit ihnen geschah. (75)

Siehe: NTE

Zieht man zur Erklärung der Nahtodberichte die Bibel zu Rate, was Sam Pernia nicht tat, dann stößt man auf die Aussage: „... da bildete Gott, der Herr, den Menschen ... und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebende Seele“ (1Mo 2,7). Hier steht, dass der Mensch eine lebende Seele wurde (hebräisch: nephesch = Leben des Individuums, die Seele). (76)

Siehe: Seele, Todesverständnis

Wenn der Körper bis zu seinem Ende noch ein „Ich“ in sich hat, besitzt er also eine Individualität, eine lebende Persönlichkeit mit Geist und Seele und ist nicht tot. Der „hirntote“ Patient bzw. nach neuer Definition der Patient mit einem „irreversiblen Hirnfunktionsausfall“ ist somit eine, wenn auch reduziert, lebende Person. (77)

Siehe: Todesverständnis, Ich

Da der Geist und die Seele nicht an das Gehirn gebunden sind, entfällt die wesentliche Begründung für die Behauptung, der „Hirntod“ sei der Tod des Menschen. (77)

Siehe: Geist

Auffallend oft werden neben dem Herzen gerade die Nieren in der Bibel so beschrieben, als wenn von der Persönlichkeit, dem Geist des Menschen gesprochen wird. So in Psalm 26, 2: „Prüfe mich, Herr, und erprobe mich, erforsche meine Nieren und mein Herz“.

So kann man mit biblischem Verständnis den Ort des Geistes am ehesten im Bereich des Herzens und der Nieren vermuten. (77)

Beim Lesen in der Bibel stieß ich auf Jesaja 28, 15: „Denn ihr sagt: Wir haben einen Bund mit dem Tod geschlossen und mit dem Scheol einen Vertrag gemacht ..., denn wir haben Lüge zu unserer Zuflucht gemacht und in Trug uns geborgen.“ Entspricht diese Stelle nicht unserer Situation in Deutschland im Hinblick auf das Transplantationsgesetz mit dem „Hirntod“? Wir haben das Transplantationsgesetz geschaffen und darin neu definiert, wann ein Mensch tot ist, wir haben also einen Bund mit dem Tod geschlossen. Und dieser Bund gründet, wie in der Bibelstelle beschrieben, auf einer Lüge: Ein Mensch wird für tot erklärt, obwohl er nicht tot ist. (78)

Siehe: Biblizismus

Die sehnsüchtigen Gedanken und Äußerungen von Patienten, die auf ein Organ hoffen, erinnern an 2. Mose 20, 17, wo es heißt: „Du sollst nicht das Haus deines Nächsten begehren. Du sollst nicht begehren die Frau deines Nächsten, noch seinen Knecht, noch seine Magd, ... noch irgendetwas, was deinem Nächsten gehört.“ Es ist das 10. Gebot. Wenn es heißt: „noch irgendetwas“, dann bedeutet das auch, dass man auch nicht Herz, Lunge, Leber etc. begehren soll. Offenbar haben die Schuldgedanken und die Identitätskrisen vieler Patienten nach einer Transplantation mit dem Konflikt mit diesem Gebot zu tun. (83)

Siehe: 10. Gebot, Spende

Wir haben uns in unserer Wissenschafts- und Autoritätsgläubigkeit eine Sicht über den Tod einimpfen lassen, die der Empfindung und Erfahrung der Menschen widerspricht, dass ein Mensch erst dann tot ist, wenn er eine Leiche ist. Das Verhalten der beiden Berufsgruppen kommt einer Verführung gleich. (87)
Ich hatte die Vorstellungen der Ärzteschaft und der Theologen über den neuen Tod des Menschen kritiklos übernommen, bis mir Gott alles in Frage stellte. Seither ist es mir wichtig, sowohl medizinisch als auch geistlich aufzuzeigen, dass die bisherige Definition weiter Gültigkeit hat, dass der Mensch tot ist, wenn er eine Leiche ist. (87)

Siehe: Todesverständnis

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Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Peter Beck: Organspende und der neue Tod. Heft 8. Biblisch lehren, glauben, leben. Baden-Baden 2019. Nach: https://info1.sermon-online.com/german/PeterBeck/Organspende_Und_Der_Neue_Tod_2019.pdf Zugriff am 04.05.2021.