Tiki Küstenmacher: Unterschied zwischen den Versionen

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Aktuelle Version vom 6. Januar 2019, 18:30 Uhr

Tiki Küstenmacher veröffentlichte im November 2018 in der Zeitschrift "Gustl" sein Bekenntnis, "Warum ich kein Organspender bin".[1]

Als Organspender kommen vor allem gesunde Menschen in Frage, die nicht bei Bewusstsein sind und keine Aussicht auf Genesung haben.

Zwischen Koma (kein Bewusstsein) und Hirntod ist ein großer Unterschied: Bei Hirntod liegt immer ein Hirnödem (Hirnschwellung) vor, die den Hirndruck bis zum Wert des Blutdrucks ansteigen lässt. Damit wird das Gehirn nicht mehr durchblutet. Diese Nichtdurchblutung kann man mit verschiedenen medizinischen Methoden nachweisen, siehe:

Bei Nichtdurchblutung des Gehirns sterben jedoch die Gehirnzellen ab. Das ist mehr als nur ein Koma.

Ein extrem seltener Spezialfall, der in der Praxis vor allem bei schwerverletzten Verkehrsopfern eintritt.

Die häufigste, zum Hirntod führende Ursache ist kein Unfall, sondern eine schwer Hirnblutung, siehe: Ursachen und Statistik/Spender#Todesursachen_der_Organspender

Weil nach der Hirntod-Definition der Patient „eigentlich tot“ ist, wird die Organentnahme in Deutschland ohne Narkose durchgeführt.

Hirntote können keinen Schmerz wahrnehmen. Daher wird keine Narkose gegeben, siehe: Schmerz

Menschen, die im Koma lagen, berichten, dass sie trotz „totem Hirn“ entsetzliche Schmerzen spürten – nur schreien oder bewegen konnten sie nicht.

Diese Menschen sind nicht hirntot. Diese Beschreibung trifft eher auf Menschen im Locked-in-Syndrom zu, siehe: Koma und Locked-in-Syndrom

Wie viel er dabei spürt? Ein Thema, über das Mediziner ungern reden.

Siehe: Schmerz

Hätte jeder Deutsche einen Spenderausweis, ließe sich die Zahl der Spender von derzeit 16 pro Million Einwohner auf 40 steigern.

Wer sagt das? Mir ist diese Aussage unbekannt. - Zudem: Im Jahr 2017 lag Deutschland nicht bei 16 Organspender pro Million Einwohner (15,9 pmp waren es einmal als absoluter Höchstwert in der deutschen Geschichte im Jahr 2008), sondern bei 10,4.

Die Abstoßungsreaktionen, die mit vielen und teuren Medikamenten unterdrückt werden müssen, zerstören auf Dauer auch das Spenderorgan.

Hier ist das Buch "25 x 25 geschenkte Jahre" dagegenzuhalten. Darin kommen 26 Transplantierte zu Wort, die zwischen 25 und 32 Jahre mit einem transplantierten Organ leben. Nur eine Frau brauchte hierfür eine 2. Niere. Alle anderen haben noch ihr 1. transplantiertes Organ.

Es ist ein dramatisches Problem, dass wohlhabende Patienten (oder solche mit guten Beziehungen) medizinisch besser versorgt werden.

Dieser Nachweis konnte bei keinem in Deutschland stattgefundenem Skandal nachgewiesen werden, siehe: Skandale

Ich stelle mir vor, wie Mediziner eines Tages auf die grausame Praxis unserer Zeit zurückblicken werden, als wir die Körper Sterbender ausgeweidet haben.

Auf diese Zeiten hoffen viele, doch diese werden noch Jahrzehnte warten. So lange können aber die kranken Patienten nicht warten. TX ist heute das einzige und Beste, was die Medizin diesen schwerkranken Menschen anbieten kann.

Es ist mir unverständlich, dass es viele moralische Bedenken gegenüber der erfolgversprechenden Technik gibt, Ersatzorgane gentechnisch zu züchten.

Es wird in alle Richtungen geforscht, denn mit dem Durchbruch kann man echt Geld machen. Noch ist man nicht so weit. Bis irgend eine Methode zum Einsatz kommen kann, dauert es noch Jahrzehnte, siehe: Alternativen

Wie viele von ihnen hätten mit geringem Aufwand gerettet werden können, etwa durch gesündere Lebensweise!

Hier widerspricht sich der Autor selbst. Merkt er das? Anfangs schreibt er noch, dass die meisten durch einen Verkehrsunfall den Hirntod sterben. Was nützt da eine gesündere Lebensweise?
In den meisten Fällen war keine ungesunde Lebensweise die Ursache für das funktionsuntüchtige Organ, siehe:

Ich könnte nicht mit der Vorstellung leben, dass das fremde Organ in meinem Körper Resultat eines Eingriffs an einem Menschen ist, der einer Folter gleichkommt.

Der Eingriff kommt so wenig einer Folter gleich, wie jede andere Operation in einer deutschen Klinik.
Aufgrund meines Engagements für sachlich korrekte und umfassende Aufklärung zu Hirntod und Organspende durfte ich einmal bei einer Organentnahme mit dabei sein. Es wurden dem Hirntoten die Lungen und die Nieren entnommen. Ich weiß daher - im Gegensatz zu vielen anderen, die über das Thema reden und schreiben - aus eigener Anschauung, wie eine Organentnahme abläuft. Da ist nichts von Schmerz zu erkennen.

Ein Mensch stirbt, weil seine Niere, seine Leber oder sein Herz lebensbedrohlich erkrankt war. Nicht, „weil“ sich kein Spender fand.

Völlig korrekt. - Der vom Autor genannte Verunglückte im Straßenverkehr verstirbt auch an der Schwere der Verletzungen, nicht an der unterlassenen Hilfeleistung.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Tiki Küstenmacher: Warum ich kein Organspender bin. In: Gustl. Nachhttps://www.gustl-magazin.de/magazin/2018/11/21/warum-ich-kein-organspender-bin Zugriff am 08.12.2018.