Todesverständnis: Unterschied zwischen den Versionen

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* Wahrnehmung
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** 1830 schrieb Franz Ludwig, dass der Tod fehlende Wahrnehmung ist.<ref>Franz Ludwig: Neuestes Conversations-Lexicon, oder allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für gebildete Stände. Von einer Gesellschaft von Gelehrten ganz neu bearbeitet. Wien 1825–1836, 18 Bände.  Bd. 11 (1830), 110. Nach. https://books.google.de/books?id=A1w88GF_JIEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 19.1.2018.</ref>
** 1830 schrieb Franz Ludwig, dass der Tod fehlende Wahrnehmung ist.<ref>Franz Ludwig: Neuestes Conversations-Lexicon, oder allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für gebildete Stände. Von einer Gesellschaft von Gelehrten ganz neu bearbeitet. Wien 1825–1836, 18 Bände.  Bd. 11 (1830), 110. Nach. https://books.google.de/books?id=A1w88GF_JIEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 19.1.2018.</ref> Er unterschied zwischen geistigem und körperlichen Leben,<ref>Franz Ludwig: Neuestes Conversations-Lexicon, oder allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für gebildete Stände. Von einer Gesellschaft von Gelehrten ganz neu bearbeitet. Wien 1825–1836, 18 Bände.  Bd. 11 (1830), 111. Nach: https://books.google.de/books?id=A1w88GF_JIEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 19.1.2018.</ref> und damit zwischen Menschenleben und Tierleben.<ref>Franz Ludwig: Neuestes Conversations-Lexicon, oder allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für gebildete Stände. Von einer Gesellschaft von Gelehrten ganz neu bearbeitet. Wien 1825–1836, 18 Bände.  Bd. 11 (1830), 112. Nach: https://books.google.de/books?id=A1w88GF_JIEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 19.1.2018.</ref>
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* Bewusstsein
* Bewusstsein

Version vom 1. April 2019, 06:42 Uhr

Es gibt drei Aktivitäten, die wir Menschen zu unseren Lebzeiten nicht dauerhaft anhalten können: Herzschlag, Atmung und Denken. (Klaus Schäfer)

Wir Menschen können nicht nicht-denken. Unser Gehirn arbeitet pausenlos, auch nachts. "Die fMRT zeigt beständig eine Aktivität auf. Die Gedanken rattern auch in Ruhe ununterbrochen vor sich hin. Unentwegt entstehen Gedankenketten und Gedankenassoziationen, die allerdings dann unterbrochen werden, wenn eine Aktivität gestartet wird."[1]

"Es ist etwas zutiefst Menschliches, über Dinge nachzudenken, die keinen direkten Bezug zu Handlungen oder zur Umgebung haben. Sich an Dinge zu erinnern, die in der Vergangenheit geschehen sind und sich zukünftige Ereignisse auszumalen."[2]

Religiöses Todesverständnis

Die Bibel kennt verschiedene Todeskriterien:

  • Atem
    • Bei der Erschaffung des Menschen blies Gott dem Menschen den Lebensatem in die Nase ein. So wurde der Mensch zu einem lebendigen Wesen (Gen 2,7.19).
    • Der Lebensatem seht an verschiedenen Stellen mit dem Leben in Verbindung (Gen 1,30; 2,7; Num 16,22; 27,16; Jes 57,16; Klag 4,20; Bar 6,24; Lk 8,55).
    • Aus diesem Grunde gibt es im Judentum die Argumentation, dass Hirntote Tote sind, weil sie keine Eigenatmung besitzen.
  • Blut
    • "Denn das Leben des Fleisches ist im Blut." (Lev 17,11) "Denn das Leben aller Wesen aus Fleisch ist das Blut im Lebewesen." (Lev 17,14)
    • "Doch beherrsche dich und genieße kein Blut; denn Blut ist Lebenskraft und du sollst nicht zusammen mit dem Fleisch die Lebenskraft verzehren." (Dtn 12,23)
    • Diese Beobachtung scheint in den Kämpfen gemacht worden zu sein, dass trotz einer relativ kleinen Wunde ein Mensch verblutet und damit sein Leben verliert. Davon abgeleitet dürfte die Vorstellung entstanden sein, dass im Blut das Leben sei.[3]

Allgemeines Todesverständnisse

  • keine Bewegung, keine Tätigkeit
    • 1745 schrieb Johann Heinrich Zedler, dass Leben Bewegung ist.[4]
    • 1817 im Brockhaus (3. Aufl.) ist der Tod fehlende Bewegung, fehlende Tätigkeit.[5]
    • 1827 im Brockhaus (7. Aufl.) ist der Tod fehlende Bewegung.[6]
  • fehlender Atem
    • 1827 in Brockhaus (7. Aufl.) ist der Tod die fehlende Eigenatmung.[7]
  • keine Empfindlichkeit
    • 1745 schrieb Johann Heinrich Zedler, dass Leben Empfindlichkeit ist.[8]
  • Wahrnehmung
    • 1830 schrieb Franz Ludwig, dass der Tod fehlende Wahrnehmung ist.[9] Er unterschied zwischen geistigem und körperlichen Leben,[10] und damit zwischen Menschenleben und Tierleben.[11]
  • Bewusstsein
    • ** 1830 schrieb Franz Ludwig, dass der Tod fehlendes Bewusstssein ist.[12]
  • Organisation vernichtet
    • 1824 in Brockhaus (6. Aufl.): "das Leben ist vernichtet, sobald die Organisation zur Ausübung ihrer Verrichtung untauglich ist, oder die inner Kraft fehlt.“[13]

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 169.
  2. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 169.
  3. Es wurde nicht daran gedacht, dass auch Menschen ohne jede Wunde - deren Blut noch im Körper ist - sterben.
  4. Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universallexikon aller Wissenschaften und Künste. Leipzig, Halle 1745, 633.
  5. Brockhaus: Conversations-Lexicon. 3. Auflage. 10 Bände. Stuttgart 1816-1819. Bd. 5 (1817), 593. Nach: https://books.google.de/books?id=DA9CAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 22.1.2018.
  6. Brockhaus: Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für die gebildeten Stände. 7. Auflage. 12 Bände. Leipzig 1827. Bd. 6 (1827), 486. Nach: https://books.google.de/books?id=-phHAAAAYAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 22.1.2018
  7. Brockhaus: Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für die gebildeten Stände. 7. Auflage. 12 Bände. Leipzig 1827. Bd. 11 (1827), 283. Nach: https://books.google.de/books?id=wg5CAAAAcAAJ&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 22.1.2018
  8. Johann Heinrich Zedler: Grosses vollständiges Universallexikon aller Wissenschaften und Künste. Leipzig, Halle 1745, 636.
  9. Franz Ludwig: Neuestes Conversations-Lexicon, oder allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für gebildete Stände. Von einer Gesellschaft von Gelehrten ganz neu bearbeitet. Wien 1825–1836, 18 Bände. Bd. 11 (1830), 110. Nach. https://books.google.de/books?id=A1w88GF_JIEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 19.1.2018.
  10. Franz Ludwig: Neuestes Conversations-Lexicon, oder allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für gebildete Stände. Von einer Gesellschaft von Gelehrten ganz neu bearbeitet. Wien 1825–1836, 18 Bände. Bd. 11 (1830), 111. Nach: https://books.google.de/books?id=A1w88GF_JIEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 19.1.2018.
  11. Franz Ludwig: Neuestes Conversations-Lexicon, oder allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für gebildete Stände. Von einer Gesellschaft von Gelehrten ganz neu bearbeitet. Wien 1825–1836, 18 Bände. Bd. 11 (1830), 112. Nach: https://books.google.de/books?id=A1w88GF_JIEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 19.1.2018.
  12. Franz Ludwig: Neuestes Conversations-Lexicon, oder allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für gebildete Stände. Von einer Gesellschaft von Gelehrten ganz neu bearbeitet. Wien 1825–1836, 18 Bände. Bd. 11 (1830), 110. Nach. https://books.google.de/books?id=A1w88GF_JIEC&printsec=frontcover&hl=de#v=onepage&q&f=false Zugriff am 19.1.2018.
  13. Allgemeine deutsche Real-Encyclopädie für die gebildeten Stände (Converstations-Lexicon) 6. Auflage. 10 Bände. Leipzig 1824. Bd. 5 (1824), 636. Nach: http://opacplus.bsb-muenchen.de/title/BV001574302/ft/bsb10710724?page=646 Zugriff am 19.1.2018.