Denken

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Denken sind kognitive Abläufe bei der Verarbeitung bewusster oder unbewusster Informationen aus dem Organismus oder seiner Umgebung. "Hierzu gehörten, angefangen mit der Reizverschlüsselung und Entschlüsselung, die Analyse im Vergleich mit identischen oder ähnlichen Informationen und deren Verteilung im Großhirn, insbesondere den Assoziationsarealen.
Denken ist die Fähigkeit, sensorische Eindrücke nicht nur unmittelbar, sondern auch aus dem Inneren zu repräsentieren. ... Denken ist auch die bewusste Selbstreflexion die Erfassung des eigenen Ichs und der eigenen Existenz."[1]

Auf unterschiedliche Denkprozesse sind bestimmte Areale der Hirnrinde spezialisiert:[1]

Zeitliche Abläufe, Sprache: linke Hemisphäre
Planung und Selbstkontrolle: präfontaler Kortex
Sensorische Informationen: hintere Rindenanteile

Die Assoziationsfelder sind die strukturelle Basis der höheren geistigen Funktionen. Die Lokalisation der einzelnen Funktionen gelingt nur in einem kleinen Prozentsatz:[1]

Präfrontalregion: Planung, Verhalten, Kurzzeitgedächtnis, Selbstkontrolle
Parietale Assoziationsareale: Steuerung komplexer sensorischer Reizverarbeitung, visuelle Aufmerksamkeit, räumliche Orientierung

"Denken ist erforderlich, wenn nicht Instinkthandlungen oder Automatismen, Gewohnheiten, erlernte Verhaltensweisen für die aktuelle Lösung eines Problems zur Verfügung stehen. Denken setzt sich damit als höherwertige Leistung ab."[1]

{{Zitat|Es gibt zwei Prozesse, die der Mensch zu seinen Lebzeiten nicht anhalten kann: Atmen und Denken. (George Steiner)[2]


Zitate

Georg Steiner: "Es gibt zwei Prozesse, die der Mensch zu seinen Lebzeiten nicht anhalten kann: Atmen und Denken."[3]

"Wissenschaftler, die das Gehirn mit der fMRT-Technik untersuchten, haben nämlich festgestellt, dass es unmöglich ist, einen 'Ruhezustand' des Gehirns mit einem Stadium der Aktivierung zu vergleichen. Die Aufforderung an Versuchspersonen 'Denken Sie bitte an nichts' ist völlig sinnlos".[4]

Sonstiges

https://www.dasgehirn.info/denken/intelligenz/der-mensch-ein-schlaumeier-4225

  • Intelligenz ist die allgemeine Fähigkeit, Informationen effizient zu verarbeiten. Eine wirklich präzise und gleichzeitig knappe Definition existiert aber nicht – abgesehen vielleicht der Definition vom US-Psychologen Edwin Boring aus dem Jahr 1923: „Intelligenz ist, was ein Intelligenztest misst.“ Damit ist das Definitionsproblem freilich auf den Test verlagert.
  • Eine Mehrheit unter den Intelligenzforschern sieht Intelligenz als einheitlichen Faktor („general factor“ oder g), der bei einer Vielzahl von Aufgabenstellungen zutage tritt und entscheidend beeinflusst, wie gut eine Testperson diese Aufgaben löst. Dieser allgemeine Faktor kommt im IQ zum Ausdruck.
  • Wie ein detaillierteres Modell von Intelligenz aussieht und welche Einflüsse sich wie auf die Intelligenz auswirken, sind seit mehr als hundert Jahren intensiv diskutierte Forschungsfragen. Inzwischen wird auch nach neurobiologischen Korrelaten von Intelligenz gesucht. Eine entscheidende Rolle spielen, so viel weiß man mittlerweile, der frontale und der parietale Cortex
  • Intelligenz ist „Startkapital“: sowohl für den beruflichen und allgemeinen Erfolg des Einzelnen wie auch für das Wohlergehen der Gesellschaft von großer Bedeutung. Intelligenz will aber auch entwickelt werden, was wiederum die Gesellschaft in die Pflicht nimmt.

https://www.dasgehirn.info/denken/intelligenz/die-anatomie-der-intelligenz-6296

https://www.dasgehirn.info/denken/intelligenz/inflation-der-intelligenzen-3034

https://www.dasgehirn.info/denken/intelligenz/was-uns-schlau-macht-5991

Wortspiel

Denke nie daran, je gedacht zu haben, denn beim Denken der Gedanken, kommt man leicht auf den Gedanken, dass das Denken der Gedanken ein gedankenloses Denken der Gedanken ist. (unbekannt)



Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. a b c d Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 1555.
  2. Georg Steiner: Warum Denken traurig macht. Zitiert nach: Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht und andere erstaunliche Erkenntnisse der Hirnforschung. München 2017, 168.
  3. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht. München 2017, 168.
  4. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht. München 2017, 168.