Rolf-Michael Turek

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Rolf-Michael Turek (* 1949) ist ein evangelisch-lutherischer Pfarrer i. R. Er war in den 1980er Jahren ein Vertreter der Bürgerrechtsbewegung in der DDR und ein Unterstützer der subversiven Gruppen in Leipzig, besonders ab 1988 bei der Gestaltung der Friedensgebete in der Nikolaikirche. Aus diesen entwickelten sich die Montagsdemonstrationen und die Friedliche Revolution im Herbst 1989.

Schriften

Leider sind viele seiner Schriften ohne Datum, sodass sie zeitlich nicht zuordbar sind.

Organtransplantation und Hirntod (31.08.2013)

In Wordpress steht der Abschnitt "Organtransplantation und Hirntod", veröffentlicht am 31.08.2013.[1] Darin steht:

Neben den 'guten' Gründen einer Organentnahme zuzustimmen gibt es auch 'gute' Gründe dies nicht zu tun.

Dies ist eine typisch evangelische Formulierung. "Gut" ist eine Wertung. Mit dieser Formulierung wird versucht, die Ablehnung zur Organspende ethisch der Zustimmung gleichzustellen. Dies ist nicht korrekt. Richtiger Weise müsste es heißen: "Neben den 'guten' Gründen einer Organentnahme zuzustimmen gibt es auch Gründe dies nicht zu tun."

Dass diese ('nicht-manipulativ') in aller Öffentlichkeit dargestellt und auch öffentlich diskutiert werden, sollte eigentlich in einer sich demokratisch verstehenden Gesellschaft selbstverständlich sein.

Diese Verteidigung der o.g. Aussage kann nicht zugestimmt werden.

Während bei der 'Aufklärung' der Bevölke­rung die Interessen der Organbedürftigen gute vertreten werden, kommen die verschiedenen Bedürfnisse der Organspender und ihrer Zugehörigen zu kurz.

Es gibt auch Berichte von Hinterbliebenen, nicht nur die von KAO, sondern auch andere. So z.B. von Heiner Röschert.

Wer informiert über die ungeklärte Problematik des Hirnto­des, darüber, dass ein hirntoter Mensch noch lebt – im Unterschied zu einer Leiche, die zur Obduktion freigegeben wird -, dass er von Blut durchpulst wird, dass die Beatmungsmaschine erst nach den Explantationen abgestellt wird, dass in vielen Fällen sogar meh­rere Operationsteams nacheinander die für sie interessanten Or­gane explantieren?

Siehe: Leben der Hirntoten und Todesverständnis

Dabei geht es auch um die mehr oder weniger verdeckten Interessen der Pharmaindustrie, der Transplantationszentren und Kliniken.

Siehe: Verschwörungstheorie

Warum ich als Seelsorgerder Hirntoddefinition nicht zustimmen kann

In Wordpress steht die Datei "Warum ich als Seelsorgerder Hirntoddefinition nicht zustimmen kann".[2] Darin heißt es:

Verpflanzbare 'lebendige' Organe finden sich nur in Menschen, die atmen und deren Kreislauf funktioniert. (1)

Organspender sind Hirntote, und die atmen nicht mehr, sondern werden beatmet.

Als hirntot gelten danach Menschen, deren Hirn so stark geschädigt ist, dass es die Lebensprozesse im Körper nicht mehr steuern kann und deren Organe aber noch leben bzw. deren Funktion durch den Einsatz von moderner Medizintechnik künstlich aufrechterhalten wird. (1)

Bei Hirntod ist das Gehirn nicht nur "stark geschädigt", sondern umfassend geschädigt. Mit dem Eintritt des Hirntodes beginnt die Autolyse des Gehirns.

Jonas, der selber hirntote Menschen begleitet hat und an Explantationen teilnahm, meint, einen Rest von Leben in dem hirntoten Patienten vermuten zu dürfen. (1)

Dass Hans Jonas Hirntote begleitet hat und bei deren Organentnahmen im OP-Saal mit dabei sein durfte, fand ich in keinem seiner Schriften. - Vielmehr zeigen die Schriften von Hans Jonas über den Hirntod, dass er sie nur aus der Literatur kennt und sich Hans Jonas vor allem an dem Begriff "irreversibles Koma" orientiert hat.

Jonas stellte deutlich heraus, dass die Definition des Hirntodes gerade in dem Moment probat wurde, als das Interesse an der Explantation von Organen erwachte. (2)

Es ist zwar eine parallele Entwicklung, aber die Entwicklung des Hirntodes ist eine eigenständige und geht der der Transplantation um Jahre voraus. Siehe: Chronik/Hirntod

. Vorher war die Definition 'hirntot' in diesem Sinne nicht entscheidend —hätte es allerdings im Hinblick auf eine angemessene Sterbebegleitung und alsSignal zum Abschalten aller an den Patienten angeschlossenen Geräte auch damals schon sein können. (2)

Siehe: Pius XII.

Für die 'Begleitenden' ist der Tod dann daran zu erkennen, dass da etwas zur Ruhe gekommen ist, dass die körperlichen und seelischen Kräfte zu einem Ende gekommen sind. Und diese Ruhe findet ihren spürbaren Ausdruck in dem 'Geheimnis des letzten Atemzuges'. (2)

Hirntote haben ihren letzten Atemzug bereits gemacht. Siehe: Apnoe-Test

Dieses Todeskriterium ist auf die Situation Hirntoter nicht anwendbar. (3)

Das oben beschriebene Todeskriterium ist für Hirntote voll zutreffend.

Bei ihnen zeigen zwar die hochsensiblen Messgeräte ein Null-Linien-EEG an, was von einem Erlöschen der Hirnfunktionen zeugt, doch den restlichen Organen dieses Menschen wird durch die Beatmung und durch (nun eventuell organprotektiv orientierte) Medikation unablässig Energie zugeführt. (3)

Diese Medikamente müssen schon im Vorfeld des Hirntodes gegeben werden, damit der Blutkreislauf stabil bleibt und die Homöostase ausgeglichen ist.

Der Tod ereignet sich erst beim Abschalten der beteiligten Geräte, bzw. während einiger Minuten im Verlauf einer Explantation; nämlich nach Eröffnung des Körpers, nach der eventuellen Entnahme von Nieren, Leber und anderen Organen, in den Minuten während das Herz entnommen und das Blut dieses Menschen abgeleitet wird. Zurück bleibt eine Hülle, der Körper des Verstorbenen. (3)

Das ist der Tod des Körpers, nicht der Tod des Menschen. Siehe: Todesverständnis

Den 'Hirntod' jedoch als völligen und endgültigen Ausfall der den Menschen als Lebewesen kennzeichnenden Lebensmerkmale zu verstehen, muss ist nicht zwingend. (3)

Es gibt auch heute noch Menschen in der sogenannten 1. Welt, die die Erde als eine Scheibe ansehen.

Die Hirntoddefinition selber ist das Ergebnis bestimmter weltanschaulicher Voraussetzungen. Ihre Anthropologiefußtauf einem dualistischen, cartesianischen Verständnis. Gemäß diesem gilt der Verstand (ratio) als das bestimmende Merkmal des Menschlichen (bei Descartes „res cogitans") im Gegensatz zu der Körperlichkeit des Menschen, die als bloßes Material (bei Descartes „res extensa") aufgefasstwird. In diesem dualistischen Menschenbild wird die von Descartes beschriebene „wahrnehmende Instanz" des Menschen nicht als eine metaphysische „Seele" verstanden, sondern als unmittelbar von dem Gehirn (genauer eigentlich nur vom Großhirn) hervorgebracht. (3)

Ohne Gehirn ist der Mensch eine geistlose biologische Masse. Dass der Geist ein funktionierendes Gehirn voraussetzt, gilt in allen Wissenschaften als anerkannt, ebenso dass der Mensch ein geistliches Wesen ist, unabhängig davon, wie viel Geist er besitzt. Körper und Geist sind somit kein Dualismus, sondern ein Faktum.

Nicht wenige Menschen, auch in der Medizin, vertreten demgegenüber ein integrales Menschenbild. Sie sind davon überzeugt, dass Geistigkeit und Körperlichkeit des Menschen nicht hierarchisch zugeordnet sind, sondern dass sie in ihrer stets reziproken Abhängigkeit eine umfassende Ganzheit bilden. (3)

Ohne Gehirn gibt es keine Geistigkeit, doch die moderne Medizin macht es möglich, dass funktionierende Körperlichkeit ohne Geistigkeit möglich ist, und zwar bei Hirntoten.

Ist der Hirntod der Tod des Menschen? (2013)

Als Word-Datei liegt vor: "Ist der Hirntod der Tod des Menschen?".[3] Darin heißt es:

Einmal war sie eine Hilfe bei der Frage, ab welchen Zeitpunkt es als angebracht erscheint, intensivmedizinische Behandlungen bei schwerst geschädigten Patienten einzustellen. (1)

Diese Frage stellte sich in den 1960-er Jahren deshalb, weil allen Patienten, an denen der Hirntod diagnostiziert wurden, trotz unverminderter Fortsetzung der intensivmedizinischen Behandlung binnen 5 Tagen einen irreversiblen Herzstillstand erlitten, viele in den ersten 24 Stunden.

Die Frage ist, ob es zutreffend und angemessen ist, den Hirntod als endgültigen Tod des Menschen aufzufassen?
Obwohl der Hirntod heute juristisch als Todeszeitpunkt gilt, bleibt die Frage, ob es sich bei 'hirntoten' Menschen um Sterbende oder um schon tote Leichname handelt.
Es gibt andere, die die „Hirntod-Diagnose“ als einen Punkt in einem unumkehrbaren Sterbeprozess verstehen.

Siehe: Todesverständnis

So ist der Hirntote weder biologisch endgültig tot, noch macht es den Anschein, dass er tot ist. Hirntote Menschen können ihre Körpertemperatur selbst regulieren, Urin und Stuhl ausscheiden, sie können schwitzen und Antikörper bilden. Männer können Erektionen bekommen und Frauen schwanger werden und gesunde Kinder gebären.

Siehe: Leben der Hirntoten

Wir müssen uns damit abfinden, dass die Medizin einen Bereich geschaffen hat, der sich zwischen Leben und Tod befindet. Aus diesem Bereich heraus lassen sich viele Menschen in das Leben zurückholen ('reanimieren'). Allerdings gibt es auch eine Reihe von Menschen, für die das nicht zutrifft. Zu ihnen gehören die als 'hirntot' diagnostizierten Menschen. Sie sind dem äußerlichen Anschein nach und in vielen (körperlichen) Funktionen noch Lebende und in anderer Hinsicht wie schon Tote.

Per Definition ist alles tot, was nicht lebt. Daher kann es keinen "Bereich" zwischen Leben und Tod geben. - Erfolgreich reanimiert werden können nur Lebende, keine Tote. Siehe: Vladimir Negovsky - Bis zur erfolgreichen Reanimiation, d.h. bis sie wieder erste Lebenszeichen zeigen, kann man diese Menschen auch als "Scheintote" bezeichnen. Sie sind nur dem Schein nach tot. Umgekehrt kann man Hirntote als "Scheinlebende" bezeichnen, weil sie nur dem Schein nach leben.

Unsere Sprache und unsere bisherigen Vorstellungen von Leben und Tod sind auf diesen 'Zwischenzustand' nicht eingestellt und vorbereitet.

Das Problem ist weniger die Sprache, als vielmehr ein mangelhaftes Todesverständnis.

Und somit muss die Frage, ab wann ich 'für tot erklärt werden' will, jeder für sich selbst entscheiden.

Das ist Anomie.


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Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise