Philip Harms

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Am 04.01.2019 veröffentlichte der "FOCUS-Online-Experte" Philip Harms den Artikel „Die zehn verbreitesten Irrtümer zur Organspende".[1] Die Absicht ist edel und lobenswert. Der Inhalt zeigt jedoch, dass auch dieser "Experte" nicht frei von Irrtümern ist:

Erkennungs- und Meldedefizit der Entnahmekrankenhäuser als Grund anführt, schwingt andererseits bei vielen Menschen stets eine gewisse Angst mit.

Die Angst einiger Menschen hält sie zwar von der Organspende ab, aber dies ist nicht die Ursache für den Rückgang der Organspender in Deutschland. 3% Schwankungen bei der Entscheidung können keine 30% Rückgang der Organspender erklären. Siehe: Statistik/Spender#Entscheidungen_zur_Organspende

Das Herz wird lediglich künstlich durch eine Maschine intakt gehalten – würde ohne jedoch aufhören zu schlagen.

Dies ist eine missverständliche Formulierung. Fakt ist: Das Herz schlägt autonom, d.h. aus sich heraus. Es reagiert zwar auf verschiedene Hormone (z.B. Adrenalin und Nervenimpulse von außen, braucht jedoch zum Schlagen von außen keinen Impuls. Dazu benötigt es nur Sauerstoff und Närstoffe. Dies wurd durch künstliche Beatmung und künstliche Ernährung sichergestellt.

[[Zitat2|Ansonsten sind Anästhesisten bei der Organentnahme hauptsächlich für die Erhaltung der Funktionsfähigkeit der zu transplantierenden Organe zuständig.}} Dies ist missverständlich formuliert. Fakt ist: Der Anästesist ist bei der Organentnahme für 2 Aufgaben zuständig:

  1. Er hat mit muskelentspannenden Medikamenten (in Deutschland mit Muskelrelaxantien, in der Schweiz mit Narkose) dafür zu sorgen, dass die spinalen Reflexe während der Organentnahme unterdrückt werden.
  2. Er hat bis zum Herzstillstand für eine funktionierende Homöostase zu sorgen. Dabei sollen vor allem Herzfrequenz und Blutdruck in den Grenzen der übliche Werte liegen. Damit stellt er die Funktionstüchtigkeit der zu transplantierenden Organe sicher.
Und über 90 Prozent der Menschen mit etwa einer transplantierten Niere haben sehr gute Überlebenschancen.

Dies ist eine missverständliche Formulierung. Fakt ist: Ein Jahr nach der Nieren-TX funktionieren nach einer Todspende noch ca. 90% der transplantierten Nieren, nach 5 Jahren sind es noch ca. 75% der Nieren. Dies bedeutet nicht dass die 10% bzw. 25% der Transplantierten in diesem Zeitraum versterben. Es funktionieren nur ihre transplantierten Nieren nicht mehr. Für die Transplantierten gibt es hierbei 3 Wege:
a) Sie müssen (wieder) an die Dialyse.
b) Sie müssen rasch wieder transplantiert werden.
c) Sie versterben.

Demnach wird die Organentnahme bei bestimmten Infektionen – wie etwa bei einem positiven HIV-Befund – oder bei akuten Krebserkrankungen zwar verwehrt.

Organspender mit einem positiven HIV-Befund können sehr wohl ihre Organe spenden. Diese Organe erhalten ausschließlich Patienten, die gleichsam HIV positiv sind.
Es gibt Krebsarten, die darf ein Organspender haben. So erlaubt der "Leitfaden für die Organspende" auf Seite 5 ausdrücklich Haut- und primäre Hirntumore.[2]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Philip Harms: Die zehn verbreitesten Irrtümer zur Organspende (Focus 04.01.2019) Nach: https://www.focus.de/gesundheit/experten/leben-retten-die-zehn-verbreitetsten-irrtuemer-zur-organspende_id_10143805.html Zugriff am 10.01.2019.
  2. DSO: Leitfaden für die Organspende. (2016). Nach: https://www.dso.de/uploads/tx_dsodl/Leitfaden.pdf Zugriff am 10.01.2019.