Peter Dabrock

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Tot oder lebendig

Peter Dabrock veröffentlichte in Zeitzeichen 12/2011 auf den Seiten 14 und 15 den Artikel "Tod oder lebendig"

Zahlreiche Studien belegen, dass Hirntote über Monate und Jahre intensivmedizinisch betreut dahinvegetieren können, einschließlich basaler körperlicher Regungen, wie Verdauung und tiefer Schmerzreflexe.

Dieses "zahlreichen Studien" sind leider nicht genannt. Es bekannt ist nur die eine Studie von Alan Shewmon. - Die Verdauung funktioniert auch noch 24 Stunden nach dem letzten Herzschlag. Es gehört zum intermediären Leben. - Ein bekannter, beschriebener Reflex ist der vonLuigi Galvani im Jahr 1780 beschriebene Zuckungen des Froschschenkels. Niemand wird deswegen sagen, dass der Frosch noch gelebt hätte. So sind auch bei einem normalen Toten bis zu 8 Stunden nach dem letzten Herzschlag durch elektrische und mechanische Schläge Muskelkontraktionen zu erzielen, siehe intermediäres Leben.

Sogar der einflussreiche Bioethikrat des amerikanischen Präsidenten hat 2008 eingeräumt, dass neben dem unumkehrbaren Ende des Bewusstseins dieses zweite entscheidende Charakteristikum des Hirntodkriteriums nicht mehr haltbar ist.

Ob der Bioethikrat so einflussreich sein kann, wenn er gleich im 1. Amtsjahr des folgenden US-Präsidenten, Barack Obama, im Jahr 2009 aufgelöst wurde,[1] ist höchst zweifelhaft. Betrachtet man noch, dass dieses Gremium im August 2001 im 1. Amtsjahr seines Vorgängers, George W. Bush, einberufen wurde, muss der PCB eher als ein Instrument der Bush-Regierung angesehen werden. Da der Artikel von Peter Dabrock im Jahre 2011 verfasst wurde, somit also über ein Jahr nach der Auflösung des PCB, hätte das Attribut "einflussreich" nicht erfolgen dürfen. - Auch beschloss der PCB mehrheitlich, dass das Hirntodkonzept weiterhin als Voraussetzung für eine Organentnahme geeignet ist.

Auch sind leider Fälle dokumentiert, in denen durch falsche Hirntoddiagnostik Menschen beinahe getötet wurden: Empirie und technische Methoden sind gegenwärtig zweifelhaft. Bei bester Diagnostik wäre dies nicht passiert. Sie wird aber nicht immer angewandt.

Leider fehlen auch hierzu Beispiele oder Quellen. Aus den recherchierten lebenden Hirntoten ist zu schließen, dass die Durchführung der HTD nicht nach den Vorschriften erfolgte und es daher zu dieser Fehldiagnose gekommen ist. Festzuhalten ist zudem, dass in Deutschland kein einziger Fall von falsch positiv festgestelltem Hirntod erfolgte, wenn man sich bei der Durchführung der HTD gehalten hat. Zudem schreibt Johannes Bonelli: "Wenn fragliche Fehldiagnosen dazu missbraucht werden, das Hirntodkonzept als Ganzes in Misskredit zu bringen, dann müssen die Kriterien des Herz- und Atemstillstandes ebenfalls als obsolet gelten, da mit ihnen eine ganze Reihe von Fehldiagnosen aktenkundig ist. Aus medizinisch-wissenschaftlicher Sicht besteht kein Zweifel, dass die sicherste Methode zur Todesfeststellung der Nachweis des Hirntodes ist."[2]

Müssen wir den ganzen Organtransplantationskomplex aufgeben, weil der Hirntod unsicher geworden ist?

Der Hirntod ist weder in der Feststellung noch als pathophypologischer Zustand unsicher geworden.

Es stimmt weiterhin, dass mit dem Hirntod der Sterbeprozess unumkehrbar geworden ist.

Es gibt die Auffassung, dass mit dem Beginn des Lebens sein Sterben beginnt, weil dieser Prozess unaufhaltsam ist, da alles Lebende stirbt. - Der Sterbeprozess endet mit dem Tod, doch welchen Tod, den Hirntod, den biologischen Tod, den genetischen Tod oder den absoluten Tod?

Umgekehrt ist durch technische Assistenz die Homöostase des Organismus noch nicht vollständig erloschen. Sicher, sie gibt es nur durch technische Assistenz, aber wir würden ja auch nicht einem Menschen, der an einem Nierenversagen leidet und dessen Homöostase durch die technische Assistenz der Dialyse aufrechterhalten wird, Lebendigkeit oder erst recht nicht das Recht auf Leben absprechen.

Hier wird der Mensch nur als biologische Masse gesehen, nicht als psychosomatische Einheit. Siehe: Menschenbild

Eine Organentnahme bei diesem unumkehrbar Sterbenden ist keine Tötung auf Verlangen; sie ist aber so durchzuführen, dass der unumkehrbar sich vollziehende Sterbeprozess würdevoll gestaltet wird.

Es wird nicht genannt, was der Autor als "würdevolle" Gestaltung versteht. - Ich selbst, durfte bei einer Organentnahme anwesend sein. Es wurde Lunge und Nieren entnommen. Ich wüsste nicht, was dabei würdevoller hätte sein können. Die Durchführung der Organentnahme verlief in gleicher Weise die die Entfernung eines Lungenlappens. Auch bei dieser Operation durfte ich zweimal dabei sein, einmal laproskopisch und einmal am offenen Brustkorb.

... und dies unter Wahrung der Würde und selbstverständlich unter Narkose, ohne Schmerzempfindung, ... dann werde ich aus Überzeugung zur Organspende bereit sein. ... Deshalb plädiere ich für eine standardmäßige Narkose während der Explantation - wie in der Schweiz üblich.

Die Würde, oben beschrieben. - Hirntoten in D/A/CH ist das Schmerzempfinden mit dem Hirntod erloschen. In Polen, Großbritannien und einigen Staaten der USA können Hirntote durch die Definition des Hirntodes als Hirnstammtod u.U. Schmerzen empfinden. Für D/A/CH ist diese Sorge jedoch völlig unbegründet. Siehe auch: Schmerzen#Schweiz



Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. http://www.mpil.de/files/pdf3/mpil_taetigkeitsbericht_200809.pdf Zugriff am 2.12.2016.
  2. Johannes Bonelli: Der Status des Hirntoten. In: Imago Hominis (2013); 20(2): 79-91. Zitiert nach: http://www.imabe.org/index.php?id=1931 Zugriff am 15.3.2017.