Worte und Wirkung: Unterschied zwischen den Versionen

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"Die Welt" berichtete am 26.11.14: "Die ... Studentin Tugce A. ist für hirntot erklärt worden. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien."<ref group="Anm."Richtig: "Das berichteten übereinstimmend mehrere Medien." Bei allen diesen Medien war jedoch die Wortwahl falsch gewählt: Der Hirntod wird festgestellt. Niemand wird für hirntot erklärt. - Wenn am [[Hirntod]] von medizinischer Sicht aus auch nur ein Rest von Unsicherheit vorhanden ist, besitzen Ärzte die Möglichkeit verschiedener bildgebender Untersuchungen, die in Zusammenhang mit den [[klinischen Diagnostik]] den Hirntod bestätigen oder widerlegen. Was in den Richtlinien für die Feststellung des Hirntods vorgeschrieben ist, das ist sozusagen die Grundlage, von der nach unten (im Sinne von weniger oder ungenauer) nicht abgewichen werden darf. Es dürfen jederzeit verschiedene zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden, wenn man sich mit der Feststellung des Hirntods (noch) nicht sicher ist. Mehr an Diagnostik ist immer erlaubt, weniger nicht.<br>
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Damit steht fest: Der Hirntod wird nie erklärt, sondern immer festgestellt.<br>
Damit steht fest: Der Hirntod wird nie erklärt, sondern immer festgestellt.<br>
Es ist die Feststellung eines Zustands, der schon seit Stunden oder Tagen vorliegt, den man jedoch bisher noch nicht festgestellt hat.</ref>
Es ist die Feststellung eines Zustands, der schon seit Stunden oder Tagen vorliegt, den man jedoch bisher noch nicht festgestellt hat.</ref>

Version vom 7. Dezember 2014, 20:49 Uhr

Auch wenn ein Heißluftballon sich durch die Lüfte bewegt und dieser nur vertikal zu steuern ist, so wird mit diesem Ballon nicht geflogen, sondern gefahren. Dies kommt in dem Wort "Ballonfahrer" zum Ausdruck.

Je seltener man mit einem Thema zu tun hat, desto schwieriger ist es, sich in diesem Thema korrekt auszudrücken. Dies gilt auch für Journalisten.

Auch wenn inzwischen viel über Organspende gesprochen wird, so ist die Ausdrucksweise nicht immer korrekt. Dies trifft insbesondere beim Hirntod zu.

Journalisten prägen die Sprache der Menschen wesentlich mit. Daher sollten sich Journalisten bemühen, sich sprachlich korrekt auszudrücken. Ihnen sei hier eine Hilfestellung gegeben mit der Hoffnung, dass damit auch die Umgangssprache treffender zu Organspende und Hirntod ausdrückt.

"Ushers Stiefsohn für hirntot erklärt", so lautet eine Überschrift in der Augsburger Allgemeine vom 10.7.2012.[1]

"Die Welt" berichtete am 26.11.14: "Die ... Studentin Tugce A. ist für hirntot erklärt worden. Das berichten übereinstimmend mehrere Medien."[Anm. 1]

Niemand wird für hirntot erklärt. Immer wird der Hirntod festgestellt, d.h. andere Mediziner können diesen Hirntod bestätigen. - Für tot erklärt wird nur, wessen Leichnam nicht vorliegt und der Tod damit nicht objektiv überprüfbar ist.


Anhang

Anmerkungen

  1. Richtig: "Das berichteten übereinstimmend mehrere Medien." Bei allen diesen Medien war jedoch die Wortwahl falsch gewählt: Der Hirntod wird festgestellt. Niemand wird für hirntot erklärt. - Wenn am Hirntod von medizinischer Sicht aus auch nur ein Rest von Unsicherheit vorhanden ist, besitzen Ärzte die Möglichkeit verschiedener bildgebender Untersuchungen, die in Zusammenhang mit den klinischen Diagnostik den Hirntod bestätigen oder widerlegen. Was in den Richtlinien für die Feststellung des Hirntods vorgeschrieben ist, das ist sozusagen die Grundlage, von der nach unten (im Sinne von weniger oder ungenauer) nicht abgewichen werden darf. Es dürfen jederzeit verschiedene zusätzliche Untersuchungen durchgeführt werden, wenn man sich mit der Feststellung des Hirntods (noch) nicht sicher ist. Mehr an Diagnostik ist immer erlaubt, weniger nicht.
    Damit steht fest: Der Hirntod wird nie erklärt, sondern immer festgestellt.
    Es ist die Feststellung eines Zustands, der schon seit Stunden oder Tagen vorliegt, den man jedoch bisher noch nicht festgestellt hat.

Einzelnachweise