Willi Germund

Aus Organspende-Wiki
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Ab dem 28.01.2015 erschienen in den Medien Artikel über das Buch "Niere gegen Geld", das am 30.01.2015 erschien.[1] Der damals 60-jährige Willi Germund beschreibt darin, wie er sich in Afrika eine Niere gekauft und transplantieren ließ.

Willi Germund ist sich seiner Straftat sehr wohl bewusst, denn es heißt in den Artikeln: "Die stern-Redakteure mussten Ort und Zeitpunkt geheim halten, bis Willi Germund wieder in sein sicheres Exil in Bangkok, Thailand, zurückgekehrt war." Doch im nächsten Satz wurde die Straftat schon wieder abgemildert, denn er habe "mutmaßlich eine Straftat begangen. Nach deutschem Recht könnte er fünf Jahre im Gefängnis landen."

Das Skandal-Jahr 2012 war gerade 2 Jahre vorbei, da war im deutschen Blätterwald zu lesen: Germund "könnte sogar eine neue Debatte darüber anstoßen, was zu tun ist, damit Menschen in solchen Situationen nicht zu zweifelhaften Methoden greifen müssen." Wenn man ein Organ braucht, gehöre es dazu, "sich einzugestehen, dass legale und moralische Einwände an Bedeutung verlören, wenn man Angst um sein Leben habe."

Willi Germund sieht sich mit dem Kauf der Niere im Recht, denn er sieht als "einen rechtfertigenden Notstand gemäß § 34 StGB oder zumindest einen entschuldigenden Notstand, § 35 StGB, als gegeben an. Mit anderen Worten: Germund handele in einer Art Notwehr, um den Tod abzuwenden." Ein Schuldbewusstsein scheint hier weder bei Willi Germund noch bei der berichtenden Presse vorhanden zu sein, da über "Germund hat noch kein Richter geurteilt. Deshalb ist nicht klar, ob Germund eine Straftat begangen hat." Als ob es erst dann eine Straftat wäre, wenn ein Richter darüber entscheidet. Dies erweckt den Eindruck, als könne jeder das TPG so auslegen, wie er es will. Dass auch die Redaktion beim Organhandel kein Schuldbewusstsein hatte, zeigt diese Einladung zur Diskussion: "Wie weit darf ein Kranker gehen, um sein Leben zu retten? Ist es verwerflich, dabei Gesetze zu übertreten oder andere Menschen in Gefahr zu bringen? Diskutieren Sie mit uns darüber".

Die Deutsche Transplantationsgesellschaft (DTG) spricht von „verharmlosenden Berich­ten“ des Organkaufs in den Medien: Sie könnten fast schon als „Produktwerbung für eine nach dem Transplantationsgesetz unter Strafe gestellte Handlung“ angesehen werden, so die DTG.

Bedenkt man, dass der gebürtige Rheinländer beim Erscheinen des Buches 60 Jahre alt war, erweckt es den Eindruck, dass er das Buch geschrieben hat, um auszuloten, ob er straffrei in seine Heimat zurückkehren kann.

Bereits am 19.02.2015 war im Ärzteblatt zu lesen: "Gegen den Auslandsreporter Willi Germund, der sich von einem Afrikaner eine Niere gekauft und in einem mexikanischen Krankenhaus hat einpflanzen lassen, sind Strafanzeigen erstattet worden, darunter von der Vertrauensstelle Transplantations­medizin bei der Bundes­ärzte­kammer und von der Interessengemeinschaft Nierenlebendspende e.V. mit Sitz in Verden a.d. Aller."[2] In dem Artikel wird auch darauf verwiesen, dass nach der Buchveröffentlichung "Germund unter anderem Gast im öffentlich-rechtlichen Fernsehen (ARD und ZDF)" war. Damit bot das öffentlich-rechtliche Fernsehen einem Straftäter eine Plattform, um seine Untat zu rechtfertigen.


Noch 2 Jahre später heißt es auf eine Internetseite des ORF: "Mit seinem Buch will Germund der Debatte zum Tabuthema Organhandel einen neuen Anstoß geben."[3]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise