Phineas Gage

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Phineas Gage war ein höflicher, beliebter amerikanischer Eisenbahnarbeiter. Am 13.09.1848 schoss im bei einer von ihm durchgeführten Sprengung eine etwa 1,10 m lange und 3 cm dicke Eisenstange von unten nach oben durch den Kopf. Gage überlebte den Unfall. Er verlor durch diesen Unfall sein linkes Auge und seine Freundlichkeit. Er wurde ein "höchst lästerlicher" Mann. - Der Fall belegte erstmals, dass Fähigkeiten wie soziales und moralisches Urteilen in den Frontallappen angesiedelt sind.[1]

Phineas Gage "ließ durch nichts erkennen, daß er sich um die Zukunft sorgte oder vorausplante."[2]

Als Phineas Gage 1861 starb, wurde keine Autopsie vorgenommen. Harlow erfuhr durch den Sezessionskrieg erst 1866 von Gages Tod. In einem Brief an Gages Schwester bat Harlow um Exhumierung des Schädels. Seiner Bitte wurde entsprochen. Es wurde der Schädel von Phineas Gage und die ihm beigelegte Eisenstange geborgen. Beide werden im Warren Medical Museum der Harvard Medical School in Bosten aufbewahrt.[3]

"In den Monaten danach eränderte sich seine Persönlichkeit. Aus dem netten, verantwortungsbewussten Kerl, der er vor dem Unfall war, wurde ein Rüpel und Tunichtgut, ein Spieler und Frauenbelästiger."[4]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 10.
  2. Antonio R. Damasio: Descartes´ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. 6. Auflage. Berlin 2010, 35.
  3. Antonio R. Damasio: Descartes´ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. 6. Auflage. Berlin 2010, 49f.
  4. Markus Reiter: Gehirn. 100 Seiten, 44.