M.G.

Aus Organspende-Wiki
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Der 14-jährige M.G. erkrankte im Oktober 1954 an zunächst leichten, dann schweren Kopfschmerzen und rasch eintrübenden Bequßtseinsstörungen. Er kam bewusstlos ins Kinderkrankenhaus. Dort wurde tuberkuläse Meningitis festgestellt. Nach 3 Wochen Behandlung mit Streptomycin hellte sein Bewusstsein auf. Sein linkes Bein und sein linker Arm war mittelschwer spastisch paretisch. Auch Sehstörungen waren vorhanden. Langsam lernte er wieder gehen. In den folgenden Monaten überkam M.G. eine Fressgier. "Er, der früher ein freundlicher, friedlicher Junge gewesen war, wurde reizbar und streitsüchtig. Da er gleichzeitig sehr dick wurde, gab es viele Hänseleien und Reibereien mit den Kameraden. Der junge Patient wurde ein regelrechter Schläger. Außerdem bekam er eine tiefe Stimme, unter den Armen und an den Pubes starke Behaarung und eine auffällige Steigerung des Geschlechtstriebes. Der Patient war von Erektionen und Ejakulationen geplagt und sucht Kontakt mit Mädchen."[1]

Im Dezember 1955 wurde er in der Uni-Klinik München vorgestellt. Dort fand man eine "totale rechtsseitige Oculomotoriusparese mit einer gleichzeitigen linksseitigen durchgehenden mittelschweren spastischen Parese der Extremitäten". Es wurde eine Gehirnschädigung nach Art des Benedikt-Weber-Syndroms mit gleichzeitiger extrapyramidaler Störungen angenommen. Der Patient war adipös mit überwiegender Fettsucht (1,50 m, 70,3 kg). Überraschend war seine sekundären Geschlechtsmerkmale besonders stark ausgeprägt waren. Dieser Befund deckte sich mit den Angaben gesteigerter Libido und gesteigerter sexueller Tätigkeit (der Junge war damals 14½ Jahre alt)."[1]




Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. a b K. Kellner, H. Ley: Kombination von Fettsucht mit Hypergonadismus und Hypersexualismus als postmeningitisches Syndrom. In: Med. Klinik 55.1 (1960), 498.