Herztod-Spende

Aus Organspende-Wiki
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Die "Herzstillstand-Spende" wird häufig als "Herztod-Spende" (Donation after cardiac death (DCD) bezeichnet, was jedoch für medizinische Laien irreführend ist, denn der Herztod im Sinn des irreversiblen Herzstillstands ist hierbei nicht eingetreten. Für diese Form der Organspende ist ein Herzstillstand von 5 und 20 Minuten erforderlich, je nach Nation. Daher wurde sie früher im Englischen als "Non-heart-beating donation" (NHBD)) (Nicht-Herz-schlagen-Spende) bezeichnet.

Bei der "Herzstillstand-Spende" wird der zeitlich begrenzte Herzstillstand von 5 bis 20 Minuten mit dem Hirntod gleichgesetzt. Der Hirntod als der Tod des Menschen ist damit jedoch nicht belegt.

Wie entgegen der allgemein üblichen Bezeichnung "Herztod-Spende" vermuten lässt, schlägt auch bei dieser Form der Spende bis zur Organentnahme das Herz.


Aufgrund dieser großen Unterschiede über die Mindestdauer des Herzstillstandes ergeben sich daraus zwei grundsätzliche Probleme:

  • Je kürzer die Zeit des Herzstillstandes ist, desto unsicher ist es, dass der Hirntod eingetreten ist.
  • Je länger die Zeit des Herzstillstandes ist, desto größer ist der ischämische Schaden an den Organen, die ggf. nicht mehr transplantiert werden können.

Bevor die "Herztod-Spende" eingeführt werden kann, hat man sich auf die Mindestdauer des Herzstillstands zu einigen, die für diese Spendeform gelten soll: Nach 5 Minuten Herzstillstand ist bei einem ansonsten gesundem Körper sicherlich noch kein Hirntod eingetreten. Nach 20 Minuten ist der Erfolg der Organtransplantation in Frage gestellt.

In vielen (allen?) Nationen, in denen DCD zugelassen ist, muss vor der Organentnahme eine HTD durchgeführt werden, in einigen Nationen genügt eine etwas verkürzte HTD (z.B. in der Schweiz).

Die häufig diskutierte "Herztod-Spende" wird von ihrer Bezeichnung her oft missverstanden. Sie müsste richtiger Weise "Organspende nach Reanimation" oder kurz "Spende nach Reanimatio" heißen.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise