Herzdruckmassage

Aus Organspende-Wiki
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Bei der Herzdruckmassage (wiederholte Thoraxkompression) wird das Herz durch Druck auf das Brustbein in Richtung Wirbelsäule gepresst. Dabei erhöht sich der Druck im Brustkorb und Blut wird aus dem Herzen in den Kreislauf ausgeworfen. In der darauf folgenden Entlastungsphase füllt sich das Herz erneut mit Blut. Wichtig ist die Minimierung von Unterbrechungen („No-Flow-Time“) während der Herzdruckmassage.

Als vorbereitende Maßnahme wird der Patient flach in Rückenlage auf einer harten Fläche wie dem Boden oder einem Reanimationsbrett gelagert und sein Brustkorb freigemacht. Der Druckpunkt befindet sich in der Mitte des Brustkorbes auf dem Brustbein.

Für Erwachsene gilt: Das Brustbein wird 30 Mal in Folge kurz und kräftig heruntergedrückt und anschließend wird 2 Mal beatmet. Die Eindrucktiefe beträgt etwa 4--6 Zentimeter. Zwischen zwei Pumpstößen soll der Brustkorb komplett entlastet werden, damit sich das Herz wieder mit Blut füllen kann. Die angestrebte Frequenz der Herzdruckmassage liegt bei mindestens 100 und maximal 120 Kompressionen pro Minute. Die richtige Körperhaltung erleichtert dem Helfer die Arbeit. Er kniet aufrecht neben dem Patienten, seine Schultern befinden sich senkrecht über dem Brustbein des Patienten. Der Helfer drückt rhythmisch mit dem Gewicht seines Oberkörpers, während seine Arme gestreckt und die Ellenbogen durchgedrückt sind. Es ist wichtig, den Brustkorb nach jeder Kompression vollständig zu entlasten, damit der Herzmuskel sich wieder ausreichend füllen kann.

Seit den 1990er Jahren werden zur Herzdruckmassage auch zunehmend Geräte mit frequenz- und stärkegesteuerten Kolben als mechanische Reanimationshilfen eingesetzt.

Bei der Herzdruckmassage kommt es häufig, auch bei korrekter Durchführung, zu Rippenbrüchen. Diese sind hier als Nebeneffekt hinzunehmen und bergen für den Patienten keinerlei weiterreichende Gefahren. Daher sollte auch nach einem oder mehreren Rippenbrüchen die Herzdruckmassage nach Überprüfung der angewendeten Technik weitergeführt werden.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise