Helmut Thielicke
Helmut Thielicke (1908-1986) war ein deutscher evangelischer Theologe. Unter Theologen ist vor allem seine Ethik bekannt, in der Öffentlichkeit wurde er als Prediger sehr geschätzt.
Unmittelbar nach Kriegsende reiste Thielicke mit einer Gruppe Abgesandter der Kirche nach Frankfurt am Main und engagierte sich in Gesprächen mit der Militärregierung über die Neuerrichtung einer Fakultät und Aufnahme des Studienbetriebs im politischen und akademischen Vakuum der Nachkriegszeit. An der neu entstandenen Theologischen Fakultät der Universität Tübingen übernahm er 1945 einen Lehrstuhl für Systematische Theologie und wurde 1951 zum Rektor der Universität und Präsidenten der Westdeutschen Rektorenkonferenz gewählt. 1954 wurde er zur Gründung einer theologischen Fakultät nach Hamburg berufen, wo er als Dekan, Professor und Prediger an St. Michaelis, einer von Hamburgs Hauptkirchen, wirkte. Zu seinen Schülern gehörten unter anderem Hans Conzelmann und Jörg Zink.
Auf Vortragsreisen in die USA lernte er Billy Graham kennen und wurde 1977 von Jimmy Carter empfangen. Thielicke bereiste in den sechziger und siebziger Jahren Asien, Südafrika und Lateinamerika sowie Australien und Neuseeland. Nach seiner Emeritierung gründete er die Projektgruppe Glaubensinformation (heute Andere Zeiten), durch die er seine Erfahrungen von der Kanzel weitergeben und junge Prediger unterstützen wollte.
Helmut Thielicke starb 1986 im Alter von 77 Jahren in Hamburg. Sein Grab befindet sich auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg, Planquadrat AF 36 (nordwestlich Kapelle 9).
Anhang
Anmerkungen