Erika Feyerabend
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Schriften
"Nützliches" Sterben ein gesellschaftlicher Normalfall? (01.12.2007)
Am 01.12.2007 veröffentlichte Erika Feyerabend den Artikel ""Nützliches" Sterben ein gesellschaftlicher Normalfall?".[1] Darin heißt es:
Möglicherweise ist es unentscheidbar, was hirntot genannte Menschen fühlen, was sie empfinden können und was sie brauchen. |
Siehe: Bewusstsein
Mittlerweile sind alle Beteiligten aufgerufen - ob Ärzte, Angehörige, Pflegekräfte oder potentielle Spender/innen - diese Beziehung nutzenorientiert zu sehen. |
Ja, nutzungsorientiert im Sinne von Todesverständnis
Über so genannte Aufklärung, Gesetzgebung und Transplantationspraxis ist das "nützliche" Sterben zum gesellschaftlichen Normalfall geworden. |
Meist erfolgt nach Feststellung des Hirntodes Therapieende, siehe: gemeinsame Erklärungen
Der Anteil der Lebendspenden steigt und provoziert häufiger die Frage, ob die Hergabe von einer Niere oder einem Leberstück nicht moralisch geboten ist. |
Wo ist die Grundlage dieser Annnahme.
Sie eröffnet aber auch eine Zone, in der verdeckte ökonomische Motive wirksam werden. Und immer häufiger ist aus dem Raum ausgebildeter Ethiker, Ökonomen und Chirurgen an prominenten Orten zu hören, dass auch offene Marktbeziehungen im Transplantationswesen diskutiert oder gar wünschenswert sein sollen. |
Siehe: Organhandel
Ob abgabewillige Personen ihren Wohnsitz in armen Regionen beispielsweise Osteuropas haben, wird nicht öffentlich. Ein offenes Operationsfeld, auch für internationale OrganhändlerInnen und interessierte Chirurgen ist im Entstehen begriffen. |
Dies würde bei der Überprüfung der Unterlagen (Personalausweis, Versicherungskarte, ...) auffallen.
Neue Tendenzen, die als "Gabentausch" inszenierte Spende in einen "Warentausch" zu überführen, sind im öffentlich Diskurs spürbar. Bevorzugte Vokabeln sind das "belohnte Schenken", "finanzielle Anreize" und gar "regulierte Organmärkte". |
Diese Begriffe werden von TX-Medizin abgelehnt und so auch nicht gelebt.
Die internationale, organisierte Kriminalität hat, unter Einbeziehung von Kliniken und Ärzten, das Geschäft mit dem Überleben erkannt. Es gibt vermutlich Handelsnetzwerke in Ländern wie Estland, Bulgarien, Türkei, Georgien, Russland, Rumänien, Moldawien und die Ukraine. |
Deutschland hält sich hier aber raus. Wenn die vorkommt, werden die Leute vor Gericht gestellt.
Im Vergleich mit anderen Transplantationszentren in NRW sind in Essen deutlich mehr PrivatpatientInnen und deutlich mehr Kranke transplantiert worden, die ihren Wohnsitz nicht in Deutschland haben. Die Unikliniken aus Aachen, Bonn, Düsseldorf, Köln und Münster meldeten insgesamt 13 EmpfängerInnen und 9 SpenderInnen, die außerhalb Deutschlands lebten. In Essen erhielt zwischen 2000 - 2007 104 Menschen ein fremdes Körperstück, die nicht in der Bundesrepublik wohnten und 44 Menschen reisten aus dem Ausland an, um sich in Essen Organe entnehmen zu lassen. In dem genannten Zeitraum erhielten 98 PatientInnen Organe, die außerhalb des Eurtransplantgebietes wohnten. ... In zwei Fällen sollen Organe aus dem Eurotransplant-Pool an saudiarabische Selbstzahler vermittelt worden sein. |
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Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Erika Feyerabend: "Nützliches" Sterben ein gesellschaftlicher Normalfall? (01.12.2007) Nach: https://web.archive.org/web/20160416135531/http://initiative-kao.de/vortrag-e-feyerabend-01-12-07-nuetzliches-sterben.html Zugriff am 05.05.2020.