Birgitta vom Lehn
Schriften
Organspende: Ungereimtheiten im Hirntod-Konzept (15.08.2012)
Am 15.08.2012 veröffentlichte Brigitta vom Lehn den Artikel "Organspende: Ungereimtheiten im Hirntod-Konzept".[1] Darin heißt es:
Für den Erlanger Neurobiologen Ralph Dawirs steht fest: Die Individualentwicklung beginnt unmittelbar mit der Befruchtung und endet mit dem Tod. Solange Vitalfunktionen aller Organe aufrechterhalten würden, auch mit medizinisch-technischer Unterstützung, sei der Hirntote ein lebender Mensch. „Solche lebenden Menschen – Hirntote – sind potenzielle Organspender“, sagt Dawirs. |
Der Biologe fordert deshalb einen ehrlichen Umgang mit dem Thema: Dazu gehöre die eindeutige Vermittlung der Botschaft, dass Organtransplantate einem Menschen nicht nach seinem Tod entnommen werden, sondern während er noch lebt. Dabei spiele es keine Rolle, unter welchen Umständen dieser Mensch noch lebe. Ob mit oder ohne lebenserhaltende Maßnahmen, sei unerheblich. |
Siehe: Todesverständnis
Ein viel zu wenig beachtetes Phänomen, das gegen den Hirntod als eigentlichen Tod spreche, sei der Vorgang der Verwesung: Wenn jemand wirklich tot sei, setze die Verwesung unaufhaltsam ein. Beim Hirntoten sei dies aber nicht der Fall. „Das macht doch einen fundamentalen Unterschied“, findet Geisler. |
Siehe: Autolyse
Das amerikanische Pendant zum Deutschen Ethikrat, der President’s Council on Bioethics, forderte bereits 2008 eine erneute Debatte über den Hirntod. Die bislang vertretene Auffassung – das Gehirn als Integrator der verschiedenen Körperfunktionen – sei nicht länger aufrechtzuerhalten. |
Siehe: PCB
Die bisherige Behauptung, kurz nach dem Hirntod trete unweigerlich der Tod ein, sei kaum überprüft und eine Prophezeiung, die sich stets selbst erfüllt habe: Patienten mit Hirntoddiagnose würden entweder Organspender oder ihre künstliche Beatmung werde abgestellt. In beiden Fällen werde so ihr Tod aber erst herbeigeführt. |
Schon in den 1950-er und 1960-er Jahren machte man die Erfahrung, dass Hirntoten bei allem Aufwand der Intensivmedizin der Herzstillstand binnen 8 Tagen erfolgt. Noch 1984 beschrieb dies ein Artikel.
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Was Hirntod eigentlich bedeutet (25.05.2012)
Am 25.05.2012 veröffentlichte Brigitta vom Lehn den Artikel "Was Hirntod eigentlich bedeutet".[2] Darin heißt es:
Im Ausweis heißt es: „Für den Fall, dass nach meinem Tod eine Spende von Organen/Geweben zur Transplantation in Frage kommt...“ Präzise müsste hierzulande vom „Hirntod“ die Rede sein, der in Deutschland und den meisten anderen Ländern die Bedingung für eine Organentnahme darstellt. |
Siehe: Todesverständnis
Kann es sein, dass ein Mensch für tot erklärt wird, obwohl sein Körper sich noch warm anfühlt, schwitzt, Exkremente ausscheidet und sogar ein Kind gebären kann? |
Siehe: Todesfeststellung, Todeserklärung, Leben der Hirntoten, schwangere Hirntote
Nicht dem Toten, sondern dem Sterbenden werden die Organe entnommen. Dawirs bewertet die Bezeichnung Hirntod deshalb auch als „irreführend“. |
Bei Transplantaten handle es sich vielmehr immer um Lebendspenden, betont der Biologe. „Wer sich dazu freiwillig bereiterklärt, sollte dies tun dürfen. Nur sollte sich jeder wirklich bewusst sein, dass er seine Organe in einem solchen Fall nicht vor seinem Tod entnehmen lässt, sondern dass diese Entnahme seinen Tod letztlich herbeiführt.“ |
Siehe: Todesverständnis
Der Student, der jüngst noch "hirntot" war (09.05.2012)
Am 09.05.2012 aktualisierte Birgitta vom Lehn den Artikel "Der Student, der jüngst noch "hirntot" war".[3] Darin heißt es:
Seine Ärzte erklären ihn für hirntot und fragen seine Eltern auf mögliche Organspenden an. |
Siehe: Todesfeststellung, Todeserklärung
Bereits zwei Tage später erklärten sie ihn für hirntot und sprachen die Eltern auf mögliche Organspenden an. |
In Deutschland wird nicht 2 Tage nach dem Ereignis der Hirntod festgestellt. Hier lässt man sich mit dem Versuch, das Leben zu retten und die Gesundheit wieder herzustellen, mehr Zeit. Dann benötigt die HTD über 12 Stunden.
Während hierzulande das Gesamthirn tot sein muss, reicht in England bereits der endgültige Ausfall des Hirnstamms zur Todesdiagnose. So kann es vorkommen, dass einzelne Teilfunktionen der Großhirnrinde und damit Reste von Wahrnehmung nicht ausgeschlossen werden können. |
„Der Hirntote ist keine Leiche“ (31.08.2010)
Am 31.08.20010 veröffentlichte Birgitta vom Lehn den Artikel "„Der Hirntote ist keine Leiche“".[4] Darin heißt es:
Da heißt es etwa: „Es tut mir leid, ich misstraue den deutschen Krankenhäusern zutiefst und bin fest davon überzeugt, dass sie einem nicht jede Hilfe zukommen lassen, wenn hinter meiner bald toten Person drei oder mehr Menschen meine Organe haben können.“ |
Und ein Dritter meint: „Kommt man als Schwerverletzter in ein Krankenhaus, das Transplantationen vornehmen kann beziehungsweise in der Lage ist, Organe dafür zu entnehmen, hat man eventuell selbst das Nachsehen“. |
Siehe: Misstrauen
Ein anderer schreibt: „Organspende für lebenswichtige Organe ja. Tatsache ist aber, dass das ein Riesengeschäft ist, denn Organspendern wird nicht nur Herz, Niere etc. entnommen, sondern sie werden regelrecht ausgeschlachtet. Haut, Knochen, Knorpel, Sehnen.“ |
Siehe: Vorlage:Organhandel
„Eine große Mehrheit der Angehörigen empfindet ihre unmittelbar nach der Feststellung des Hirntodes gegebene Zustimmung zur Organentnahme später nicht als Trost, sondern bereut sie“, sagt Professor Manfred Spieker. |
Woher weiß er das? Hat er auch mit Hinterbliebenen von Organspendern außerhalb von KAO gesprochen?
Der Osnabrücker Sozialwissenschaftler führt das darauf zurück, dass die „unter Narkose vorgenommene Organentnahme ein gravierender Eingriff in den Sterbeprozess ist und die Menschen spüren, dass der Hirntod, von dem es weit mehr als zwei Dutzend Definitionen gibt, eben nicht der sichere Nachweis des Todes ist“. |
Siehe: Todesverständnis, Schmerz, Definitionen
„Der Hirntote ist keine Leiche, sondern ein Sterbender, der ein Recht auf ein Sterben in Würde hat“, sagt Spieker. |
Siehe: Todesverständnis
Mit dieser Haltung steht der Wissenschaftler nicht allein da. Auch der Bremer Hirnforscher Professor Gerhard Roth betont diesen „moralischen Konflikt“, den es im Zusammenhang mit der Organspende „auszuhalten“ gelte. |
Siehe: gemeinsame Erklärungen
Schließlich handelt es sich beim „Hirntod“ um eine 1968 in der Medizinischen Universität Harvard festgelegte Definition zum Zweck der Organbeschaffung. Das bestreiten auch Transplantationschirurgen nicht. |
Das war der sekundäre Grund. Siehe: Ad-Hoc-Kommission
Der Organmangel ist nicht nur eine Folge der geringen Spendebereitschaft der Bevölkerung. So zeigte ein Regierungsbericht, dass nur 40 Prozent der Krankenhäuser mit Intensivbetten, die nach dem TPG verpflichtet wären, alle in Frage kommenden Organspender zu melden, überhaupt mitziehen. |
Gehirnverletzte Patienten wurden wegen ihrer Hirnschädigungen vor allem in Kliniken mit einer Abteilung für Neurochirurgie eingeliefert, weil die diesen Patienten besser behandelt werden können.
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Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ Brigitta vom Lehn: Organspende: Ungereimtheiten im Hirntod-Konzept. In: Berliner Zeitung (15.08.2012) Nach: https://www.berliner-zeitung.de/zukunft-technologie/organspende-ungereimtheiten-im-hirntod-konzept-li.40832 Zugriff am 02.05.2020.
- ↑ Brigitta vom Lehn: Was Hirntod eigentlich bedeutet. In: FR (25.05.2012) Nach: https://www.fr.de/politik/hirntod-eigentlich-bedeutet-11709521.html Zugriff am 02.05.2020.
- ↑ Birgitta vom Lehn: Der Student, der jüngst noch "hirntot" war. In: FR (09.05.2012) Nach: https://www.fr.de/wissen/student-juengst-noch-hirntot-11358220.html Zugriff am 02.05.2020.
- ↑ Birgitta vom Lehn: „Der Hirntote ist keine Leiche“. In: FR (31.008.2010). Nach: https://www.fr.de/wissen/hirntote-keine-leiche-11448157.html Zugriff am 02.05.2020.