A/Ethik
Gegenüberstellungen
In der Gegenüberstellung von einzelnen Fällen treten Schwächen der aktuell praktizierten Allokation offen zu Tage.
Egoist Ein junger Mann litt hochgradig an Mukoviszidose. Er stand schon seit Monaten bei Eurotransplant auf der Warteliste für eine Lungen-TX. Schließlich musste er wegen der Schwere seiner Erkrankung stationär aufgenommen werden und hoffte mit seiner ganze Familie (Eltern, Geschwister, Ehefrau) auf ein passendes Spenderorgan. Hierbei ergab es sich, dass er den Hirntod starb. Die Frage, ob nun von ihm gesunde Organe für andere Organ-Patienten entnommen werden dürfe, wurde verneint.[Anm. 1] Ein ähnliches Verhalten erlebten Ärzte in Israel von einem Rabbi. Er wollte zwar für sich ein Organ haben, war aber selbst nicht zur Organspende bereit. Dies führte dazu, dass in Israel ein Spenderegister eingeführt wurde (siehe rechts daneben). |
Altruist Zum gegenwärtigen Stand (Sept. 2020) wird in Deutschland bei der Allokation ein Egoist und ein Altruist gleichgestellt. Das egoistische Verhalten eines Rabbis (siehe links) führte in Israel zur Einführung eines Spenderegisters: Wer zur Organspende bereit ist, lässt sich in das Spenderegister eintragen. Wenn er selbst ein Organ benötigt, erhält er für jedes Jahr im Spenderegister Bonuspunkte bei der Allokation. Dadurch wird er bei der Zuteilung der Organe gegenüber einem anderen Menschen, der nicht zur Organspende bereit ist, bevorzugt. - Die Einführung eines solchen Spenderegisters würde zwar keine Clubregelung bedeuten, es würde aber den Menschen deutlich machen, dass Organtransplantation eine Gemeinschaftsaufgabe ist, die jeden Bürger angeht. |
Anhang
Anmerkungen
- ↑ Hierbei handelt es sich um ein konkretes Beispiel, was von der Grundhaltung kein Einzelfall ist. Dies wird im Vergleich der Umfrageergebnisse und den realen Zahlen der Organspender deutlich: Siehe: Zustimmung#Statistik