KAO: Unterschied zwischen den Versionen

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Der eingetragene Verein [http://www.initiative-kao.de "Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V."] setzt sich in der Darstellung fast ausschließlich aus Eltern zusammen, deren Kind<ref group="Anm.">Der 15-jährige [[Christian Greinert]], der 16-jährige [[Lorenz Meyer]], der 29-jährige [[Arnd Focke]].</ref> den Hirntod gestorben ist und bei dem die Eltern die Zustimmung zur Organentnahme gegeben haben.
Der eingetragene Verein "Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V." wurde "gegründet von Eltern,die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen."<ref name="V">xyz://initiative-kao.de/kritische-aufklaerung-ueber-organtransplantation-kao-ev Zugriff am 02.06.2020.<br>
Das "xyz" ist beim Aufruf der Internetseite durch ein "http" zu ersetzen.</ref>


== KAO ==
== KAO - Der eingetragene Verein ==
=== Selbstdarstellung ===
=== Vereinssatzung ===
Nach § 8 ihrer Satzung vom 18.11.2006 handelt es sich bei KAO um einen e.V. mit Steuerbegünstigigungen.<ref>xyz://www.initiative-kao.de/kao-satzung.html Zugriff am 22.11.2014.</ref> Ob sich damit eine Gemeinnützigkeit verbindet, ist unklar.
Der Zweck des Vereins ist in § 2 der Vereinssatzung angegeben mit:<ref name="V"></ref>
{{Zitat|§ 2 Zweck
# Der Verein „Kritische Aufklärung über Organtransplantation KAO“ verfolgt ausschließlich und unmittelbar mildtätige Zwecke i. S. d. Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordung.
# Zweck des Vereins ist die Aufklärung über Organtransplantation. Insbesondere soll die Situation der Patienten, denen Organe entnommen werden, und die Problematik ihrer Angehörigen öffentlich gemacht werden. Ein besonderes Anliegen des Vereins ist, für ein behütetes Sterben und die Achtung der Menschenwürde von Sterbenden einzutreten und über die medizinischen und ethischen Probleme des so genannten Hirntodes aufzuklären. Außerdem soll Betroffenen auf Wunsch beigestanden werden.
# Der Satzungszweck wird verwirklicht durch
## Öffentlichkeitsarbeit
## Kontaktaufnahme mit Befürwortern und Gegnern der Organtransplantation
## Durchführen von oder Teilnahme an Seminaren, Diskussionen, Gesprächskreisen, Vortragsveranstaltungen und Einzelgesprächen
## Herstellung und Verbreitung von Unterrichtsmaterialien
## Teilnahme an Informationsveranstaltungen, insbesondere in Schulen, Kirchengemeinden und Hospizvereinen
## Durch Vermittlung sachkundiger Referenten}}
Auch in § 8 werden Steuerbegünstigigungen genannt. Ob sich damit eine Gemeinnützigkeit verbindet, ist unklar.


Auf der Seite der Vereinsvorstellung<ref>xyz://www.initiative-kao.de/kao-vereinsvorstellung.html Zugriff am 22.11.2014.</ref> steht sehr deutlich, was sie "fordern": "Von uns allen: die eigene Sterblichkeit zu akzeptieren".<ref group="Anm.">In der KAO-Broschüre "Organspende - die verschwiegene Seite" steht auf Seite 2 die Forderung etwas ausführlicher: "sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinander zu setzen und sich zu fragen, ob man Lebensverlängerung um jeden Preis akzeptiert – denn auch bei bewusster Zustimmung des Organgebers muss man auf das Unglück dieses anderen Menschen warten".<br>
=== Forderungen ===
Es wird hierbei verschwiegen, dass dieses Unglück geschieht, unabhängig ob jemand auf ein Organ wartet oder nicht. - Es ist jedoch so: Weil das Unglück geschehen ist und eine Zustimmung zur Organspende gegeben wurde, konnten die Organe transplantiert werden.</ref> - Sollte dieser e.V. vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt sein, ist dies auf dem Hintergrund dieser Forderung an uns alle schwer nachvollziehbar. Eine solche Forderung hat mit Gemeinnützigkeit kaum was zu tun.
Die Forderungen<ref group="Anm.">Man achte auf die Wortwahl: Forderungen</ref> von KAO sind vierfach gestaffelt:<ref name="V"></ref>
{{Zitat|Wir fordern<br>
'''von uns allen'''
* sich im Detail zu informieren und für sich selbst zu entscheiden
* die eigene Sterblichkeit zu akzeptieren
* sich abzuwenden von einer Medizin, die das Sterben des einen Patienten zum vermeintlichen Wohl eines anderen benutzt
'''von Politik und Justiz'''
* die enge Zustimmungslösung einzuführen, nur so sind Organentnahmen tragbar
* den sensiblen Bereich Organentnahme effektiv zu kontrollieren
* jeden Versuch zu bekämpfen, menschliches Leben als Verfügungsmasse zu behandeln
'''von der Medizin'''
* anzuerkennen, dass der “Hirntod” keine naturwissenschaftliche, sondern eine juristische Definition ist, um straffrei Organe entnehmen zu können
* auch Risiken und Misserfolge von Transplantationen darzulegen
* intensiv über die nierenschädigende Wirkung von freiverkäuflichen Schmerzmittel aufzuklären
'''von den Kirchen'''
* nicht mit zweierlei Maß zu messen und den Patienten im Hirnversagen die gleiche Zuwendung zu geben wie anderen Sterbenden
* keine Nützlichkeitserwägungen zu unterstützen
* Menschen nicht ihr Menschsein abzusprechen und sie damit zum Recyclinggut zu degradieren}}


Der Vorstand von KAO besteht aus 6 Personen. Von Stand Sept. 2012 waren eingetragen:<ref group="Anm.">Auffallend ist, dass es bei den 6 Vorstandsposten 3 Familiennamen sind. Hierbei stellt es sich die Frage, ob dies die Größe des Vereins wiederspiegelt, d.h. die meisten Vereinsmitglieder im Vorstand sind? - Fakt ist: Renate und Gebhard Focke sind/waren ein Ehepaar. Gisela und Jürgen Meyer sind/waren ein Ehepaar, Johannes Meyer ist deren lebender Sohn. Liliana und Martin Stahnke? (Zugriff am 22.11.2014).<br>
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Auch Januar 2011 waren bei 6 Vorstandsmitglieder 3 Familiennamen eingetragen: <br>
=== Selbstdarstellung ===
1. Vorsitzende: Renate Focke, Bremen<br>
Auf der Seite der Vereinsvorstellung steht sehr deutlich, was sie "fordern": "Von uns allen: die eigene Sterblichkeit zu akzeptieren".<ref group="Anm.">In der KAO-Broschüre "Organspende - die verschwiegene Seite" steht auf Seite 2 die Forderung etwas ausführlicher: "sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinander zu setzen und sich zu fragen, ob man Lebensverlängerung um jeden Preis akzeptiert – denn auch bei bewusster Zustimmung des Organgebers muss man auf das Unglück dieses anderen Menschen warten".<br>
2. Vorsitzender: Johannes Meyer, Köln<br>
Es wird hierbei verschwiegen, dass dieses Unglück geschieht, unabhängig ob jemand auf ein Organ wartet oder nicht.</ref> - Sollte dieser e.V. vom Finanzamt als gemeinnützig anerkannt sein, ist dies auf dem Hintergrund dieser an uns alle gerichtete Forderung schwer nachvollziehbar.
Schatzmeister: Lutz Greinert, Wolfsburg<br>
Schriftführer: Gebhard Focke, Bremen<br>
Beisitzerin: Renate Greinert, Wolfsburg<br>
Beisitzerin: Gisela Meyer, Bad Bodendorf<br>
(Quelle: xyz://web.archive.org/web/20110704205652/xyz://www.initiative-kao.de/kao-vereinsvorstellung.html)</ref>
* 1. Vorsitzende: Renate Focke, Bremen
* 2. Vorsitzender: Johannes Meyer, Köln
* Schatzmeisterin: Liliana Stahnke
* Schriftführer: Gebhard Focke, Bremen
* Beisitzerin: Gisela Meyer, Bad Bodendorf
* Beisitzer: Martin Stahnke
 
Bei KAO handelt es sich nach eigenen Angaben meist um Eltern, deren Kind in den Hirntod starben und die der Anfrage um Organspende zugestimmt haben. Anschließend kamen Zweifel an der Richtigkeit dieser Entscheidung.<ref group="Anm.">Beim 29-jährigen Arnd Focke lag eine mündliche Zustimmung zur Organspende vor, die seine Ehefrau bestätigte. Arnd Focke ist der Sohn von Renate und Gebhard Focke.</ref>


Soweit nicht anders angegeben, dienten für diese Recherche:<br>
Soweit nicht anders angegeben, dienten für diese Recherche:<br>
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Oft wird es von den Mitgliedern so gesehen und auch so dargestellt, als hätte die Medizin durch die Organentnahme ihre Kinder getötet. Es wird kaum gesehen, dass ein Unfall mit schwerer Schädelverletzung die Ursache des Hirntods war.
Oft wird es von den Mitgliedern so gesehen und auch so dargestellt, als hätte die Medizin durch die Organentnahme ihre Kinder getötet. Es wird kaum gesehen, dass ein Unfall mit schwerer Schädelverletzung die Ursache des Hirntods war.


=== Einzelne Schicksale ===
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'''Renate und Lutz Greinert'''


Renate und Lutz Greinert sind die Eltern des 1985 mit 15 Jahren bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Christian Greinert.  
=== Selbstdarstellung im Internet ===
Auf facebook stellt sich KAO wie folgt vor: "KAO stellt neben Artikeln aus der Qualitätspresse regelmäßig wissenschafltiche Publikationen aus internationalen Fachzeitschriften zur Verfügung. So kann sich jeder interessierte Leser eine eigene Meinung über die Kontroverse in der Wissenschaft um Hirntod und Organspende bilden. Auf Nachfrage bietet KAO auch ergänzende Literatur zum besseren Verständnis. Das versteht KAO unter Aufklärung.
Es ist nicht unsere Aufgabe, die Gültigkeit einzelner wissenschaf..."<ref>xyzs://ar-ar.facebook.com/InitiativeKAO/?ref=page_internal Zugriff am 10.04.2020.</ref>


Der 15-jährige Christian Greinert fuhr mit dem Fahrrad von der Schule nach Hause. Dabei wurde er von einem Auto erfasst, über die Motorhaube geschleudert und blieb auf dem Gehweg liegen. Mit einem Hubschrauber wurde er in die medizinische Hochschule nach Hannover geflogen. Dort wurde nach Tagen der Hirntod festgestellt. Renate und Lutz Greinert stimmten der Frage um Organspende zu.<ref>xyz://issuu.com/dekra-hochschule-berlin/docs/knorke/26 Zugriff am 22.11.2014.</ref> - Nach der Organentnahme wollte sie den Körper von ihrem Sohn Christian sehen. Er wurde ihr gezeigt. Renate Greinert war entsetzt und wollte nun auch den Oberkörper sehen. Dieser Anblick gab ihr den Rest.<br>
In der Pressemeldung vom 02.06.2017 stellt sich KAO so vor:<ref>xyzs://www.openpr.de/news/953665/KAO-fordert-die-Einhaltung-des-geltenden-Rechts-auch-bei-der-Hirntoddiagnose.html Zugriff am 02.06.2020.</ref>
Eine der Reaktionen dieser Erfahrung war die Gründung des Vereins KAO.<br>
{{Zitat|Mitglieder des Vereins „Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V.“, setzen sich seit mehr als 30 Jahren kritisch mit der Organentnahme auseinander. Sie beklagen die in zunehmendem Maße mangelnde Aufklärung gerade junger Menschen. Diese sollen ihre Organe spenden, damit potentielle Empfänger nicht „auf der Warteliste sterben“ und dass die Möglichkeit, selber ein Organ zu brauchen, unendlich viel höher ist, als selber ein Organ zu spenden. Sie werden wie „Junge Helden“ gefeiert, in Wirklichkeit aber über den Tisch gezogen. Sie erfahren nichts über organprotektive Maßnahmen, nichts darüber, dass sie bis zum Ende der Organentnahme beatmet werden, dass sie notfalls wiederbelebt werden und dass eine Sterbebegleitung, wie sie auch die Kirchen fordern, nicht möglich ist.}}
Rückblickend sagt Renate Greinert über den Tod ihres Sohnes Christian: "Mein Kind konnte nicht sicher in den Tod hinübergleiten, sein Lebensschiff ist übergangslos abgestürzt."<ref group="Anm.">Über 98% der Organspender stürzen mitten aus ihrem Leben in den Hirntod ab. Es gibt da kein Hinübergleiten. Die Ursache ist jedoch nicht die Organspende, sondern das todbringende Ereignis: Bei knapp 60% eine massive Hirnblutung, bei je 10-20% Schädel-Hirn-Trauma (Unfall), Herz-Stillstand oder massiver Hirninfarkt. Deutlich wird dies daran, wenn dieses Ereignis nicht todbringend ist, sondern "nur" zu einem absoluten Pflegefall führt, der seine Umwelt nicht mehr wahrnimmt und nicht mehr mit ihr kommunizieren kann.</ref>


'''Gisela, Jürgen und Johannes Meyer'''
=== Einzelne Schicksale ===
 
Gisela und Jürgen Meyer sind die Eltern des 1991 mit 16 Jahren bei einem Ski-Unfall tödlich verunglückten Lorenz Meyer. Johannes Mayer ist sein Bruder.
 
Das Ehepaar Meyer machte mit seinen vier Kindern in der frz. Schweiz Skiurlaub.<ref name="carisma">https://charismatismus.wordpress.com/category/organspende-hirntod-kritik/page/2 Zugriff am 22.18.2018.</ref> Der 16-jährige Lorenz Meyer stürzte am Ende der Piste und schlug mit dem Hinterkopf auf einen Stein auf. Mit einer schweren Kopfverletzung wurde er ins Krankenhaus gefahren. Als die Eltern in auf der Intensivstation besuchten, sahen sie "in sein völlig unverletzt aussehendes Gesicht".<ref group="Anm.">Dies ist die Sicht der Mutter. - Wenn Lorenz mit dem Hinterkopf auf einen Stein aufschlug, ist klar, dass sein Gesicht völlig unverletzt aussieht.</ref>
 
'''Renate und Gebhard Focke'''
 
Renate und Gebhard Focke sind die Eltern des 1997 mit 29 Jahren bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückten Arnd Focke.
 
Der 29-jährige Arnd Focke kam nach einem schweren Verkehrsunfall mit schwerem Schädel-Hirn-Trauma auf die Intensivstation eines Krankenhauses. Zwei Tage später stand die Frage um Organspende im Raum, noch vor der Feststellung des Hirntods. "Unsere Schwiegertochter sagte uns dann wenig später, Arnd hätte sich für Organspende ausgesprochen. Wir teilten das den Ärzten mit."<br>
Renate Focke berichtet weiter: "Den Gedanken an Organentnahme ließ ich nicht zu, denn er passte nicht zu meinem Erleben.<br>
Meine Tochter, die zwischenzeitlich zu Hause gewesen war und zwei Tage später in die Klinik zurückkam, protestierte heftig gegen unsere vorweggenommene Zustimmung zur Organentnahme und sagte erschüttert: 'Er ist doch keine Organbank!' Ich hörte ihren Protest, verstand sie, aber stand ihr nicht bei. Denn über allem stand seine mündliche Erklärung für die Organspende."
 
'''Rosemarie Körner'''
Rosemarie Körner beschreibt in der Broschüre "Organspende - die verschwiegene Seite" ihre "Erfahrungen mit dem sogenannten Hirntod": Ihr Mann wurde am Kropf operiert. In der darauf folgenden Nacht kam es zu einem Herzstillstand. Die Reanimation sei erfolglos gewesen. Hiervon wurde umgehend der Oberarzt verständigt, der 20 Minuten später in der Klinik war. Er hätte nun erfolgreich reanimiert und eine Notoperation durchgeführt.<ref group="Anm.">Dies klingt sehr unglaubwürdig: Eine Faustregel besagt, dass eine erfolglose Reanimation nach 30 Minuten abgebrochen wird. Dazu kommen die 20 Minuten, bis der Oberarzt gekommen ist und die Reanimation fortsetzt. 20 Minuten - selbst wenn diese, wie Rosemarie Körner angibt, im Kühlraum der Pathologie erfolgt sein sollen - ohne weitere Herztätigkeit, danach noch erfolgreich zu reanimieren, das klingt wie Gebrüder Grimm oder Hollywood.</ref>


Das Fazit von Rosemarie Körner zur Organspende lautet: "Sicher ist nur, dass der Organspender unwiederbringlich tot ist nach der Spende." Dies muss jedoch ergänzt werden mit den Worten: "Genauso sicher tot sind auch alle, denen nach Feststellung des Hirntods die künstliche Beatmung abgestellt wird."<ref group="Anm.">Wenn keine Schwangerschaft vorliegt und der Hirntod festgestellt ist, gibt es nur die Wahl zwischen Abschalten der künstlichen Beatmung binnen weniger Stunden (meist binnen 2 Stunden, je nach Klinik) oder Organentnahme, mit der bei rund 85% binnen 24 Stunden begonnen wird.</ref>
Aus der Summe der o.g. Quellen<ref group="Anm.">Hauptsächlich aus der Schrift "Organspende - die verschwiegene Seite". Siehe: xyz://www.initiative-kao.de/kao-organspende-die-verschwiegene-seite-2011.pdf Zugriff am 22.11.2014.</ref> lässt sich diese Tabelle der hirntoten Kinder erstellen:
 
'''Liliana und Martin Stahnke'''
 
'''Die Kinder dieser Eltern'''
 
Aus der Summe der o.g. Quellen<ref group="Anm.">Hauptsächlich aus der Schrift "Organspende - die verschwiegene Seite". Siehe: xyz://www.initiative-kao.de/kao-organspende-die-verschwiegene-seite-2011.pdf Zugriff am 22.11.2014.</ref> lässt sich diese Tabelle der hirntoten Kinder erstellen:<ref group="Anm.">Ob bei Herrn Körner tatsächlich Hirntod vorlag, ist höchst unsicher. Der Bericht von Frau Körner nennt z.B. keine durchgeführte [[HTD]].</ref>
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!Hirntoter !!Jahr !!Alter !!Art !!Notiz
!Hirntoter !!Jahr !!Alter !!Art !!Notiz
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|Herr Körner ||1975 ||38 ||Herzinfarkt ||Ehemann, kein Organspender
|[[Christian Orth]] ||1985 ||15 ||Verkehrsunfall ||Sohn
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|[[Christian Greinert]] ||1985 ||15 ||Verkehrsunfall ||Sohn
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|[[Lorenz Meyer]] ||1991 ||16 ||Ski-Unfall ||Sohn
|[[Lorenz Meyer]] ||1991 ||16 ||Ski-Unfall ||Sohn
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|[[Arnd Focke]] ||1997 ||29 ||Verkehrsunfall ||Sohn
|[[Arnd Focke]] ||1997 ||29 ||Verkehrsunfall ||Sohn
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=== Wortwahl ===
=== Mitgefühl und Anteilnahme ===
Man darf gegenüber allem kritisch sein, auch gegenüber der Organspende, aber man sollte in der Wortwahl sachlich bleiben. Hierzu einige Beispiele (Stand 16.1.2014):
Eltern, die um ein Kind trauern, sind traumatisiert, mitunter lebenslänglich. Dies gilt für Tod durch Fehlgeburt, Totgeburt, plötzlichen Kindstod, Unfall oder schwere Krankeit. Trauernden Eltern gehört daher das Mitgefühl aller.
 
{{back_lila|Nur wer um ein Kind trauert, weiß, wie sich dies anfühlt.}}
Selbst nach jahrelangen Umfragen unter Eltern, deren Kind während der Schwangerschaft starb, und nach jahrelanger Moderation der Monatstreffen solcher Eltern, vermag ich nicht zu sagen, wie es sich anfühlt, um ein Kind zu trauern. Ich weiß nur eines: Es ist fürchterlich, es ist das Schlimmste, was Menschen widerfahren kann. Viele Eltern und Großeltern sagen in diesen Situationen, "Warum konnte ich nicht für mein (Enkel-)Kind sterben?"
 
Um die Verletztheit und die Wut von trauernden Eltern ein Stück weit zu verstehen, sei auf die Aussage eines verwaisten Vaters verwiesen, dem sein Kind während der Schwangerschaft starb: Er hatte einen solchen Zorn auf Gott, dass er darum bat, bei seinem Tod einen Golfschläger mit in das Grab gelegt zu bekommen, damit der damit Gott eins überbraten könne.
 
Bei Eltern von hirntoten Kindern kommen verschiedene Faktoren zusammen:
* es ist das eigene Kind
* zwischen dem normalen Leben und dem begründeten Verdacht, dass es hirntot sein könnte, liegen meist nur wenige Tage
* zwischen dem begründeten Verdacht und der Feststellung des Hirntodes liegen meist weniger als 24 Stunden
* das hirntote Kind hat sich äußerlich wahrnehmbar - vor und nach Feststellung des Hirntodes - in nichts verändert
In der Summe ist es für Eltern eine unvorstellbar schwere Situation, am Bett ihres hirntoten Kindes zu stehen. Da nach § 2 [[TPG]] Kinder erst ab dem vollendeten 14. Lebensjahr für sich selbst der Organspende widersprechen und ab dem vollendeten 16. Lebensjahr für sich selbst der Organspende zustimmen dürfen, werden bei diesen Situationen die Eltern gefragt, ob sie einer Organentnahme zustimmen. Aus diesem Grunde sollte daher mit (Groß-)Eltern von hirntoten (Enkel-)Kindern besonders behutsam umgegangen werden.
 
Man sollte insbesondere den (Groß-)Eltern von hirntoten Kindern in für sie verständlicher Weise deutlich machen, was [[Hirntod]] bedeutet. Wichtig ist dabei, ihnen deutlich vor Augen zu führen, dass Hirntod mehr ist als nur ein tiefes [[Koma]] und dass Hirntote kein Bewusstsein haben und daher auch keine [[Schmerzen]] wahrnehmen können, mögen diese auch noch so groß sein, so wie bei der Reizung des [[Trigeminus]] bei der [[HTD]].<ref group="Anm.">Einige Ärzte, darunter auch der Neurochirurg [[Dag Moskopp]], bieten den Hinterbliebenen von Hirntoten an, bei der 2. [[klinischen Diagnostik]] mit dabei zu sein und mitzuerleben, was hierbei gemacht wird und dass bei keinem dieser Tests auch nur ein Anzeichen von Regung gekommen ist. Das Dabeisein bei der 2. klinischen Diagnostik hat zwei große Vorteile:
# Bei der 1. [[klinischen Diagnostik]] wurde schon keine Reaktion festgestellt. Daher ist bei der 2. [[klinischen Diagnostik]] auch keine Reaktion zu erwarten.
# Zu Beginn sollte man die Hinterbliebenen darauf aufmerksam machen, dass dies die 2. [[klinische Diagnostik]] ist, mit der der Nachweis der Irreversibilität geführt wird. Damit wird den Hinterbliebenen klar, dass dieser Zustand kein vorübergehender Zustand mit Aussicht auf Besserung ist, sondern unabänderlich ist.
# Die Hinterbliebenen sind nicht nur auf die Worte der Ärzte angewiesen, sondern konnten selbst sehen, dass bei keinem der Tests eine Reaktion erfolgt ist.
# Die Hinterbliebene von Hirntoten können dabei sein, wie nicht nur die Protokolle der [[HTD]] ausgefüllt werden, sondern auch der Totenschein.
Der Mehraufwand an Zeit, den man in die Erklärungen der einzelnen Untersuchungen bei der 2. [[klinischen Diagnostik]] steckt, erspart man sich bei der Erklärung des Hirntodes. </ref>


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!Deren Aussage !! Korrekte Information
=== Die Startseite ===
Die Startseite zeigt auf, wie KAO Aufklärung versteht (02.06.2020).<ref>xyzs://initiative-kao.de Zugriff am 02.06.2020.</ref>
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!KAO zitiert !! Informationen und weiterführende Links
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|"Das Transplantationsgesetz verpflichtet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und andere zuständige Stellen zur Aufklärung.
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Aber<br>
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Die Bürger werden einseitig informiert. 'Wenn wir die Gesellschaft aufklären, bekommen wir keine Organe mehr.' (Prof. Pichlmair, 1985)." [http://www.initiative-kao.de/kao-themen.html]
||Schon in der Namensgebung von KAO steckt das Wort "Aufklärung". Hier wird der [[BZgA]] und andere für die Organspende zuständigen Stellen beschuldigt, einseitig zu informieren. Wie es sich mit der "Aufklärung" und der sachlichen Richtigkeit der Aussagen der Seite KAO und ähnlichen verhält, soll hier beispielhaft aufgezeigt werden. - Das Zitat von Prof.  [http://de.wikipedia.org/wiki/Pichlmayr Pichlmayr] (hier wurde noch der Name falsch geschrieben!) wird zwar vielfach genannt, ist aber nirgendwo glaubhaft belegt. Es widerspricht auch der Grundhaltung von Prof. Pichlmayr, der sich als Toter dagegen nicht mehr wehren kann.
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|Schon der erwartete Hirntod reicht aus, dass am Patienten Untersuchungen durchgeführt werden, die ausschließlich dem Empfänger dienen. Dabei glauben die Angehörigen noch, dass für den Patienten alles Menschenmögliche getan wird. [http://www.initiative-kao.de/kao-themen.html]
|  
||Nicht der "erwartete Hirntod", sondern der begründete Verdacht auf Hirntod führt zur Durchführung der [[Hirntoddiagnostik]]. - Von rund 5.000 Hirntoten jährlich in Deutschland sind nur ca. 1.000 Organspender. Im anderen Falle wird nach Feststellung des Hirntods die Therapie beendet, d.h. die künstliche Beatmung abgestellt. In wenigen Minuten erfolgt hernach der Herztod. - Wenn Hinterbliebene den Hirntod nicht als Tod des Menschen anerkennen, kann es dazu kommen, dass sie meinen, dass noch alles für die Genesung des Hirntoten getan würde.
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|Etwa 95 von 100 Menschen, denen Organe entnommen wurden, haben nicht selbst zugestimmt. [http://www.initiative-kao.de/kao-themen.html]
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||Das ist sachlich korrekt, erweckt jedoch einen falschen Eindruck: Im Jahre 2012 lag von 10,3% der Organspender eine schriftliche Zustimmung zur Organspende vor, bei 23,2% lag eine mündliche Zustimmung, bei 50,6% haben die Hinterbliebenen die Zustimmung vermutet, in 15,9% haben die Hinterbliebenen stellvertretend für den Hirntoten entschieden. (Quelle: DSO Jahresbericht 2012, Seite 14)
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|Der vollständige Ausfall aller Gehirnfunktionen - "Hirntod" - ist nicht feststellbar. [http://www.initiative-kao.de/kao-themen-hirntod.html]
 
||Der Stoffwechsel der Gehirnzellen - d.h. ihr Leben kann - kann eindeutig nachgewiesen werden. - Mit einem Szintigramm kann der Stoffwechsel von Gehirnzellen nachgewiesen werden. Erfolgt in den Gehirnzellen bei Zimmertemperatur kein Stoffwechsel, sind diese tot. Ist Großhirn, Kleinhirn und Hirnstamm abgestorben (so die Definition in [[D/A/CH]] von Hirntod), ist die biologische Grundlage unseres Denkens und Wahrnehmens [[erloschen]]. Damit ist dieser Mensch tot.
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|Hirntod ist eine Definition, um dem Sterbenden ungestraft Organe entnehmen zu können. [http://www.initiative-kao.de/kao-themen-hirntod.html]
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||Dass nur bei ca. 20% der Hirntoten die Organe entnommen werden, bei rund 80% die Therapie beendet wird (siehe oben), belegt die Halbwahrheit dieser Aussage.
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|Hirntote müssen ernährt, gepflegt, überwacht, getestet und mit Medikamenten versorgt werden. [http://www.initiative-kao.de/kao-themen-hirntod.html]
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||Das alles müssen sie nur
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* bis der Hirntod festgestellt ist ([[Ende der Therapie]]) = ca. 80% aller Hirntoten
* bis zur Organentnahme = ca. 20% aller Hirntoten
* bis zur Geburt des Kindes = ca. 0,2% aller Hirntoten
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|Notfalls werden sie wiederbelebt! [http://www.initiative-kao.de/kao-themen-hirntod.html]
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||Dieses "wiederbeleben" ist die Bemühung, das Herz wieder zum selbständigen Schlagen anzuregen. Dies wird jedoch nur
||
* solange der Hirntod festgestellt ist = ca. 80% aller Hirntoten
* bis zur Organentnahme = ca. 20% aller Hirntoten
* bis zur Geburt des Kindes = ca. 0,2% aller Hirntoten
Eine "Reanimation" aus dem Hirntod ist nicht möglich.
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|Sie sind warm, der Stoffwechsel funktioniert. [http://www.initiative-kao.de/kao-themen-hirntod.html]
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||Weil der Stoffwechsel außerhalb des Gehirns noch funktioniert, sind Hirntote warm. - Weil bei vielen Hirntoten die [[Homöostase]] gestört ist, neigen sie dazu, die Umgebungstemperatur anzunehmen. Daher werden sie mit Wärmedecken auf ca. 37°C gehalten.
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|Hirntote Frauen können Kinder gebären, hirntote Männer können Erektionen haben. [http://www.initiative-kao.de/kao-themen-hirntod.html]
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||Für den Fortbestand der Schwangerschaft ist das Gehirn nicht notwendig, sehr wohl jedoch die Aufrechterhaltung des Blutkreislaufs. Diese werden durch die Maßnahmen der Intensivmedizin versucht. - Die Erektion ist ein [[spinaler Reflex]], d.h. vom Rückenmark ausgehend. Wäre hierfür das Gehirn verantwortlich, gäbe es kaum noch Männer mit Erektionsstörungen.
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|Hirntote können Reaktionen auf äußere Reize zeigen. Bewegungen der Arme und Beine sind möglich. [http://www.initiative-kao.de/kao-themen-hirntod.html]
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||Alle diese Reaktionen laufen entweder über das Rückenmark ([[spinale Reflexe]] oder sind Reaktionen der Haut (z.B. Rötung bei Entzündung). - Die Bewegungen der Arme und Beine sind [[spinale Reflexe]]. Bereits [http://de.wikipedia.org/wiki/Moses_Maimonides Moses Maimonides] (1135-1204) stellte fest, dass die Bewegungen der Enthaupteten nichts mit Lebenszeichen zu tun haben können.
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|Warum man "hirntoten" Patienten bislang eine angemessene Behandlung vorenthält und die Hirnschädigungen eher verschlimmert, anstatt sie zu diagnostizieren. [http://www.initiative-kao.de/kao-themen-hirntod.html]
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||Der Terminus "'hirntote' Patienten" wird häufig im Kreise der Gegner benutzt.
||
* Ist der Hirntod noch nicht festgestellt, ist er Patient, für den noch alles für den Erhalt seines Lebens getan wird.
* Ist der Hirntod festgestellt, ist er ein Toter. Daher wird dann die Therapie beendet.
Es wird somit keinem Hirntoten eine angemessene Behandlung vorenthalten. Vor der Feststellung des Hirntods wird alles Menschenmögliche getan, um den Hirntod zu vermeiden. Der Hirntod ist somit das letztendliche Scheitern aller Bemühungen der Ärzte, das Leben des Patienten zu retten.
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KAO argumentiert auf der Ebene der Eindrücke und Gefühle, ist jedoch gegenüber Fakten beratungsresistent. Sie sehen nicht ein, dass ihr Angehöriger, meist ihr Kind, in Folge eines Unfalls zu Tode gekommen ist, sondern dass er durch die Organentnahme umgebracht wurde.
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== Schriften und Publikationen ==
=== Organspendezahlen sinken: Menschen lassen sich nicht mehr so leicht für tot verkaufen ===
Am 22.01.2014 veröffentlichte KAO die Pressemitteilung "Organspendezahlen sinken: Menschen lassen sich nicht mehr so leicht für tot verkaufen" im Internet.<ref name="carisma"></ref> Darin schreibt KAO:
 
{{Zitat2|Vergangene Woche hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation ihre Organspenderzahlen für 2013 vorgelegt. Diese sind stark gesunken. Schuld seien die Transplantationsskandale. Der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) sieht einen anderen Grund: Die anhaltende einseitige Information pro Organspende.}}
Nach Feststellung des Hirntodes betrug die Bereitschaft zur Organspende in den Jahren 2008-2015 etwa 72% ±2%. In den Jahren 2016 und 2017 stieg sie auf rund 76%, siehe: [[Organmangel#Entscheidungen_zur_Organspende]]. Die Ursache ist der Rückgang der [[potentiellen Organspender]].
 
{{Zitat2|Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Kampagnen der Krankenkassen seien zum größten Teil Werbung, sie erfüllten sogar teilweise den Tatbestand der arglistigen Täuschung, erklärt die KAO.}}
Von arglistiger Täuschung kann man eher über Aussagen von KAO sprechen, wie z.B. dass Hirntote noch [[Schmerzen]] wahrnehmen könnten.
 
{{Zitat2|In Wahrheit jedoch können transplantierbare Organe nur beatmeten, durchbluteten Patienten im Hirnversagen entnommen werden, die durch die Organentnahme im OP getötet werden.}}
Hirntod ist kein Hirnversagen. Die Gehirnzellen sterben bei Hirntod ab. Das ist mehr als nur ein Koma. Siehe auch: [[Todesdefinition]]
 
=== Regensburg: Kontroverse Debatte zur Organspende auf dem Katholikentag ===
[[KAO]] veröffentlichte am 0.06.2014 im Internet den Artikel "Regensburg: Kontroverse Debatte zur Organspende auf dem Katholikentag".<ref name="carisma"></ref> Darin heißt es:
 
{{Zitat2|Die Zu-Tode-Definierung eines noch lebenden Menschen zum Zwecke der Organgewinnung, die fehlende neutrale Information für die Menschen, die einen Spenderausweis ausfüllen sollen}}
Hirntote sind lebende Körper eines toten Menschen, siehe: [[Todesdefinition]]<br>
Die "Informationen" von [[KAO]] kann man wohl kaum als neutral bezeichnen. Stellenweise sind sie sogar irreführend, wie z.B. die Aussagen über angebliche [[Schmerzen]] der Hirntoten.
 
{{Zitat2|Nach dem Transplantationsgesetz darf erst dann nach einer Organspende gefragt werden, wenn der Hirntod festgestellt ist. Es war strittig, ob diese Feststellung, die ja fremdnützig erfolgt, durch eine Patientenverfügung gedeckt ist, die lebensverlängernde Maßnahmen ablehnt.}}
Da die Feststellung des Hirntodes ohne jeden Bezug zu einer evtl. Organentnahme durchgeführt wird, kann hier nicht von einer "Fremdnützigkeit" gesprochen werden.
 
{{Zitat2|Es sei ihnen bewusst geworden, dass der Sterbeprozess nachhaltig gestört worden sei.}}
Der Sterbeprozess wird in [[D/A/CH]] bei einer Organentnahme nicht nachhaltiger gestört als bei einer Einäscherung.
 
{{Zitat2|Es sei auch wichtig, darüber informiert zu sein, dass unter den Bedingungen einer Organentnahme eine Sterbebegleitung durch die Familie nicht möglich ist.}}
Die [[Sterbebegleitung]] ist mit dem Eintritt des [[Hirnntod]]es abgeschlossen. Nach der Feststellung des Hirntodes handelt es sich um einen Leichnam. Hinterbliebene brauchen dann Begleitung, nicht der Hirntote.
 
{{Zitat2|Sie forderte endlich eine ehrliche und vollständige Information der Menschen.}}
Aus diesem Grunde wurde dieses Wiki geschaffen.
 
=== KAO klärt auf zum „Tag der Organspende“ ===
Am 02.06.2014 veröffentlichte [[KAO]] im Internet den Artikel "KAO klärt auf zum „Tag der Organspende“".<ref name="carisma"></ref> Darin steht:
 
{{Zitat2|Am ‚Tag der Organspende‘ wird wieder um Organspender geworben, als sei der ‚Hirntod‘ – das Kriterium für eine Organentnahme in Deutschland – todsicher, als sei jeder Mensch moralisch verpflichtet, seine Organe im Fall des Hirnversagens abzugeben. Alle Zweifel, Erkenntnisse und Erfahrungen werden abgetan, es zählt nur ein Argument: ‚Wir brauchen mehr Organe!‘}}
Der Hirntod als Kriterium für eine Organspende ist sicher. Das bestätigte im Früjahr 2015 der [[DER]]. - Es wird jeder - entsprechend dem [[TPG]] seit Herbst 2012 - dazu aufgefordert, sich zur Frage der Organspende zu entscheiden und diese Entscheidung schriftlich festzuhalten. Damit sollen im Falle des Hirntodes nicht die Hinterbliebenen entscheiden müssen.
 
{{Zitat2|In internationalen Fachdiskussionen wird der Hirntod schon länger nicht mehr als der Tod des Menschen angesehen, sondern als eine Phase im Sterbeprozess.}}
Innerhalb des [[PCB]] und des [[DER]] ist es eine Minderheit, die Hirntote als Sterbende sehen. Einig sind sich jedoch beide Gremien einstimmig, dass der festgestellte Hirntod das Kriterium für die Entnahme von Organen ist.
 
{{Zitat2|Organe von Toten können nicht transplantiert werden. Daher wurde der Todeszeitpunkt medizinisch und juristisch vorverlegt und als ‚Hirntod‘ bezeichnet, um lebende Organe transplantieren zu können.}}
1964 erfolgte die 1. Organentnahme aus einem Hirntoten. 1960 beendete [[Pierre Wertheimer]] die sinnlos gewordene Therapie eines 13-jährigen Hirntoten. Siehe: [[Chronik/Hirntod]]
 
{{Zitat2|Dies bedeutet, dass Patienten, denen Organe entnommen werden sollen, unter anderem bis zum Ende der Organentnahme beatmet werden, dass sie warm und durchblutet sind.}}
Es sind keine Patienten, denen die Organe entnommen werden, sondern Hirntote. Sie werden nicht "bis zum Ende der Organentnahme beatmet", sondern nur bis zum Herzstillstand. Danach hat eine künstliche Beatmung für die Sauerstoffversorgung der Organe keinen Sinn.
 
{{Zitat2|Was offenbar nicht sein darf, ist eine erneute gesellschaftliche Auseinandersetzung darüber, wie tot oder lebendig man ist, wenn man ‚hirntot‘ ist, und – damit eng verbunden – wer über eine Organentnahme und damit auch über die Verwertung von Körpern entscheiden kann, darf, soll.}}
[[KAO]] und andere [[Kritiker]] versuchen diese gesellschaftliche Diskussion zu führen, oft mit [[Halb- und Unwahrheiten]]. Es erfolgt von ihrer Seite kaum eine medizinische Aufklärung, was für ein pathophysiologischer Zustand Hirntod ist. - Wer über die Organentnahme entscheiden darf, ist seit 1997 im [[TPG]] klar geregelt: Primär ist es der Hirntote selbst, zu seinen Lebzeiten, andernfalls die Hinterbliebenen.
 
{{Zitat2|Zudem würden Menschen, die trotz aller Bedenken zu einer Organ-Spende bereit sind, eine Vollnarkose bei der Organentnahme einfordern.}}
Hirntote können keine [[Schmerzen]] wahrnehmen. Warum also Vollnarkose?
 
{{Zitat2|Nur Menschen, die sich nach umfassender Information durch eine neutrale Stelle schriftlich bereit erklären, ihre Organe und ihren Sterbeprozess zu opfern, dürfen als Spender in Betracht kommen.}}
Damit gewährleistet ist, dass sich auch wirklich jeder entscheidet, sollte die einfache [[Widerspruchsregelung]] eingeführt werden. Damit ist sichergestellt, dass im Falle des Hirntodes jeder für sich entschieden hat.
 
{{Zitat2|Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. verwahrt sich gegen diese interessengeleitete Umdeutung des Patientenwillens und rät allen Menschen, die nicht als „Organspender“ dienen wollen, in der Patientenverfügung eine Hirntoddiagnostik zu untersagen.}}
Auch hier zeigt sich mangeldes Wissen: Die [[HTD]] wird unabhängig von einer möglichen anschließenden [[Organentnahme]] durchgeführt. In den meisten Fällen erfolgt nach Feststellung des Hirntodes das Abschalten der künstlichen Beatmung ([[Therapieende]]), was binnen weniger Minuten zum Herzstillstand führt.
 
 
 


{{Zitat2|
=== Schriften und Publikationen ===
Siehe: [[KAO-Schriften]]


=== Fazit ===
== Anhang ==
"Kritische Aufklärung" sieht anders aus.


Daher sollte man sich auf [[Links| anderen Internetseiten]] über Organspende informieren und diese Seiten erst dann aufrufen, wenn man sich kundig gemacht hat, um die falschen Darstellungen als solches entlarven zu können.
=== Anmerkungen ===
<references group="Anm." />


=== Einzelnachweise ===
<references />


Siehe auch: [[KAO und die evangelische Kirche]]
[[Kategorie: KAO]]

Aktuelle Version vom 15. Juni 2023, 19:36 Uhr

Der eingetragene Verein "Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V." wurde "gegründet von Eltern,die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen."[1]

KAO - Der eingetragene Verein

Vereinssatzung

Der Zweck des Vereins ist in § 2 der Vereinssatzung angegeben mit:[1]

§ 2 Zweck
  1. Der Verein „Kritische Aufklärung über Organtransplantation KAO“ verfolgt ausschließlich und unmittelbar mildtätige Zwecke i. S. d. Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordung.
  2. Zweck des Vereins ist die Aufklärung über Organtransplantation. Insbesondere soll die Situation der Patienten, denen Organe entnommen werden, und die Problematik ihrer Angehörigen öffentlich gemacht werden. Ein besonderes Anliegen des Vereins ist, für ein behütetes Sterben und die Achtung der Menschenwürde von Sterbenden einzutreten und über die medizinischen und ethischen Probleme des so genannten Hirntodes aufzuklären. Außerdem soll Betroffenen auf Wunsch beigestanden werden.
  3. Der Satzungszweck wird verwirklicht durch
    1. Öffentlichkeitsarbeit
    2. Kontaktaufnahme mit Befürwortern und Gegnern der Organtransplantation
    3. Durchführen von oder Teilnahme an Seminaren, Diskussionen, Gesprächskreisen, Vortragsveranstaltungen und Einzelgesprächen
    4. Herstellung und Verbreitung von Unterrichtsmaterialien
    5. Teilnahme an Informationsveranstaltungen, insbesondere in Schulen, Kirchengemeinden und Hospizvereinen
    6. Durch Vermittlung sachkundiger Referenten

Auch in § 8 werden Steuerbegünstigigungen genannt. Ob sich damit eine Gemeinnützigkeit verbindet, ist unklar.

Forderungen

Die Forderungen[Anm. 1] von KAO sind vierfach gestaffelt:[1]

Wir fordern

von uns allen

  • sich im Detail zu informieren und für sich selbst zu entscheiden
  • die eigene Sterblichkeit zu akzeptieren
  • sich abzuwenden von einer Medizin, die das Sterben des einen Patienten zum vermeintlichen Wohl eines anderen benutzt

von Politik und Justiz

  • die enge Zustimmungslösung einzuführen, nur so sind Organentnahmen tragbar
  • den sensiblen Bereich Organentnahme effektiv zu kontrollieren
  • jeden Versuch zu bekämpfen, menschliches Leben als Verfügungsmasse zu behandeln

von der Medizin

  • anzuerkennen, dass der “Hirntod” keine naturwissenschaftliche, sondern eine juristische Definition ist, um straffrei Organe entnehmen zu können
  • auch Risiken und Misserfolge von Transplantationen darzulegen
  • intensiv über die nierenschädigende Wirkung von freiverkäuflichen Schmerzmittel aufzuklären

von den Kirchen

  • nicht mit zweierlei Maß zu messen und den Patienten im Hirnversagen die gleiche Zuwendung zu geben wie anderen Sterbenden
  • keine Nützlichkeitserwägungen zu unterstützen
  • Menschen nicht ihr Menschsein abzusprechen und sie damit zum Recyclinggut zu degradieren


Selbstdarstellung im Internet

Auf facebook stellt sich KAO wie folgt vor: "KAO stellt neben Artikeln aus der Qualitätspresse regelmäßig wissenschafltiche Publikationen aus internationalen Fachzeitschriften zur Verfügung. So kann sich jeder interessierte Leser eine eigene Meinung über die Kontroverse in der Wissenschaft um Hirntod und Organspende bilden. Auf Nachfrage bietet KAO auch ergänzende Literatur zum besseren Verständnis. Das versteht KAO unter Aufklärung. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Gültigkeit einzelner wissenschaf..."[2]

In der Pressemeldung vom 02.06.2017 stellt sich KAO so vor:[3]

Mitglieder des Vereins „Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V.“, setzen sich seit mehr als 30 Jahren kritisch mit der Organentnahme auseinander. Sie beklagen die in zunehmendem Maße mangelnde Aufklärung gerade junger Menschen. Diese sollen ihre Organe spenden, damit potentielle Empfänger nicht „auf der Warteliste sterben“ und dass die Möglichkeit, selber ein Organ zu brauchen, unendlich viel höher ist, als selber ein Organ zu spenden. Sie werden wie „Junge Helden“ gefeiert, in Wirklichkeit aber über den Tisch gezogen. Sie erfahren nichts über organprotektive Maßnahmen, nichts darüber, dass sie bis zum Ende der Organentnahme beatmet werden, dass sie notfalls wiederbelebt werden und dass eine Sterbebegleitung, wie sie auch die Kirchen fordern, nicht möglich ist.

Einzelne Schicksale

Aus der Summe der o.g. Quellen[Anm. 2] lässt sich diese Tabelle der hirntoten Kinder erstellen:

Hirntoter Jahr Alter Art Notiz
Christian Orth 1985 15 Verkehrsunfall Sohn
Lorenz Meyer 1991 16 Ski-Unfall Sohn
Arnd Focke 1997 29 Verkehrsunfall Sohn

Mitgefühl und Anteilnahme

Eltern, die um ein Kind trauern, sind traumatisiert, mitunter lebenslänglich. Dies gilt für Tod durch Fehlgeburt, Totgeburt, plötzlichen Kindstod, Unfall oder schwere Krankeit. Trauernden Eltern gehört daher das Mitgefühl aller.

Nur wer um ein Kind trauert, weiß, wie sich dies anfühlt.

Selbst nach jahrelangen Umfragen unter Eltern, deren Kind während der Schwangerschaft starb, und nach jahrelanger Moderation der Monatstreffen solcher Eltern, vermag ich nicht zu sagen, wie es sich anfühlt, um ein Kind zu trauern. Ich weiß nur eines: Es ist fürchterlich, es ist das Schlimmste, was Menschen widerfahren kann. Viele Eltern und Großeltern sagen in diesen Situationen, "Warum konnte ich nicht für mein (Enkel-)Kind sterben?"

Um die Verletztheit und die Wut von trauernden Eltern ein Stück weit zu verstehen, sei auf die Aussage eines verwaisten Vaters verwiesen, dem sein Kind während der Schwangerschaft starb: Er hatte einen solchen Zorn auf Gott, dass er darum bat, bei seinem Tod einen Golfschläger mit in das Grab gelegt zu bekommen, damit der damit Gott eins überbraten könne.

Bei Eltern von hirntoten Kindern kommen verschiedene Faktoren zusammen:

  • es ist das eigene Kind
  • zwischen dem normalen Leben und dem begründeten Verdacht, dass es hirntot sein könnte, liegen meist nur wenige Tage
  • zwischen dem begründeten Verdacht und der Feststellung des Hirntodes liegen meist weniger als 24 Stunden
  • das hirntote Kind hat sich äußerlich wahrnehmbar - vor und nach Feststellung des Hirntodes - in nichts verändert

In der Summe ist es für Eltern eine unvorstellbar schwere Situation, am Bett ihres hirntoten Kindes zu stehen. Da nach § 2 TPG Kinder erst ab dem vollendeten 14. Lebensjahr für sich selbst der Organspende widersprechen und ab dem vollendeten 16. Lebensjahr für sich selbst der Organspende zustimmen dürfen, werden bei diesen Situationen die Eltern gefragt, ob sie einer Organentnahme zustimmen. Aus diesem Grunde sollte daher mit (Groß-)Eltern von hirntoten (Enkel-)Kindern besonders behutsam umgegangen werden.

Man sollte insbesondere den (Groß-)Eltern von hirntoten Kindern in für sie verständlicher Weise deutlich machen, was Hirntod bedeutet. Wichtig ist dabei, ihnen deutlich vor Augen zu führen, dass Hirntod mehr ist als nur ein tiefes Koma und dass Hirntote kein Bewusstsein haben und daher auch keine Schmerzen wahrnehmen können, mögen diese auch noch so groß sein, so wie bei der Reizung des Trigeminus bei der HTD.[Anm. 3]


Schriften und Publikationen

Siehe: KAO-Schriften

Anhang

Anmerkungen

  1. Man achte auf die Wortwahl: Forderungen
  2. Hauptsächlich aus der Schrift "Organspende - die verschwiegene Seite". Siehe: xyz://www.initiative-kao.de/kao-organspende-die-verschwiegene-seite-2011.pdf Zugriff am 22.11.2014.
  3. Einige Ärzte, darunter auch der Neurochirurg Dag Moskopp, bieten den Hinterbliebenen von Hirntoten an, bei der 2. klinischen Diagnostik mit dabei zu sein und mitzuerleben, was hierbei gemacht wird und dass bei keinem dieser Tests auch nur ein Anzeichen von Regung gekommen ist. Das Dabeisein bei der 2. klinischen Diagnostik hat zwei große Vorteile:
    1. Bei der 1. klinischen Diagnostik wurde schon keine Reaktion festgestellt. Daher ist bei der 2. klinischen Diagnostik auch keine Reaktion zu erwarten.
    2. Zu Beginn sollte man die Hinterbliebenen darauf aufmerksam machen, dass dies die 2. klinische Diagnostik ist, mit der der Nachweis der Irreversibilität geführt wird. Damit wird den Hinterbliebenen klar, dass dieser Zustand kein vorübergehender Zustand mit Aussicht auf Besserung ist, sondern unabänderlich ist.
    3. Die Hinterbliebenen sind nicht nur auf die Worte der Ärzte angewiesen, sondern konnten selbst sehen, dass bei keinem der Tests eine Reaktion erfolgt ist.
    4. Die Hinterbliebene von Hirntoten können dabei sein, wie nicht nur die Protokolle der HTD ausgefüllt werden, sondern auch der Totenschein.
    Der Mehraufwand an Zeit, den man in die Erklärungen der einzelnen Untersuchungen bei der 2. klinischen Diagnostik steckt, erspart man sich bei der Erklärung des Hirntodes.

Einzelnachweise

  1. a b c xyz://initiative-kao.de/kritische-aufklaerung-ueber-organtransplantation-kao-ev Zugriff am 02.06.2020.
    Das "xyz" ist beim Aufruf der Internetseite durch ein "http" zu ersetzen.
  2. xyzs://ar-ar.facebook.com/InitiativeKAO/?ref=page_internal Zugriff am 10.04.2020.
  3. xyzs://www.openpr.de/news/953665/KAO-fordert-die-Einhaltung-des-geltenden-Rechts-auch-bei-der-Hirntoddiagnose.html Zugriff am 02.06.2020.