Sarkasmus: Unterschied zwischen den Versionen

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Shamay-Tsoory et al. publizierten 2005 die Ergebnissen ihrer experimentellen Studie an Patienten mit verschiedenen lokalisierten Hirnverletzungen. Dabei stellte man ihnen auch Sarkasmus vor, um zu prüfen, ob sie ihn verstanden haben. Hierbei bestand die Voraussetzung, dass das [[Sprachzentrum]] im linken Stirnhirn intat war, denn sonst hätten die Probanden bereits die Worte nicht verstehen können. Es zeigte sich, dass eine Region des Stirnhirns, vorwiegend auf der rechten Seite, intakt sein muss, damit Sarkasmus verstanden sein muss. "Dort wird nämlich das sprachlich Aufgenommene in einen sozialen Kontext gebracht und über das limbische System mit Gefühl verbunden. Es wird gewissermaßen emotional tingiert. Erst jetzt kann Sarkasmus verstanden werden. Dies gilt aber nicht nur für Sarkasmus, sondern auch für Ironie, Zynismus und vor allem für das Verständnis eines Witzes."<ref>Reiner W. Heckl: Das lachende Gehirn. Wie Lachen, Heiterkeit und Humor entstehen. Stuttgart 2019, 103.</ref>
Shamay-Tsoory et al. publizierten 2005 die Ergebnissen ihrer experimentellen Studie an Patienten mit verschiedenen lokalisierten Hirnverletzungen. Dabei stellte man ihnen auch Sarkasmus vor, um zu prüfen, ob sie ihn verstanden haben. Hierbei bestand die Voraussetzung, dass das [[Sprachzentrum]] im linken Stirnhirn intat war, denn sonst hätten die Probanden bereits die Worte nicht verstehen können. Es zeigte sich, dass eine Region des Stirnhirns, vorwiegend auf der rechten Seite, intakt sein muss, damit Sarkasmus verstanden sein muss. "Dort wird nämlich das sprachlich Aufgenommene in einen sozialen Kontext gebracht und über das limbische System mit Gefühl verbunden. Es wird gewissermaßen emotional tingiert. Erst jetzt kann Sarkasmus verstanden werden. Dies gilt aber nicht nur für Sarkasmus, sondern auch für Ironie, Zynismus und vor allem für das Verständnis eines Witzes.<br>
Patienten mit einer Schädigung des Stirnhirns hatten meist Schwierigkeiten, Sarkasmus als solchen wahrzunehmen."<ref>Reiner W. Heckl: Das lachende Gehirn. Wie Lachen, Heiterkeit und Humor entstehen. Stuttgart 2019, 103.</ref>





Aktuelle Version vom 1. März 2021, 14:37 Uhr


Shamay-Tsoory et al. publizierten 2005 die Ergebnissen ihrer experimentellen Studie an Patienten mit verschiedenen lokalisierten Hirnverletzungen. Dabei stellte man ihnen auch Sarkasmus vor, um zu prüfen, ob sie ihn verstanden haben. Hierbei bestand die Voraussetzung, dass das Sprachzentrum im linken Stirnhirn intat war, denn sonst hätten die Probanden bereits die Worte nicht verstehen können. Es zeigte sich, dass eine Region des Stirnhirns, vorwiegend auf der rechten Seite, intakt sein muss, damit Sarkasmus verstanden sein muss. "Dort wird nämlich das sprachlich Aufgenommene in einen sozialen Kontext gebracht und über das limbische System mit Gefühl verbunden. Es wird gewissermaßen emotional tingiert. Erst jetzt kann Sarkasmus verstanden werden. Dies gilt aber nicht nur für Sarkasmus, sondern auch für Ironie, Zynismus und vor allem für das Verständnis eines Witzes.
Patienten mit einer Schädigung des Stirnhirns hatten meist Schwierigkeiten, Sarkasmus als solchen wahrzunehmen."[1]



Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Reiner W. Heckl: Das lachende Gehirn. Wie Lachen, Heiterkeit und Humor entstehen. Stuttgart 2019, 103.