Möglichkeiten

Deutschland hat im europäischen Vergleich seit über 10 Jahren die wenigsten Organspender pro Million Einwohner. Der Export-Weltmeister ist gleichzeitig bei der Organtransplantation Import-Europameister. Dabei hätte Deutschland im europäischen Vergleich die meisten Intensivbetten pro 100.000 Einwohner.

An Schuldzuweisungen fehlt es nicht, aber an Ideen, es mit einfachen Mitteln - oft ist es sogar kostenlos - besser zu machen. Die nachfolgende Auflistung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Widerspruchsregelung

Die Einführung der WSR ist ein wichtiger Bestandteil, um die Anzahl der Organspender zu erhöhen. Daher steht sie ohne Aufzählungspunkt an 1. Stelle.

Deutschland exportiert zwar jährlich rund 400 Organe in andere Länder, importiert jährlich rund 600 Organe aus anderen Ländern. Diese haben alle die Widerspruchsregelung.

Es ist Doppelmoral, Organe aus Ländern mit WSR zu nehmen, aber im eigenen Land die WSR nicht haben zu wollen.

Cross-over-Spende

Bei der Cross-over-Spende (Über-Kreuz-Spende) spendet ein Paar eine Niere einem anderen Paar und erhält von denen deren Niere. Dies wird gemacht, weil die Niere des Spenders bei den beiden Paaren nicht auf den Patienten passen, aber auf den Patienten des jeweils anderen Patienten. Damit können deutlich mehr Lebendspenden realisiert werden.

Pool-Spende

Bei der Pool-Spende läuft es wie bei einer Spareinlage ab: Ein Lebend-Spender weiß, dass eine ihm nahestehende Person in 10-20 Jahren eine Niere braucht. Dann aber ist der Spender für eine Lebendsprende zu alt. Daher spendet er jetzt eine Niere in den Pool. Diese Niere bekommt jetzt ein unbekannter Nierenpatient. Wenn die ihm nahestehende Person in 10-20 Jahren eine Niere braucht, bekommt er diese dann aus dem Pool.

Bonuspunkte

In Israel, Singapur und Chile bekommt man Bonuspunkte, wenn man eine bestimmte Zeit als Organspender im Spenderegister eingetragen ist und nun selbst ein Organ benötigt. Warum nicht auch in Deutschland?

Zulassung von Fakten

Aussagen wie „Organspender sind Lebensretter“ oder „Organspende rettet Menschenleben“ dürfen von der BZgA nicht mehr verwendet werden, weil sie nicht „ergebnisoffen“ seien. Diese Fakten sollten von der BZgA weiterhin verwendet werden dürfen.

Vorrang der Organspende

Wenn in der vorliegenden Patientenverfügung (PV) nicht ausdrücklich steht, dass man im Falle eines anstehenden Hirntodes bis zur Feststellung des Hirntodes intensivmedizinisch weiterbehandelt werden möchte, damit man Organspender werden kann, wird trotz vorliegender schriftlicher Zustimmung zur Organspende vor erreichen des Hirntodes die Therapie beendet. Damit ist keine Organentnahme möglich und dieser Wunsch des Patienten bleibt unerfüllt. Eine schriftliche Zustimmung zur Organspende sollte Vorrang gegenüber allen anderen Papieren haben. - Im Straßenverkehr haben Einsatzfahrzeuge von Feuerwehr, Notarzt, Rettungswagen und Polizei auch Vorfahrt. Daher sollte auch bei der Organspende gelten:

Das Retten von Menschenleben sollte Vorrang haben, im Straßenverkehr wie auch bei der Organspende.

faktische Unwahrheiten

Es werden zu Hirntod und Organspende faktische Unwahrheiten verbreitet, die alle Aufklärungsarbeiten zunichte machen. Es hat nicht die Kategorie, wie bei, "Die Erde ist flach". Dies faktische Unwahrheiten besitzen letztendlich Todesfolge.
Daher: Verbreitung von Desinformationen im Bereich der Organspende gehört unter Strafe gestellt.

Diffamierungen

Bis hinein in den Deutschen Bundestag werden Organspender als "Warenlager für Organe", als "Ersatzteillager" und Ähnliches bezeichnet.
Daher: Diffamierung von Organspende und Organspendern gehört unter Strafe gestellt.

Wertschätzung

Eine echte Kultur der Organspende schaffen - z.B. öffentliche Wertschätzung der Organspender und ihrer Familie -, denn nach einer im Jahr 2022 im Auftrag der BZgA durchgeführten Umfrage sind zwar 84% der Befragten bereit, selbst Organe zu spenden, aber wenn sie für einen Familienangehörigen entscheiden sollten, der sich nie zur Frage der Organspende geäußert hat, entscheiden sich rund die Hälfte der Befragten gegen die Organspende.

Deutlicher Ausdruck dieser mangelnden Wertschätzung sind die Vorwürfe und verbalen Angriffe gegen Hinterbliebenen von Organspendern, weil sie der Organentnahme nicht widersprochen haben. Diese Vorwürfe und verbalen Angriffe erfolgen von Verwandten, Freunden, Nachbarn und Arbeitskollegen. Die katholische Kirche könnte ihre Wertschätzung gegenüber den Organspendern dadurch zum Ausdruck bringen, wenn sie alle Organspender zu "Seligen" erklären würde.

Hinterbliebene von Organspendern, die öffentlich sagen, dass sie der Organentnahme zugestimmt haben, werden zuweilen auch noch von Kritikern der Organspende und/oder Lebensschützern verbal attackiert.

Daher: Vorwürfe und verbale Angriffe gegen Hinterbliebene von Organspendern, weil sie der Organentnahme nicht widersprochen haben, gehört unter Strafe gestellt.

Zuschuss

Statt der Ende 2023 öffentlich diskutieren Lotterie für die Bestattung eines jeden Organspenders einen Zuschuss von 100-200 € geben, ist preiswerter und der unmittelbare Bezug ist deutlicher.

gleiche Gültigkeit und Gleichgültigkeit

Die wahrzunehmende gleiche Gültigkeit - ob persönliches "Ja" oder "Nein" zur Organspende - verführt zur Gleichgültigkeit gegenüber der Not der Organpatienten. Es ist bei der Frage der Organspende ein "Ja" zu einem "Nein" nicht gleich gültig, denn mit einem "Ja" können Menschenleben gerettet werden, im statistischen Durchschnitt 3 Menschenleben pro Organspender. Bei einem "Nein" bleibt das Retten von Menschenleben aus. Daher ist das "Nein" gegenüber dem "Ja" nicht gleich gültig.

Auch wenn noch nicht alle weiterführende Links angelegt sind, so sollten die bisher ungenutzten Möglichkeiten verständlich beschrieben sein.