KAO

Aus Organspende-Wiki
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Der eingetragene Verein "Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V." wurde "gegründet von Eltern,die ihre verunglückten Kinder zur Organspende freigegeben haben, ohne die Hintergründe zu diesem Zeitpunkt genau genug zu kennen."[1]

KAO - Der eingetragene Verein

Vereinssatzung

Der Zweck des Vereins ist in § 2 der Vereinssatzung angegeben mit:[1]

§ 2 Zweck
  1. Der Verein „Kritische Aufklärung über Organtransplantation KAO“ verfolgt ausschließlich und unmittelbar mildtätige Zwecke i. S. d. Abschnitts „Steuerbegünstigte Zwecke“ der Abgabenordung.
  2. Zweck des Vereins ist die Aufklärung über Organtransplantation. Insbesondere soll die Situation der Patienten, denen Organe entnommen werden, und die Problematik ihrer Angehörigen öffentlich gemacht werden. Ein besonderes Anliegen des Vereins ist, für ein behütetes Sterben und die Achtung der Menschenwürde von Sterbenden einzutreten und über die medizinischen und ethischen Probleme des so genannten Hirntodes aufzuklären. Außerdem soll Betroffenen auf Wunsch beigestanden werden.
  3. Der Satzungszweck wird verwirklicht durch
    1. Öffentlichkeitsarbeit
    2. Kontaktaufnahme mit Befürwortern und Gegnern der Organtransplantation
    3. Durchführen von oder Teilnahme an Seminaren, Diskussionen, Gesprächskreisen, Vortragsveranstaltungen und Einzelgesprächen
    4. Herstellung und Verbreitung von Unterrichtsmaterialien
    5. Teilnahme an Informationsveranstaltungen, insbesondere in Schulen, Kirchengemeinden und Hospizvereinen
    6. Durch Vermittlung sachkundiger Referenten

Auch in § 8 werden Steuerbegünstigigungen genannt. Ob sich damit eine Gemeinnützigkeit verbindet, ist unklar.

Forderungen

Die Forderungen[Anm. 1] von KAO sind vierfach gestaffelt:[1]

Wir fordern

von uns allen

  • sich im Detail zu informieren und für sich selbst zu entscheiden
  • die eigene Sterblichkeit zu akzeptieren
  • sich abzuwenden von einer Medizin, die das Sterben des einen Patienten zum vermeintlichen Wohl eines anderen benutzt

von Politik und Justiz

  • die enge Zustimmungslösung einzuführen, nur so sind Organentnahmen tragbar
  • den sensiblen Bereich Organentnahme effektiv zu kontrollieren
  • jeden Versuch zu bekämpfen, menschliches Leben als Verfügungsmasse zu behandeln

von der Medizin

  • anzuerkennen, dass der “Hirntod” keine naturwissenschaftliche, sondern eine juristische Definition ist, um straffrei Organe entnehmen zu können
  • auch Risiken und Misserfolge von Transplantationen darzulegen
  • intensiv über die nierenschädigende Wirkung von freiverkäuflichen Schmerzmittel aufzuklären

von den Kirchen

  • nicht mit zweierlei Maß zu messen und den Patienten im Hirnversagen die gleiche Zuwendung zu geben wie anderen Sterbenden
  • keine Nützlichkeitserwägungen zu unterstützen
  • Menschen nicht ihr Menschsein abzusprechen und sie damit zum Recyclinggut zu degradieren


Selbstdarstellung im Internet

Auf facebook stellt sich KAO wie folgt vor: "KAO stellt neben Artikeln aus der Qualitätspresse regelmäßig wissenschafltiche Publikationen aus internationalen Fachzeitschriften zur Verfügung. So kann sich jeder interessierte Leser eine eigene Meinung über die Kontroverse in der Wissenschaft um Hirntod und Organspende bilden. Auf Nachfrage bietet KAO auch ergänzende Literatur zum besseren Verständnis. Das versteht KAO unter Aufklärung. Es ist nicht unsere Aufgabe, die Gültigkeit einzelner wissenschaf..."[2]

In der Pressemeldung vom 02.06.2017 stellt sich KAO so vor:[3]

Mitglieder des Vereins „Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V.“, setzen sich seit mehr als 30 Jahren kritisch mit der Organentnahme auseinander. Sie beklagen die in zunehmendem Maße mangelnde Aufklärung gerade junger Menschen. Diese sollen ihre Organe spenden, damit potentielle Empfänger nicht „auf der Warteliste sterben“ und dass die Möglichkeit, selber ein Organ zu brauchen, unendlich viel höher ist, als selber ein Organ zu spenden. Sie werden wie „Junge Helden“ gefeiert, in Wirklichkeit aber über den Tisch gezogen. Sie erfahren nichts über organprotektive Maßnahmen, nichts darüber, dass sie bis zum Ende der Organentnahme beatmet werden, dass sie notfalls wiederbelebt werden und dass eine Sterbebegleitung, wie sie auch die Kirchen fordern, nicht möglich ist.

Einzelne Schicksale

Aus der Summe der o.g. Quellen[Anm. 2] lässt sich diese Tabelle der hirntoten Kinder erstellen:

Hirntoter Jahr Alter Art Notiz
Christian Orth 1985 15 Verkehrsunfall Sohn
Lorenz Meyer 1991 16 Ski-Unfall Sohn
Arnd Focke 1997 29 Verkehrsunfall Sohn

Mitgefühl und Anteilnahme

Eltern, die um ein Kind trauern, sind traumatisiert, mitunter lebenslänglich. Dies gilt für Tod durch Fehlgeburt, Totgeburt, plötzlichen Kindstod, Unfall oder schwere Krankeit. Trauernden Eltern gehört daher das Mitgefühl aller.

Nur wer um ein Kind trauert, weiß, wie sich dies anfühlt.

Selbst nach jahrelangen Umfragen unter Eltern, deren Kind während der Schwangerschaft starb, und nach jahrelanger Moderation der Monatstreffen solcher Eltern, vermag ich nicht zu sagen, wie es sich anfühlt, um ein Kind zu trauern. Ich weiß nur eines: Es ist fürchterlich, es ist das Schlimmste, was Menschen widerfahren kann. Viele Eltern und Großeltern sagen in diesen Situationen, "Warum konnte ich nicht für mein (Enkel-)Kind sterben?"

Um die Verletztheit und die Wut von trauernden Eltern ein Stück weit zu verstehen, sei auf die Aussage eines verwaisten Vaters verwiesen, dem sein Kind während der Schwangerschaft starb: Er hatte einen solchen Zorn auf Gott, dass er darum bat, bei seinem Tod einen Golfschläger mit in das Grab gelegt zu bekommen, damit der damit Gott eins überbraten könne.

Bei Eltern von hirntoten Kindern kommen verschiedene Faktoren zusammen:

  • es ist das eigene Kind
  • zwischen dem normalen Leben und dem begründeten Verdacht, dass es hirntot sein könnte, liegen meist nur wenige Tage
  • zwischen dem begründeten Verdacht und der Feststellung des Hirntodes liegen meist weniger als 24 Stunden
  • das hirntote Kind hat sich äußerlich wahrnehmbar - vor und nach Feststellung des Hirntodes - in nichts verändert

In der Summe ist es für Eltern eine unvorstellbar schwere Situation, am Bett ihres hirntoten Kindes zu stehen. Da nach § 2 TPG Kinder erst ab dem vollendeten 14. Lebensjahr für sich selbst der Organspende widersprechen und ab dem vollendeten 16. Lebensjahr für sich selbst der Organspende zustimmen dürfen, werden bei diesen Situationen die Eltern gefragt, ob sie einer Organentnahme zustimmen. Aus diesem Grunde sollte daher mit (Groß-)Eltern von hirntoten (Enkel-)Kindern besonders behutsam umgegangen werden.

Man sollte insbesondere den (Groß-)Eltern von hirntoten Kindern in für sie verständlicher Weise deutlich machen, was Hirntod bedeutet. Wichtig ist dabei, ihnen deutlich vor Augen zu führen, dass Hirntod mehr ist als nur ein tiefes Koma und dass Hirntote kein Bewusstsein haben und daher auch keine Schmerzen wahrnehmen können, mögen diese auch noch so groß sein, so wie bei der Reizung des Trigeminus bei der HTD.[Anm. 3]


Schriften und Publikationen

Siehe: KAO-Schriften

Anhang

Anmerkungen

  1. Man achte auf die Wortwahl: Forderungen
  2. Hauptsächlich aus der Schrift "Organspende - die verschwiegene Seite". Siehe: xyz://www.initiative-kao.de/kao-organspende-die-verschwiegene-seite-2011.pdf Zugriff am 22.11.2014.
  3. Einige Ärzte, darunter auch der Neurochirurg Dag Moskopp, bieten den Hinterbliebenen von Hirntoten an, bei der 2. klinischen Diagnostik mit dabei zu sein und mitzuerleben, was hierbei gemacht wird und dass bei keinem dieser Tests auch nur ein Anzeichen von Regung gekommen ist. Das Dabeisein bei der 2. klinischen Diagnostik hat zwei große Vorteile:
    1. Bei der 1. klinischen Diagnostik wurde schon keine Reaktion festgestellt. Daher ist bei der 2. klinischen Diagnostik auch keine Reaktion zu erwarten.
    2. Zu Beginn sollte man die Hinterbliebenen darauf aufmerksam machen, dass dies die 2. klinische Diagnostik ist, mit der der Nachweis der Irreversibilität geführt wird. Damit wird den Hinterbliebenen klar, dass dieser Zustand kein vorübergehender Zustand mit Aussicht auf Besserung ist, sondern unabänderlich ist.
    3. Die Hinterbliebenen sind nicht nur auf die Worte der Ärzte angewiesen, sondern konnten selbst sehen, dass bei keinem der Tests eine Reaktion erfolgt ist.
    4. Die Hinterbliebene von Hirntoten können dabei sein, wie nicht nur die Protokolle der HTD ausgefüllt werden, sondern auch der Totenschein.
    Der Mehraufwand an Zeit, den man in die Erklärungen der einzelnen Untersuchungen bei der 2. klinischen Diagnostik steckt, erspart man sich bei der Erklärung des Hirntodes.

Einzelnachweise

  1. a b c xyz://initiative-kao.de/kritische-aufklaerung-ueber-organtransplantation-kao-ev Zugriff am 02.06.2020.
    Das "xyz" ist beim Aufruf der Internetseite durch ein "http" zu ersetzen.
  2. xyzs://ar-ar.facebook.com/InitiativeKAO/?ref=page_internal Zugriff am 10.04.2020.
  3. xyzs://www.openpr.de/news/953665/KAO-fordert-die-Einhaltung-des-geltenden-Rechts-auch-bei-der-Hirntoddiagnose.html Zugriff am 02.06.2020.