Henry Gustav Molaison

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Henry Gustav Molaison (1926-2008) litt seit seiner Jugend unter heftigen, unkontrollierbaren Epilepsie. Im Herbst 1953 wurde er daher am Gehirn operiert. Es wurden ihm Teile de medialen Temporallappen auf beiden Seiten des Gehirns entfernt. Molaison verlor dabei etwa zwei Drittel seines Hippocampus, des Gyrus parahippocampalis und die Amygdala. Damit wurde zwar das Primärziel erreicht, aber Molaison litt ab dieser OP an völliger Amnesie. Er konnte sich nichts Neues merken. Sein Arbeitsgedächtnis funktionierte zwar noch, aber er konnte nichts mehr in sein Langzeitgedächtnis abspeichern. Auch konnte er sich an einige Ereignisse, die bis 1942 zurück reichten, nicht erinnern. Er konnte zwar die Fähigkeit Golf zu spielen erlernen, aber er konnte sich nicht daran erinnern, es je gelernt zu haben.[1]

Henry Molaison war nach der OP nicht mehr in der Lage, Erinnerungen bewusst abzuspeichern. Alltägliche Ereignisse blieben nur noch wenige Sekunden oder Minuten in seinem Gedächtnis. Personen erkannte er nicht wieder, auch wenn er sie jahrelang täglich traf. Selbst mit über 80 Jahren hielt sich Henry Maloson noch für einen jungen Mann, weil die Jahre nach der Operation für ihn nicht existent waren. Sein Fall macht deutlich, wie wichtig der Hippocampus für das Einlagern von [[Erinnerungen] ist.[2]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 11.
  2. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 157.