Gliazelle: Unterschied zwischen den Versionen

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[https://de.wikipedia.org/wiki/Gliazelle Gliazelle] ist ein Sammelbegriff für strukturell und funktionell von den Nervenzellen (Neuronen) abgrenzbare Zellen im Nervengewebe. Der Entdecker der Gliazellen, Rudolf Virchow, vermutete Mitte des 19. Jahrhunderts Stütz- und Haltefunktion und gab den Zellen deshalb den Namen Gliazellen (gr. gliokytoi), abgeleitet aus dem griechischen Wort glia für „Leim“. Mittels unterschiedlicher Silberimprägnation (Golgi-Färbung) durch Santiago Ramón y Cajal, Pío del Río Hortega und Camillo Golgi konnten sie Ende des 19. Jahrhunderts weiter klassifiziert werden. Fast alle Gliazellen stammen, wie Nervenzellen, vom ektodermalen Keimblatt ab, genauer vom Neuroektoderm (Neuroglia); lediglich die Mikroglia (Mesoglia) ist mesodermalen Ursprungs.
[https://de.wikipedia.org/wiki/Gliazelle Gliazelle] ist ein Sammelbegriff für strukturell und funktionell von den [[Nervenzelle]]n ([[Neuron]]en) abgrenzbare Zellen im [[Nervengewebe]]. Der Entdecker der Gliazellen, [https://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Virchow Rudolf Virchow] (1821-1902), vermutete Mitte des 19. Stütz- und Haltefunktion und gab den Zellen deshalb den Namen Gliazellen. Fast alle Gliazellen stammen, wie [[Nervenzellen]], vom ektodermalen [https://de.wikipedia.org/wiki/Keimblatt Keimblatt] ab, genauer vom [https://de.wikipedia.org/wiki/Neuroektoderm Neuroektoderm] (Neuroglia); lediglich die Mikroglia (Mesoglia) ist mesodermalen Ursprungs.


Nach heutigen Erkenntnissen bilden Gliazellen nicht nur ein Stützgerüst für Nervenzellen, sondern sorgen auch durch ihre Umhüllung für deren elektrische Isolation. Weiterhin sind Gliazellen maßgeblich an Stofftransport und Flüssigkeitsaustausch sowie an der Aufrechterhaltung der Homöostase im Gehirn beteiligt. Darüber hinaus wirken sie auch im Prozess der Informationsverarbeitung, -speicherung und -weiterleitung mit.
Nach heutigen Erkenntnissen bilden Gliazellen nicht nur ein Stützgerüst für [[Nervenzelle]]n, sondern sorgen auch durch ihre Umhüllung für deren elektrische Isolation. Weiterhin sind Gliazellen maßgeblich an Stofftransport und Flüssigkeitsaustausch sowie an der Aufrechterhaltung der [[Homöostase]] im [[Gehirn]] beteiligt. Darüber hinaus wirken sie auch im Prozess der Informationsverarbeitung, -speicherung und -weiterleitung mit.


Etwa die Hälfte der Zellen im menschlichen Gehirn sind Gliazellen, ähnlich wie bei anderen Primaten.[1] Gliazellen sind meist kleiner als die Nervenzellen, im Unterschied zu diesen variiert ihre durchschnittliche Zellmasse im Nervengewebe nur gering bei verschiedenen Säugetierspezies. In deren Hirnstrukturen hängt das jeweilige Verhältnis von Glia zu Neuronen nach Anzahl und Volumen hauptsächlich von der durchschnittlichen Neuronengröße ab.[2]
Etwa die Hälfte der Zellen im menschlichen [[Gehirn]] sind Gliazellen, ähnlich wie bei anderen Primaten. Gliazellen sind meist kleiner als die [[Nervenzelle]]n, im Unterschied zu diesen variiert ihre durchschnittliche Zellmasse im [[Nervengewebe]] nur gering bei verschiedenen Säugetierspezies. In deren Hirnstrukturen hängt das jeweilige Verhältnis von Glia zu [[Neuron]]en nach Anzahl und Volumen hauptsächlich von der durchschnittlichen Neuronengröße ab.





Version vom 23. Oktober 2017, 13:05 Uhr

Gliazelle ist ein Sammelbegriff für strukturell und funktionell von den Nervenzellen (Neuronen) abgrenzbare Zellen im Nervengewebe. Der Entdecker der Gliazellen, Rudolf Virchow (1821-1902), vermutete Mitte des 19. Stütz- und Haltefunktion und gab den Zellen deshalb den Namen Gliazellen. Fast alle Gliazellen stammen, wie Nervenzellen, vom ektodermalen Keimblatt ab, genauer vom Neuroektoderm (Neuroglia); lediglich die Mikroglia (Mesoglia) ist mesodermalen Ursprungs.

Nach heutigen Erkenntnissen bilden Gliazellen nicht nur ein Stützgerüst für Nervenzellen, sondern sorgen auch durch ihre Umhüllung für deren elektrische Isolation. Weiterhin sind Gliazellen maßgeblich an Stofftransport und Flüssigkeitsaustausch sowie an der Aufrechterhaltung der Homöostase im Gehirn beteiligt. Darüber hinaus wirken sie auch im Prozess der Informationsverarbeitung, -speicherung und -weiterleitung mit.

Etwa die Hälfte der Zellen im menschlichen Gehirn sind Gliazellen, ähnlich wie bei anderen Primaten. Gliazellen sind meist kleiner als die Nervenzellen, im Unterschied zu diesen variiert ihre durchschnittliche Zellmasse im Nervengewebe nur gering bei verschiedenen Säugetierspezies. In deren Hirnstrukturen hängt das jeweilige Verhältnis von Glia zu Neuronen nach Anzahl und Volumen hauptsächlich von der durchschnittlichen Neuronengröße ab.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise