Frontallappen

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Die Frontallappen (Stirnlappen, Lobus frontalis) sind ein Bereich im Gehirn der Säugetiere. Es handelt sich dabei um jeweils die vorderen Lappen (Lobi) der beiden Hälften des Großhirns (Telencephalon). Der Frontallappen bildet einen von vier Teilen des Neokortex, die jeweils unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Beim Menschen macht er mehr als 30% der Großhirnrinde aus.

Der Frontallappen erfüllt motorische Funktionen, d.h. er steuert und kontrolliert also Bewegungen. Das Stirnhirn gilt allgemein als Sitz der individuellen Persönlichkeit und des Sozialverhaltens. Da es als menschlichster Teil des Gehirns betrachtet wird, bezeichnen manche Autoren den Frontallappen auch als das "Organ der Zivilisation".

Der Frontallappen ist der größte und entwicklungsgeschichtlich jüngste Hirnlappen. Er kontrolliert Aktivität - der hintere Teil steuert präzise die Muskeln, der vordere ist für Planung auf hohem Niveau zuständig.[1]

Neuronale Verletzungen

Neurologisch gesunde Menschen zeigen beim Anblick schrecklicher Bilder intensive Reaktionen der Hautleitfähigkeit. Dagegen traten bei stirnhirngeschädigten Patienten hierbei überhaupt keine Reaktion auf. Diese Patienten konnten auch den Ekel, die Angst oder die Traurigkeit, die diesen Bildern innewohnten, sprachlich nicht zum Ausdruck bringen. "Es stand außer Frage, daß diese Versuchspersonen die Dias aufmerksam betrachtet hatten, daß sie den Inhalt der Bilder verstanden hatten und daß sie über die in den Dias dargebotenen Konzepte auf mehreren Ebenen verfügten ..."[2]

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 17.
  2. Antonio R. Damasio: Descartes´ Irrtum. Fühlen, Denken und das menschliche Gehirn. 6. Auflage. Berlin 2010, 282.