Amygdala

Aus Organspende-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Die Amygdala (Mandelkern) ist ein paariges Kerngebiet im jeweiligen Temporallappens. Sie ist Teil des Limbischen Systems. Als "Angstzentrum" spiel sie eine wichtige Rolle bei der Furchtkonditionierung, der emotionellen Bewertung und Wiedererkennung von Situationen sowie der Analyse von Gefahren.

Wenn wir Dinge anzustreben oder zu vermeiden lernen, ist die Amygdala daran beteiligt, damit auch unsere Emotionen.[1]

Die Amygdala analysiert die Signale anderer Bereiche, um angemessene emotionale Reaktionen zu erzeugen. Ihre einzelnen Areale generieren unterschiedliche Angstreaktionen. So ist der Nucleus centralis für das Erstarren zuständig, der Nucleus basalis hingegen für den Fluchtreflex. Die Nuclei werden von den Sexualhormonen beeinflusst, daher sind sie bei Männern und Frauen unterschiedlich. Die Aktivierung der Amygdala wird vom Hypothalamus moduliert.[2]

Die Amygdala wirkt als Speicher für gute und schlechte Erinnerungen, vor allem für emotionale Traumata. Sie ist auch fest auf Angstreaktionen bei bestimmten Reizen programmiert, etwa auf niedrig fliegende Vögel, Spinnen oder Schlagen. Damit sich daraus eine Phobie entwickelt, benötigt es jedoch noch einen äußerlichen Auslöser, wie z.B. eine unschöne Begegnung mit einem dieser Reize. Es kann ziemlich schwer sein, eine solche Phobie wieder loszuwerden, da die Amygdala nicht bewusst gesteuert wird.[2]

Das autonome Nervensystem (ANS) , das die automatischen Vorgänge im Körper steuert, ist auch für die körperlichen Reaktionen bei Angst zuständig:[2]

  • Augen - Die Pupillen erweitern sich.
  • Herz - Es schlägt schneller und kräftiger.
  • Lunge - Hyperventilation (schnelle, tiefe Atmung) setzt ein.
  • Magen - Durch Reduktion von Verdauungsenzymen entsteht Übelkeit.
  • Darm - Darmbewegungen verlangsamen sich.
  • Blase - Der Schließmuskel zieht sich zusammen.
  • Blutgefäße - Die Hautgefäße erweitern sich, Blutdurck steigt.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 24.
  2. a b c Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 125.