COVID-19
Es mag befremdlich erscheinen, dass auf einer Internetseite, auf der es um Hirntod und Organspende geht, auch COVID-19 thematisiert wird. Die Gründe in Kürze:
- Transplantierten kann eine Infektion mit COVID-19 das Leben kosten
Transplantierte - nicht nur Organtransplanntierte, sondern auch Stammzellentransplantierte - besitzen ein reduziertes Immunsystem. Damit können sie sich kaum gegen COVID-19 wehren. Sie müssen sich besonders gegen COVID-19 schützen, der ihnen den Tod bringt.# - Patienten mit COVID-19 lähmt unser Gesundheitszustand
Trotz der staatlichen Schutzmaßnahmen, lähmen die stationären Patienten mit COVID-19 unser Gesundheitssystem.
Gesundheitssystems
Allgemeines
Am 01.04.2020 sind ein erheblicher Teil der Intensivstationen mit COVID-19-Patienten gefüllt. Immer mehr Intensivstation werden leer geräumt, um die weiteren COVID-19-Patienten aufzunehmen. Das Altersspektrum der meisten auf der Intensivstation liegenden, künstlich beatmeten Patienten sind zwischen 30 und 60 Jahre alt.
Immer mehr Normalstationen werden mit COVID-19-Patienten gefüllt. Dort liegen die COVID-19-Patienten, die noch mit Sauerstoffmaske auskommen. Wer eine künstliche Beatmung braucht, kommt auf die Intensivstation. Wer beides nicht braucht, wird nicht stationär aufgenommen.
Man geht davon aus, dass bis Ostern weit über 50% der Intensivstationen mit COVID-19-Patienten gefüllt haben. Die meisten Kliniken werden dann nur noch eine Intensivstation für andere Patienten haben, z.B. für die Patienten nach schweren Unfällen. D.h., es ist davon auszugehen, dass ab Ostern oder kurz danach keine weiteren COVID-19-Patientienten aufgenommen werden können.
Schuld daran ist die Unbekümmertheit der jungen Leute (d.h. hier unter 60 Jahre alt), die sich gesagt haben, dass ja nur 60+ an COVID-19 sterben. Die "Jungen" und Gesunden würden den COVID-19 wie eine Grippe überstehen.
Ein batmeter COVID-19-Patient liegt ca. 5 Wochen auf der Intensivstation, es sei denn, er stirbt vorher. Das weiß man aus China. Das weiß man aus Italien. Das weiß man inzwischen auch aus Deutschland.
Zahlen
Diese Zahlen wurden von der tagesaktuellen Seite der DIVI übernommen:
Datum | COVID-19 behandelt | COVID-19 beatmet | % beatmeter Patienten | Betten belegt | Betten freu | Gesamtzahl |
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08.04.2020 | 1.841 | 1.457 | 79,1% | 9.160 | 6.821 | 15.981 |
09.04.2020 | 1.750 | 1.360 | 77,7% | 8.864 | 6.562 | 15.426 |
10.04.2020 | ||||||
11.04.2020 | ||||||
12.04.2020 | 1.975 | 1.520 | 77,0% | 9.769 | 7.041 | 16.810 |
13.04.2020 | 2.163 | 1.596 | 73,8% | 10.136 | 7.484 | 17.620 |
14.04.2020 | 2.037 | 1.516 | 74,4% | 10.380 | 7.368 | 17.748 |
15.04.2020 | 2.517 | 1.872 | 74,4% | 13.323 | 9.589 | 22.912 |
16.04.2020 | 2.544 | 1.898 | 74,4% | 14.209 | 10.625 | 24.834 |
17.04.2020 | 2.618 | 1.934 | 73,9% | 15.982 | 11.213 | 27.195 |
18.04.2020 | 2.700 | 1.987 | 73,6% | 16.190 | 11.686 | 27.876 |
19.04.2020 | 2.733 | 1.979 | 72,4% | 16.448 | 11.590 | 28.038 |
20.04.2020 | 2.515 | 1.824 | 72,5% | 15.545 | 11.462 | 27.007 |
21.04.2020 | 2.874 | 2.074 | 72,2% | 17.594 | 12.593 | 30.187 |
22.04.2020 | 2.858 | 2.102 | 73,5% | 18.780 | 12.677 | 31.457 |
23.04.2020 | 2.775 | 2.026 | 73,0% | 19.130 | 14.272 | 33.402 |
24.04.2020 | 2.752 | 2.019 | 73,4% | 19.345 | 12.923 | 32.268 |
25.04.2020 | 2.670 | 1.932 | 72.4% | 19.467 | 12.940 | 32.407 |
26.04.2020 | 2.557 | 1.870 | 73,1% | 19.276 | 12.893 | 32.169 |
27.04.2020 | 2.471 | 1.764 | 71,4% | 19.225 | 13.223 | 32.448 |
Es existieren in Deutschland rund 28.000 Intensivbetten. Davon besitzen maximal 70% (19.600) ein Beatmungsgerät. Ca. 10% der Intensivbetten sind wegen Personalmangels gesperrt.[1]
Laut eines brit. Berichts ist ein COVID-19-Patienten auf der Intensivstation durchschnittlich 5 Tage beatmungspflichtig. Eine frz. Quelle spricht hingegen von 14-21 Tage. "Die Entwöhnung der Patienten habe sich als insgesamt schwierig herausgestellt. Bei dem kleinsten Hustenreiz sei eine sofortige Reintubation nötig." In Deutschland haben wir rund doppelt so viele Intensivbetten wie in Italien.[2]
Diese Zahlen wurden von der tagesaktuellen Seite der DIVI übernommen:
Datum | low care (frei) | low care (belegt) | low care in 24 h | high care (frei) | high care (belegt) | high car in 24 h | ECMO frei | ECMO (belegt) | ECMO in 24 h | COVID-19 behandelt | COVID-19 genesen | COVID-19 beatmet | COVID-19 verstorben |
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02.04.2020 | 2.954 | 3.399 | 3.213 | 5.640 | 7.995 | ||||||||
03.04.2020 | 3.245 | 3.735 | 3.386 | 6.037 | 8.645 | 5.475 | 415 | 119 | 317 | 2.424 | 808 | 2.021 | 392 |
low care = Monitoring, nicht-invasive Beatmung (NIV), keine Organersatztherapie
high care = Monitoring, invasive Beatmung, vollständige intensivmedizinische Therapiemöglichkeiten
ECMO = Extrakorporale Membranoxygenierung möglich (als Teil von high care)
Fazit
In den nächsten Monaten werden Menschen sterben, deren Leben wir zuvor hätten retten können, doch durch COVID-19 fehlen uns seit März die Plätze - vor allem auf den Intensivstationen.
Es stellt sich damit die Frage: Woran dürfen die Patienten in den nächsten Monaten sterben, an COVID-19 oder an den fehlenden Intensivbetten, die für die COVID-19-Patienten benötigt werden? |
Für alle, die die Lage noch immer nicht verstanden haben: Wir haben seit März 2020 in Deutschland einen nationalen Notstand, der trotz der Maßnahmen gegen die Ausbreitung des COVID-19 bereits Hunderten Menschen (731 am 01.04.2020) allein an COVID-19 das Leben gekostet hat. Werden die Tote mit einbezogen, die durch die COVID-19-bezogene Nichtbehandlung nicht behandelt wurden, darf man diese Zahl sicherlich mehr als nur verdoppeln. |
Die Jungen und Gesunden dürfen nicht zum Mörder der Alten und Kranken werden. |
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ E-Mail-Antwort der DIVI vom 02.04.2020.
- ↑ https://www.doccheck.com/de/detail/articles/26271-covid-19-beatmung-und-dann Zugriff am 02.04.2020.