VNS

Aus Organspende-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das VNS (vegetative Nervensystem), auch viszerales Nervensystem (VNS, lat. viscus, "Eingeweide"), autonomes Nervensystem (ANS) oder Vegetativum (englisch: autonomic nervous system, ANS), genannt, bildet zusammen mit dem somatischen Nervensystem das gesamte periphere und zentrale Nervensystem das Nervensystem.

Die "Autonomie" bezieht sich darauf, dass über das VNS biologisch festliegende, automatisch ablaufende innerkörperliche Vorgänge angepasst und reguliert werden. Diese können deswegen vom Menschen willentlich nicht direkt, sondern allenfalls indirekt beeinflusst werden.

Man untergliedert das VNS nach funktionellen und anatomischen Gesichtspunkten in

Das VNS besteht aus dem

  • zentralen VNS, den Strukturen der Hirnrinde, des limbischen Systems und dem Hirnstamm
  • peripheren VNS, den Nervenbahnen zur Peripherie des Körpers

Es ist zweigeteilt in sympathische und parasympathische Funktionen.[1]

Hirnstamm und Hypothalamus kontrollieren die Aktivitäten des VNS. Darüber hinaus werden Speicherungs- und Entleerungsreflexe gebahnt, etwa die Füllung und Entleerung der Blase und des Enddarmes und die Genitalreflexe bei Mann und Frau.
Der Hypothalamus ist das Zentrum für die Integration vegetativer, hormoneller und somatischer Funktionen mit dem Ziel der Homöostase.[2]

Das VNS wird hormonell durch 4 Stoffgruppen beeinflusst: Mimetika wirken anregend, Lytika wirken hemmend.[3]

"Die Aktivität der präganglionären Neurone von Sympathikus und Parasympathikus wird durch hierarchisch übergeordnete Steuerungszentren im Zentralnervensystem gesteuert. ... Funktionell laufen auf der Ebene des Rückenmarks spinale Reflexe ab, die durch absteigende Bahnen von supraspinalen Zentren kontrolliert werden. Auf der nächsthöheren Ebende der Medulla oblongata erfolgt die Steuerung der sympathischen Grundaktivität, des Weiteren sind dort die präganglionären Neurone des N. vagus in zwei Kerngebieten lokalisiert. Die Medulla oblongata ist wesentlich für die rasche Bedarfsanpassung der Atmung und der Kreisklauffunktion. Der Hypothalamus ist das wesentliche Integrations- und Steuerungszentrum der vegetativen Organfunktionen. Seine Kerngebiete kommunizieren zu diesem Zweck einerseits über neuronale Verbindungen mit einer Vielzahl verschiedener Hirnzentren, andererseits kontrolliert der Hypothalamus direkt die endokrinen Funktionen der Hypophyse."[4]



Anhang

Siehe auch

Siehe auch: Homöostase

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 623.
  2. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 626.
  3. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 627.
  4. Hans-Christian Pape, Armin Kurtz, Stefan Silbernagl: Physiologie. 7. Auflage. Stuttgart 2014, 874.