Corticosteroiden: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. August 2017, 06:58 Uhr
Corticosteroide], kurz Corticoide oder Cortine, heute häufiger Kortikosteroide bzw. Kortikoide geschrieben, sind eine Gruppe von ca. 50 in der Nebennierenrinde gebildeten Steroidhormonen sowie chemisch vergleichbarer synthetischer Stoffe. Alle Corticoide entstehen dabei aus dem Ausgangsstoff Cholesterin. Gemeinsames Grundgerüst der Hormone ist das Progesteron (Δ4-Pregnen-3,20-dion).
Die Corticosteroide lassen sich nach ihrer biologischen Wirkung bzw. ihrem Bildungsort in drei Gruppen einteilen:
- Mineralocorticoide (Hauptvertreter Aldosteron) werden in der Zona glomerulosa der Nebennierenrinde gebildet und beeinflussen vorwiegend den Kalium-Natrium-Haushalt und damit den Wassergehalt des Körpers.
- Glucocorticoide (Hauptvertreter Cortisol) werden in der Zona fasciculata der Nebennierenrinde gebildet. Sie vermitteln wichtige Wirkungen im Glucose-, Lipid- und Proteinstoffwechsel.
- Androgene (Hauptvertreter Dehydroepiandrosteron (DHEA)) und Estrogene werden in der Zona reticularis der Nebennierenrinde gebildet.
Krankhafte Überproduktion oder langdauernde Einnahme von Glucocorticoiden erzeugen ein charakteristisches Krankheitsbild (Cushing-Syndrom) mit Osteoporose, Diabetes mellitus, Fettsucht (v. a. [Stammfettsucht]) und [Muskelschwund]. Zu hohe Mineralocorticoid-Konzentrationen stören den Wasser-Elektrolyt-Haushalt und schädigen die Nieren (Conn-Syndrom).
Ein Mangel an Nebennierenrindenhormonen erzeugt den Morbus Addison, eine lebensbedrohliche Erkrankung mit Kreislaufschwäche, Austrocknung und Kachexie.
Anhang
Anmerkungen