Totenstarre: Unterschied zwischen den Versionen
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"Definition: Postmortale Erstarrung der glatten und quergestreiften Muskulatur (nach zunächst primärer Erschlaffung der gesamten Muskulatur)."<ref name="z258">Gisela Zimmer: Rechtsmedizin. In: AllEx. Alles fürs Examen. 2. Auflage. Stuttgart 2014, 258.</ref> | |||
Es wurden in der Vergangenheit für die Totenstarre auch andere Zeiten angegeben: Beginn nach 2-4 Stunden, vollständige Ausbildung nach 6-8 Stunden, spontane Lösung nach 2-3 Tagen.<ref name="Stoff"></ref> | |||
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!Starrestadium !!Durchschnitt !!uG !!oG !!Anz. | |||
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|Auftreten ||3 ±2 ||- ||7 ||26 | |||
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|Wiederbleiben nach Brechen ||bis 5 ||2 ||8 ||- | |||
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|Dauer ||57 ±14 ||29 ||85 ||27 | |||
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Durchschnitt = Stunden nach dem Tod und Standardabweichung<br> | |||
oG = obere Grenze // uG = untere Grenze<br> | |||
Anz. = Anzahl der ausgewerteten Literaturquellen | |||
Quelle:<ref>Michaela Kunz: Das Phänomen des Wiedereintritts der Leichenstarre nach mechanischem Lösen | |||
im Rahmen der Todeszeitbestimmung (Diss.). Hamburg 2012, 23. http://d-nb.info/1026332753/34 Zugriff am 19.1.2016.</ref> | |||
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!Stadium !!Zeit | |||
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|Beginn ||binnen 2 h | |||
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|vollständige Ausprägung ||nach 6-12 h | |||
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|Wiederbildung nach Brechen ||nach 6-10 h | |||
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|Beginn der Lösung ||nach 36-48 h | |||
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|vollständige Lösung ||nach 7-8 Tagen | |||
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"Hauptursache ist wahrscheinlich ein Absinken des [[ATP]]-Spiegels (= Weichmacher des Muskels), woraufhiin sich die Muskelfilamente nicht mehr gegeneinander verschieben lassen.<br> | |||
Da nicht alle Muskelfasern den gleichen [[ATP]]-Gehalt haben und so nicht alle Muskelfasern einer Muskelgruppe gleichzeitig erstarren, kann die Starre - wird sie gebrochen - wieder eintreten. Dieses Phänomen benützt man zur Bestimmung der Todeszeit (...): Brechen der Totenstarre in einem großen Gelenk (meist Ellenbogen- oder Kniegelen) und Prüfung, ob sie sich wieder ausbildet. Die Totenstarre beginnt sich ca. 36-48 h nach dem Tod wieder zu lösen (v.a. durch Fäulnisveränderungen bedingt)."<ref name="z258"></ref> | |||
== Anhang == | |||
=== Anmerkungen === | |||
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=== Einzelnachweise === | |||
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[[Kategorie: Todeszeichen]] |
Aktuelle Version vom 15. Dezember 2020, 21:36 Uhr
"Definition: Postmortale Erstarrung der glatten und quergestreiften Muskulatur (nach zunächst primärer Erschlaffung der gesamten Muskulatur)."[1]
Es wurden in der Vergangenheit für die Totenstarre auch andere Zeiten angegeben: Beginn nach 2-4 Stunden, vollständige Ausbildung nach 6-8 Stunden, spontane Lösung nach 2-3 Tagen.[2]
Starrestadium | Durchschnitt | uG | oG | Anz. |
---|---|---|---|---|
Auftreten | 3 ±2 | - | 7 | 26 |
Wiederbleiben nach Brechen | bis 5 | 2 | 8 | - |
volle Ausprägung | 8 ±1 | 6 | 10 | 28 |
Dauer | 57 ±14 | 29 | 85 | 27 |
vollständige Lösung | 76 ±32 | 12 | 140 | 27 |
Durchschnitt = Stunden nach dem Tod und Standardabweichung
oG = obere Grenze // uG = untere Grenze
Anz. = Anzahl der ausgewerteten Literaturquellen
Quelle:[3]
Stadium | Zeit |
---|---|
Beginn | binnen 2 h |
vollständige Ausprägung | nach 6-12 h |
Wiederbildung nach Brechen | nach 6-10 h |
Beginn der Lösung | nach 36-48 h |
vollständige Lösung | nach 7-8 Tagen |
"Hauptursache ist wahrscheinlich ein Absinken des ATP-Spiegels (= Weichmacher des Muskels), woraufhiin sich die Muskelfilamente nicht mehr gegeneinander verschieben lassen.
Da nicht alle Muskelfasern den gleichen ATP-Gehalt haben und so nicht alle Muskelfasern einer Muskelgruppe gleichzeitig erstarren, kann die Starre - wird sie gebrochen - wieder eintreten. Dieses Phänomen benützt man zur Bestimmung der Todeszeit (...): Brechen der Totenstarre in einem großen Gelenk (meist Ellenbogen- oder Kniegelen) und Prüfung, ob sie sich wieder ausbildet. Die Totenstarre beginnt sich ca. 36-48 h nach dem Tod wieder zu lösen (v.a. durch Fäulnisveränderungen bedingt)."[1]
Anhang
Anmerkungen
Einzelnachweise
- ↑ a b Gisela Zimmer: Rechtsmedizin. In: AllEx. Alles fürs Examen. 2. Auflage. Stuttgart 2014, 258.
- ↑ Referenzfehler: Es ist ein ungültiger
<ref>
-Tag vorhanden: Für die Referenz namensStoff
wurde kein Text angegeben. - ↑ Michaela Kunz: Das Phänomen des Wiedereintritts der Leichenstarre nach mechanischem Lösen im Rahmen der Todeszeitbestimmung (Diss.). Hamburg 2012, 23. http://d-nb.info/1026332753/34 Zugriff am 19.1.2016.