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Es geht beim Thema Organspende für viele Bundestagsabgeordnete nicht um die Rettung von Menschenleben, sondern  
Es geht beim Thema Organspende für viele Bundestagsabgeordnete nicht um die Rettung von Menschenleben, sondern  
* um Wählerstimmen einzufangen,<ref group="Anm.">Mit [[Halb- und Unwahrheiten]] sowie mit Forderungen, die seit Jahrzehnten bereits durch Gesetze und Vorschriften erfüllt sind, wird [[Populismus]] betrieben und zuweilen sogar [[Panikmache|Panik]] verbreitet. Damit stellt sich diese Partei als der Retter in der Not dar.<br>So, wie sich eine Pandemie (1918-1920 die Spanische Grippe; 2020-2022 die Corona-Pandemie) nach 100 Jahren wiederholt hat, so zeichnet sich derzeit in Deutschland nach 100 Jahren eine Wiederholung der politischen Situation ab.</ref>
* um Wählerstimmen einzufangen,<ref group="Anm.">Mit [[Halb- und Unwahrheiten]] sowie mit Forderungen, die seit Jahrzehnten bereits durch Gesetze und Vorschriften erfüllt sind, wird [[Populismus]] betrieben und zuweilen sogar [[Panikmache|Panik]] verbreitet. Damit stellt sich diese Partei als der Retter in der Not dar.<br>So, wie sich eine Pandemie (1918-1920 die Spanische Grippe; 2020-2022 die Corona-Pandemie) nach 100 Jahren wiederholt hat, so zeichnet sich derzeit in Deutschland nach 100 Jahren eine Wiederholung der politischen Situation ab.</ref>
* um persönliche Einstellungen,<ref group="Anm.">Auf welchem fundierten Sachkenntnissen diese beruhen, bleibt offen.</ref>
* um persönliche Einstellungen,<ref group="Anm.">Auf welchen fundierten Sachkenntnissen diese beruhen, bleibt offen.</ref>
* um politische Strategien<ref group="Anm.">Einem politischen Gegner wird bei einem Thema entgegengetreten, wo er schwächelt. Damit versetzt man ihm eine politische Niederlage, im schlimmsten Fall sogar dessen politisches Aus.</ref>
* um politische Strategien<ref group="Anm.">Einem politischen Gegner wird bei einem Thema dort entgegengetreten, wo er schwächelt. Damit versetzt man ihn in eine politische Niederlage, im schlimmsten Fall sogar dessen politisches Aus.</ref>
* und zum persönlichen politischen Vorteil<ref group="Anm.">Als Galionsfigur eines Gegenvorschlags, den man erfolgreich durchgebracht hat, geht man als Sieger hervor und steigt damit in der politischen Karriereleiter weiter nach oben, bis hin zum Außenminister.</ref>
* und zum persönlichen politischen Vorteil<ref group="Anm.">Als Galionsfigur eines Gegenvorschlags, den man erfolgreich durchgebracht hat, geht man als Sieger hervor und steigt damit auf der politischen Karriereleiter weiter nach oben, bis hin zum Außenminister.</ref>


Dass es um die Kranken gehe, deren Weiterleben von einem transplantierten Organ abhängt, erscheinen bei einer Vielzahl an Bundestagsabgeordnete nur leere Lippenbekenntnisse. Dies soll hier am Beispiel der Einführung der [[Erklärungsregelung]] aufgezeigt werden:
Dass es um die Kranken gehe, deren Weiterleben von einem transplantierten Organ abhängt, erscheinen bei einer Vielzahl von Bundestagsabgeordneten nur als leere Lippenbekenntnisse. Dies soll hier am Beispiel der Einführung der [[Erklärungsregelung]] aufgezeigt werden:
* Am 16.01.2020 erteilten die Abgeordneten des Deutschen Bundestags mit 292 Ja- und 379 Nein-Stimmen bei 3 Enthaltungen der [[WSR]] eine Absage.<ref>https://dserver.bundestag.de/btp/19/19140.pdf Zugriff am 15.12.2023.</ref>
* Am 16.01.2020 erteilten die Abgeordneten des Deutschen Bundestags mit 292 Ja- und 379 Nein-Stimmen bei 3 Enthaltungen der [[WSR]] eine Absage.<ref>https://dserver.bundestag.de/btp/19/19140.pdf Zugriff am 15.12.2023.</ref>
* Statt dessen wählten sie mit 382 Ja- und 261 Nein-Stimmen bei 28 Enthaltungen für die [[Erklärungsregelung]].<br>  Die [[Erklärungsregelung]] sieht vor,  
* Statt dessen stimmten sie mit 382 Ja- und 261 Nein-Stimmen bei 28 Enthaltungen für die [[Erklärungsregelung]].<br>  Die [[Erklärungsregelung]] sieht vor,  
** dass ein Transplantationsregister eingeführt wird, in dem die Entscheidungen der Bürgerinnen und Bürger zentral hinterlegt werden können,
** dass ein Transplantationsregister eingeführt wird, in dem die Entscheidungen der Bürgerinnen und Bürger zentral hinterlegt werden können,
** dass alle Bürgerinnen und Bürger beim Abholen des nächsten Personalausweises auf dem Rathaus gefragt werden, ob sie im Falle ihres Hirntodes zur Organspende bereit sind. <br>  Damit entschied die Mehrheit der Volksvertreter wissentlich gegen die Mehrheit des Volkes.<ref group="Anm.">Alle im Jahr 2019 durchgeführten Umfragen zur Frage der [[WSR]] zeigten auf, dass die Mehrheit der Bevölkerung für die Einführung der [[WSR]] war. Dieser Wille des Volkes wurde am 16.01.2020 ignoriert.</ref>
** dass alle Bürgerinnen und Bürger beim Abholen des nächsten Personalausweises auf dem Rathaus gefragt werden, ob sie im Falle ihres Hirntodes zur Organspende bereit sind. <br>  Damit entschied die Mehrheit der Volksvertreter wissentlich gegen die Mehrheit des Volkes.<ref group="Anm.">Alle im Jahr 2019 durchgeführten Umfragen zur Frage der [[WSR]] zeigten auf, dass die Mehrheit der Bevölkerung für die Einführung der [[WSR]] war. Dieser Wille des Volkes wurde am 16.01.2020 ignoriert.</ref>


Schon am 16.01.2020 scheinen der Mehrzahl der Bundestagabgeordneten politische Machtspiele wichtiger gewesen zu sein als das Leben der Organpatienten und/oder sie haben die bereits damals erkennbare Tragweite nicht erkannt:
Schon am 16.01.2020 schienen der Mehrzahl der Bundestagabgeordneten politische Machtspiele wichtiger gewesen zu sein als das Leben der Organpatienten, und/oder sie haben die bereits damals erkennbare Tragweite ihrer Entscheidung nicht erkannt:
* Da ein Personalausweis 10 Jahre Gültigkeit hat, können erst nach Anlauf von 10 Jahren alle Bürgerinnen und Bürger gefragt werden. 100% Befragung ist somit frühestens nach 10 Jahren erreichbar. Die Organspatienten brauchen bereits jetzt das rettende Organ. Sie sterben bereits jetzt wartend auf der [[ET]]-Warteliste.
* Da ein Personalausweis 10 Jahre Gültigkeit hat, können erst nach Anlauf von 10 Jahren alle Bürgerinnen und Bürger gefragt werden. 100% Befragung ist somit frühestens nach 10 Jahren erreichbar. Die Organspatienten brauchen bereits jetzt das rettende Organ. Sie sterben bereits jetzt wartend auf der [[ET]]-Warteliste.
* Bei der Befragung kann man angeben, dass man sich noch nicht entschieden hat. Damit verschiebt sich die Befragung dieser Person um weitere 10 Jahre. Es ist mit der beschlossenen [[Erklärungsregelung]] somit unmöglich, selbst nach Jahrzehnten von 1005 der erwachsenen Bevölkerung eine Entscheidung zur Frage der Organspende zu haben.
* Bei der Befragung kann man angeben, dass man sich noch nicht entschieden hat. Damit verschiebt sich die Befragung dieser Person um weitere 10 Jahre. Es ist mit der beschlossenen [[Erklärungsregelung]] somit unmöglich, selbst nach Jahrzehnten von 100% der erwachsenen Bevölkerung eine Entscheidung zur Frage der Organspende zu haben.
Damit war von der Konzeption die beschlossene [[Erklärungsregelung]] von vorne herein eine Totgeburt.<br>
Damit war von der Konzeption her die beschlossene [[Erklärungsregelung]] von vorne herein eine Totgeburt.<br>
Konnte oder wollte das die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten das nicht erkennen?
Konnte oder wollte das die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten nicht erkennen?


Heute, am 15.12.2023, blicken wir nicht nur auf 3 Jahre Corona-Pandemie zurück, sondern auch auf ein noch immer nicht einsatzfähiges Transplantationsregister und 2.350 Tote (Quelle [[ET]]), die in den 3 Corona-Jahren auf der [[ET]]-Warteliste stehend verstarben. Die Dunkelziffer ist höher.<ref group="Anm.">So wird z.B. bei den auf der Warteliste verstorbenen Patienten nicht mitgezählt, wessen Gesundheitszustand so schlecht ist, dass er noch nicht einmal [[HU]] gelistet werden kann, weil er die Operation der Transplantation noch nicht einmal überleben würde, und deshalb von der Warteliste heruntergenommen wurde.</ref><br>
Heute, am 15.12.2023, blicken wir nicht nur auf 3 Jahre Corona-Pandemie zurück, sondern auch auf ein noch immer nicht einsatzfähiges Transplantationsregister und 2.350 Tote (Quelle [[ET]]), die in den 3 Corona-Jahren auf der [[ET]]-Warteliste stehend verstarben. Die Dunkelziffer ist höher.<ref group="Anm.">So wird z.B. bei den auf der Warteliste verstorbenen Patienten nicht mitgezählt, wessen Gesundheitszustand so schlecht ist, dass er noch nicht einmal [[HU]] gelistet werden kann, weil er die Operation der Transplantation noch nicht einmal überleben würde, und deshalb von der Warteliste heruntergenommen wurde.</ref><br>
Wie die Kritiker der Organspende richtig sagen, starben diese Menschen nicht, weil es zu wenig Organe gibt, sondern sie starben an ihrer Erkrankung. - Wer so argumentiert, blendet erfolgreich § 323c StGB (unterlassene Hilfeleistung) aus. Es ist auch klar, dass nicht alle 2.350 Verstorbene mit mehr Organe gerettet werden können. Vielleicht wären es nur 1.000 oder gar 2.000 Menschen gewesen.<br>
Wie die Kritiker der Organspende richtig sagen, starben diese Menschen nicht, weil es zu wenig Organe gibt, sondern sie starben an ihrer Erkrankung. - Wer so argumentiert, blendet erfolgreich § 323c StGB (unterlassene Hilfeleistung) aus. Es ist auch klar, dass nicht alle 2.350 Verstorbene mit mehr Organen hätte gerettet werden können. Vielleicht wären es nur 1.000 oder gar 2.000 Menschen gewesen.<br>
In diesem Zusammenhang stellt sich die brennende Frage, was der Schutz eines Menschenleben - nach Artikel 2 GG zugesichert - in den politischen Entscheidungen wert ist. Hierbei geht es jährlich um Hunderte von Menschenleben, die mit mehr Organen hätten gerettet werden können!
In diesem Zusammenhang stellt sich die brennende Frage, was der Schutz eines Menschenleben - nach Artikel 2 GG zugesichert - in den politischen Entscheidungen wert ist. Hierbei geht es jährlich um Hunderte von Menschenleben, die mit mehr Organen hätten gerettet werden können!


Heute, am 15.12.2023, blicken wir aber auch auf zunehmende Meldungen, dass die Eintragung der eigenen Entscheidung in das Transplantationsregister gar nicht so einfach ist, wie es uns 2020 verkauft wurde.<ref>Einige dieser Meldungen sind:
Heute, am 15.12.2023, blicken wir aber auch auf zunehmende Meldungen, dass die Eintragung der eigenen Entscheidung in das Transplantationsregister gar nicht so einfach ist, wie es uns 2020 verkauft wurde.<ref>Einige dieser Meldungen sind:
* 11.12. [https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/147949/Hohe-Huerden-fuer-den-Eintrag-ins-Organspenderegister Hohe Hürden für den Eintrag ins Organspenderegister]
* 11.12.2023 [https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/147949/Hohe-Huerden-fuer-den-Eintrag-ins-Organspenderegister Hohe Hürden für den Eintrag ins Organspenderegister]
* 10.12. [https://www.aerztezeitung.de/Politik/Eintrag-ins-Organspende-Register-zu-kompliziert-445407.html Eintrag ins Organspende-Register zu kompliziert?]
* 10.12.2023 [https://www.aerztezeitung.de/Politik/Eintrag-ins-Organspende-Register-zu-kompliziert-445407.html Eintrag ins Organspende-Register zu kompliziert?]
* 09.12. [https://www.fr.de/hessen/hohe-huerden-fuer-den-eintrag-ins-organspende-register-zr-92720045.html Hohe Hürden für den Eintrag ins Organspende-Register]
* 09.12.2023 [https://www.fr.de/hessen/hohe-huerden-fuer-den-eintrag-ins-organspende-register-zr-92720045.html Hohe Hürden für den Eintrag ins Organspende-Register]
* 09.12. [https://www.zeit.de/news/2023-12/09/hohe-huerden-fuer-den-eintrag-ins-organspende-register Hohe Hürden für den Eintrag ins Organspende-Register]</ref> Der Andrang der Bürgerinnen und Bürger wird somit ausbleiben. Es ist jedoch zu Hoffen, dass auf den Rathäusern und in den Arztpraxen Menschen sitzen, die wissen, wie Sicherheitshürden überwunden und die Einträge vorgenommen werden.<br>Sollte dort jedoch jemand sitzen, der die Eintragung nicht korrekt vornehmen konnte, der einzelne Bürger kann es nicht überprüfen, denn sonst könnte er es selbst eintragen. Um seine persönliche Entscheidung zur Frage der Organspende sicher kund zu tun, bleibt somit weiterhin der Organspendeausweis. Mit der Einführung der [[WSR]] wären sofort 100% Entscheidungen gewesen (Wer nicht widersprochen hat, ist Organspender). Und auch das Transplantationsregister würde nicht eilen, weil es nichts behindert.<ref group="Anm.">{{Back_lila2|Als Klinikseelsorger an einem Universitätsklinikum erlebe ich hautnah die Not der Patienten auf der Warteliste bei [[ET]], ihrer Familie und ihrem Freundeskreis. Oft steht dabei die quälende Frage im Raum: <br>'''Wer ist schneller - [[ET]] mit der Zuteilung des rettenden Organs oder mein eigener Tod?'''<br>
* 09.12.2023 [https://www.zeit.de/news/2023-12/09/hohe-huerden-fuer-den-eintrag-ins-organspende-register Hohe Hürden für den Eintrag ins Organspende-Register]</ref> Der Andrang der Bürgerinnen und Bürger wird somit ausbleiben. Es ist jedoch zu hoffen, dass in den Rathäusern und Arztpraxen Menschen sitzen, die wissen, wie die Sicherheitshürden überwunden und die Einträge vorgenommen werden.<br>Sollte dort jedoch Jemand sitzen, der die Eintragung nicht korrekt vornehmen konnte, der einzelne Bürger kann es nicht überprüfen, denn sonst könnte er es ja selbst eintragen. Um seine persönliche Entscheidung zur Frage der Organspende sicher kund zu tun, bleibt somit weiterhin der Organspendeausweis. Mit der Einführung der [[WSR]] wären sofort 100% Entscheidungen gewesen (Wer nicht widersprochen hat, ist Organspender). Und auch das Transplantationsregister würde nicht eilen, weil es nichts behindert.<ref group="Anm.">{{Back_lila2|Als Klinikseelsorger an einem Universitätsklinikum erlebe ich hautnah die Not der Patienten auf der Warteliste bei [[ET]], ihrer Familie und ihrem Freundeskreis. Oft steht dabei die quälende Frage im Raum: <br>'''Wer ist schneller - [[ET]] mit der Zuteilung des rettenden Organs oder mein eigener Tod?'''<br>
Diese Frage stellt sich nicht einmal, sondern ständig, täglich, für HU-gelistete Patienten oft über Wochen und Monate. Für diese Menschen wird es zur alles bestimmenden Frage. Wenn sie ins künstliche Koma gelegt werden müssen, stellt sich die Frage: "Werde ich wieder aufwachen, hoffentlich mit dem rettenden Organ in mir, oder werde ich im Koma versterben?" Während für den Komapatient die Fragerei ein Ende gefunden hat, bleibt sie der Familie weiterhin erhalten.<br>
Diese Frage stellt sich nicht einmal, sondern ständig, täglich, für HU-gelistete Patienten oft über Wochen und Monate. Für diese Menschen wird es zur alles bestimmenden Frage. Wenn sie ins künstliche Koma gelegt werden müssen, stellt sich die Frage: "Werde ich wieder aufwachen, hoffentlich mit dem rettenden Organ in mir, oder werde ich im Koma versterben?" Während für den Komapatienten die Fragerei ein Ende gefunden hat, bleibt sie der Familie weiterhin erhalten.<br>
Die persönliche Betroffenheit macht es sehr schwer, dieses Fazit möglichst sachlich zu verfassen. Dem Drang, verbal grob zu werden, hatte ich ständig zu widerstehen. Man möge es mir verzeihen, wo es mir nicht gelungen ist.<br>
Die persönliche Betroffenheit macht es sehr schwer, dieses Fazit möglichst sachlich zu verfassen. Dem Drang, verbal grob zu werden, hatte ich ständig zu widerstehen. Man möge es mir verzeihen, wo es mir nicht gelungen ist.<br>
Ich wünschte, jeder einzelne Bundestagsabgeordnete wäre beim Thema Organspende nur halb so betroffen wie ich.}}</ref>
Ich wünschte, jeder einzelne Bundestagsabgeordnete wäre beim Thema Organspende nur halb so betroffen wie ich.}}</ref>
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==== Länder und Kommunen ====
==== Länder und Kommunen ====
Es stand die Frage im Raum, wie die Parteien neben der Organspende auch zu anderen Themen aufstellen.  Die Wahl fiel dabei auf die "geschlechtergerechte Sprache", so der bei Google eingegebene Suchbegriff. Das Ergebnis war sehr überraschend: 3 Parteien weisen auf ihren Internetseiten - auf Bundesebene, Länderebene und Kommunalebene summarisch - mehr Seiten für die "geschlechtergerechte Sprache" mehr Seiten auf als für die "Organspende": GRÜNE 9:2; LINKE 7:2 und SPD 12:4.
Es stand die Frage im Raum, wie die Parteien neben der Organspende auch zu anderen Themen aufstellen.  Die Wahl fiel dabei auf die "geschlechtergerechte Sprache", so der bei Google eingegebene Suchbegriff. Das Ergebnis war sehr überraschend: 3 Parteien weisen auf ihren Internetseiten - auf Bundesebene, Länderebene und Kommunalebene summarisch - mehr Seiten für die "geschlechtergerechte Sprache" mehr Seiten auf als für die "Organspende": GRÜNE 9:2; LINKE 7:2 und SPD 12:4. Bei den GRÜNEN kommt der "Veggietag" mit 9:2 gegenüber der "Organspende" mit hinzu.


Wenn von der Hälfte unserer großen Parteien die ""geschlechtergerechte Sprache" wichtige ist als die "Organspende" und damit das Retten von Menschenleben, dann brauchen wir uns nicht wundern, dass auch in der Bevölkerung andere Themen wichtiger sind, als den von den Krankenkassen zugesandten und vielerorts ausliegenden Organspendeausweis auszufüllen, damit im Falle des eigenen Hirntods die Hinterbliebene nicht über die Frage der Organspende entscheiden müssen.
Wenn von der Hälfte unserer großen Parteien die ""geschlechtergerechte Sprache" wichtige ist als die "Organspende" und damit das Retten von Menschenleben, dann brauchen wir uns nicht wundern, dass auch in der Bevölkerung andere Themen wichtiger sind, als den von den Krankenkassen zugesandten und vielerorts ausliegenden Organspendeausweis auszufüllen, damit im Falle des eigenen Hirntods die Hinterbliebene nicht über die Frage der Organspende entscheiden müssen.


==== Die Situation in den Kliniken ====
Dass die ahnungslosen Hinterbliebenen aus Sorge vor einer falschen Entscheidung lieber "Nein" zur Organspende sagen, belegen die repräsentative Umfragen, die im Widerspruch der Entscheidungen am Totenbett stehen:
Dass die ahnungslosen Hinterbliebenen aus Sorge vor einer falschen Entscheidung lieber "Nein" zur Organspende sagen, belegen die repräsentative Umfragen, die im Widerspruch der Entscheidungen am Totenbett stehen:
* Von den Organspendern, die selbst ihre Entscheidung getroffen haben, stimmten 75% zu, 18% widersprochen, 4% übertrugen die Entscheidung einer anderen Person.<ref>Caille-Brillet, A.-L., Schielke, C. K. M., Stander, V.: Bericht zur Repräsentativstudie 2016
* Von den Organspendern, die selbst ihre Entscheidung getroffen haben, stimmten 75% zu, 18% widersprochen, 4% übertrugen die Entscheidung einer anderen Person.<ref>Caille-Brillet, A.-L., Schielke, C. K. M., Stander, V.: Bericht zur Repräsentativstudie 2016

Aktuelle Version vom 29. Dezember 2023, 19:00 Uhr

Bundestag

Es geht beim Thema Organspende für viele Bundestagsabgeordnete nicht um die Rettung von Menschenleben, sondern

  • um Wählerstimmen einzufangen,[Anm. 1]
  • um persönliche Einstellungen,[Anm. 2]
  • um politische Strategien[Anm. 3]
  • und zum persönlichen politischen Vorteil[Anm. 4]

Dass es um die Kranken gehe, deren Weiterleben von einem transplantierten Organ abhängt, erscheinen bei einer Vielzahl von Bundestagsabgeordneten nur als leere Lippenbekenntnisse. Dies soll hier am Beispiel der Einführung der Erklärungsregelung aufgezeigt werden:

  • Am 16.01.2020 erteilten die Abgeordneten des Deutschen Bundestags mit 292 Ja- und 379 Nein-Stimmen bei 3 Enthaltungen der WSR eine Absage.[1]
  • Statt dessen stimmten sie mit 382 Ja- und 261 Nein-Stimmen bei 28 Enthaltungen für die Erklärungsregelung.
    Die Erklärungsregelung sieht vor,
    • dass ein Transplantationsregister eingeführt wird, in dem die Entscheidungen der Bürgerinnen und Bürger zentral hinterlegt werden können,
    • dass alle Bürgerinnen und Bürger beim Abholen des nächsten Personalausweises auf dem Rathaus gefragt werden, ob sie im Falle ihres Hirntodes zur Organspende bereit sind.
      Damit entschied die Mehrheit der Volksvertreter wissentlich gegen die Mehrheit des Volkes.[Anm. 5]

Schon am 16.01.2020 schienen der Mehrzahl der Bundestagabgeordneten politische Machtspiele wichtiger gewesen zu sein als das Leben der Organpatienten, und/oder sie haben die bereits damals erkennbare Tragweite ihrer Entscheidung nicht erkannt:

  • Da ein Personalausweis 10 Jahre Gültigkeit hat, können erst nach Anlauf von 10 Jahren alle Bürgerinnen und Bürger gefragt werden. 100% Befragung ist somit frühestens nach 10 Jahren erreichbar. Die Organspatienten brauchen bereits jetzt das rettende Organ. Sie sterben bereits jetzt wartend auf der ET-Warteliste.
  • Bei der Befragung kann man angeben, dass man sich noch nicht entschieden hat. Damit verschiebt sich die Befragung dieser Person um weitere 10 Jahre. Es ist mit der beschlossenen Erklärungsregelung somit unmöglich, selbst nach Jahrzehnten von 100% der erwachsenen Bevölkerung eine Entscheidung zur Frage der Organspende zu haben.

Damit war von der Konzeption her die beschlossene Erklärungsregelung von vorne herein eine Totgeburt.
Konnte oder wollte das die Mehrheit der Bundestagsabgeordneten nicht erkennen?

Heute, am 15.12.2023, blicken wir nicht nur auf 3 Jahre Corona-Pandemie zurück, sondern auch auf ein noch immer nicht einsatzfähiges Transplantationsregister und 2.350 Tote (Quelle ET), die in den 3 Corona-Jahren auf der ET-Warteliste stehend verstarben. Die Dunkelziffer ist höher.[Anm. 6]
Wie die Kritiker der Organspende richtig sagen, starben diese Menschen nicht, weil es zu wenig Organe gibt, sondern sie starben an ihrer Erkrankung. - Wer so argumentiert, blendet erfolgreich § 323c StGB (unterlassene Hilfeleistung) aus. Es ist auch klar, dass nicht alle 2.350 Verstorbene mit mehr Organen hätte gerettet werden können. Vielleicht wären es nur 1.000 oder gar 2.000 Menschen gewesen.
In diesem Zusammenhang stellt sich die brennende Frage, was der Schutz eines Menschenleben - nach Artikel 2 GG zugesichert - in den politischen Entscheidungen wert ist. Hierbei geht es jährlich um Hunderte von Menschenleben, die mit mehr Organen hätten gerettet werden können!

Heute, am 15.12.2023, blicken wir aber auch auf zunehmende Meldungen, dass die Eintragung der eigenen Entscheidung in das Transplantationsregister gar nicht so einfach ist, wie es uns 2020 verkauft wurde.[2] Der Andrang der Bürgerinnen und Bürger wird somit ausbleiben. Es ist jedoch zu hoffen, dass in den Rathäusern und Arztpraxen Menschen sitzen, die wissen, wie die Sicherheitshürden überwunden und die Einträge vorgenommen werden.
Sollte dort jedoch Jemand sitzen, der die Eintragung nicht korrekt vornehmen konnte, der einzelne Bürger kann es nicht überprüfen, denn sonst könnte er es ja selbst eintragen. Um seine persönliche Entscheidung zur Frage der Organspende sicher kund zu tun, bleibt somit weiterhin der Organspendeausweis. Mit der Einführung der WSR wären sofort 100% Entscheidungen gewesen (Wer nicht widersprochen hat, ist Organspender). Und auch das Transplantationsregister würde nicht eilen, weil es nichts behindert.[Anm. 7]

Es bleibt somit zu hoffen, dass bei der nächsten Abstimmung im Deutschen Bundestag über die Einführung der WSR politische Machenschaften außen vor bleiben und statt dessen den Lippenbekenntnissen zur Rettung von Menschenleben auch lebensrettende Taten folgen, ganz im Sinne des Volkes.

Länder und Kommunen

Es stand die Frage im Raum, wie die Parteien neben der Organspende auch zu anderen Themen aufstellen. Die Wahl fiel dabei auf die "geschlechtergerechte Sprache", so der bei Google eingegebene Suchbegriff. Das Ergebnis war sehr überraschend: 3 Parteien weisen auf ihren Internetseiten - auf Bundesebene, Länderebene und Kommunalebene summarisch - mehr Seiten für die "geschlechtergerechte Sprache" mehr Seiten auf als für die "Organspende": GRÜNE 9:2; LINKE 7:2 und SPD 12:4. Bei den GRÜNEN kommt der "Veggietag" mit 9:2 gegenüber der "Organspende" mit hinzu.

Wenn von der Hälfte unserer großen Parteien die ""geschlechtergerechte Sprache" wichtige ist als die "Organspende" und damit das Retten von Menschenleben, dann brauchen wir uns nicht wundern, dass auch in der Bevölkerung andere Themen wichtiger sind, als den von den Krankenkassen zugesandten und vielerorts ausliegenden Organspendeausweis auszufüllen, damit im Falle des eigenen Hirntods die Hinterbliebene nicht über die Frage der Organspende entscheiden müssen.

Die Situation in den Kliniken

Dass die ahnungslosen Hinterbliebenen aus Sorge vor einer falschen Entscheidung lieber "Nein" zur Organspende sagen, belegen die repräsentative Umfragen, die im Widerspruch der Entscheidungen am Totenbett stehen:

  • Von den Organspendern, die selbst ihre Entscheidung getroffen haben, stimmten 75% zu, 18% widersprochen, 4% übertrugen die Entscheidung einer anderen Person.[3]
    Diese Zahlen decken sich mit den Antworten der gleichen Studie auf Seite 26.
  • Stellvertretend für einen hirntoten Familienangehörigen, dessen Entscheidung zur Organspende unbekannt ist, würden 54% der Organentnahme zustimmen, 36% würden widersprechen, 10% wissen es nicht.[4]
  • Standen im Jahr 2012 und 2013 noch 78% der Organspende positiv gegenüber, so waren es im Jahr 2022 schon 84%.[5][Anm. 8]
  • Nach dem DSO-Jahresbericht 2022, Seite 52, gab es 3.256 organbezogene Kontakte, von denen 869 zur Organspende führten, bei 1.285 Fällen gab es keine Zustimmung zur Organspende.
    Auf Seite 56 ist aufgeführt, dass 81 (6,8%) schriftlich widersprochen haben, 181 (15,1%) haben mündlich widersprochen, bei 456 (38,2%) haben die Hinterbliebenen den Widerspruch vermutet, bei 389 (32,6%) haben die Hinterbliebenen widersprochen.
Damit wirklich alle Bürgerinnen und Bürger ihr Selbstbestimmungsrecht auch für den Fall ihres Hirntodes wahrnehmen, sollte rasch die Widerspruchsregelung eingeführt werden.


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  1. https://dserver.bundestag.de/btp/19/19140.pdf Zugriff am 15.12.2023.
  2. Einige dieser Meldungen sind:
  3. Caille-Brillet, A.-L., Schielke, C. K. M., Stander, V.: Bericht zur Repräsentativstudie 2016 „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende“. BZgA-Forschungsbericht. Köln 2017, 12. Nach: https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/organ_und_gewebespende_2016_ergebnisbericht--75523e97477f610f5e5f58746c143363.pdf Zugriff am 17.12.2023.
  4. Caille-Brillet A.-L., Schmidt K., Watzke D., Stander V.: Bericht zur 2014 Repräsentativstudie „Wissen. Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende“. Köln 2015, 28. Nach: https://www.bzga.de/fileadmin/user_upload/PDF/studien/organ_und_gewebespende_2014_ergebnisbericht--82df21a37c4e1be6b33adc6d0654efe8.pdf Zugriff am 17.12.2023.
  5. Zimmering, R., Hammes, D.: Bericht zur Repräsentativstudie 2022. „Wissen, Einstellung und Verhalten der Allgemeinbevölkerung zur Organ- und Gewebespende“. BZgA-Forschungsbericht. Köln 2023, 201. Nach: https://www.organspende-info.de/fileadmin/Organspende/05_Mediathek/04_Studien/BZgA_Repraesentativbefragung_Organ-und_Gewebespende_2022_bfrei.pdf Zugriff am 17.12.2023.