PTBS: Unterschied zwischen den Versionen

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PTBS infolge traumatischer Kriegserlebnisse sind spätestens seit dem Ersten Weltkrieg allgemein bekannt. Damals sprach man vom "Granatenschock". Heute bezeichnet man damit eine Reihe vorübergehender körperlicher und geistiger Symptome, etwa Erschöpfung oder Hypervigilanz. Halten die Symptome länger an, wird die Erkrankung als PTBS eingestuft.<ref name="Carter233"></ref>
PTBS infolge traumatischer Kriegserlebnisse sind spätestens seit dem Ersten Weltkrieg allgemein bekannt. Damals sprach man vom "Granatenschock". Heute bezeichnet man damit eine Reihe vorübergehender körperlicher und geistiger Symptome, etwa Erschöpfung oder Hypervigilanz. Halten die Symptome länger an, wird die Erkrankung als PTBS eingestuft.<ref name="Carter233"></ref>
=== PTSS ===
Wenn ein Soldat nach dem Krieg bei einem Knall auf der Straße (z.B. einer Fehlzündung eines Motorrads) sofort Deckung aufsucht, dann liegt ein posttraumatisches Stresssyndrom (PTSS) vor. Während des Ersten Weltkriegs bezeichnete man das als Shell Shock. 306 britische Soldaten, die unter diesem Symptomen litten und sich weigerten, an die Front zurückzufahren, wurden als Fahnenflüchtige standrechtlich erschossen. "Bei PTTSS hat die [[Amygdala]] ganze Arbeit geleistet. Dem präfrontalen Cortex gelingt es nicht, den Veteran davon zu überzeugen, dass ihm keine Gefahr mehr droht."<ref>Dick Swaab: Wir sind unser Gehirn. Wie wir denken, leiden und lieben. München 2010, 329.</ref>





Aktuelle Version vom 11. Januar 2019, 22:26 Uhr

PTBS (Posttraumatische Belastungsstörung) ist ein Zustand, in dem Betroffene das Trauma wiederholt durchleben (Flashback). Die Erinnerungen können völlig unerwartet ausgelöst werden. So kann eine Fehlzündung einen Soldaten in den erlebten Krieg zurückholen, mit allen seinen damaligen Gefühlen. Traumatische emotionale Erlebnisse bleiben eher im Gedächtnis, weil Emotionen das Erleben verstärken.[1]

PTBS ist eine schwere Angststörung, die sich nach dem Erleben von belastenden oder lebensgefährlichen Situationen, etwa einem Anschlag, einer Naturkatastrophe, körperlicher Gewalt, schweren Verletzungen oder der Teilnahme an einem Krieg, entwickelt.[2]

Der externe Auslöser einer PTBS ist ein traumatisches Ereignis. Im Gehirn von Betroffenen fanden sich einige Funktionsabnormalitäten bezüglich Gedächtnis, Stressreaktion und dem Verarbeiten von Emotionen. Die Amygdala reagiert auf die Erinnerung an das Trauma mit Überaktivität, der präfrontale Cortex dagegen mit Unteraktivität, sodass er die Amygdala nicht beeinflussen und somit auch die traumatische Erinnerung nicht blockieren kann. Auch der Thalamus spielt dabei eine Rolle. Bei manchen Menschen ist er genetisch bedingt stark vergrößert. Dies kann zu einer Überreaktion auf traumatische Erinnerungen und damit zu einer erhöhten Anfälligkeit für PTBS führen.[2]

Symptome von PTBS können sofort nach dem Trauma oder erst Monate danach auftreten. Dazu zählen Flash-backs oder intensive Albträume mit ebenso intensiver Angst wie bei der ursprünglichen Situation, emotionaler Abstumpfung, Verlust der Lebensfreude, Vergesslichkeit, Schreckhaftigkeit, Schlafstörungen und Reizbarkeit.[2]

PTBS infolge traumatischer Kriegserlebnisse sind spätestens seit dem Ersten Weltkrieg allgemein bekannt. Damals sprach man vom "Granatenschock". Heute bezeichnet man damit eine Reihe vorübergehender körperlicher und geistiger Symptome, etwa Erschöpfung oder Hypervigilanz. Halten die Symptome länger an, wird die Erkrankung als PTBS eingestuft.[2]

PTSS

Wenn ein Soldat nach dem Krieg bei einem Knall auf der Straße (z.B. einer Fehlzündung eines Motorrads) sofort Deckung aufsucht, dann liegt ein posttraumatisches Stresssyndrom (PTSS) vor. Während des Ersten Weltkriegs bezeichnete man das als Shell Shock. 306 britische Soldaten, die unter diesem Symptomen litten und sich weigerten, an die Front zurückzufahren, wurden als Fahnenflüchtige standrechtlich erschossen. "Bei PTTSS hat die Amygdala ganze Arbeit geleistet. Dem präfrontalen Cortex gelingt es nicht, den Veteran davon zu überzeugen, dass ihm keine Gefahr mehr droht."[3]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 162.
  2. a b c d Rita Carter: Das Gehirn. Anatomie, Sinneswahrnehmung, Gedächtnis, Bewusstsein, Störungen. München 2010, 233.
  3. Dick Swaab: Wir sind unser Gehirn. Wie wir denken, leiden und lieben. München 2010, 329.