Meningitis

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Meningitis (Plural Meningitiden; deutsch Hirnhautentzündung, Entzündung der Meningen) ist eine Entzündung der Hirn- und Rückenmarkshäute, also der Hüllen des ZNS. Sie kann durch Viren, Bakterien oder andere Mikroorganismen verursacht werden, aber auch aufgrund nichtinfektiöser Reize auftreten. Da eine bakterielle Meningitis aufgrund der unmittelbaren Nähe der Entzündung zu Gehirn und Rückenmark grundsätzlich lebensbedrohlich ist, stellt eine Meningitis bis zum sicheren Ausschluss einer bakteriellen Ursache immer einen medizinischen Notfall dar.

Die häufigsten Symptome einer Meningitis sind:

Die klassische Symptom-Trias einer Meningitis besteht aus Nackensteifigkeit, hohem Fieber und Bewusstseinsminderung. Man findet diese Trias jedoch nur in ca. 45% der Fälle einer bakteriellen Meningitis. Wenn keines der drei klinischen Zeichen vorliegt, ist eine Meningitis sehr unwahrscheinlich.

Vor allem Kinder können, insbesondere in der Anfangsphase, auch unspezifische Symptome wie Reizbarkeit und Benommenheit zeigen. Ein charakteristischer Hautausschlag gilt als Hinweis auf das Vorliegen einer durch Meningokokken hervorgerufenen Meningitis.

Die Meningokokkenmeningitis wird durch das Bakterium Neisseria meningitidis verursacht und kann im Falle einer Bakterienstreuung über das Blut durch das Auftreten einer Purpura charakterisiert sein.


Max Theiler (1899-1972) war ein südafrikanisch-US-amerikanischer Bakteriologe und Nobelpreisträger Schweizer Herkunft. Er zeigte, dass das Virus in Mäusen Hirnhautentzündung auslöst. Wird der Erreger dann wieder auf Affen übertragen, löst er Gelbfieber in abgeschwächter Form aus, der bei Affen außerdem Immunität gegenüber der tödlichen Form des Gelbfiebers bewirkt. Diese Erkenntnis bildete die Grundlage für die Impfstoffentwicklung durch Theiler und Hugh Smith (17 D Impfstoff, 1937).

Berühmte Menschen mit Meningitis

  • Das Baby Charlotte hatte einem sehr schweren Verlauf einer Meningokokkenmeningitis. Die Petechien entwickelten sich schnell zu Gangränen und erforderten die Amputation aller Extremitäten. Die Patientin überlebte die Erkrankung.
  • Joseph Ferdinand Leopold Anton Franz Kajetan Simon Thaddäus Ignaz Joachim Gabriel von Bayern (1692-1699) war Kurprinz von Bayern. Sein Tod im Alter von 6 Jahren, wahrscheinlich infolge einer Hirnhautentzündung, wird als ein entscheidendes Ereignis angesehen, das letztlich zum Spanischen Erbfolgekrieg führte.
  • Alessandro Francesco Tommaso Manzoni (1785-1873) war ein italienischer Dichter und Schriftsteller. Sein berühmtestes Werk ist der 1827 erschienene Roman I Promessi Sposi (deutsch Die Brautleute, auch Die Verlobten). Nach einem Sturz beim Verlassen einer Kirche, durch den er sich eine Schädelverletzung zuzog, starb er an einer Hirnhautentzündung.
  • Johann Wilhelm Wendt (1802-1847) war ein deutscher Kapitän, vierfacher Weltumsegler, Entdecker, Erfinder und Unternehmer. Er verstarb im Alter von 45 Jahren an einer Hirnhautentzündung.
  • Jacques-Joseph Ebelmen (1814-1852) war ein französischer Chemiker, Ingenieur und Autor. 1849 war er Mitglied der Jury der französischen nationalen Industrieausstellung und 1851 der Weltausstellung in London. In London wurde er von Michael Faraday eingeladen, Vorlesungen in der Royal Institution zu halten. Nach seiner Rückkehr nach Frankreich starb er an Hirnhautentzündung.
  • Rosa Ludmilla Assing (1821-1880) war eine deutsche Schriftstellerin, Biografin, Übersetzerin, Herausgeberin und Zeichnerin. Sie verstarb an einer Hirnhautentzündung.
  • Józef Simmler (1823-1868) war ein polnischer Maler mit deutschem Migrationshintergrund (die Familie stammte aus Deutschland), ein Repräsentant des Realismus, der im klassischen Stil Motive aus Polen und der polnischen Geschichte abbildete. 1842 erkrankte er an Hirnhautentzündung.
  • Johann Hugo Christoph Ludwig Herkules Staehle (1826-1848) war ein deutscher Komponist der Romantik. 1848 verstarb Staehle knapp 22-jährig an Hirnhautentzündung.
  • Johann Nepomuk Ritter von Nußbaum (1829-1890) war ein deutscher Chirurg und Hochschullehrer. Seit 1862 litt er an schweren Kopfschmerzen als Spätfolge einer Hirnhautentzündung, die er regelmäßig mit Morphium bekämpfte.
  • Therese von Wüllenweber (1833-1907) war die Mitgründerin des Ordens der Salvatorianerinnen. Sie starb an einer Asthmaerkrankung und an Hirnhautentzündung.
  • Franz Konstantin Rampa (1837-1888) war römisch-katholischer Bischof des Bistums Chur. Eine Renovierung oder Restaurierung der Kathedrale konnte er nicht mehr realisieren, da er 1886 schwer erkrankte (Hirnhautentzündung), lediglich den Bau einer neuen Hauptorgel konnte er in Auftrag geben.
  • Ludwig Mayer (1839-1878) war ein deutscher Mediziner. Er wurde 1867 Privatdozent der medizinischen Fakultät in München und veröffentlichte in der Folgezeit zahlreiche Arbeiten zum Thema der Chirurgie. 1878 starb er an einer Hirnhautentzündung.
  • Hermann Hankel (1839-1873) war ein deutscher Mathematiker. Im Sommer 1872 erkrankte er an einer Hirnhautentzündung, an der er beinahe starb.
  • Wladimir Michailowitsch Kernig (deutsch: Woldemar Friedrich Michael Kernig; 1840-1917) war ein russischer Mediziner und Nervenarzt. Nach ihm ist das Kernig-Zeichen bei Hirnhautentzündung benannt.
  • Theodor Simon (1841-1874) war ein deutscher Arzt und Psychiater. Er starb mit 33 Jahren überraschend an den Folgen einer Hirnhautentzündung.
  • Dora Rappard (1842-1923) war eine Schweizer Missionarin und evangelische Kirchenlieddichterin. Eine Hirnhautentzündung in jungen Jahren, von der sie aber wieder genas, bereitete ihr in späteren Jahren immer wieder Kopfschmerzen.
  • Numa Droz (1844-1899) war ein Schweizer Politiker. Er wurde im Dezember 1875 in den Bundesrat gewählt und ist bis heute der jüngste Bundesrat überhaupt. Er gehörte der Landesregierung bis 1892 an. Im Alter von 55 Jahren starb er an einer Hirnhautentzündung.
  • Karl Eduard Nobiling (1848-1878) verübte 1878 ein Attentat auf Kaiser Wilhelm I. Anschließend schoss er sich bei einem Selbstmordversuch mit einem Revolver in die Schläfe. Die Kugel führte zu einer Hirnhautentzündung, an der er schließlich starb.
  • [https://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Vollm%C3%B6ller Robert Vollmöller (1849-1911) war ein deutscher Kaufmann und Textilunternehmer, der die von Gustav Jäger propagierte Gesundheitswäsche herstellte. Er besuchte zunächst die Lateinschule in Lauffen am Neckar, kam dann jedoch infolge einer Hirnhautentzündung und anderer Gebrechen lediglich auf die Realschule und erlernte im elterlichen Betrieb den Kaufmannsberuf.
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Gustav_Hamann Gustav Hamann] (1852-1919) war ein deutscher Architekt, Geheimer Baurat und mecklenburgischer Baubeamter. 1919 verstarb er an einer verschleppten Grippe und einer damit verbundenen Hirnhautentzündung.
  • Arnold Ludwig Mendelssohn (1855-1933) war ein deutscher Komponist und Musikpädagoge. Laut Musik in Geschichte und Gegenwart war er "eine der markantesten Persönlichkeiten seiner Zeit, als Musiker und Mensch von großer Weite des Horizontes, gleich beschlagen in Musik, Literatur, Theologie und Philosophie, wie eigenwilliger Denker." Drei seiner vier Kinder starben in verschiedenen Jahren an Hirnhautentzündung, nur die älteste Tochter Dora überlebte, behielt jedoch durch die Krankheit eine immer stärker werdende geistige Beeinträchtigung zurück.
  • Karl Hermann Wolf auch Carl Hermann Wolf (1862-1941) war ein Abgeordneter des Böhmischen Landtags, Reichsratsabgeordneter (1897), Mitglied der Provisorischen Nationalversammlung, Herausgeber und Schriftsteller. In Leipzig erkrankte er lebensgefährlich an einer Hirnhautentzündung. Nach seiner Genesung war er als Hofmeister beschäftigt und wandte sich dann dem Zeitungswesen zu.
  • Friedrich zu Schaumburg-Lippe (vollständiger Name Friedrich Georg Wilhelm Bruno zu Schaumburg-Lippe; 1868-1945) war ein deutscher Prinz aus dem Hause Schaumburg-Lippe und bis 1945 letzter Besitzer der Sekundogenitur Náchod. Seine Frau Louise starb an den Folgen einer Hirnhautentzündung.
  • Ludwig Jacobowski (1868-1900) war ein deutscher Lyriker, Schriftsteller und Publizist. Er starb am 02.12.1900 kurz vor seinem 32. Geburtstag in Berlin an den Folgen einer Hirnhautentzündung.
  • Adolf Lothar Jost (1874-1908) war ein österreichischer Psychologe. Auf ihn gehen die sogenannten "Jostschen Sätze" zum Lernen und Behalten im Gedächtnis zurück. Es starb an einer Hirnhautentzündung.
  • Louise von Dänemark (Louise Caroline Josephine Sophie Thyra Olga) (1875-1906) war eine dänische Prinzessin aus dem Hause Glücksburg und durch Heirat Prinzessin zu Schaumburg-Lippe. Sie starb im Alter von 31 Jahren an Hirnhautentzündung.
  • Richard Horatio Edgar Wallace (1875-1932) war ein englischer Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur, Journalist und Dramatiker. Er gehört zu den erfolgreichsten englischsprachigen Kriminalschriftstellern. Ihm starb 1903 im Alter von 1 Jahr seine erste Tochter an Hirnhautentzündung.
  • Gertrud Kantorowicz (1876-1945] war eine deutsche Kunsthistorikerin und Lyrikerin. Eine Woche vor dem Eintreffen der Roten Armee verstarb Gertrud Kantorowicz am 19. oder 20. April 1945 an den Folgen einer Hirnhautentzündung.
  • Fritz Haarmann (Friedrich „Fritz“ Heinrich Karl Haarmann; 1879-1925) war ein Serienmörder, der wegen Mordes an insgesamt 24 Jungen und jungen Männern im Alter von 10 bis 22 Jahren vom Schwurgericht Hannover am 19.12.1924 zum Tode verurteilt wurde. Sein Gehirn wurde untersucht und dabei festgestellt, dass Fritz Haarmann früher eine Hirnhautentzündung durchgemacht haben musste, was wohl zu seiner Wesensänderung geführt hat. Siehe: neuronale Verletzungen
  • Helen Keller (1880-1968) erkrankte mit 19 Monaten an Meningitis und verlor dadurch ihr Hör- und Sehvermögen (Taubblindheit). Ihre Lehrerin Anne Sullivan Macy] (1866-1936), die im Perkins-Institut von der taubblinden Laura Bridgman] (1829-1889) das Fingeralphabet erlernt hatte, verhalf Helen Keller dazu, die Braille-Schrift zu lesen und zu schreiben. Dadurch eröffnete sie ihr die Tür, eine US-amerikanische Schriftstellerin zu werden.
  • Anton Herman Gerard „Anthony“ Fokker (1890-1939) war ein niederländisch-deutsch-amerikanischer Flugzeughersteller. Er starb nach einem chirurgischen Eingriff an den Folgen einer Infektion der Operationswunde und einer Hirnhautentzündung.
  • Robert Musil (1880-1942) war ein österreichischer Schriftsteller und Theaterkritiker. Für sein literarisches Schaffen bedeutsame Einschnitte waren der Erste Weltkrieg sowie die Errichtung der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland und Österreich. 1891 versäumte Musil den Unterricht wegen einer „Nerven- und Gehirnkrankeit“ (vermutlich einer Hirnhautentzündung).
  • Peter Foerster (1887-1948) war ein deutscher Maler und Zeichner. Während seiner Flucht zog er sich eine Lungenentzündung zu, die eine Hirnhautentzündung nach sich zog. An deren Folgen sowie an den Folgen der Auszehrung und der Mangelernährung verstarb er.
  • Enrico Rastelli (1896-1931) war ein international gefeierter italienischer Jongleur. Mit 34 Jahren starb er an den Folgen einer Hirnhautentzündung.
  • Karl Farkas (1893-1971) war ein österreichischer Schauspieler und Kabarettist. Sein privates Leben wurde durch die im Gefolge einer Hirnhautentzündung eingetretene schwere Behinderung und Pflegebedürftigkeit seines einzigen Sohnes Robert („Bobby“, 1928–2009) überschattet.
  • Antonin Artaud (Antoine Marie Joseph Paul Artaud) (1896-1948) war ein französischer Schauspieler, Dramatiker, Regisseur, Zeichner, Dichter und Theater-Theoretiker. Er litt Zeit seines Lebens unter den Folgen einer Hirnhautentzündung, die er als 4-Jähriger überlebt hatte, an chronischen neuralgischen Schmerzen, aufgrund derer er über Jahrzehnte Drogen wie Laudanum, Opium oder Heroin konsumierte, sowie an einer klinischen Depression und prägte er in der Mitte des 20. Jh. den Begriff Theater der Grausamkeit.
  • Gabriele Bitterlich (1896-1978) war eine österreichische römisch-katholische Neuoffenbarerin, angebliche Seherin und Gründerin des Engelwerkes. 1946 erkrankte sie an Gelbsucht und Hirnhautentzündung.
  • Julius Schreck (1898-1936) war der Fahrer und Leibwächter Adolf Hitlers und gilt im Allgemeinen als Vater der SS. 1936 erkrankte Julius Schreck an einer Hirnhautentzündung, der er schließlich erlag.
  • Max Theiler (1899-1972) war ein südafrikanisch-US-amerikanischer Bakteriologe und Nobelpreisträger Schweizer Herkunft. Nachdem Adrian Stokes zeigte, dass Gelbfieber in Rhesusaffen induziert werden konnte, gelang Theiler ein weiterer Fortschritt: er zeigte, dass das Virus in Mäusen Hirnhautentzündung auslöst. Wird der Erreger dann wieder auf Affen übertragen, löst er Gelbfieber in abgeschwächter Form aus, der bei Affen außerdem Immunität gegenüber der tödlichen Form des Gelbfiebers bewirkt. Diese Erkenntnis bildete 1937 die Grundlage für die Impfstoffentwicklung durch Theiler und Hugh Smith (17 D Impfstoff).
  • Ludwig Hofmann (1900-1935), oftmals nur „Wiggerl“ genannt, war ein deutscher Fußballspieler, der von 1926 bis 1931 für die A-Nationalmannschaft 18 Länderspiele bestritt und vier Tore erzielte. Im Alter von nur 35 Jahren starb er in München an den Folgen einer Hirnhautentzündung.
  • Gerald Raphael Finzi (1901-1956) war ein englischer Komponist. Bei einem Ausflug erkrankte Finzi 1956 an Windpocken, die in seinem geschwächten Zustand zu einer Hirnhautentzündung führten. Er wurde am 25. September in ein Krankenhaus in Oxford gebracht, wo seine Frau dafür sorgte, dass er die Erstaufführung seines Cellokonzertes im Radio hören konnte. Tags darauf starb Gerald Finzi.
  • https://de.wikipedia.org/wiki/Albert_Oesch_(K%C3%BCnstler) Albert Oesch] (1907-1936) war ein Schweizer Bildhauer und Glasmaler. Oesch erkrankte 1936 an Tuberkulose. Ein Aufenthalt in einer Höhenklinik in Davos half nicht. Dazu kam später eine Hirnhautentzündung, woran er schließlich verstarb.
  • Sir Maurice George Kendall, (1907-1983] war ein britischer Statistiker. Die Kendallschen Rangkorrelationskoeffizienten und der Kendall’sche Konkordanzkoeffizient sind nach ihm benannt. Als kleines Kind überlebte er eine Hirnhautentzündung, die zu dieser Zeit häufig tödlich verlief.
  • Ludwig Hermann Alexander Chlodwig Prinz von Hessen und bei Rhein (zivilrechtlich: Prinz und Landgraf von Hessen) (1908-1968) war der jüngere Sohn des letzten regierenden Großherzogs Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein (1868–1937) und dessen zweiter Gemahlin Prinzessin Eleonore zu Solms-Hohensolms-Lich (1871–1937).
  • David Ludwig Bloch (1910-2002) war ein Porzellanmaler, Maler und Lithograf. Durch eine Hirnhautentzündung verlor er als Kind das Gehör. Mit fünf Jahren wurde er in München in der damaligen Landestaubstummenanstalt eingeschult. Im Anschluss daran besuchte Bloch eine Privatschule für Gehörlose in Jena.
  • David Ludwig Bloch (1910-2002) war ein Porzellanmaler, Maler und Lithograf. Wenige Wochen nach der Geburt starb seine Mutter, sein Vater kurze Zeit später 1911. Bloch wurde von Verwandten aufgenommen. Durch eine Hirnhautentzündung verlor er als Kind das Gehör. Mit fünf Jahren wurde er in München in der damaligen Landestaubstummenanstalt eingeschult. Im Anschluss daran besuchte Bloch eine Privatschule für Gehörlose in Jena. Eine Ausstellung über den Holocaust stellte er unter den Titel "Meine Bilder sind meine Sprache".
  • Nikolaus Anton „Toni“ Merkens (1912-1944) war ein deutscher Radrennfahrer. 1936 wurde er Olympiasieger im Sprint. 1942 wurde Merkens zur Wehrmacht eingezogen. An der Ostfront traf ihn ein Granatsplitter zwischen Herz und Lunge. 1944 erkrankte er in einem Lazarett in Wildbad an Hirnhautentzündung und starb.
  • Édith Piaf (bürgerlich Édith Giovanna Gassion; 1915-1963) war eine französische Sängerin, deren Interpretationen von Chansons und Balladen sie weltberühmt machten. Ihr Gesangsstil schien die Tragödien ihres Lebens widerzuspiegeln. Ihre einzige Tochter Marcelle starb im Alter von zwei Jahren an einer Hirnhautentzündung. Die Ehe von Ludwig und Margaret blieb kinderlos. Beide hatten Johanna (*1936) adoptiert, das jedoch schon 1939 an einer Hirnhautentzündung starb.
  • Carol Whittier „Caryl“ Chessman (1921-1960) war ein wegen Raub und Vergewaltigung zum Tode verurteilter US-Amerikaner, der vor allem wegen seines zwölfjährigen Aufenthalts in der Todeszelle 2455 in San Quentin bekannt wurde. Als Kind entdeckte Chessman sein Talent für das Klavierspiel, das er allerdings nach einer schweren Hirnhautentzündung aufgeben musste.
  • Ignaz Schlifni (1924-2012) war ein österreichischer Kräutergelehrter bzw. Phytotherapeut und Sachbuchautor. Im Alter von 13 Jahren erkrankte er an einer Meningoenzephalitis (Hirnhautentzündung mit Verdacht auf Hydrocephalus). Aufgrund der Schmerzen, die diese Krankheit hervorrief, wurde er auch von der Schulpflicht befreit. In den 1930-er Jahren sollte er Unterricht an der Zither erhalten. Die Lehrerin war bewandert in der Kräuterheilkunde und gab der Familie eine Arznei, die aus der Christrose (Helleborus niger) hergestellt war. Diese besiegte die Krankheit und auch die Schmerzen endeten. Damit wurde der Same gelegt für die künftige Tätigkeit als Heilkräutergelehrter.
  • Brook Benton (1931-1988) war ein US-amerikanischer Sänger und Songwriter. Er starb 1988 im Alter von 56 Jahren, geschwächt durch eine Lungenentzündung, an einer Hirnhautentzündung.
  • Jonathan Barry, auch John Barry (1935-1979) war ein britischer Filmarchitekt mit hervorragenden Einzelleistungen in den 1970er Jahren. Am 31.05.1979, zu Beginn der Dreharbeiten zum zweiten Star Wars-Film, brach Jonathan Barry am Set zusammen. Nur wenige Stunden später starb er im Alter von 43 Jahren an Hirnhautentzündung.
  • Brian Francis Connolly (1945-1997) war ein schottischer Musiker und Leadsänger der Rockband The Sweet. Im Alter von einem Jahr bekam er eine Hirnhautentzündung und wurde von seiner Mutter im Krankenhaus zurückgelassen und kurze Zeit später von einer Krankenschwester adoptiert.
  • Helge Weindler (1947-1996) war ein deutscher Kameramann. Er verstarb während der Arbeit zu Dörries Bin ich schön? an einer Hirnhautentzündung.
  • John Thomas Lescroart (*1948) ist ein amerikanischer Schriftsteller. Von seiner Abstammung her ist er halb Ire, halb Franzose. Sein Name geht zurück auf eine Bande französischer Banditen „Les Croquart“ aus dem 14. Jh. Lescroart studierte in Berkeley Englische Literatur. Eine Zeit lang versuchte er in Europa Musik zu machen. Er schrieb über 500 Liedtexte, landete jedoch keinen Hit. Nach einer schweren Hirnhautentzündung 1989 gab er seinen Beruf auf und verlegte sich ganz aufs Schreiben. Danach schaffte er den Durchbruch zum international erfolgreichen Schriftsteller.
  • Marc Porel (1949-1983) war ein französischer Schauspieler. Er starb im Alter von 34 Jahren an einer Hirnhautentzündung.
  • Carlo Hommel (1953-2006) war ein luxemburgischer Organist. Er verstarb völlig unerwartet im Alter von nur 52 Jahren an den Folgen einer nicht erkannten Meningitis.
  • Dave Alvin (*1955) ist ein US-amerikanischer Alternative Country-, Roots Rock-, Blues- und Folk-Musiker. Charakteristisch für ihn sind seine tiefe Bariton-Stimme sowie der konzeptionelle Wechsel zwischen Folk-basierten Veröffentlichungen im Singer-Songwriter-Stil und blueslastigen mit Rockmusik-typischer Begleitband. Eine Hirnhautentzündung führte zu einem mehrwöchigen Krankenhausaufenthalt.
  • David Bryon Cole (1962-1995) war ein amerikanischer Musikproduzent, Keyboarder und DJ. Er starb 1995 an den Folgen einer Hirnhautentzündung.
  • Veronica Ferres (*1965) ist eine deutsche Schauspielerin, die mit dem KinofilmDas Superweib 1996 einem größeren Publikum bekannt wurde. 2001 fiel sie wegen einer Meningitis ins Koma und musste anschließend Gehen und Sprechen neu lernen.
  • Ebbe Sand (*1972) ist ein ehemaliger dänischer Fußballspieler. In der Saison 2004/2005 erkrankte Sand an einer Hirnhautentzündung, die ihn lange außer Gefecht setzte. Dadurch verlor er seinen Stammplatz an jüngere Spieler, Sand musste häufiger auf der Ersatzbank Platz nehmen.
  • [https://de.wikipedia.org/wiki/Lukas_Studer Lukas Studer (*1977) ist ein Schweizer Sportreporter und TV-Moderator. 2012 erlitt er eine Hirnhautentzündung. Nach dreimonatiger Pause kehrte Studer im Januar 2013 zurück auf den Bildschirm.
  • Jean-Marc Lorber (*1978) ist ein deutscher Komponist und Sänger, der in TV-Auftritten seine Musik mit Aufklärungsarbeit zum Tourette-Syndrom verbindet. Nach einer Hirnhautentzündung traten bei ihm mit 9 Jahren die ersten motorischen Tics auf. Im Alter von 11 Jahren kamen vokale Tics hinzu. 1993 wurde die Diagnose Tourette-Syndrom gestellt. Im selben Jahr entdeckte er die Musik und komponierte erste Melodien. Während des Musizierens ist Jean-Marc Lorber ticfrei.
  • Amelia Michelle Purdy (Amy Purdy) (1979) ist eine amerikanische Para-Snowboarderin, die im Alter von 19 Jahren als Folge einer Hirnhautentzündung beide Beine verlor. Sie wurde paralympische Bronzemedaillengewinnerin bei den Paralympischen Winterspielen 2014, Silbermedaillengewinnerin bei den Paralympischen Winterspielen 2018 und ist Mitgründerin von Adaptive Action Sports.
  • Laura Dianne Vandervoort (*1984) ist eine kanadische Schauspielerin, die bereits wenige Wochen nach ihrer Geburt an einer Hirnhautentzündung erkrankte, die mehrere Monate andauerte. Ihre Eltern ließ man wissen, dass sie diese kaum überleben werde.
  • Adrian Nikçi (*1989) ist ein Schweizer Fussballspieler, der auch die Staatsangehörigkeit des Kosovos besitzt. Der Mittelfeldspieler steht seit Juni 2018 beim FC Schaffhausen unter Vertrag. Ende September 2012 erkrankte Nikci an einer Hirnhautentzündung. Nach fast zwei Wochen wurde er wieder aus dem Krankenhaus entlassen.
  • Fiete Junge (1992-2018) war ein deutscher Kanusportler. Im Juli 2018 starb er an der Folge einer Hirnhautentzündung.
  • Bernhard M. war infolge einer Hirnhautentzündung im Säuglingsalter zu einer stabilen Erektion und damit zum Geschlechtsverkehr unfähig. Dennoch wurde er 1994 von der damals 18-jährige Schülerin Amelie (Name von Journalisten und Buchautoren geändert) wegen Vergewaltigung angeklagt und vom Landgericht Osnabrück, wie schon zuvor der Vater von Amelie, zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. Die Gerichtsreporterin Sabine Rückert konstatierte einen zweifachen Justizirrtum. In der Folge wurden in beiden Fällen Wiederaufnahmen beantragt. Bernhard M. wurde 2005 nach einem Verfahren "gegen die offene Empörung der niedersächsischen Richterschaft und gegen den erbitterten Widerstand der Staatsanwaltschaft Oldenburg" wegen erwiesener Unschuld freigesprochen.[1]

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Sabine Rückert: Freispruch dank Zeit-Recherche. In: Die Zeit. 1. April 2009. https://www.zeit.de/online/2005/51/Freispruch Zugriff am 06.06.2020.