Lernen: Unterschied zwischen den Versionen

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Lernen ist der Erwerb neuen Verhaltens. Erfahrungen steuern Wachstum und Verbindungen von [[Nervenzellen]], je früher im Leben, desto intensiver. Jenseits einer bestimmten Reifungsperiode des Gehirns, welche nicht zum Erwerb neuen Verhaltens genutzt wurden, können diese nicht mehr erlernt werden ([https://de.wikipedia.org/wiki/Kaspar_Hauser Kaspar-Hauser-Effekt]).<ref name="B1553">Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 1553.</ref>
Lernen ist der Erwerb neuen Verhaltens. Erfahrungen steuern Wachstum und Verbindungen von [[Nervenzellen]], je früher im Leben, desto intensiver. Jenseits einer bestimmten Reifungsperiode des Gehirns, welche nicht zum Erwerb neuen Verhaltens genutzt wurden, können diese nicht mehr erlernt werden ([https://de.wikipedia.org/wiki/Kaspar_Hauser Kaspar-Hauser-Effekt]).<ref name="B1553">Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 1553.</ref>


Die Regel des kanadischen Psychologen Donald Hebb besagt: "Wenn ein [[Axon]]des [[Neuron]]s A nahe genug an einem [[Neuron]] B liegt, so dass die [[Zelle]] B dauernd vom Neuron A erregt wird, so wird die Effizienz von Neuron A für die Erregung des Neurons B durch einen Wachstumgsprozess oder eine Stoffwechselverlängerung in beiden oder einem von beiden Neuronen erhöht."<ref name="B1553"></ref>  
Die Regel des kanadischen Psychologen Donald Hebb besagt: "Wenn ein [[Axon]] des [[Neuron]]s A nahe genug an einem [[Neuron]] B liegt, so dass die [[Zelle]] B dauernd vom Neuron A erregt wird, so wird die Effizienz von Neuron A für die Erregung des Neurons B durch einen Wachstumgsprozess oder eine Stoffwechselverlängerung in beiden oder einem von beiden Neuronen erhöht."<ref name="B1553"></ref>  


Synapsen, die so reagieren, nennt man "Hebb-Synapsen". Sie liegen vorwiegend im [[Neokortex]] und [[limbischen System]]. "Lernen und Erfahrungen im Gedächtnis speichern, bedeutet also eine strukturelle Veränderung der kortikalen Neuronen und ihrer Synapsen."<ref name="B1553"></ref>
Synapsen, die so reagieren, nennt man "Hebb-Synapsen". Sie liegen vorwiegend im [[Neokortex]] und [[limbischen System]]. "Lernen und Erfahrungen im Gedächtnis speichern, bedeutet also eine strukturelle Veränderung der kortikalen Neuronen und ihrer Synapsen."<ref name="B1553"></ref>

Version vom 5. Dezember 2017, 13:54 Uhr

Lernen ist der Erwerb neuen Verhaltens. Erfahrungen steuern Wachstum und Verbindungen von Nervenzellen, je früher im Leben, desto intensiver. Jenseits einer bestimmten Reifungsperiode des Gehirns, welche nicht zum Erwerb neuen Verhaltens genutzt wurden, können diese nicht mehr erlernt werden (Kaspar-Hauser-Effekt).[1]

Die Regel des kanadischen Psychologen Donald Hebb besagt: "Wenn ein Axon des Neurons A nahe genug an einem Neuron B liegt, so dass die Zelle B dauernd vom Neuron A erregt wird, so wird die Effizienz von Neuron A für die Erregung des Neurons B durch einen Wachstumgsprozess oder eine Stoffwechselverlängerung in beiden oder einem von beiden Neuronen erhöht."[1]

Synapsen, die so reagieren, nennt man "Hebb-Synapsen". Sie liegen vorwiegend im Neokortex und limbischen System. "Lernen und Erfahrungen im Gedächtnis speichern, bedeutet also eine strukturelle Veränderung der kortikalen Neuronen und ihrer Synapsen."[1]

Die apikalen dentritischen Synapsen und Spines sind die wesentlichen Orte des Lernens und der erworbenen Individualität. Im Laufe des Lebens stehen immer weniger unberührte Synapsen für das Erlernen von Neuem zur Verfügung.[1]


[1] [1]

https://www.dasgehirn.info/denken/gedaechtnis/lernen-von-zelle-zu-zelle Die Übertragung von elektrischer Erregung erfolgt an der Synapse, wo chemische Botenstoffe aus der präsynaptischen Zelle Vorgänge in der postsynaptischen Zelle auslösen. Informationen werden gespeichert, indem sich diese Reizweiterleitung oder die Verschaltung der Zellen verändert. Eine Zelle, die häufig eine andere Zelle aktiviert, wird immer besser darin, sie zu aktivieren. Dieser Effekt heißt Langzeitpotenzierung (LTP). Der gegenteilige Effekt heißt Langzeitdepression (LTD). Darüber hinaus können sich auch beim Erwachsenen ganz neue Synapsen und sogar neue Zellen bilden.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. a b c d e f Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 1553.