Körpertemperatur: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Regulation konstanter Körpertemperatur erfolgt im [[Hypothalamus]] mit Hilfe peripherer und zentraler [[Rezeptor]]en. Die Regelung hat nach oben und unten Grenzen, jenseits der die [[Kerntemperatur]] des Körpers sinkt oder steigt. Innerhalb der Regelkapazität wird bei Bedarf Wärme durch Stoffwechselsteigerung (Kältezittern = Muskelarbeit = Wärmeproduktion) gewonnen, bei hohen Außentemperaturen die Wärmeabgabe durch die Körperoberfläche (Strahlung, Leitung und Konvektion sowie Verdunstung von Schweiß) und Atmung gesteigert. Niedrige Außentemperaturen führen zu einer Drosselung der Wärmeabgabe. Der Mensch wird blass, die Lippen bläulich, da die Blutgefäße sich verschließen. Bei Hitze weiten sich die Blutgefäße. Der Kopf wird rot.<ref>Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 367.</ref>
Die Regulation konstanter Körpertemperatur erfolgt im [[Hypothalamus]] mit Hilfe peripherer und zentraler [[Rezeptor]]en. Die Regelung hat nach oben und unten Grenzen, jenseits der die [[Kerntemperatur]] des Körpers sinkt oder steigt. Innerhalb der Regelkapazität wird bei Bedarf Wärme durch Stoffwechselsteigerung (Kältezittern = Muskelarbeit = Wärmeproduktion) gewonnen, bei hohen Außentemperaturen die Wärmeabgabe durch die Körperoberfläche (Strahlung, Leitung und Konvektion sowie Verdunstung von Schweiß) und Atmung gesteigert. Niedrige Außentemperaturen führen zu einer Drosselung der Wärmeabgabe. Der Mensch wird blass, die Lippen bläulich, da die Blutgefäße sich verschließen. Bei Hitze weiten sich die Blutgefäße. Der Kopf wird rot.<ref>Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 367.</ref>


"Der Istwert der Körpertemperatur (gemessen an verschiedenen Orten im Kern) wird durch innere Stellgrößen verändert, sodass der Regler (im [[Hypothalamus]]) eine Regelabweichung vom Sollwert registriert. Die daraus entstehenden Steuersignale aktivieren Stellglieder, die den Störgrößen entgegenwirken (negative Rückkopplung) und damit die Regelabweichung begrenzen."<ref>Michael Gekle, Dominique Singer: Wärmehaushalt und Temperaturregulation. In: Hans-Christian Pape, Armin Kurtz, Stefan Silbernagl: Physiologie. 7. Auflage. Stuttgart 2014, 573.</ref>


Im [[Hypothalamus]] ist das Regulationszentrum für die Temperaturregelung des Körpers. Auf bisher unbekannte Weise ist dort eine Soll-Temperatur kodiert. Bei Kälte reagiert der [[Hypothalamus]] mit [[Glutamat]], bei Hitze mit [[GABA]]. Diese [[Hormone]] sprechen die [[Raphekerne]] im [[Hirnstamm]] an. Diese Neurone führen die eigentliche Thermoregulation aus, z.B. durch Anpassung der [[Thermogenese]], Hautdurchblutung und Herztätigkeit. Durch Freisetzung von [[TRH]] wird Einfluss auf die Schilddrüsen genommen, die wiederum auf den [[Hypothalamus]] einwirken.<ref>Michael Gekle, Dominique Singer: Wärmehaushalt und Temperaturregulation. In: Hans-Christian Pape, Armin Kurtz, Stefan Silbernagl: Physiologie. 7. Auflage. Stuttgart 2014, 575.</ref>


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Version vom 16. März 2018, 20:46 Uhr

Die Körpertemperatur ist die Temperatur eines menschlichen oder tierischen Körpers. In der Regel wird damit die Temperatur des Körperinneren gemeint, die Körperkerntemperatur, seltener die Oberflächentemperatur der Haut. Die Körperkerntemperatur bezeichnet dabei die Temperatur der lebenswichtigen inneren Organe und wird vorzugsweise rektal, oral oder im Ohr gemessen.

Homoiotherme (gleichwarme) Lebewesen regulieren die Körpertemperatur auf einen konstanten Sollwert hin. Poikilotherme (wechselwarme) Lebewesen haben keine konstante Körpertemperatur. Eine vorübergehende Erhöhung des Temperatur-Sollwerts bei homoiothermen Lebewesen wie dem Menschen nennt man Fieber, eine Senkung unter den Sollwert Hypothermie (Untertemperatur).

Regelung der Körpertemperatur

Die Regulation konstanter Körpertemperatur erfolgt im Hypothalamus mit Hilfe peripherer und zentraler Rezeptoren. Die Regelung hat nach oben und unten Grenzen, jenseits der die Kerntemperatur des Körpers sinkt oder steigt. Innerhalb der Regelkapazität wird bei Bedarf Wärme durch Stoffwechselsteigerung (Kältezittern = Muskelarbeit = Wärmeproduktion) gewonnen, bei hohen Außentemperaturen die Wärmeabgabe durch die Körperoberfläche (Strahlung, Leitung und Konvektion sowie Verdunstung von Schweiß) und Atmung gesteigert. Niedrige Außentemperaturen führen zu einer Drosselung der Wärmeabgabe. Der Mensch wird blass, die Lippen bläulich, da die Blutgefäße sich verschließen. Bei Hitze weiten sich die Blutgefäße. Der Kopf wird rot.[1]

"Der Istwert der Körpertemperatur (gemessen an verschiedenen Orten im Kern) wird durch innere Stellgrößen verändert, sodass der Regler (im Hypothalamus) eine Regelabweichung vom Sollwert registriert. Die daraus entstehenden Steuersignale aktivieren Stellglieder, die den Störgrößen entgegenwirken (negative Rückkopplung) und damit die Regelabweichung begrenzen."[2]

Im Hypothalamus ist das Regulationszentrum für die Temperaturregelung des Körpers. Auf bisher unbekannte Weise ist dort eine Soll-Temperatur kodiert. Bei Kälte reagiert der Hypothalamus mit Glutamat, bei Hitze mit GABA. Diese Hormone sprechen die Raphekerne im Hirnstamm an. Diese Neurone führen die eigentliche Thermoregulation aus, z.B. durch Anpassung der Thermogenese, Hautdurchblutung und Herztätigkeit. Durch Freisetzung von TRH wird Einfluss auf die Schilddrüsen genommen, die wiederum auf den Hypothalamus einwirken.[3]

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 367.
  2. Michael Gekle, Dominique Singer: Wärmehaushalt und Temperaturregulation. In: Hans-Christian Pape, Armin Kurtz, Stefan Silbernagl: Physiologie. 7. Auflage. Stuttgart 2014, 573.
  3. Michael Gekle, Dominique Singer: Wärmehaushalt und Temperaturregulation. In: Hans-Christian Pape, Armin Kurtz, Stefan Silbernagl: Physiologie. 7. Auflage. Stuttgart 2014, 575.