Empathie

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Zitate

"Kurzum unterstützt Jabbis Forschung die Annahme, dass die AI zu einem weiter gefassten Verständnis von Empathie und Einfühlungsvermögen beiträgt, indem sie die körperlichen Gefühle anderer mit den internen körperlichen Zuständen des Betrachters abgleicht. So lässt das Gehirn Empathie entstehen. Empathie ist das affektive Wissen um die Emotion oder die Sinneszustände anderer Personen."[1]

Neuronale Verletzungen

Ralph Adolfs zeigte in einer Studie über 100 Patienten mit neurologischen Schädigungen in der Großhirnrinde Photos von unbekannten Personen, die einen emotionalen Ausdruck zeigten. Die Patienten sollten sagen, was die Person auf dem Foto fühlt. Die meisten Patienten erledigten diese Aufgabe problemlos. Zwei Patientengruppen hatten damit jedoch Probleme:

  • Bei Patienten mit einer Läsion der visuellen Assoziationsareale, besonders die rechten visuellen Areale der ventralen okzipitotemporalen Region (dort erfolgt die Bewertung visueller Konfigurationen), war das Ergebnis vollkommen vorhersehbar. Diese Patienten konnten den Gesichtsausdruck auf dem Foto nicht als Ganzes erfassen, auch wenn die Fotos im weiteren Sinn 'gesehen' wurden.
  • Bei Patienten mit einer Läsion im rechten somatosensorischen Kortex, d.h. im Bereich der Insel, der Region SI und SII der rechten Hemisphäre (in diesen Regionen erfolgt eine zusammenfassende Kartierung des Körperzustands auf höchster Ebene), waren nicht in der Lage, andere Körperzustände effektiv zu simulieren. Sie erkannten nicht den Gesichtsausdruck.[2]

"Patienten mit Schädigungen im linken somatosensorischen Komplex führten die 'Empathieaufgabe' ganz normal aus. Auch dieses Ergebnis lässt darauf schließen, dass die rechte somatosensorische Kortexregion 'dominant' im Hinblick auf die zusammenfassende Kartierung von Körperzuständen ist."[3]



Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. David Schnrach: Brain Talk. Wie wir das Gehirn nutzen, um uns selbst und andere besser zu verstehen. München 2020, 461.
  2. Antonio R. Damasio: Der Spinoza-Effekt. Wie Gefühle unser Leben bestimmen. München 2003, 139f.
  3. Antonio R. Damasio: Der Spinoza-Effekt. Wie Gefühle unser Leben bestimmen. München 2003, 141.