Werner Hanne: Unterschied zwischen den Versionen

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Angesichts dieser Realität nehmen es viele Patienten gerne in Kauf, als "Krüppel" weiter zu leben, als tot auf dem Friedhof zu liegen.  
Angesichts dieser Realität nehmen es viele Patienten gerne in Kauf, als "Krüppel" weiter zu leben, als tot auf dem Friedhof zu liegen.  
==== Für die Transplantierten sei TX keine Heilung ====


==== Eine TX löse nicht das Problem ====
==== Eine TX löse nicht das Problem ====

Version vom 7. Juni 2014, 23:28 Uhr

Der Hirntod

Die Definition des Hirntods sei für die TX eingeführt worden

Nachdem Christiaan Barnard am 3.12.1967 das erste Herz erfolgreich transplantierte, war der Bann gebrochen, auch Herzen zu transplantieren.[Anm. 1] In den nächsten Monaten folgten eine Reihe von weiteren Herz-TX.

1966 war die erste erfolgreiche Pankreas-TX, 1967 die erste erfolgreiche Leber-TX und Herz-TX. Mit der steigenden Zahl der TX kam die Frage auf, woher die Organe denn kommen. Die Angst bestand darin, dass sie u.U. von Patienten entnommen werden könnten, die bei richtiger Behandlung noch gerettet werden könnten. Man benötigte ein Kriterium, an das man sich halten konnte. Gemessen an diesem Kriterium können rechtmäßig die Organe entnommen werden. Dieses Kriterium wurde im Hirntod gefunden.

Der Begriff Hirntod wurde um 1800 von Marie François Xavier Bichat (1771-1802) geprägt. Er führte erste erfolgreiche Wiederbelebungsversuche durch und trennte in diesem Zusammenhang die vitalen Grundfunktionen des Körpers (Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel) von den Leistungen des Gehirns (Besusstsein, Wahrnehmung) ab.

1928 kam die erste Eiserne Lunge zum Einsatz. In den 50er Jahren kamen vermehrt Beatmungsgeräte auf die Intensivstationen. Damit war es möglich, auch die Patienten mit ausgefallener Eigenatmung zeitlich unbegrenzt künstlich zu beatmen. Unter diesen Patienten waren auch Hirntote[Anm. 2] dabei. Bei einigen dieser Patienten wurde festgestellt, dass keiner Hirnreflexe vorhanden war und der Zustand dauerhaft.

Es kam die Frage auf, wie mit diesen Patienten zu verfahren sei, die künstlich beatmet, ohne jede erkennbare Gehirnaktivität auf den Intensivstationen liegen und bei denen dieser Zustand als dauerhaft angenommen werden muss. Diese Frage wurde auch an Papst Pius XII. (1876/1939-1958) gestellt. Er lehnte 1957 die Verpflichtung ab, bei aussichtslosen Patienten die Therapie der künstlichen Beatmung unbedingt fortzusetzen.

Pierre Mollaret (1898-1987) und Maurice Goulon (1919-2008) beschrieben 1959 erstmals unter dem Begriff "Coma depassé" (jenseits/unterhalb des Komas) einen Zustand, welcher bei künstlicher Beatmung keinerlei Lebenszeichen des Gehirns erkennen ließ. Dies gilt heute als Hirntod.

Auf dieses Fundament zurückgreifend führte am 5.8.1968 die Ad-Hoc-Kommission der Harvard University den Hirntod als das Kriterium ein, das vorliegen muss, damit rechtskonform die Organe entnommen werden können. - Wenn der Hirntod festgestellt ist und keine Organentnahme erfolgt, wird die künstliche Beatmung ausgeschaltet. Dies führt nach wenigen Minuten zum Herztod.

Mit der Einführung des Hirntods als Kriterium für die Beendigung einer aussichtslosen Therapie, stand nun ein einheitlicher und allgemein verwendbarer Maßstab zur Verfügung, um eine aussichtslose Therapie zu beenden. Sei dies für die Organentnahme[Anm. 3] oder für das Abschalten der künstlichen Beatmung[Anm. 4]

Der Hirntod wurde somit nicht eingeführt, um straffrei die Organe entnehmen zu können[1], sondern um eine sinnlose Therapie zu beenden. Über 10 Jahre lang gab es hierfür keine einheitliche Regelung. Die Definition des Hirntods schuf diese einheitliche Regelung.

Die Organentnahme

Die Organtransplantation

TX sei eine Form von Kannibalismus

Für TX sei der Begriff "postzivilisatorischer Kannibalismus" gebildet worden.[2]

Wenn TX Kannibalismus ist, ist es dann auch eine Hornhautspende, oder eine Blutspende? Was grenzt das Eine vom Anderen ab? Wer legt hierfür nach welchen Kriterien der Grenzziehung fest?

Das Leben der Transplantierten

Die TX mache die Kranken zu Krüppel

Die TX mache die Patienten zu "Krüppeln"[3], da diese für den Rest ihres Lebens hochgradig krebsgefährdet sind und mit reduziertem Immunsystem leben müssen.

Eine TX darf erst dann vorgenommen werden, wenn es für diesen Patienten keine andere Therapieform gibt. Die Alternative der auf der Warteliste stehende Patienten heißt somit: Tod.

Angesichts dieser Realität nehmen es viele Patienten gerne in Kauf, als "Krüppel" weiter zu leben, als tot auf dem Friedhof zu liegen.

Eine TX löse nicht das Problem

Mit der TX seit die Ursache des Problems nicht gelöst.[4]

Mit der TX ist die Ursache des Problems gelöst, weil das kranke Organ gegen ein funktionierendes Organ ausgewechselt wurde. Dies bestätigen Ärzte wie auch Transplantierte.

Sonstige Argumente

Eine gesundes Lebensführung benötige keine TX

Eine gesunde Lebensführung senkt sicherlich die Anzahl der TX, aber es gibt noch immer zahlreiche Erkrankungen, für die kann der Patient nichts. Viele Patienten kamen unverschuldet in diese Situation, insbesondere Kinder.

Wer jedoch behauptet, dass eine gesunde Lebensführung jegliche TX überflüssig mache,[5] verbreitet nicht nur eine Unwahrheit, sondern stellt zu Unrecht die auf der Warteliste stehenden Patienten und alle Transplantierte an den Pranger, dass sie an ihrer Krankheit selbst Schuld seien. Dies ist jedoch nur in einigen Fällen so.

Anhang

Anmerkungen

  1. Amerikanische Ärzte hatten bei Tierversuchen erfolgreich Herzen transplantiert. Diese Technik erlernte Banard während seines Aufenthalts in den USA. Den amerikanischen Ärzten war jedoch eine Herz-TX gerichtlich verboten, weil man der Überzeugung war, dass mit dem Herzen auch die Seele transplantiert werden würde. Banard sah dies anders und nutzte in Südafrika die Gelegenheit zur weltweit ersten Herz-TX.
  2. Ein Kennzeichen von Hirntoten ist die dauerhaft ausgefallene Eigenatmung. Fehlen dazu noch die Reflexe des Hirnstamms, liegt der Verdacht auf Hirntod nahe.
  3. In Deutschland sind dies jährlich rund 1.000 Hirntote.
  4. In Deutschland sind dies jährlich rund 4.000 Hirntote.

Einzelnachweise

  1. http://www.organwahn.de/organwahn/index.html#5/z Zugriff am 7.6.2014.
  2. http://www.organwahn.de/organwahn/index.html#6/z Zugriff am 7.6.2014.
    Am 7.6.2014 fand Google nur 4 Seiten mit diesem Begriff. Alle diese Seiten sind von Gegnern der Organspende. Dieser Begriff ist damit eindeutig der Sprache der Gegner der TX zuzuschreiben.
  3. http://www.organwahn.de/organwahn/index.html#5/z Zugriff am 7..6.2014.
  4. http://www.organwahn.de/organwahn/index.html#5/z Zugriff am 7.6.2014.
  5. http://www.organwahn.de/organwahn/index.html#6/z Zugriff am 7.6.2014.