Ungesättigte Fettsäure

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Ungesättigte Fettsäuren besitzen als Alkensäuren mindestens eine C=C-Doppelbindung (MUFA; engl. Monounsaturated fatty acids). Mehrfach ungesättigte Fettsäuren (PUFA; engl. Polyunsaturated fatty acids) besitzen zwei oder mehr Doppelbindungen zwischen den Kohlenstoffatomen der Kette. Da in natürlichen Fettsäuren die Doppelbindungen meist in der cis-Konfiguration vorliegen, entsteht ein Knick von etwa 30° in der Kohlenwasserstoffkette. Dadurch ist die Van-der-Waals-Wechselwirkung zu anderen Molekülen abgeschwächt; der Schmelzpunkt wird verringert. Einige ungesättigte Fettsäuren sind für den Menschen essentiell, da sie vom menschlichen Körper nicht synthetisiert werden können, aber benötigt werden. Dazu zählen Fettsäuren, die Doppelbindungen an bestimmten Positionen tragen, die Omega-n-Fettsäuren.

Man unterscheidet einfach (Monoensäuren), doppelt (Diensäuren), dreifach (Triensäuren) oder mehrfach (Polyensäuren) ungesättigte Fettsäuren.

Fisch und Olivenöl enthalten Omega-3-Fettsäuren. "Der Effekt der Omega-3-Fettsäuren wird aktuell erst erforscht, doch eines steht fest: Sie werden nicht nur gebraucht, um Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu verhindern, sondern spielen auch bei der Stärkung der immunologischen Abwehr, der Eindämmung von Rheuma und der Krebsprävention eine wichtige Rolle. Außerdem, und das ist wichtig für das Glücklichsein, sind sie für den Aufbau des Gehirns unentbehrlich.
Ungesättigte Fettsäuren, speziell die ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, haben also bei vielen Erkrankungen einen positiven Effekt, sind aber auch für die Hirnentwicklung und unsere Stimmung relevant. Es ist erwiesen, dass ungesättigte Fettsäuren die Funktion des Glückshormons Dopamin verstärken. Durch ihren Einfluss können neue Axone und Dendriten entstehen; sowohl die Qualität der Verbindungen zwischen den Zellen als auch die Intensität der Kommunikation zwischen ihnen wird verbessert. Das Gehirn wird somit flexibler, Denkfähigkeit, Kombinationsgabe und Gedächtnis verbessern sich. Gleich mehrere sorgfältig durchgeführte Studien belegen, dass Omega-3-Fettsäuren sowohl einen positiven Einfluss auf den Verlauf der Alzheimer-Demenz haben als auch Schutz gegen Depression bieten."[1]

Mehrfach ungesäuerte Fettsäuren, die nicht aus Fischen stammen:[2]

Mehrfach ungesäuerte Fettsäuren Nicht-maritime Quellen
Linolsäure Distelöl, Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl, Maiskeimöl, Sojaöl, Sesamöl, Chia-Samen
Arachidonsäure Schweineschmalz, Schweineleber, Eigelb, Fleisch (Schwein, Huhn, Rind), Camembert
α-Linolensäure Leinöl, Leinsamen, Hanföl, Walnussöl, Rapsöl
Docosahexensäure (DHA) Algen



Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht. München 2017, 252.
  2. Christof Kessler: Glücksgefühle. Wie Glück im Gehirn entsteht. München 2017, 259.