Trias

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Äonothem Ärathem System mya Ma O2 CO2 °C
Phanerozoikum
Dauer: 541 Ma
Känozoikum
Erdneuzeit
Dauer: 66 Ma
Quartär 2,588-0 2,5 20,9 100% 260 *0,6 11 -3
Neogen 23,03-2,588 20,5 21,5 108% 280 *1 14 +0
Paläogen 66-23,03 42,0 26 130% 500 *1,2 18 +4
Mesozoikum
Erdmittelalter
Dauer: 186,2 Ma
Kreide 145-66 79,0 30 150% 1.700 *4 23 +8,5
Jura 201,3-145 56,3 26 130% 1.950 *5 16 +2
Trias 252,2-201,3 51,9 16 80% 1.750 *4,5 17 +2,5
Paläozoikum
Erdaltertum
Dauer: 288,8 Ma
Perm 298,9-252,2 46,7 23 115% 900 *2,2 16 +1,5
Karbon 358,9-298,9 60,0 32 163% 800 *2 14 +0
Devon 419,2-358,9 60,3 15 71% 2.200 *5,5 20 +6
Silur 443,4-419,2 24,2 14 70% 4.500 *12 17 +3
Ordovizium 485,4-443,4 42,0 13 68% 4.200 *11 16 +2
Kambrium 541-485,4 55,6 12 63% 4.500 *12 21 +7

Die Trias (griech. Dreiheit, Dreizahl) ist in der Erdgeschichte das unterste System bzw. die älteste Periode des Mesozoikums (Erdmittelalter). Sie dauerte etwa 51 Mio. Jahre.

Der Name Trias wurde 1834 von Friedrich von Alberti (1795-1878) nach der in Mitteleuropa auffälligen Dreiteilung Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper vorgeschlagen und fand rasch Akzeptanz in der geologischen Literatur. Diese klassische Dreiteilung ist jedoch nur im Germanischen Becken ausgebildet. Die Grenzen von Unter-, Mittel- und Obertrias stimmen nicht mit den lithostratigraphisch definierten Grenzen von Buntsandstein, Muschelkalk und Keuper überein.

Klima

Die biologischen, geophysikalischen und klimatischen Spätfolgen des Massenaussterbens an der Perm-Trias-Grenze reichten zum Teil bis in die Mittlere Trias. Während sich der Formenkreis der Ammoniten, Conodonten und Foraminiferen innerhalb von 1 bis 3 Mio. Jahren erholte, benötigten andere marine Habitate wie Korallenriffe etwa 8 bis 10 Mio. Jahre zu ihrer vollständigen Regeneration. Mitunter okkupierten einige robustere Arten unter massiver Vermehrung die verwaisten Lebensräume (Katastrophentaxa), ehe sie daraus wieder verdrängt wurden. Die schrittweise Erneuerung der durch extreme Erwärmung, Großbrände, sauren Regen und Sauerstoffverknappung geschädigten Biotope wurde mit Schwerpunkt in den chronostratigraphischen Unterstufen Smithium und Spathium durch weitere Aussterbeereignisse mehrmals unterbrochen. Am deutlichsten wird dies an der verzögerten Ausbreitung der Wälder, die erst nach 15 Mio. Jahren wieder größere Areale besiedelten. Ein das Vegetationswachstum hemmender Faktor war zudem eine quer durch Pangaea laufende aride Zone zwischen 50° nördlicher und 30° südlicher Breite, in der stellenweise Temperaturen von 35 bis 40°C herrschten.

Fauna

Meer

Die Zeitenwende vom Perm zur Trias ist mit einem ausgeprägten Faunenwechsel verbunden. Dieser ist so einschneidend, dass aufgrund der deutlich veränderten Fossilberichte diese Wende nicht nur die Grenze zwischen zwei Perioden, sondern auch zwischen zwei Ären der Erdgeschichte, dem Paläozoikum und dem Mesozoikum, ist. So verschwinden zahlreiche Gruppen mariner Wirbelloser vollständig bzw. endgültig aus dem Fossilbericht, darunter die Trilobiten sowie die rugosen und tabulaten Korallen, die zu den bedeutendsten Riffbauern des Jungpaläozoikums zählen. Ferner verlieren unter den großen zweiklappigen Organismen die Brachiopoden ihre Vorherrschaft an die nicht näher mit ihnen verwandten, aber ökologisch ähnlichen Muscheln. Bei den Ammonoideen werden die lange dominierenden Goniatiten von den Ceratiten abgelöst.

Bei den Strahlenflossern (Actinopterygii) werden im Verlauf der Trias die bis dahin dominanten Palaeonisciformes zunehmend von ihren "moderneren" Verwandten, basalen Vertretern der Neuflosser (Neopterygii), u.a. von den Vertretern der Semionotiformes, verdrängt.

Land

Auch an Land überleben von den basaleren Therapsiden, die im höheren Perm die terrestrische Makrofauna beherrschten, nur zwei Großgruppen stark dezimiert die Perm-Trias-Grenze: die Dicynodontia (mit u.a. Lystrosaurus) und die Cynodontia. Bis in die mittlere Trias hinein können die Therapsiden eine bedeutende Rolle in den Ökosystemen behaupten, erfahren aber nun starke Konkurrenz von Vertretern der Eureptilien und speziell den Diapsiden. Mit unter anderem den pflanzenfressenden Rhynchosauriern und den fleischfressenden Proterosuchiden, Erythrosuchiden und Euparkeria sind dies insbesondere Gruppen aus der Archosaurier-Linie der Diapsiden (Archosauromorpha). Von den im Perm relativ erfolgreichen Parareptilien schafft es hingegen nur die Gruppe der Procolophonoiden in die Trias.

Im Laufe der mittleren Trias und späten Trias spaltet sich eine basale Linie der Archosauromorpha in die beiden Linien auf, aus denen die Flugsaurier (Pterosauria) und Dinosaurier einerseits und die Vorfahren der Krokodile (frühe Crocodylomorpha) andererseits hervorgingen. Letztgenannte werden als Erzeuger von Chirotherium, einem der bekanntesten Spurenfossilien der Trias, gehandelt. Mit den Phytosauria gibt es zwar in der späten Trias die ersten sehr krokodilähnlichen Vertreter, jedoch werden die Sümpfe noch von teilweise sehr großen Vertretern aus den Temnospondyli-Linien Trematosauria und Capitosauria beherrscht, z.B. von Mastodonsaurus.

Während aus dem Perm nur wenige aquatische Reptilien bekannt sind, erobern in der Trias zahlreiche Großgruppen erfolgreich nicht nur Süßwasserhabitate, sondern auch die Meere und behaupten sie bis fast zum Ende des Mesozoikums. Am stärksten passen sich hierbei die Fischsaurier (Ichthyopterygia) diesem Lebensraum an. In der mittleren Trias kommt mit den Sauropterygiern (u.a. Nothosaurus, Placodus) eine weitere Gruppe mariner Formen hinzu. Auch einige wenige triassische Sphenodontier sind Wassertiere. Ebenfalls aquatisch leben in der späten Trias die "Urschildkröten" Odontochelys und Proganochelys.

Mit dem enormen Aufschwung der Diapsiden in der jüngeren Trias geht ein Niedergang der Therapsiden einher. Allerdings erscheinen am Ende der Trias mit fortschrittlicheren Cynodontiern wie Adelobasileus und Haramiyavia Formen, die bereits sehr säugerähnlich sind.

Die Präsenz von Sphenodontiern zeigt zudem, dass auch die Ahnen von Echsen und Schlangen schon in der Trias gelebt haben müssen, wenngleich echte Echsen und Schlangen erst in der Kreidezeit im Fossilbericht auftauchen.

Des Weiteren erschien in der frühen Trias mit Triadobatrachus das erste moderne Amphibium.

Flora

Der bereits im Perm erfolgte Umschwung der Pflanzenwelt von Farnen zu Nacktsamern setzte sich in der Trias weiter fort. Zwar waren auch Baumfarne und in Feuchtgebieten auch Schachtelhalme noch weit verbreitet. Ginkgos, Palmfarne und Nacktsamer waren die am weitesten verbreiteten Pflanzen der Trias. Am Ende der Trias begann die Blütezeit der Palmfarne, die bis in die Kreide andauerte. Die ersten Kiefernartigen hatten sich schon im Karbon entwickelt. Aber das Aussterbeereignis am Ende des Perms traf auch diese Gruppe. So starben z.B. die Cordaiten am Ende des Perms vollständig aus, die Voltziales entwickelten sich in der Trias weiter.

Einen Übergang zu den Bedecktsamern (Angiospermen) stellen die Bennettiteen (Bennettitales) dar. Diese noch zu den Nacktsamern gehörenden Pflanzen besaßen schon blütenähnliche Organe ähnlich denen der Bedecktsamer. Die Form lässt auf Bestäubung durch Insekten schließen. Als direkte Vorläufer der Bedecktsamer werden sie allerdings nicht angesehen. Sie traten in der oberen Trias erstmals auf und überlebten bis in die Kreide hinein.

Unter den Samenfarnen nahm die baumförmige Gattung Dicroidium den Platz von Glossopteris auf Gondwana ein.

Ein typischer Vertreter der Sporenpflanzen für den Buntsandstein (Untertrias) ist Pleuromeia, die zu der fossilen Ordnung Pleuromeiales der Bärlapppflanzen gezählt wird. Sie ähnelt Sigillaria, einem Bärlappgewächs des Paläophytikums.

Trias-Jura-Krise

Das Ende der Trias ist, wie bei der Perm-Trias-Grenze, durch ein großes, globales Massenaussterben gekennzeichnet, der Trias-Jura-Grenze und wird traditionell zu den "big five" gerechnet, den fünf bedeutendsten Ereignissen dieser Art im Verlauf des Phanerozoikums. Es wird geschätzt, dass ca. 80% der Arten und mehr als 50% der Gattungen verschwanden. Als Ursache wird, wie beim Perm-Trias-Massenaussterben, eine Phase intensiven Vulkanismus vermutet, die zu Störungen in den Stoffkreisläufen in globalem Maßstab und damit unter anderem zu Klimainstabilitäten und ozeanischen Anoxia und den Zusammenbruch sowohl der marinen als auch der terrestrischen Ökosysteme zur Folge hatte. Während für die Perm-Trias-Krise die Sibirischen Flutbasalte verantwortlich gemacht werden, sind es im Fall der Trias-Jura-Grenze die zentralatlantischen Basalte.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise