Transplantationskodex

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Im Jahr 1987 verfasste die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Transplantationszentren einen Transplantationskodex.[1]

"In ärztlicher Selbstverwaltung wurden ethische Grundsätze zur Organspende, Todesfeststellung und schließlich Organverteilung zusammen mit Ethikern und Juristen entwickelt, die in wesentlichen Teilen in die spätere Gesetzgebung einflossen. Beispiele dafür sind die Entwicklung des Transplantationskodex, zu dem Pichlmayr aus Hannover zusammen mit dem Juristen Schreiber, Göttingen, den Anstoß gab, die Verlautbarung der beiden Kirchen in Deutschland wie auch die Diskussion der gesetzlichen Regelungen, der Reformierung von Eurotransplant und der Verwirklichung der Selbstkontrolle im Rahmen der Bundesärztekammer."[2]

"Aus dem Gremium der Bundesärztekammer heraus kam deshalb die Initiative zur Gründung der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Transplantationszentren (ADT), die 1984 unter dem Vorsitz von Pichlmayr vollzogen wurde. Unabhängig von den Diskussionen der unterschiedlichen Organprogramme war die Zustimmung aller Transplantierenden zum erarbeiteten Kodex. Die Bedeutung dieser Ausarbeitung lässt sich daran ermessen, dass während der relativ langen „gesetzlosen“ Zeit in Deutschland selbst Juristen der verschiedenen Richtungen auf die Gültigkeit dieses Kodexes hinwiesen."[3]

"Im Vorsitz folgten 1988 Land/München und ab 1990 Eigler/Essen bis zur Auflösung der ADT 1994 zugunsten der inzwischen gegründeten Deutschen Transplantationsgesellschaft. Bei der Wiedervereinigung waren auch im Transplantationsbereich wichtige Weichenstellungen zum Ausgleich der verschiedenen Entwicklungen notwendig. So wurde die Gültigkeit des Kodexes bekräftigt, aber gleichzeitig die Gesetzgebung auf unterschiedlichen Ebenen vorbereitet. Erst 1997 wurde dann das Transplantationsgesetz (TPG) im Bundestag und Bundesrat verabschiedet. Es gilt seit dem 1.Dezember 1997. Auf dem Wege dahin gab es viele Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit über den Hirntod, denen sich der Vorsitzende der ADT besonders stellen musste. Außerdem musste der Entwicklung der unterschiedlichen Bedingungen bei den verschiedenen Organprogrammen Rechnung getragen und die Binnenstruktur der ADT entsprechend geändert werden."[4]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. BZgA: Was ist der Hirntod? Fallbeispiel - Informationen - Erklärungen zum unumkehrbaren Ausfall der gesamten Hirnfunktionen (Hirntod). Köln 2017. Nach: https://www.organspende-info.de/articles/3030 Zugriff am 31.12.2018.
  2. o.V.: Außenwirkungen der Essener Transplantationsaktivitäten. In: Tradition und Innovation. 100 Jahre: Von den Städtischen Krankenanstalten zum Universitätsklinikum Essen. Essen 2009, 409. Nach: https://media.essen.de/media/histiorisches_portal/historischesportal_dokumente/jubilaeum/100_jahre_universitaetsklinikum/Universitaetsklinikum_Essen_100_Jahre.pdf Zugriff am 31.12.2018.
  3. o.V.: Außenwirkungen der Essener Transplantationsaktivitäten. In: Tradition und Innovation. 100 Jahre: Von den Städtischen Krankenanstalten zum Universitätsklinikum Essen. Essen 2009, 409f. Nach: https://media.essen.de/media/histiorisches_portal/historischesportal_dokumente/jubilaeum/100_jahre_universitaetsklinikum/Universitaetsklinikum_Essen_100_Jahre.pdf Zugriff am 31.12.2018.
  4. o.V.: Außenwirkungen der Essener Transplantationsaktivitäten. In: Tradition und Innovation. 100 Jahre: Von den Städtischen Krankenanstalten zum Universitätsklinikum Essen. Essen 2009, 410. Nach: https://media.essen.de/media/histiorisches_portal/historischesportal_dokumente/jubilaeum/100_jahre_universitaetsklinikum/Universitaetsklinikum_Essen_100_Jahre.pdf Zugriff am 31.12.2018.