Nervensystem

Aus Organspende-Wiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Nervensystem umfasst die gesamten Nervenzellen und Gliazellen eines Organismus im gemeinsamen Zusammenhang. Dieses Organsystem der Gewebetiere hat vermutlich ihren Ursprung in der Aufgabe, Veränderungen der äußeren Umwelt und inneren Umgebung eines Organismus als Signal aufzunehmen, aufeinander zu beziehen und mit früheren zu vergleichen.

So kann es gegebenenfalls Veränderungen des Organismus als Reaktionen veranlassen, mit denen eine bessere Anpassung an wechselnde Umgebungsbedingungen möglich wird. Damit realisiert das Nervensystem die Reizbarkeit und Erregbarkeit eines vielzelligen tierischen Lebewesens, welche die Grundeigenschaften seines Lebens sind.

In dem Buch "Physiologie des Menschen mit Pathophysiologie" (Schmidt und Lang, 30. Aufl. Heidelberg 2007) sind auf den Seiten 144 bis 269 (= 125 Seiten) die "Integrative Leistungen des Nervensystems" beschrieben.

Evolution des Nervensystems

Das Nervensystem hat eine über 550 Mio. Jahre alte Entwicklung.

"In der Evolution begann die Entwicklung von Nervensystemen mit einfachen Netzwerken von Neuronen, die sich später zu kleinen hirnartigen Haufen versammelten und von hier aus Nervenfasern in die peripheren Regionen des Körpers entsandten."[1]

Nervensystem des Menschen

Das Nervensystem ist die Gesamtheit des Nervengeweges als morphologisches und funktionale Einheit mit der Befähigung zur Reizaufnahme in den Endapparaten (Rezeptoren), der spezifischen Erregungsbildung in den Rezeptoren, der Weiterleitung der Erregung, deren Verarbeitung im ZNS (Zentralnervensystem] und der Reizbeantwortung zu den peripheren Empfängern (Effektoren). Es wird topographisch eingeteilt in:[2]

Funktionell wird das Nervensystem unterschieden in:

Das Nervensystem beginnt am 17. Tag nach der Befruchtung mit seiner Entwicklung als gerade Neuronalplatte. Diese krümmt sich, bis sich am 27. Tag die beiden Enden verbinden. Damit das Neuralohr entstanden. Aus ihm entstehen alle Teile des Nervensystems. Am 32. Tag entstehen 5 sekundäre Hirnbläschen, die Vorläufer der Hirnstrukkturen. In der Innenwand des Neuralohrs liegen Stammzellen. Sie bilden in Spitzenzeiten bis zu 20.000 neue Nervenzellen pro Minute. Die neuen Neuronen wandern an die Außenseite des Neuralohrs und nehmen dort einen Platz ein, den sie nie wieder verlassen. So entsteht das Gehirn.
Das Gehirn eines Neugeborenen hat erst 25% seiner endgültigen Größe erreicht. Es wächst bis zur Pubertät weiter. Bis ins hohe Alter passt sich das Gehirn an und wächst weiter.[4]

Zentralnervensystem

Bei Wirbeltieren bilden Gehirn und Rückenmark das Zentralnervensystem (ZNS), dessen Strukturen und Steuerungen auch als zentralnervös bezeichnet werden.

Das ZNS erfüllt in einem komplexeren Lebewesen verschiedene Aufgaben:

  • Integration aller sensiblen Reize, die ihm von innerhalb oder außerhalb des Organismus zugeleitet werden (Afferenzen),
  • Koordination sämtlicher motorischer Eigenleistungen des Gesamtorganismus
  • Regulation aller dabei ablaufenden innerorganismischen Abstimmungsvorgänge zwischen den organismischen Subsystemen oder Organen, einschließlich solcher humoraler und insbesondere hormoneller Art.

Das ZNS besteht aus Nervengewebe. Dieses setzt sich aus Nervenzellen (Neuronen) und Stützzellen (Gliazellen) zusammen. Neuronen empfangen und codieren Informationen, die sie an andere Nervenzellen übermitteln.

Peripheres Nervensystem

Hirnnerven

Spinalnerv

Periphere Ganglien)

Funktionelle Unterscheidung

somalisches Nervensystem

vegetatives (autonomes) Nervensystem

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 1538.
  2. Pschyrembel, 1151.
  3. Hermann Bünte, Klaus Bünte: Das Spektrum der Medizin. Illustriertes Handbuch von den Grundlagen bis zur Klinik. Stuttgart 2004, 392.
  4. Henning Beck, Sofia Anastasiadou, Christopher Meyer zu Reckendorf: Faszinierendes Gehirn. Eine bebilderte Reise in die Welt der Nervenzellen. Heidelberg 2016, 24f.