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Zufriedenheit der Transplantierten

In öffentlichen Diskussionen wird häufig auf die Transplantierten verwiesen, denen es nach der Transplantation schlechter geht als zuvor. Eine von Klaus Schäfer im Jahr 2014 durchgeführte Online-Umfrage unter 203 Transplantierten gewährt Einblick in die Zufriedenheit der Transplantierten. Die Ergebnisse wurden in dem Buch "Leben – dank dem Spender" im Jahr 2014 veröffentlicht. Hieraus einige Antworten, wie Transplantierte heute ihre Transplantation (TX) ansehen:

A = stimmt B = stimmt eher C = eher falsch D = falsch o.A. = ohne Antwort
Aussage (Zahlenangaben in %) A B C D o.A.
Die TX war für Sie ein wahres Geschenk. 89,7 3,9 0,5 5,4
Die TX verbesserte Ihre Lebensqualität. 82,8 8,4 1,0 1,0 6,9
Die TX bewahrte Sie vor drohendem Tode. 72,9 10,3 6,9 4,4 5,4
Die TX würden Sie jederzeit wiederholen. 70,0 13,8 4,4 3,4 8,4
Die TX ist eine Zumutung, von der Sie abraten. 3,9 3,4 5,9 78,8 7,9
Die TX hat Ihr Leben eindeutig positiv beeinflusst. 77,8 12,3 2,0 1,0 6,9

89,7% der Transplantierten stimmen zu, dass die TX für sie ein wahres Geschenk ist, für 3,9% stimmt dies eher, für je 0,5% ist dies eher falsch bzw. falsch. 5,4% der Transplantierten gaben hierzu keine Antwort.

82,8% der Transplantierten stimmen zu, dass die TX ihre Lebensqualität verbesserte, 8,4% stimmen dem eher zu, für je 1,0% ist dies eher falsch bzw. falsch. 6,9% der Transplantierten gaben hierzu keine Antwort.

72,9% der Transplantierten stimmen zu, dass die TX sie vor dem drohenden Tode bewahrt hat, 10,3% stimmen dem eher zu, für 6,9% ist dies eher falsch, für 4,4% ist dies falsch. 5,4% der Transplantierten gaben hierzu keine Antwort.

70,0% der Transplantierten stimmen zu, dass sie die TX jederzeit wiederholen würden, 13,8% stimmen dem eher zu, für 4,4% ist dies eher falsch, für 3,4% ist dies falsch. 8,4% der Transplantierten gaben hierzu keine Antwort.

3,9% der Transplantierten stimmen zu, dass sie TX als eine Zumutung ansehen und daher von ihr abraten, für 3,4% stimmt es eher, für 5,9% ist dies eher falsch, für 78,8% ist dies falsch. 7,9% der Transplantierten gaben hierzu keine Antwort.

77,8% der Transplantierten stimmen zu, dass die TX ihr Leben eindeutig positiv beeinflusst hat, 12,3% stimmen dem eher zu, für 2,0% ist dies eher falsch, für 1,0% ist dies falsch. 6,9% der Transplantierten gaben hierzu keine Antwort.

Hieraus lässt sich ableiten, dass die Anzahl derer, die die TX bereuen, kleiner als 5% sind. Die Anzahl derer, die mit ihrem transplantierten Organ zufrieden sind, liegt zwischen 70% und 90%. Dabei haben zwischen 5,4% und 8,4% diese Fragen nicht beantwortet. Zusammenfassend bedeutet dies:

Organtransplantation ist eine Erfolgsgeschichte,

für die die Transplantierten sehr dankbar sind.

Liste der Langzeit-Transplantierten

In dem Freebook "25 x 25 geschenkte Jahre" beschreiben 26 Transplantierte ihre Erkrankung, die TX und ihr Leben danach. Sie alle blickten beim Erscheinen des Buches auf 25 bis 32 transplantierte Jahre zurück. Sie wurden in den ersten Jahren der TX in Deutschland transplantiert. 7 von ihnen wurde das Herz transplantiert, 9 von ihnen die Leber und 10 von Ihnen die Niere.

Name Organ TX-Jahr Jahre Name Organ TX-Jahr Jahre
Helmut Ehrmann Niere 1982 32 Gerda S. Leber 1988 27
N. N. 2 Niere 1982 32 Erich Schmid Leber 1988 27
N. N. 1 Niere 1985 30 Walter Ullrich Niere 1988 27
Birgit S. Leber 1985 30 René Amport Herz 1989 26
Stefan Böök Herz 1986 29 Werner Angerer Herz 1989 26
Klaus Dietrich Niere 1986 29 Beat Gottschalck Niere 1989 26
Michael Niere 1987 28 Annemarie Greifendorf Leber 1989 26
Friedrich Meyer Leber 1987 28 Margret Metz Leber 1989 26
Wilhelm Bollmann Niere 1987 28 Bettina Krenn Leber 1990 26
Günter Berlesreiter Herz 1988 27 Rolf Käch Herz 1990 25
Eberhard Hofmann Niere 1988 27 Renate Müller Herz 1990 25
Ottmar Lehmann Leber 1988 27 Hans-Joachim Neubert Herz 1990 25
Thomas Reinig Leber 1988 27 Vera Peitzmeier Niere >25
Wolfgang Ludwig Niere 1991 24 Mathias Zahner Leber 1992 23
K. H. Tunsch Leber 1993 22

Drei dieser Transplantierten werden hier kurz beschrieben, da ihre körperliche Leistungsfähigkeit denen von Gesunden in nichts nachsteht:

  • Ottmar Lehmann wurde 1988 mit 22 Jahren eine Leber transplantiert. Schon 10 Monate danach konnte er vorübergehend als LKW-Fahrer arbeiten. Als körperlichen Ausgleich ging er regelmäßig 10 km joggen. Bei allen gesundheitlichen Rückschlägen blieb er beim Ausdauersport. Im Jahr 2014 lief Lehmann einen Halbmarathon in 2 Stunden und 2 Minuten.
  • Michael wurde 1987 eine Niere transplantiert. Damit war ihm wieder ein normales Leben möglich. Selbst Reisen nach China, Russland, Afrika sowie eine Tour mit dem Rucksack in den Nahen Osten und eine Kreuzfahrt waren „problemlos möglich“. Die körperliche Leistungsfähigkeit nahm zu, was Fahrradtouren bis 150 km am Tag zulässt. Sogar IVV-Touren auf der Marathonstrecke sind wieder möglich, auch in den Alpen.
  • Mathias Zahner wurde 1992 eine Leber transplantiert. Bereits 1,5 Jahre nach der Leber-TX lief er mit seiner Frau den Greifensee-Halbmarathon in 2 Stunden und 5 Minuten. 2012 lief er zu seinem 20. TX-Geburtstag seinen ersten vollen Marathon (42,195 km), zusammen mit seiner 25-jährigen Tochter. Inzwischen läuft er mit seiner Tochter „als Krönung sogar den Jungfrau-Marathon, den schönsten Bergmarathon der Welt!“ Dabei sind auf den 42 km Länge 1.829 Höhenmeter aufwärts und 305 Höhenmeter abwärts zu überwinden.

Mit den 30 und 32 Jahren, die die Spitzenreiter in diesem Buch schon mit einem gespendeten Organ leben, sind sicherlich Spitzenwerte erreicht, aber noch nicht die Spitze selbst: In der im Jahr 2014 durchgeführten Online-Umfrage (n = 203) hat eine Frau teilgenommen, die 1946 geboren wurde.

  • Sie erkrankte mit 29 Jahren an der Leber und wäre ohne LTX in Monaten verstorben.
  • Sie bekam 1974 eine Leber und erlitt noch im gleichen Jahr Nierenversagen.
  • Sie erhielt noch im gleichen Jahr eine Niere.
  • Sie lebt nun seit 39 Jahren mit neuer Leber und neuer Niere.
  • Sie beschreibt ihr jetziges Leben als: deutlich besser als vor der TX.
  • TX ist für sie ein wahres Geschenk, das sie vor dem drohenden Tod bewahrte.
  • TX verbesserte ihre Lebensqualität.
  • Sie würde die TX jederzeit wiederholen.

Sie unterstreicht nicht nur mit ihrer langen Lebensdauer, sondern auch mit ihrer verbesserten Lebensqualität die Aussage:

Wenn ein Organ nicht mehr arbeitet,

ist TX das Beste, das die Medizin derzeit zu bieten hat.

Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise