Seelenblindheit

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Seelenblindheit (visuelle Agnosie, optische Agnosie) bezeichnet eine Störung in der Verarbeitung visueller Reize durch das Gehirn, die dazu führt, dass davon betroffene Personen unfähig sind, Gegenstände oder Gesichter zu erkennen, obwohl sie sie sehen. Ursache hierfür ist eine Schädigung des Sehzentrums im Okzipitallappen.

Der Begriff Seelenblindheit stammt nach einer ersten Mitteilung im Jahr 1877 von Hermann Munk, der den visuellen Kortex bei Hunden operativ entfernt hat. Sie verhielten sich zwar oberflächlich wie blind, das heißt, sie konnten visuell Dinge nicht mehr erkennen, allerdings reagierten sie noch auf visuelle Reize. Eine Veröffentlichung zum Thema „Seelenblindheit“ beim Menschen erfolgte 1886 von Hermann Wilbrand. Im Jahr 1890 beschrieb auch Heinrich Lissauer eine Störung des visuellen Systems beim Menschen aufgrund eines von ihm untersuchten Falls, seines Patienten Gottlieb L.


"Ausfälle in der sekundären Sehrinde führen nicht zu Gesichtsfeldausfällen. Vielmehr sind die Patienten nicht mehr in der Lage, das Gesehene zuzuordnen oder zu erkennen. Das kann Farben, Formen oder auch Gesichter betreffen. In diesem Fall spricht man von visueller Agnosie."[1]


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Arvid Leyh: Der Okzipitallappen. (23.09.2011) Nach: https://www.dasgehirn.info/grundlagen/anatomie/der-okzipitallappen Zugriff am 06.04.2021.