Martin Stahnke

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Schriften

"Hirntode Menschen sind nicht tot, sondern liegen im Sterben"

Am 02.12.2010 veröffentlichte der Pfarrbriefservice von Martin Stahnke den Artikel " "Hirntode Menschen sind nicht tot, sondern liegen im Sterben".[1] Darin heißt es:

Wenn wir über Organspende reden, müssen wir auch über die sterbenden Menschen reden, die auf dem OP-Tisch ihre Organe und ihr Leben lassen.
Natürlich leben die zur Organspende vorgesehenen Menschen noch. Sie sind allerdings unumkehrbar sterbenskrank und würden ohne Intensivmedizin tatsächlich tot sein: kalt, starr, blassblau.
Natürlich hatte ich die unangenehme Vorstellung verdrängt, dass sterbenden, nicht toten Menschen, die Organe entnommen werden.
Es gibt keine "wissenschaftliche" Haltung, gegen die ich sein könnte.
Die bekannte Empfehlung des Ad-hoc-Kommitees der Havard Medical School von 1968 hat nichts anderes gemacht als das irreversible Koma als Todeskriterium definiert. Es gab und gibt keine zwingende wissenschaftliche Erkenntnis, dies zu tun.
Wie konnte ich noch an Organentnahmen, später auch als verantwortlicher Anästhesist, teilnehmen, wenn ich nun inzwischen der Überzeugung war, dass es sich um sterbende Menschen handelt und nicht um Leichen?
Dazu müssen sie aber aufgeklärt sein. Insbesondere die Angehörigen müssen wissen, dass ihr Einverständnis zur Organentnahme für Sterbende, nicht für Tote gilt.
Wir sollten nur davon Abschied nehmen, den Menschen einzureden, dass sie tot wären, wenn sie explantiert werden. Mit dieser Meinung stehe ich, glücklicherweise auch in Fachkreisen, nicht allein.

Siehe: Todesverständnis

Und selbst die Atmung kann bei diesen Patienten besser sein als bei so manchen anderen schwerkranken Intensivpatienten.

Eigenatmung und Hirntod schließen sich gegenseitig aus, siehe: Apnoe-Test

All das hatte ich mir bis jetzt nicht klar gemacht, diese Nähe von Lebenden und Für-tot-Erklärten, wollte es auch nicht erkennen.

Siehe: Todesfeststellung und Todeserklärung

Nun, zum einen bin ich nach wie vor der Meinung, dass das, was Organspender manchmal an Reaktionen unter der Operation zeigen, nicht bewusst wahrgenommen wird. Aber wissen, natürlich, tue ich es nicht. Ich bin dann dazu übergegangen, den Patienten Narkotika und Schmerzmittel während der Operation zu verabreichen.

Siehe: Schmerzen

Eine Medizin, die darauf angewiesen ist, dass relativ gesunde Menschen sterben, damit anderen Menschen geholfen werden kann, ist für mich nicht weiterverfolgenswert.

Kein Hirntoter hat seinen Zustand überlebt, siehe: Alan Shewmon

Ich sagte eingangs, dass ich auch Palliativmediziner bin. Und so meine ich, dass es auch unbedingt akzeptiert werden muss, dass es ein zutiefst menschliches, vielleicht sogar das wichtigste Bedürfnis eines Menschen ist, in Würde und begleitet sterben zu dürfen und auch diese Begleitung gewähren zu dürfen.

Siehe: Sterbebegleitung

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Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Martin Stahnke: "Hirntode Menschen sind nicht tot, sondern liegen im Sterben". In: Pfarrbriefservice (02.12.2010) Nach: https://www.pfarrbriefservice.de/file/hirntode-menschen-sind-nicht-tot-sondern-liegen-im-sterben. Zugriff am 04.09.2019.