KAO-Schriften

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Schriften I

Diese Schriften bringt KAO schon seit Jahren unter das Volk, immer wieder in aktualisierter Form.

Hirntod - Der neue Tod bei lebendigem Leib (4/2017)

Die PDF-Datei "Hirntod - Der neue Tod bei lebendigem Leib" in der Ausgabe 4/2017 liegt vor. Darin steht:

Der neue Tod bei lebendigem Leib

"Bei lebendigem Leib" ist eine Metapher,[1] die mit umgangssprachlich einem lebenden Menschen gleichgesetzt wird. Hirntote sind jedoch tote Menschen bei lebendigem Leibe. Daher ist bereits der Titel eine brilliante Irreführung.

Seit einigen Jahren wird uns im Zusammenhang mit Organtransplantation ein neuer Tod verordnet.

Wir nehmen in der öffentlichen Diskussion den Hirntod fast ausschließlich nur im Zusammenhang mit Organspende wahr. Dabei erfolgt nach Feststellung des Hirntodes meist die Abschaltung der künstlichen Beatmung (Therapieende), siehe gemeinsame Erklärungen. Dies wurde erstmals 1960 von Pierre Wertheimer dokumentiert, 7 Jahre vor der ersten Herz-TX.

Schon beim Versagen des Gehirns soll der Mensch tot sein, obwohl alle anderen Körperfunktionen noch erhalten sind.

Siehe: Todesverständnis und Datenbank unseres Lebens

Die Transplantationsmediziner und mit ihnen die Ärztekammer behaupten das.

Aus diesen Worten spricht ein Feindbild, das seit 2 Jahren nicht mehr aktuell ist: 2015 hat auch das BMG diese Haltung eingenommen. Zudem steht es - wenn auch indirekt, aber klar - seit 1997 auch im TPG, dass Hirntote Tote sind.

Können wir ihnen, die nicht mehr den sterbenden Menschen, sondern nur dessen lebensfrische Organe sehen, trauen?

Meist erfolgt nach der Feststellung des Hirntodes die Abschaltung der künstlichen Beatmung (Therapieende), siehe gemeinsame Erklärungen. Es geht somit nicht nur um die "lebensfrischen Organe".
Grundsätzliches: Solange der Hirntod nicht festgestellt ist,[Anm. 1] wird alles getan, um das Leben des Patienten zu retten und seine Gesundheit wieder herzustellen. Die Frage um Organspende wird erst relevant, wenn der Hirntod festgestellt ist und gesunde Organe vorliegen.

Deshalb ist es wichtig, die mit teurer Werbung und unter dem Deckmantel der Nächstenliebe antretende neue Medizin kritisch zu prüfen.

Es tritt weniger die Medizin mit dem Begriff "Nächstenliebe" auf, sondern religiöse Gemeinschaften, insbesondere christliche Gemeinschaften.
Nach § 2 TPG ist insbesondere der BZgA und den Krankenkassen die Aufklärung der Bevölkerung übertragen.

<< Eine Tortengrafik zeigt 97% "alle Organfunktionen" in Rot und 3% "der Organfunktionen: Gehirn" in Schwarz. Die nonverbale Aussage ist deutlich: Wie kann jemand als tot gelten, wo doch nur 3% seines Körpers tot ist?

Auf Seite 2 der KAO-Broschüre "Organspende - die verschwiegene Seite" heißt es bei den Forderungen von KAO: "Hirntote sind Lebende". Wenn dem so ist, kann jemand, der einen anderen Menschen bewusst in den Zustand Hirntod gebracht hat, nicht als Mörder angeklagt werden, da der Hirntote ja noch lebt. Die Anklage kann somit nur auf Körperverletzung lauten. Bei einer Gerichtsverhandlung kann der Verteidiger auf geringfügige Körperverletzung plädieren, da das Gehirn nur 2% (!) der Körpermasse ausmacht.

Noch nach Jahren leiden sie darunter, ihr Kind im Sterben alleine gelassen zu haben.

Eltern, die um ein Kind trauern, sind traumatisiert, mitunter lebenslänglich. Das hat nichts mit Organspende zu tun, sondern mit dem Umstand, dass das Kind tot ist. Trauernden Eltern gehört daher das Mitgefühl aller.
Mit der Feststellung des Hirntodes ist der Tod des Menschen festgestellt, siehe: Todesverständnis. Hirntote benötigen daher keine Sterbebegleitung, sehr wohl die Hinterbliebene von Hirntoten eine gute Begleitung.

Wie tot sind die „Hirntoten“, denen Organe entnommen werden? Ganztot, halbtot, scheintot, sterbend, lebend?

Diese Frage lässt ich verkürzt so beantworten: Hirntote sind Tote mit lebendem Körper.

Tatsächlich müssen transplantable Organe lebensfrisch sein, also von einem Menschen stammen, der noch atmet, dessen Herz schlägt, der warm ist und Fieber haben kann, der sich

spontan bewegt (siehe Abb. oben) oder auf Berührung reagiert, dessen Blutdruck beim Schnitt des Chirurgen ansteigt, der gepflegt wird, sogar Narkose-, Schmerz- und Beruhigungsmittel erhält.

Siehe: intermediäres Leben

Es ist ein Widerspruch, von toten Menschen lebensfrische Organe zu erhalten.

Es erscheint als Widerspruch, ist jedoch wahr, siehe: Todesverständnis

Sie reduziert den Menschen auf das funktionierende Gehirn, nennt das Hirnversagen HIRNTOD und den Leib Restkörper und kommt so zur Vorverlegeung des Todeszeitpunktes zum Zwecke der Organentnahme, ohne sich dem Vorwurf der Tötung auszusetzen.

Als 1960 - 4 Jahre vor der 1. TX mit einem Organ aus einem Hirntoten und 7 Jahre vor der 1. Herz-TX! - Pierre Wertheimer bei einem 14-jährigen Hirntoten die künstliche Beatmung abgeschaltet hat, sprach niemand von Mord. Es spricht auch niemand von Mord, wenn entsprechend der vorliegenden Patientenverfügung ein Therapieende erfolgt, siehe: {{PV-Hirntod]]

Kann ein Mensch tot sein und gleichzeitig über lebensfrische Organe verfügen ?

Ja, siehe Todesverständnis

Ist der Hirntod nur eine nützliche Definition zur Beschaffung von transplantablen, d.h. lebensfrischen Organen?

Nein, in den meisten Fällen erfolgt nach Feststellung des Hirntodes ein Therpieende, siehe gemeinsame Erklärungen.

Kann man den isolierten Hirntod zuverlässig feststellen oder haben die Mediziner recht, die behaupten, ein Ausfall aller Hirnfunktionen sei überhaupt nicht messbar?

Ja, dies ist auf unterschiedliche Art und Weise mit bildgebenden Untersuchungen belegbar.

Kann der sterbende Mensch einfach für tot erklärt werden?

Menschen werden außer von einigen Journalisten und einigen Kritikern nur von einem Richter auf dem Amtsgericht für tot erklärt, von Letzterem nur, wenn der Leichnam nicht vorliegt.
Der Hirntod wird immer festgestellt. Der Zustand kann von jedem anderen für die HTD qualifizierten Arzt bestätigt werden.

Können wir verantworten, den hilflosen Sterbenden, der seinen Willen zur Organ“spende“ nicht dokumentiert hat (das sind immerhin 9 von 10 aller „Spender“), der Explantation auszuliefern, statt ihn im Sterben zu begleiten?

Dies lässt sich auch so ausdrücken: In den Jahren 2006 bis 2017 haben weniger als 5% der Hirntoten schriftlich der Organentnahme widersprochen.

Was bedeutet das für den sterbenden Menschen und für die Angehörigen?

Für die Ärzte ist es wichtig, den Hinterbliebenen von Organspendern den Zustand Hirntod verständlich zu machen.

Ist es zulässig, Angehörige in ihrer größten Not und im Schock mit der Frage nach Organ“spende“ zu belasten?

Ja, es ist dies zulässig. Die Hinterbliebenen können auch ablehnen.

Sollen wir das christliche Menschenbild von der Ganzheit des Menschen aus LEIB - SEELE - GEIST aufgeben und das Maschinenmodell der Transplantationsmedizin übernehmen?

Die Transplantationsmedizin hat kein Maschinenmodell, sonst bräuchten die Transplantierten keine Immunsuppressiva.
Bei Hirntoten ist der Geist definitiv erloschen. Für ernstzunehmenden Theologen hat sich mit Eintritt des Hirntodes die Seele vom Leib getrennt. Was somit bei Hirntod vorliegt, das ist ein menschlicher Körper, ohne Geist und ohne Seele, ein Toter mit maximaler Supravitalität.
Warum sollen willige Organspender durch ihren Hirntod mit ihren Organen nicht anderen Menschen das Leben retten bzw. deren Lebensqualität verbessern dürfen?

Wohin führt es, den sterbenden Menschen, der sich weder äußern noch wehren kann, nach seiner Nützlichkeit für andere zu bewerten und ihm so Schutz und Würde zu nehmen?

Hirntote sind Tote. Daher wird nach Feststellung des Hirntodes in den meisten Fällen die künstliche Beatmung ausgeschaltet, siehe Therapieende und gemeinsame Erklärungen.
§6 TPG betont seit 1997 ausdrücklich den würdevollen Umgang mit Organspendern.

Gibt es Hoffnung auf ein Leben nach dem Tod oder wird der Mensch in seiner Einzigartigkeit zum Ersatzteillager umfunktioniert und zur Sache gemacht?

Das Leben nach dem Tod (ewiges Leben) wird durch keine Organentnahme erschwert oder gar verhindert. (Er, der auf dem Thron saß, sprach: Seht, ich mache alles neu. (Offb 21,5))
Zu Beginn des 21.Jh. sollten wir gänzlich aus der mittelalterlichen Vorstellung herausgewachsen sein, dass man die Auferstehung eines Menschen damit verhindern könne, wenn man dessen Leib verbrennt und die Asche in einen Fluss oder großen See bzw. ins Meer schüttet.

Welchen Sinn hat es, dass der Mensch in seiner bis in die kleinste Zelle hinein reichenden Einmaligkeit körperfremde Organe mit aller Gewalt abstößt?
Zufriedenheit der Transplantierten
Frage: Wie sehen Sie heute Ihre TX an?[2]

A = stimmt / B = stimmt eher / C = eher falsch / D = falsch (n = 203)

Aussage (in %) A B C D o.A.
Die TX war für Sie ein wahres Geschenk. 89,7 3,9 0,5 0,5 5,4
Die TX verbesserte Ihre Lebensqualität. 82,8 8,4 1,0 1,0 6,9
Die TX bewahrte sie vor drohendem Tode. 72,9 10,3 6,9 4,4 5,4
Die TX würden Sie jederzeit wiederholen. 70,0 13,8 4,4 3,4 8,4
Die TX ist eine Zumutung, von der Sie abraten. 3,9 3,4 5,9 78,8 7,9
Die TX hat Ihr Leben eindeutig positiv beeinflusst. 77,8 12,3 2,0 1,0 6,9

Im Winterhalbjahr 2014/2015 wurde von Klaus Schäfer unter Transplantierten eine Online-Umfrage durchgeführt. Dachverbände der Transplantierten gaben den Link zum Online-Fragebogen an ihre Mitglieder weiter. Insgesamt nahmen 203 Transplantierte an dieser Umfrage teil. Hiervon hatten 28,6% ein Herz transplantiert, 24,1% eine Niere, 21,7% eine Lunge und 17,2% eine Leber.

Zu ihrer Zufriedenheit über die durchgeführte TX antworteten die 203 Transplantierten:
Für 89,7% der Transplantierten war die TX ein wahres Geschenk, die bei 82,8% der Transplantierten die Lebensqualität verbesserte und bei 77,8% der Transplantierten das Leben eindeutig positiv beeinflusst hat.
72,9% der Transplantierten hat die TX vor dem drohenden Tode bewahrt. 70,0% der Transplantierten würde die TX jederzeit wiederholen.
Der Aussage von Werner Hanne, dass TX eine Zumutung sei, von der abzuraten sei, stimmten 3,9% zu und lehnten 78,8% ab.

Es gibt bei der TX auch "Verlierer", d.h. ihnen geht es nach der TX schlechter als vor der TX. Dies soll nicht verschwiegen werden. Ihr Anteil ist jedoch kleiner 5%.

Über 70% - politisch ist das mehr als eine 2/3-Mehrheit; damit bekommt man sogar eine Grundgesetzänderung durch - der Transplantierten bewerten ihre TX positiv, weniger als 5% negativ.

TX ist damit eindeutig ein medizinischer Erfolg.

Damit sind die Mitleidsbekundungen einiger Kritiker reine Fehlinformationen oder gar geheuchelte Krokodilstränen. Es macht diesen Sinn, siehe die Antworten aus einer Umfrage unter Transplantierten:
Über 70% - politisch ist das mehr als eine 2/3-Mehrheit; damit bekommt man sogar eine Grundgesetzänderung durch - der Transplantierten wurden durch die TX vom drohenden Tode bewahrt, sind für die TX dankbar und würden sich wieder so entscheiden. - Weniger als 5% sind hierbei anderer Meinung.

Empfindet ein Sterbender nicht viel mehr als wir denken und wissenschaftlich fassen können?

Ein Sterbender kann durchaus etwas empfinden, aber kein Hirntoter, siehe: Todesverständnis

Sind Herzschlag, Körperwärme, Atmung, Fieber, Hautausschlag, Schwitzen, Ausscheidungen, Erektion, Blutdruckanstieg, Pulsbeschleunigung, Bewegungen der Gliedmaßen, nicht ZEICHEN des LEBENS?

Im allgemeinen ja, aber bei Hirntoten ist dies alles Ausdruck von intermediärem Leben.

Ist es nicht richtig, dass nur ein LEBENDER und nicht eine LEICHE beatmet, und nur eine LEBENDE und nicht eine LEICHE ein Kind austragen kann?

Nein, auch Hirntote können dies, siehe Todesverständnis.

Ist die gesetzlich vorgeschriebene Unabhängigkeit der Hirntoddiagnostiker noch gewährleistet, wenn auch Transplantationszentren diese zur Hirntodfeststellung in die Kliniken entsenden?

"Die an den Untersuchungen nach Absatz 1 beteiligten Ärzte dürfen weder an der Entnahme noch an der Übertragung der Organe oder Gewebe des Spenders beteiligt sein. Sie dürfen auch nicht Weisungen eines Arztes unterstehen, der an diesen Maßnahmen beteiligt ist." (§5 TPG Abs 2) Das TPG gibt es in Deutschland seit 1997.
In der Richtlinie zur HTD (2015) steht ausdrücklich: "Die an den Untersuchungen beteiligten Ärzte dürfen im Falle einer Organ- oder Gewebespende weder an der Entnahme noch an der Übertragung der Organe oder Gewebe des Spenders beteiligt sein. Sie dürfen auch nicht Weisungen eines Arztes unterstehen, der an diesen Maßnahmen beteiligt ist (vgl. § 5 Abs. 2 S. 1 und 2 TPG)."[Anm. 2]
Hieran zeigt sich deutlich, dass sich KAO kaum für Gesetzt und Vorschriften interessiert oder sie sogar bewusst ausblendet, damit sie in ihrer Binnenwelt der eigenen Ansichten ihre Zweifel breit streuen können, ganz wie bei einer Verschwörungstheorie.

Ist eine Medizin zu verantworten, in der ein kranker Mensch sich das Sterben eines anderen wünschen muss, um mit dessen Organ vielleicht eine Zeitlang zu leben?

Wünschen kann man sich viel, aber ein Anrecht auf ein Organ hat keiner. - Der Tod des Organspender hat nichts mit dem Wunsch des Patienten zu tun. Sie kommen erst mit dem Hirntod und der Zustimmung zur Organentnahme zusammen.

Wird durch die gesetzliche Verpflichtung des Arztes, einen „Hirntoten“ dem nächsten Transplantationszentrum zu melden, nicht die ärztliche Schweigepflicht verletzt?

Dies ist eine falsche Darstellung. - Der Arzt im Entnahmekrankenhaus ist verpflichtet, den Hirntoten der DSO zu melden. Diese vergibt eine Kennnummer, unter der alles weitere geführt wird. Aus der Kennnummer ist die Identität des Hirntoten nicht ohne der Querverweisliste der DSO nicht zu ermitteln. Mit dieser Kennnummer werden alle med. Daten der transplantierbaren Organe an ET gemeldet. ET kennt damit selbst nicht die Identität des Organspenders und kann daher sie auch nicht an das TXZ weitergeben. Das TXZ braucht gar nicht die Kennnummer, sondern nur die med. Daten zu dem Organ.

Ist es bei Gleichsetzung des Hirntodes mit dem Tod des Menschen nicht der nächste Schritt, den lebendigen Leib auch für Versuche zu benutzen?

Nein, ist es nicht.

Ist es nicht eine Frage der Zeit, dass durch die sich ausweitende Transplantationsmedizin und den dadurch hergestellten Organmangel der Todeszeitpunkt noch weiter vorverlegt wird?

Seit 1982 - das sind nun 37 Jahre - gibt es die Entscheidungshilfen zur Feststellung des Hirntodes durch die BÄK. Sie orientiert sich immer am Gesamthirntod. Es gibt aktuell (2019) keinen Hinweis darauf, dass dies irgendwie gelockert werden sollte, noch nicht einmal eine Diskussion darüber. Daher ist diese Frage reine Panikmache.

Sind Betrügereien, krimineller Organraub und -handel nicht Früchte aus dieser Medizin, die auf Unrecht basiert?

Stimmt. Doch Organhandel und damit auch Organraub steht seit 1997 durch § 18 TPG in Deutschland unter Strafe. Es kann mit bis zu 5 Jahren Freiheitsstrafe geahndet werden. Selbst der Versuch ist strafbar. Auch wenn die Tat im Ausland erfolgte, wird sie in Deutschland strafrechtlich verfolgt, sowie der Täter (Transplantierte, Arzt, Mittelsmann, ...) deutschen Boden betritt.

Ein Mensch bei unumkehrbaren Ausfall seiner Gehirnfunktionen befindet sich im Sterbeprozess, lebt also noch.

Siehe Todesverständnis

Es ist für Angehörige eine Hilfe zum Weiterleben, den geliebten Menschen im Sterben nicht im Stich gelassen und ihm die letzten Liebesdienste erwiesen zu haben.

Hirntoten ist alle Wahrnehmung erloschen. Die hier angesprochene Begleitung wollen diese Hinterbliebenen somit nicht für den Hirntoten, sondern im Grunde für sich selbst.

Organentnahme stellt einen Eingriff ins Leben dar.

Organspender sind Hirntote und damit Tote, siehe Todesverständnis.

Die ab 1.11.2012 geltende Entscheidungslösung zusätzlich zur Erweiterten Zustimmungslösung sind abzulehnen, solange es von offizieller Seite nur Werbung und keine objektiven Informationen gibt.

Was KAO hier auf diesem Flyer von sich gibt, kann kaum als Information bezeichnet werden, eher als Irreführung.

Organspende - die verschwiegene Seite (7/2018)

Die PDF-Datei "Organspende - die verschwiegene Seite" in der Ausgabe 7/2018 liegt vor. Darin steht:

<< Das Titelblatt zeigt einen Chirurgen, der seine beiden Hände im offen Körper eines Organspenders auf dem OP-Tisch hat. Neben ihm steht ein 2. Chirurg. Er zieht einen langen Wagen herbei, auf dem 4 Behälter stehen, mit der Aufschrift "Herz", "Lunge", "Leber" und "Niere". Vor dem Wagen - fast in der Bildmitte - steht ein großer, roter Abfalleimer mit der Aufschrift "Würde".

Ich durfte bei einer Organentnahme (Lunge und Nieren) im OP dabei sein. Zuvor war ich bei einer laproskopischen Lungen-OP mit dabei und bei einer Lungen-OP beim offenen Brustkorb. Ich konnte bei der Organentnahme nichts Menschenunwürdiges erkennen. Es wurde mit ihm so verfahren, wie bei den anderen Operationen auch. Zudem verlangt §6 TPG seit 1997 einen würdevollen Umgang mit jedem Organspender.[Anm. 3] Damit enthält die Titelseite eine nonverbale Lüge: Die Würde des Organspenders wird nicht weggeworfen, sondern geachtet.

Im Nachhinein haben wir begriffen, dass unsere Kinder zwar als hirntot definiert wurden, dass sie aber keine Toten, sondern Sterbende waren. (2)

Siehe: Todesverständnis

Was wir fordern

von der Transplantationsmedizin:

  • anzuerkennen, dass der Hirntod keine wissenschaftliche, sondern eine juristische Definition ist, um straffrei Organe entnehmen zu können
  • zuzugeben, dass die Behauptung, ein hirntoter Mensch sei eine Leiche, schon seit Jahren weltweit als falsch erkannt wurde, inzwischen auch von einstigen Befürwortern
  • offen den Erfolg oder Misserfolg der Transplantationen darzulegen
  • Hirntote sind Lebende (Harvard Medical School, 2018)

von der evangelischen und der katholischen Kirche:

  • den Menschen im Hirnversagen die gleiche Zuwendung zu geben wie anderen Patienten
  • keine Nützlichkeitserwägungen zu unterstützen

von der Bundesregierung und den im Bundestag vertretenen Parteien:

  • von Gesetzes wegen nur Organentnahmen zuzulassen, wenn eine persönliche Einwilligungserklärung vorliegt (enge Zustimmungslösung). Das würde es den Organempfängern auch erleichtern, die transplantierten Organe anzunehmen
  • jeden Versuch zu bekämpfen, menschliches Leben als Verfügungsmasse zu behandeln

von uns allen:

  • sich mit der eigenen Sterblichkeit auseinander zu setzen und sich zu fragen, ob man Lebensverlängerung um jeden Preis akzeptiert – denn auch bei bewusster Zustimmung des Organgebers muss man auf das Unglück dieses anderen Menschen warten (2)

Zur Transplantationsmedizin:

von der evangelischen und der katholischen Kirche:

  • Für die kath. Kirche sind Hirntote Tote. Das hat die DBK erst 2015 eigens bekräftigt, siehe: Religion
  • Es gibt keine Nützlichkeitserwägung, da Organspende erst ein Thema ist, wenn der Hirntod festgestellt ist. Dann ist es die Entscheidung des Hirntoten bzw. seines gesetzlichen Vertreters, dass die Organe entnommen werden dürfen.

der Bundesregierung und den im Bundestag vertretenen Parteien:

  • Die enge Zustimmungsregelung ist durchaus ein denkbares Modell. Es erspart jedoch den Eltern von minderjährigen Kindern nach der Feststellung des Hirntodes nicht die Frage ob die Eltern der Organspende zustimmen.
  • Der Mensch ist durch die Organspende keine Verfügungsmasse (Diffamierung), denn niemand verfügt über den anderen. Es gibt nur stellvertretende Entscheidungen in klarem, gesetzlichem Rahmen, wenn vom Hirntoten keine Entscheidung vorliegt.

von uns allen:

  • Diese Frage um TX stellt sich sicherlich jeder Patient vor seiner TX, die die Erfolgsrate einer TX nach 12 Monaten liegt - je nach Organ unterschiedlich - unter 90%. Dies wird den Patienten vor der TX auch deutlich mitgeteilt. - Die Patienten können noch so sehr auf den Hirntod eines anderes Menschen warten, sie nehmen darauf keinen Einfluss.
Wir wollen der einseitigen Werbung für die Organspende kritische Informationen entgegensetzen. (2)

Wie diese Seite zeigt, sind es nicht nur kritische Informationen, sondern auch Halb- und Unwahrheiten sowie das Schüren von zumeist unberechtigten Ängsten.

Die Menschen benötigen umfassende Informationen, die sie fähig machen, sich eine eigene Meinung zu bilden.

Genau daher das Organspende-Wiki.

Organentnahme verhindert menschenwürdiges Sterben und raubt den letzten Abschied. (3)
Operation Explantation: Ein unbarmherziger Tod (3)

Organentnahme sind Tote, siehe Todesverständnis
Ich durfte bei einer Organentnahme (Lunge und Nieren) im OP dabei sein. Zuvor war ich bei einer laproskopischen Lungen-OP mit dabei und bei einer Lungen-OP beim offenen Brustkorb. Ich konnte bei der Organentnahme nichts Menschenunwürdiges erkennen. Es wurde mit ihm so verfahren, wie bei den anderen Operationen auch. Zudem verlangt §6 TPG seit 1997 einen würdevollen Umgang mit jedem Organspender.

Hirntote sind nicht tot

Siehe: Todesverständnis

Der Philosoph Hans Jonas, der die Anfänge der Organtransplantation in den USA erlebt hat, bezeichnete diese neue Medizin später als Vivisektion und lehnte sie als inhuman ab. Nachdem er vergeblich gegen die Gleichsetzung von „Hirntod“ mit dem Tod des Menschen gekämpft hatte, sagte er, dass wohl nur die Zeugnisse von Betroffenen, speziell von Müttern, ein Umdenken bewirken könnten.

Wie die Diskussion um die Widerspruchsregelung zeigt, ist man schnell mit starken, gefühlsbetonten Worten zur Hand, wenn sachliche Argumente fehlen. Dass Hans Jonas resignierend sagte, dass jetzt nur noch "die Zeugnisse von Betroffenen" helfe, ist vorstellbar,[Anm. 4] aber dass er hierbei die Mütter besonders nannte, ist unwahrscheinlich. Wenn dem so wäre, so treten hierbei Eindrücke und Gefühle gegen sachliche Fakten an.

Organentnahme verhindert menschenwürdiges Sterben und raubt den letzten Abschied.

Bei meiner Anwesenheit im OP-Saal bei einer Organentnahme (Lunge und Nieren) konnte ich nichts menschenunwürdiges erkennen. Zumal fordert § 6 TPG seit 1997 einen würdevollen Umgang mit Organspendern.

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Schriften II

50 Jahre Transplantation, 20 Jahre TPG in Deutschland (2017)

Der Verein KAO veröffentlichte am 06.12.2017 den Artikel "50 Jahre Transplantation, 20 Jahre TPG in Deutschland, KAO bilanziert die Geschichte einer großen Täuschung".[3] Darin heißt es:

Wenn wir die Gesellschaft aufklären, bekommen wir keine Organe mehr!" Prof Pichlmayr(+)

Hierbei handelt es sich um eine unbelegte Aussage, die der Haltung von Prof. Pichlmayr widerspricht. Durch seinen Tod kann er sich selbst nicht gegen diese Verleumdung wehren.

Diese Geschichte begann nicht als Versuch, Patienten mit einer neuen Behandlungsmethode zu helfen, sondern als knallharter Konkurrenzkampf: Wer ist der Erste? Wer kann schneller/skrupelloser lebende Herzen verpflanzen?

Demnach darf es nie einen Ersten geben, denn damit würde Konkurrenzkampf unterstellt werden. Dies würde der Tod des medizinischen Fortschrittes bedeuten.

Als nächstes kam die Täuschung durch das Ad-hoc-Komitee in Harvard, das eine Umdefinierung des Todes vornahm.

Die Chronik des Hirntodes zeigt überdeutlich, dass diese Präzisierung des Todes längst fällig war und nichts mit Organspende zu tun hat.

.. die Politiker dachten und denken sich bis heute Verfahren aus, wie man die Menschen dazu bringen/sie dazu zwingen kann, ihre Organe herzugeben: Erweiterte Zustimmungslösung, Entscheidungslösung, Widerspruchslösung, Notstandslösung ...

Hier wird in polemischer Weise Angst geschürt. - Auch bei der Widerspruchsregelung hat der einzelne Bürger für sich das Recht, zu widersprechen. Sein Selbstbestimmungsrecht ist damit nicht eingeschränkt. - Ende 2017 ist kein Land bekannt, in dem es eine Notstandsregelung gibt. Selbst Bulgarien scheint sie in eine Widerspruchsregelung abgeändert zu haben.

Angehörige werden in einer Schocksituation unter Druck gesetzt – entgegen den sonst geltenden Regeln müssen sie nach einem „mutmaßlichen Willen des Verstorbenen“ entscheiden.

Die Hinterbliebenen können die Frage um Organspende in der Schocksituation durchaus als Druck erleben. Sieht doch der Hirntote wie ein Schlafender aus. Bei der DSO gibt es die Order, lieber auf Organe zu verzichten, als eine nicht tragfähige Entscheidung herbeizuführen.

Dieses alles soll der Bevölkerung durch „Aufklärungskampagnen“ nahe gebracht werden, die nichts anderes waren und sind als Werbung, Propaganda, Falschinformation, Verschleierung, Verdrängung.

Dies ist eine Sammlung unbelegter Unterstellungen.

Die Transplantationsmedizin arbeitet mit dem Unvorstellbaren, Menschen als Sache, als Organlager zu betrachten. Hans Jonas ist nicht der einzige Kritiker. Viele Mediziner, Juristen und Ethiker weltweit machen darauf aufmerksam, dass hier rote Linien überschritten werden, besonders die, dass man sterbende Menschen als Heilmittel, und damit als Sache, für andere Schwerkranke benutzt. Der Tod des einen ist die Voraussetzung für eine Behandlung des anderen.

Organe zu spenden ist Bestandteil des Selbstbestimmungsrechts. Dieses Recht soll von niemandem angetastet werden. - Hirntote sind Tote. - Organspender haben der Organentnahme zugestimmt. - "Darf ich mit dem, was mir gehört, nicht tun, was ich will? Oder ist dein Auge böse, weil ich gut bin?" (Mt 20,7)

Dazu kommen die immer wieder veröffentlichten Berichte über kriminelle Machenschaften auf allen Ebenen dieses undurchschaubaren Systems.

Dies ist eine Pauschalverurteilung ohne jeglichem Beweis. - Das System ist offen und transparent. Selbst die einzelnen TXZ sind verpflichtet, jährlich einen Bericht ihrer Tätigkeit zu veröffentlichen. Dies ist im Internet abrufbar.

Wir haben begriffen, dass lebende Organe nicht von Menschen entnommen werden können, die so tot sind, wie wir es uns vorgestellt hatten.

Organe können von Hirntoten entnommen werden, d.h. der Mensch ist tot, sein Körper hat noch funktionierenden Stoffwechsel, siehe Tod. Das bestätigte sogar im Jahr 2015 einstimmig der DER.

Durch unsere Zustimmung waren unsere Kinder in ihrem Sterbeprozess, in dem sie unserer besonderen Liebe bedurften, ungeschützt alleingelassen.

Der Sterbeprozess endet mit dem Tod. Entscheidend ist, was man als den Tod des Menschen ansieht: den Hirntod, den biologischen Tod, den genetischen Tod oder den absoluten Tod. Medizinisch und juristisch ist es der Hirntod.

einer Organentnahme überantwortet, die uns hinterher wie das Ausschlachten eines Autowracks erschien.

Hiermit wurde eindeutig die Sachlichkeit verlassen und die emotionale Ebene angesprochen.

2014 Regensburg: Kontroverse Debatte zur Organspende auf dem Katholikentag

KAO veröffentlichte am 04.06.2014 im Internet den Artikel "Regensburg: Kontroverse Debatte zur Organspende auf dem Katholikentag".[4] Darin heißt es:

Die Zu-Tode-Definierung eines noch lebenden Menschen zum Zwecke der Organgewinnung, die fehlende neutrale Information für die Menschen, die einen Spenderausweis ausfüllen sollen

Hirntote sind lebende Körper eines toten Menschen, siehe: Todesdefinition
Die "Informationen" von KAO kann man wohl kaum als neutral bezeichnen. Stellenweise sind sie sogar irreführend, wie z.B. die Aussagen über angebliche Schmerzen der Hirntoten.

Nach dem Transplantationsgesetz darf erst dann nach einer Organspende gefragt werden, wenn der Hirntod festgestellt ist. Es war strittig, ob diese Feststellung, die ja fremdnützig erfolgt, durch eine Patientenverfügung gedeckt ist, die lebensverlängernde Maßnahmen ablehnt.

Da die Feststellung des Hirntodes ohne jeden Bezug zu einer evtl. Organentnahme durchgeführt wird, kann hier nicht von einer "Fremdnützigkeit" gesprochen werden.

Es sei ihnen bewusst geworden, dass der Sterbeprozess nachhaltig gestört worden sei.

Der Sterbeprozess wird in D/A/CH bei einer Organentnahme nicht nachhaltiger gestört als bei einer Einäscherung.

Es sei auch wichtig, darüber informiert zu sein, dass unter den Bedingungen einer Organentnahme eine Sterbebegleitung durch die Familie nicht möglich ist.

Die Sterbebegleitung ist mit dem Eintritt des Hirnntodes abgeschlossen. Nach der Feststellung des Hirntodes handelt es sich um einen Leichnam. Hinterbliebene brauchen dann Begleitung, nicht der Hirntote.

Sie forderte endlich eine ehrliche und vollständige Information der Menschen.

Aus diesem Grunde wurde dieses Wiki geschaffen.

2014 KAO klärt auf zum „Tag der Organspende“

Am 02.06.2014 veröffentlichte KAO im Internet den Artikel "KAO klärt auf zum „Tag der Organspende“".[4] Darin steht:

Am ‚Tag der Organspende‘ wird wieder um Organspender geworben, als sei der ‚Hirntod‘ – das Kriterium für eine Organentnahme in Deutschland – todsicher, als sei jeder Mensch moralisch verpflichtet, seine Organe im Fall des Hirnversagens abzugeben. Alle Zweifel, Erkenntnisse und Erfahrungen werden abgetan, es zählt nur ein Argument: ‚Wir brauchen mehr Organe!‘

Der Hirntod als Kriterium für eine Organspende ist sicher. Das bestätigte im Früjahr 2015 der DER. - Es wird jeder - entsprechend dem TPG seit Herbst 2012 - dazu aufgefordert, sich zur Frage der Organspende zu entscheiden und diese Entscheidung schriftlich festzuhalten. Damit sollen im Falle des Hirntodes nicht die Hinterbliebenen entscheiden müssen.

In internationalen Fachdiskussionen wird der Hirntod schon länger nicht mehr als der Tod des Menschen angesehen, sondern als eine Phase im Sterbeprozess.

Innerhalb des PCB und des DER ist es eine Minderheit, die Hirntote als Sterbende sehen. Einig sind sich jedoch beide Gremien einstimmig, dass der festgestellte Hirntod das Kriterium für die Entnahme von Organen ist.

Organe von Toten können nicht transplantiert werden. Daher wurde der Todeszeitpunkt medizinisch und juristisch vorverlegt und als ‚Hirntod‘ bezeichnet, um lebende Organe transplantieren zu können.

1964 erfolgte die 1. Organentnahme aus einem Hirntoten. 1960 beendete Pierre Wertheimer die sinnlos gewordene Therapie eines 13-jährigen Hirntoten. Siehe: Chronik/Hirntod

Dies bedeutet, dass Patienten, denen Organe entnommen werden sollen, unter anderem bis zum Ende der Organentnahme beatmet werden, dass sie warm und durchblutet sind.

Es sind keine Patienten, denen die Organe entnommen werden, sondern Hirntote. Sie werden nicht "bis zum Ende der Organentnahme beatmet", sondern nur bis zum Herzstillstand. Danach hat eine künstliche Beatmung für die Sauerstoffversorgung der Organe keinen Sinn.

Was offenbar nicht sein darf, ist eine erneute gesellschaftliche Auseinandersetzung darüber, wie tot oder lebendig man ist, wenn man ‚hirntot‘ ist, und – damit eng verbunden – wer über eine Organentnahme und damit auch über die Verwertung von Körpern entscheiden kann, darf, soll.

KAO und andere Kritiker versuchen diese gesellschaftliche Diskussion zu führen, oft mit Halb- und Unwahrheiten. Es erfolgt von ihrer Seite kaum eine medizinische Aufklärung, was für ein pathophysiologischer Zustand Hirntod ist. - Wer über die Organentnahme entscheiden darf, ist seit 1997 im TPG klar geregelt: Primär ist es der Hirntote selbst, zu seinen Lebzeiten, andernfalls die Hinterbliebenen.

Zudem würden Menschen, die trotz aller Bedenken zu einer Organ-Spende bereit sind, eine Vollnarkose bei der Organentnahme einfordern.

Hirntote können keine Schmerzen wahrnehmen. Warum also Vollnarkose?

Nur Menschen, die sich nach umfassender Information durch eine neutrale Stelle schriftlich bereit erklären, ihre Organe und ihren Sterbeprozess zu opfern, dürfen als Spender in Betracht kommen.

Damit gewährleistet ist, dass sich auch wirklich jeder entscheidet, sollte die einfache Widerspruchsregelung eingeführt werden. Damit ist sichergestellt, dass im Falle des Hirntodes jeder für sich entschieden hat.

Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. verwahrt sich gegen diese interessengeleitete Umdeutung des Patientenwillens und rät allen Menschen, die nicht als „Organspender“ dienen wollen, in der Patientenverfügung eine Hirntoddiagnostik zu untersagen.

Auch hier zeigt sich mangeldes Wissen: Die HTD wird unabhängig von einer möglichen anschließenden Organentnahme durchgeführt. In den meisten Fällen erfolgt nach Feststellung des Hirntodes das Abschalten der künstlichen Beatmung (Therapieende), was binnen weniger Minuten zum Herzstillstand führt.

2014: Organspendezahlen sinken: Menschen lassen sich nicht mehr so leicht für tot verkaufen

Am 22.01.2014 veröffentlichte KAO die Pressemitteilung "Organspendezahlen sinken: Menschen lassen sich nicht mehr so leicht für tot verkaufen" im Internet.[4] Darin schreibt KAO:

Vergangene Woche hat die Deutsche Stiftung Organtransplantation ihre Organspenderzahlen für 2013 vorgelegt. Diese sind stark gesunken. Schuld seien die Transplantationsskandale. Der Verein Kritische Aufklärung über Organtransplantation e.V. (KAO) sieht einen anderen Grund: Die anhaltende einseitige Information pro Organspende.

Nach Feststellung des Hirntodes betrug die Bereitschaft zur Organspende in den Jahren 2008-2015 etwa 72% ±2%. In den Jahren 2016 und 2017 stieg sie auf rund 76%, siehe: Organmangel#Entscheidungen_zur_Organspende. Die Ursache ist der Rückgang der potentiellen Organspender.

Auch die gesetzlich vorgeschriebenen Kampagnen der Krankenkassen seien zum größten Teil Werbung, sie erfüllten sogar teilweise den Tatbestand der arglistigen Täuschung, erklärt die KAO.

Von arglistiger Täuschung kann man eher über Aussagen von KAO sprechen, wie z.B. dass Hirntote noch Schmerzen wahrnehmen könnten.

In Wahrheit jedoch können transplantierbare Organe nur beatmeten, durchbluteten Patienten im Hirnversagen entnommen werden, die durch die Organentnahme im OP getötet werden.

Hirntod ist kein Hirnversagen. Die Gehirnzellen sterben bei Hirntod ab. Das ist mehr als nur ein Koma. Siehe auch: Todesdefinition

Fazit

"Kritische Aufklärung" sieht anders aus.

Was der eingetragene Verein "Kritische Aufklärung über Organtransplantation" (KAO) in seinem Vereinsnamen hat, die Aufklärung, praktiziert er selbst nicht. In seinen Aussagen und seinenSchriften verbindet er ausschließlich Kritik - hier entspricht es dem Vereinsnamen, steht auch an 1. Stelle - zumeist mit Halb- und Unwahrheiten, wodurch ein Zerrbild von Hirntod und Organspende entsteht. Die Maßstäbe, die KAO von anderen erwartet, erfüllt KAO selbst kaum.

KAO argumentiert auf der Ebene der Eindrücke und Gefühle, ist jedoch gegenüber Fakten beratungsresistent. Sie sehen nicht ein, dass ihr Angehöriger, meist ihr Kind, in Folge eines Unfalls zu Tode gekommen ist, sondern meinen, dass es durch die Organentnahme umgebracht wurde.

Daher sollte man sich auf anderen Internetseiten über Organspende informieren und diese Seiten erst dann aufrufen, wenn man sich kundig gemacht hat, um die falschen Darstellungen als solches entlarven zu können.


Anhang

Siehe auch: KAO und die evangelische Kirche

Anmerkungen

  1. Um es ganz genau zu sagen: Solange noch irgendwie medizinische Hoffnung besteht, wird alles Menschenmögliche getan, um das Leben zu retten und die Gesundheit wieder herzustellen. In dieser Phase interessiert sich niemand für einen Organspendeausweis. Liegt jedoch nach Tagen der Behandlung medizinisch ein aussichtsloser Zustand vor, der sich unaufhaltsam auf den Hirntod zuentwickelt - dies ist mitunter zu erkennen -, dann beginnt man, sich Gedanken um eine Organspende zu machen. Dann erst kommt frühestens die Frage um einen Organspendeausweis - aber auch um einen Patientenverfügung - auf.
  2. Damit steht das seit 2 Jahren vor Drucklegung dieses KAO-Flyers in der Richtlinie.
  3. § 6 Achtung der Würde des Organ- und Gewebespenders
    (1) Die Organ- oder Gewebeentnahme bei verstorbenen Personen und alle mit ihr zusammenhängenden Maßnahmen müssen unter Achtung der Würde des Organ- oder Gewebespenders in einer der ärztlichen Sorgfaltspflicht entsprechenden Weise durchgeführt werden.
    (2) Der Leichnam des Organ- oder Gewebespenders muss in würdigem Zustand zur Bestattung übergeben werden. Zuvor ist dem nächsten Angehörigen Gelegenheit zu geben, den Leichnam zu sehen.
  4. Leider fehlt hier die Quellenangabe.

Einzelnachweise

  1. https://www.praktische-philosophie.org/schweda--jongsma-2018.html Zugriff am 02.03.2019.
  2. Klaus Schäfer: Leben - dank dem Spender. Ergebnisse aus Umfragen unter 203 Transplantierten. Karlsruhe 2013.
  3. xyzs://www.openpr.de/news/984011/50-Jahre-Transplantation-20-Jahre-TPG-in-Deutschland-KAO-bilanziert-die-Geschichte-einer-grossen-Taeuschung.html Zugriff am 15.12.2017.
  4. a b c Referenzfehler: Es ist ein ungültiger <ref>-Tag vorhanden: Für die Referenz namens carisma wurde kein Text angegeben.