Adelheid von Stösser

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Schriften

Stellungnahme zum Beitrag in der Zeitschrift Chrismon (10/2002)

Am 21.10.2002 verfasste Adelheid von Stösser die "Stellungnahme zum Beitrag in der Zeitschrift Chrismon (10/2002)".[1] Darin heißt es:

Geprägt von der materialistischen Weltsicht, erscheint selbst vielen Christen der Tod als ein so fürchterlicher, hoffnungsloser Zustand, dass jedes Mittel heilig erscheint, was diese letzte Reise hinauszuzögern verspricht.

Jeder Reanimationsversuch stellt sich diesem Gedanken entgegen. Sollten damit Rettungssanitäter und Kliniken abgeschafft werden?

Jesus demonstrierte hier eine grundsätzlich andere Haltung. Er hat nämlich nichts getan, um sein frühes Sterben zu verhindern.

Jesus hat jedoch 2 Menschen aus dem Tod zurückgeholt: der Jüngling von Nain (Lk 7,11-17) und Lazarus (Joh 11,1-46).

Er geriet nicht in Panik, wie es Kranken häufig passiert, wenn der Arzt ihnen z.B. sagt, dass sie an ihrer Krankheit sterben werden, sollte bis .... kein passendes Spenderorgan eintreffen. Er setzte seine Hoffnung nicht auf irdische Retter sondern auf den Vater im Himmel.

Jesus erzählte und das Gleichnis vom barmherzigen Samariter.

Er ließ sich weder blenden noch verunsichern, wie das bei seinen "Jüngern" bis heute häufig beobachtet werden kann; vor allem angesichts des Todes und der vagen Chance, mittels einer Organtransplantation vielleicht doch noch einige Monate oder Jahre 'überleben' zu können.
Hier werden immer nur die vielleicht fünf Prozent der Fälle herangeführt, denen es nach diesem Eingriff deutlich besser geht.
Als wirklich geheilt kann sich kein Transplantierter bezeichnen. Solche Eingriffe hinlassen Narben und Veränderungen, die früher oder später zu Folgekrankheiten führen. In keinem Falle konnte der Tod hierdurch verhindert werden, bestenfalls gelingt es ihn um einige Jahre, vielleicht sogar Jahrzehnte hinauszögern.
Wäre die Transplantationsmedizin nie entwickelt worden, würde der größte Teil der bis heute bereits Transplantierten ein weniger abruptes oder qualvolles Ende genommen haben.

Siehe: Erfolge und Studien#UNOS_1987-2012

{{Zitat2| Um das Leben eines todkranken "Wohlstandsbürgers" etwa durch eine Transplantation zu verlängern, werden mitunter Kosten aufgebracht, die ausreichten, um für Hunderte verhungernde Kinder gesunde Lebensgrundlagen schaffen zu können.]] Für Militär wird weitaus mehr Geld ausgegeben.

Hippokrates riet den Ärzten, sich nicht an Sterbenden zu versuchen (versündigen): "Der Arzt soll nur die behandeln, die er heilen kann."

Sollten wir dann die ganze Palliativmedizin abschaffen, denn sie verstößt gegen Hippokrates?

Während sich Ärzte, Kranke und Angehörige früherer Zeiten mit dem Unvermeidlichen besser abfinden konnten, da sie um die Grenzen der Heilkunst wussten, tut man sich heute schwer, Grenzen zu stecken.

Sollten wir damit die ganze Medizin abschaffen?

Ich selbst habe diesen Ausweis, ein grünes Pappkärtchen, etwa 5 Jahre lang bei mir getragen. Dann war er plötzlich verschwunden, und ich war ehrlich gesagt erleichtert. Denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich in meinem Berufsumfeld bereits vieles erlebt, was mir die Transplantationsmedizin verleidet hat.

Auf einem OSA kann auch "Nein" angekreuzt werden. Ein "Nein" ist immer noch besser als kein OSA, weil damit den Hinterbliebenen eine schwere Entscheidung abgenommen wird.

Versetzen Sie sich einmal in die Situation eines Kranken, dem der Arzt erklärt hat, er können nichts mehr für ihn tun, außer zu hoffen und zu beten, dass möglichst bald ein passender Organspender gefunden wird. Ich habe gläubige Christen erlebt, die für sich oder ihren geliebten Angehörigen - himmlischen Beistand erfleht haben - damit dieses Wunder geschieht. Ist das nicht absurd?

Was ist daran absurd?

Sterbevorbereitung und Begleitung erfahren nur Krebskranke und Aidspatienten.

Sterbebegleitung wird allen Sterbenden und ihren Angehörigen angeboten.

Umgang mit Dialysepatienten, Herzinsuffizienten und Leberzirrhotischen, ist dies kein Thema, nicht einmal für Krankenhausseelsorger.

Als Klinikseelsorger begleite ich - wie viele meiner KollegInnen - auch diese Patienten.

Nach allem was ich im Laufe der Jahre jedoch gesehen und erkannt habe, lehne ich die Transplantationsmedizin inzwischen grundsätzlich ab. Sie ist dem Seelenheil der Betroffenen sowie dem Gemeinwohl abträglich, es ist eine Medizin in die falsche Richtung.

Ist das Denken noch vorhanden, wenn das eigene Kind ein Organ benötigt?

Die immer noch sehr hohe Sterblichkeitsrate während bzw. an den Folgen einer fehlgeschlagenen Transplantation, findet wohlweislich keine Erwähnung.

Das kann man in entsprechenden Studien und in den offenen Berichten der TXZ offen nachlesen.

Jetzt muss alles so schnell gehen, dass dem Betreffenden keine Zeit bleibt, um diese Entscheidung nochmals zu überdenken.

Siehe: Ischämiezeit

Die Autorin hätte wohl nie einen solch einseitigen Pro-Organspende-Artikel verfasst, hätte sie auch nur ein einziges Mal selbst am Bett eines tödlich verunfallten Organspenders oder eines mit schwersten Abwehrreaktionen kämpfenden Organempfängers gestanden und das Auf- und Ab von Hoffnung, Verzweiflung, Angst und Not hautnah miterlebt.

Ich war sogar bei einer Organentnahme (Lunge und Nieren) dabei und betreibe weiterhin dieses Wiki.



Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. xyzs://www.transplantation-information.de/hirntod_transplantation/hirntod_kritik_dateien/kirche_organspende_kritik/organspende_kritik_stoesser.html Zugriff am 18.11.2019.