Wernickes Aphasie

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"Bei Wernickes Aphasie ist das Problem im Grunde genommen genau entgegengesetzt: Die davon Betroffenen scheinen nicht mehr in der Lage zu sein, Sprache zu verstehen. Sie nehmen anscheinend den Klang, den Tonfall, die Sprachmelodie und so weiter wahr, aber die Wörter selbst haben für sie keine Bedeutung. Und sie selbst reden auf ähnliche Weise. Sie formulieren lange, komplex klingende Sätze, doch anstatt etwa zu sagen: 'Ich ging heute in den Laden und habe ein bisschen Brot gekauft', sagen sie etwas in der Art von: 'Ich gongle zu ledende Aden hauheut kauraufte einzschen grot Rotbrod.' Sie produzieren also Kombinationen aus wirklich existierenden und erfundenen Wörtern, die aneinandergereiht werden, ohne dass es einen Sinn ergibt, weil das Gehirn auf eine Weise geschädigt ist, dass es Sprache nicht verstehen und damit auch nicht hervorbringen kann.
Diese Aphasie betrifft oft auch die geschriebene Sprache, und die davon Betroffenen merken im Allgemeinen selbst nicht, dass etwas mit ihrer Art sich auszudrücken nicht stimmt."[1]



Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise

  1. Dean Burnett: Unser verrücktes Gehirn. Über Blackouts, Aberglaube, Seekrankheit – wie uns das Gehirn austrickst. München 2018, 278.