Werner Hanne

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Vorbemerkungen zu diesen Richtigstellungen:
  • Wer Halb- bzw. Unwahrheiten verbreitet, der täuscht.
  • Wer Halb- bzw. Unwahrheiten zitiert verbreitet, täuscht auch.[Anm. 1]
  • Wer bewusst Halb- bzw. Unwahrheiten verbreitet, begeht den Tatbestand der bewussten Täuschung.[Anm. 2]

"Organwahn" ist ein von Werner Hanne im Frühjahr 2014 fertiggestellter Text, der im Internet allgemein zugänglich ist unter: xyz.organwahn.de

Der Hirntod

Die Definition des Hirntods sei für die TX eingeführt worden

Nachdem [de.wikipedia.org/wiki/Christiaan_Barnard Christiaan Barnard] am 3.12.1967 das erste Herz erfolgreich transplantierte, war der Bann gebrochen, auch Herzen zu transplantieren.[Anm. 3] In den nächsten Monaten folgten eine Reihe von weiteren Herz-TX.

1966 war die erste erfolgreiche Pankreas-TX, 1967 die erste erfolgreiche Leber-TX und Herz-TX. Mit der steigenden Zahl der TX kam die Frage auf, woher die Organe denn kommen. Die Angst bestand darin, dass sie u.U. von Patienten entnommen werden könnten, die bei richtiger Behandlung noch gerettet werden könnten. Man benötigte ein Kriterium, an das man sich halten konnte. Gemessen an diesem Kriterium können rechtmäßig die Organe entnommen werden. Dieses Kriterium wurde im Hirntod gefunden.

Der Begriff [www.organspende-wiki.de/wiki/index.php/Chronik/Hirntod Hirntod] wurde um 1800 von [de.wikipedia.org/wiki/Xavier_Bichat Marie François Xavier Bichat] (1771-1802) geprägt. Er führte erste erfolgreiche Wiederbelebungsversuche durch und trennte in diesem Zusammenhang die vitalen Grundfunktionen des Körpers (Atmung, Kreislauf, Stoffwechsel) von den Leistungen des Gehirns (Bewusstsein, Wahrnehmung) ab.

1928 kam die erste [de.wikipedia.org/wiki/Eiserne_Lunge Eiserne Lunge] zum Einsatz. In den 50er Jahren kamen vermehrt Beatmungsgeräte auf die Intensivstationen. Damit war es möglich, auch die Patienten mit ausgefallener Eigenatmung zeitlich unbegrenzt künstlich zu beatmen. Unter diesen Patienten waren auch Hirntote[Anm. 4] dabei. Bei einigen dieser Patienten wurde festgestellt, dass keine Hirnreflexe vorhanden war und der Zustand dauerhaft.

Es kam die Frage auf, wie mit diesen Patienten zu verfahren sei, die künstlich beatmet, ohne jede erkennbare Gehirnaktivität auf den Intensivstationen liegen und bei denen dieser Zustand als dauerhaft angenommen werden muss. Diese Frage wurde auch an Papst [de.wikipedia.org/wiki/Pius_XII. Pius XII.] (1876/1939-1958) gestellt. Er lehnte 1957 die Verpflichtung ab, bei aussichtslosen Patienten die Therapie der künstlichen Beatmung unbedingt fortzusetzen.

[de.wikipedia.org/wiki/Pierre_Mollaret Pierre Mollaret] (1898-1987) und Maurice Goulon (1919-2008) beschrieben 1959 erstmals unter dem Begriff "Coma depassé" (jenseits/unterhalb des Komas) einen Zustand, welcher bei künstlicher Beatmung keinerlei Lebenszeichen des Gehirns erkennen ließ. Dies gilt heute als Hirntod.

Auf dieses Fundament zurückgreifend führte am 5.8.1968 die Ad-Hoc-Kommission der Harvard University den Hirntod als das Kriterium ein, das vorliegen muss, damit rechtskonform die Organe entnommen werden können. - Wenn der Hirntod festgestellt ist und keine Organentnahme erfolgt, wird die künstliche Beatmung ausgeschaltet. Dies führt nach wenigen Minuten zum Herzstillstand.

Mit der Einführung des Hirntods als Kriterium für die Beendigung einer aussichtslosen Therapie, stand nun ein einheitlicher und allgemein verwendbarer Maßstab zur Verfügung, um eine aussichtslose Therapie zu beenden. Sei dies für die Organentnahme[Anm. 5] oder für das Abschalten der künstlichen Beatmung[Anm. 6]

Der Hirntod wurde somit nicht eingeführt, um straffrei die Organe entnehmen zu können[1], sondern um eine sinnlose Therapie zu beenden. Über 10 Jahre lang gab es hierfür keine einheitliche Regelung. Die Definition des Hirntods schuf diese einheitliche Regelung.

Hirntod sei eine Erfindung der Intensivmedizin

Prof. Dr. Klaus-Peter Jörns wird zitiert mit den Worten "Der Hirntod als Todesdefinition ist eine Erfindung der Intensivmedizin."[2]

Der Hirntod ist keine Erfindung der Intensivmedizin, sondern die Folge der künstlichen Beatmung. Ohne künstliche Beatmung gibt es keine Hirntoten, sondern Tote. Erst die künstliche Beatmung ermöglicht es, den Körper in seinen Grundfunktionen am Leben zu halten, obwohl das Gehirn abgestorben ist. - Hier zeigt sich, dass auch Titel und Ehrungen nicht vor Irrtümer schützen.

Wer tot ist, entscheide der Bundestag

Der Hirntod ist als Gesamthirntod im TPG definiert. Hiervon leiten einige Menschen ab, dass der Bundestag beschlossen habe, wann der Mensch tot sei.[3]

Bereits im Jahr 1979 begann eine durch den Wissenschaftlichen Beirat der [[BÄK gebildete Kommission mit der Ausarbeitung einer "Entscheidungshilfe zur Feststellung des Hirntodes". Diese wurde 1982 erstmals veröffentlicht, in den Jahren 1986 und 1991 aktualisiert. Nach der Verabschiedung des TPG im Jahr 1997 wurde die Richtlinie nochmals aktualisiert. - Es haben schon Jahrzehnte zuvor Ärzte den Tod definiert. Damit haben sie die Worte von Papst Pius XII. umgesetzt, der bereits im Jahr 1957 sagte, dass es Aufgabe der Ärzte sei, den Tod zu definieren.

Hirntote seien Spinalwesen

Hirntote seien Spinalwesen - so ein angeblicher Fachbegriff -, weil sie noch spinale Reflexe aufzeigen, d.h. vom Rückenmark ausgehend.[4]

"Spinalwesen" kennt der Pschyrembel (Medizinisches Wörterbuch) aus dem Jahre 2002 in seiner 259. Auflage nicht. Google fand am 20.6.2014 nur 24 Fundstellen mit "Spinalwesen", allesamt von Gegnern der Organspende verfasst. "Spinalwesen" ist somit nachweislich eine Wortschöpfung der Kritiker, aber kein Fachbegriff.

Bei einem Hirntoten leben noch 97% des menschlichen Körpers

Das Gehirn eines erwachsenen Mannes wiegt etwa 1.400 g, das einer Frau bei gleicher Statur etwa 1.300 g. Bei einem Körpergewicht von 76 kg sind dies beim Mann 1,8% der Körpermasse, bei einer Frau 1,7%.

Beim Hirntod ist das Gehirn abgestorben. D.h. die Gehirnzellen besitzen keinen Stoffwechsel mehr und werden diesen auch nie wieder erlangen. Einige Menschen argumentieren damit: Wenn nur das Gehirn keinen Stoffwechsel besitzt, aber der übrige Körper sehr wohl, warum soll dann dieser Mensch tot sein? Je nach Kritiker leben noch 95[5] bis 98% des Körpers. Sie erwecken damit den Eindruck, dass damit der Mensch nur zu 2-5% tot sei.

Das menschliche Herz wiegt etwa 300 g. Das ist etwa ein Drittel des Gewichts eines Gehirns. Wenn nun ein Herzmuskel reißt, pumpt das Herz das Blut in den Körper, nicht mehr in die Arterie. Damit ist der Herztod eingetreten. Hierzu lässt sich die gleiche unsinnige Frage stellen: Warum soll ein Mensch tot sein, wenn doch nur weniger als 1% seines Körpers nicht mehr funktioniert?

Von Kritikern des Hirntods als Tod des Menschen häufig genannten [de.wikipedia.org/wiki/Todeszeichen sicheren Todeszeichen] ([de.wikipedia.org/wiki/Totenflecke Totenflecken] und [de.wikipedia.org/wiki/Totenstarre Totenstarre]) wird meist als der Tod des Menschen angesehen. Diese sicheren Todeszeichen sind jedoch nach 1-2 Stunden nach Eintritt des Herztodes feststellbar. Doch damit ist der Mensch - nach der o.g. Argumentation - noch nicht zu 100% tot. Der Darm arbeitet noch ca. 24 Stunden nach dem Herztod weiter. Die Hornhaut des Auges hat nach 72 Stunden noch so guten Stoffwechsel, dass sie noch immer transplantiert werden kann. (siehe hierzu auch: intermediäres Leben)

Hirntote könnten noch Schmerzen wahrnehmen

Mit unterschiedlicher Gewichtung wird immer wieder behauptet, dass Hirntote u.U. noch Schmerzen wahrnehmen könnten[Anm. 7] oder gar "noch voll schmerzempfindlich sind".[6]

Für eine Schmerzwahrnehmung benötigt man ein funktionierendes Großhirn. Dieses ist jedoch beim Gesamthirntod bereits abgestorben. Daher ist beim Gesamthirntod - so in D/A/CH keine Schmerzwahrnehmung möglich.

Der Hirntod werde oft nur vermutet

Der Hirntod werde "oft nur vermutet".[7]

Dies erweckt den Eindruck, dass die Hirntoddiagnostik oft nicht durchgeführt werden würde. Gepaart mit dem Hinweis, dass bei 21 von 50 Fällen sich der Hirntod nicht erwiesen hat,[8] erweckt den Eindruck, dass die Hirntoddiagnostik nicht bzw. zuvor nicht korrekt durchgeführt worden ist.

In diesen 50 Fällen heißt es nicht, dass zuvor eine Hirntoddiagnostik nach den Richtlinien der [[BÄK durchgeführt wurde. Es wurde aufgrund der vorliegenden Symptome von Hirntod ausgegangen, der sich jedoch in der Hirntoddiagnostik nicht bewahrheitet hat. Dies ist ein völlig anderer Sachverhalt.

1968 seien bei Hirntoten keine Reflexe erlaubt gewesen, heute 17 beim Mann und 13 bei der Frau

Im Jahre 1968 beschrieben die Harvard-Kriterien die Hirntoten, ohne auf die spinalen Reflexe einzugehen. Daher erscheint es heute so, als hätten die Hirntoten der Definition von 1968 keine spinalen Reflexe haben dürfen.[9]

Die Hirntoten von 1968 hatten die gleichen spinalen Reflexe, wie heute. Auf sie wurde jedoch in der Definition des Hirntod nicht eingegangen.

Der Hirntod sei durch die Werbung der Organtransplantation akzeptiert worden

1968 wurde der Hirntod definiert. Von der Masse der Bevölkerung wurde er ohne erkennbaren Widerstand als neue Todesdefinition akzeptiert. Dr. Hill soll dies "auf die Werbung zugunsten der Organtransplantation zurück" geführt haben.[10]

Gerne wird der Hirntod von den Kritikern als eine Definition des Todes dargestellt, die alleine wegen der für die Organtransplantation benötigten Organe eingeführt wurde. Das ganze Thema Hirntod wird nur noch unter dem Gesichtspunkt Organspende gesehen. - Von den jährlich in Deutschland rund 5.000 Hirntoten sind knapp 2.000 potentielle Organspender. Diese besitzen so gute Organe, dass sie transplantiert werden könnten. Bei knapp 1.000 werden die Organe tatsächlich transplantiert. Bei rund 3.000 Hirntoten wird durch das Abschalten der künstlichen Beatmung die Therapie beendet, da diese bei einem Toten sinnlos ist. - Hier steckt der wahre Grund, warum der Hirntod gesellschaftlich akzeptiert wurde: Es macht keinen Sinn, Hirntote weiterhin intensivmedizinisch zu behandeln. Die meisten Menschen wünschen für sich weit früher keine Fortsetzung der Therapie, was sie in einer Patientenverfügung auch schriftlich zum Ausdruck bringen.

Von 113 Hirntoten hätten 2 überlebt

Eine Bonner Studie aus dem Jahre 2005 belege, dass "von 113 beobachteten Hirntoten, die exakt nach den Regeln der Bundesärztekammer für hirntot erklärt wurden, zwei überlebt"[11] hätten.

In der Studie heißt es von 113 neurologischen Patienten am Lebensende. Mit keinem Wort wird in dem Abstrakt Hirntod, Hirntoddiagnostik oder Bundesärztekammer erwähnt. Hier wurde literarisch aus neurologischen Patienten Hirntote gemacht.[Anm. 8]

Es darf kein Mensch getötet werden, um das Leben eines anderen zu retten

Für Menschen, die den Hirntod nicht als Tod des Menschen ansehen, ist die Organentnahme Tötung eines Menschen (auf Verlangen)[12] oder gar Mord. - Es darf jedoch nie der Tod eines Menschen herbeigeführt werden, um den Tod eines anderen Menschen hinauszuschieben.[13]

Wenn man die Argumentation dieser Menschen ernst nimmt, dürften diese Menschen weder für sich noch für andere Menschen eine Patientenverfügung akzeptieren. Sie müssten mit noch mehr Engagement gegen jede Form von Patientenverfügung vorgehen, weil dort im Verlauf des Sterbeprozesses noch weitaus früher die Therapie beendet wird. - Frage: Warum hört man von diesen Menschen kein Wort gegen die Patientenverfügung?[Anm. 9]

Organspende sei Mord oder Todschlag

"Nach den Erkenntnissen verschiedenster Persönlichkeiten und Ethik-Kommissionen (Hirntote werden erst mit der Organentnahme getötet), bewegen sich die Mediziner eigentlich in einer Grauzone um die §§ 211 (Mord) und 212 (Totschlag) Strafgesetzbuch (StGB)."[14]

Wenn Organspender durch die Organentnahme getötet werden, dann werden alle anderen Hirntoten durch das Abschalten der künstlichen Beatmung getötet. Warum soll das Eine Totschlag oder gar Mord sein und das Andere nicht?
Mit dem Hirntod ist der Mensch tot, da sein Bewusstsein, seine Wahrnehmungsfähigkeit und seine lebenswichtigen Reflexe erloschen sind. Die Trennung von Körper und Geist ist bei Hirntoten vollzogen. Daher ist der Hirntod der Tod des Menschen, wenn auch sein Körper durch die intensivmedizinischen Maßnahmen noch lebt.

Der Tod bedürfe keiner genaueren Feststellung

Der "deutsche Rechtsgelehrte Carl von Savigny (1779 – 1861) formulierte: 'Der Tod ist ein so einfaches Naturereignis wie die Geburt und bedarf keiner genaueren Feststellung seiner Elemente'." [15]

Der Zustand Tod bedarf sicherlich keiner genaueren Feststellung, sehr wohl jedoch der Übergang zwischen Leben und Tod. Galt noch vor 250 Jahren ein Ertrunkener als tot, so lehrten Wiederbelebungsmaßnahmen am Ende des 18. Jh., dass man Ertrunkene u.U. wieder ins Leben zurückholen kann. Somit kam die Frage auf: Woran kann man dann erkennen, dass jemand tot ist? In diesem Zusammenhang kam auch die Pandemie vom Scheintod auf, eine Vorstellung, die noch heute durch die Köpfe einiger Menschen geistert.

Hirntote hätten immer ihren Tod noch vor sich

Mit Zitaten aus Anfragen an Transplantationszentren[Anm. 10] und von einigen Hinterbliebenen baut Werner Hanne die Aussage auf: "Der Hirntote hat also immer seinen Tod noch vor sich."[16]

Es liegt an der Schwierigkeit der Sache und ist auf diese Ursachen zurückzuführen:
a) Es gibt zwei Wege zum Tod, den über den Herztod und über den Hirntod. Tot ist der Mensch mit Eintritt des Hirntods.
b) Wir sind ungeübt, korrekt über den Tod zu sprechen, insbesondere über den Hirntod. Daher geschehen sprachliche Unkorrektheiten, die als Irritationen aufgenommen werden können.

Anfrage auf Korrektur des Todeszeitpunkts

"Auf die direkte Nachfrage des Verfassers, ob dann nach dem „richtigen“ Tod das Hirntod-Todesdatum korrigiert wird, bekam er die kurze Antwort: 'Nein, man kann nur einmal sterben'."."[17]


Am 9.8.2011 brachte die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaften (SAMW) einen Kommentar zu den zentralen Revisionspunkten der Richtlinien "Feststellung des Todes mit Bezug auf Organtranspantationen" unter dem Titel "Es gibt nur einen Tod" heraus. Darin heißt es:[18]

Grundsätzlich gibt es nur "einen Tod". Hingegen gibt es verschiedene Möglichkeiten, den Tod festzustellen. Die "klassische Methode" ist jene, bei welcher der Arzt die Todeszeichen (Totenflecken, Totenstarre) feststellt; da die Todeszeichen jedoch erst nach einer gewissen Latenz (20-60 Min.) auftreten, kommen sie in der Transplantationsmedizin nicht in Frage, da die Organe nach dieser Zeit nicht mehr funktionstüchtig wären. Entsprechend gilt in der Transplantationsmedizin der totale und irreversible Funktionsausfall des Gehirns (der sogenannte "Hirntod") als sicheres Zeichen dafür, dass ein Mensch tot ist.

Inhaltlich das Gleich sagt die BÄK aus, wenn sie in Anmerkung 5 der "Richtlinie zur Feststellung des Hirntodes" schreibt: "Nach dem endgültigen, nicht behebbaren Stillstand von Herz und Kreislauf kann der Hirntod von jedem approbierten Arzt durch äußere sichere Todeszeichen (zum Beispiel Totenflecke, Totenstarre) indirekt nachgewiesen werden."

Bei Verdacht auf Hirntod werden an den Patienten lebensverlängernde Maßnahmen vorgenommen

"In der Praxis werden regelmäßig bei Zustimmung zu einer Organspende schon bei Verdacht auf Hirntod lebensverlängernde Maßnahmen vorgenommen, ... weil schließlich die evtl. zu 'erntenden' Organe 'lebendfrisch' gehalten werden müssen und der sterbende Körper des Menschen bis zur Organentnahme auch durchhalten soll."[19]

Bis zur Feststellung des Hirntods gilt auch der bereits Hirntote als Patient. Erst mit der Feststellung des Hirntods ist er ein Toter. Daher werden bis zur Feststellung des Hirntods alle lebenserhaltenden Maßnahmen vorgenommen.
Im deutschen Sprachraum ist kein Mediziner bekannt, der vom Ernten der Organe spricht oder dass diese lebendfrisch sein müssen. Es handelt sich hierbei um Übersetzungen aus dem Amerikanischen.

Künstliche Beatmung rettet den Menschen, zwei Unterschriften töten ihn

Die künstliche Beatmung rettet das Leben all der Menschen, deren Eigenatmung ausgefallen ist. Hirntote sind Tote, doch ohne Durchführung der Hirntoddiagnostik weiß niemand von diesem Hirntod. Daher wird die künstliche Beatmung fortgesetzt, bis der Hirntod festgestellt ist.

Ist der Hirntod festgestellt, wird die künstliche Beatmung beendet oder bis zur Organentnahme fortgesetzt. - Die beiden Unterschriften auf dem Totenschein töten somit nicht den Hirntoten,[20] sondern bestätigen lediglich den vorliegenden Hirntod.

Mit der Unterschrift der Ärzte werde aus einem Patienten ein Toter

Bis zur Feststellung des Hirntods gilt der Mensch als Patient. Dabei kann der Hirntod bereits eingetreten sein. Dieser ist jedoch noch nicht festgestellt. Daher werden bis zur Feststellung des Hirntods die Patienten noch ggf. reanimiert. Es könnte sein, dass kein Hirntod vorliegt. Damit will man das Leben des Patienten retten.

Ist nach Durchführung der Hirntoddiagnostik der Hirntod festgestellt, steht die Aussichtslosigkeit jeglicher Therapie fest. Daher unterschreiben die beiden untersuchenden Ärzte den Totenschein. - Die Aussage, dass mit dieser Unterschrift auf dem Totenschein soeben "noch lebenden Patienten in eine Leiche"[21] verwandelt werden, ist daher irreführend. Der Hirntod wurde lediglich festgestellt. Er liegt jedoch seit Stunden oder gar Tagen bereits vor.

Hirntote könnten nach Abschalten der künstlichen Beatmung noch wochenlang weiterleben

"Oft verstirbt der 'Tote' aber nicht sogleich nach dem Abstellen der Geräte, lebt manchmal noch wochenlang weiter, kann aber mit schlagendem Herzen auch nicht beerdigt werden oder wacht sogar wieder auf."[22]

Hier fehlt die Quellenangabe. Es scheint letztlich auf Alan Shewmon zurück zu führen zu sein. Er hat mit seinen Studien belegt, dass Hirntote trotz weiterer intensivmedizinischer Behandlung - auch mit künstlicher Beatmung - länger weiterleben können als nur 2 Wochen.[Anm. 11] Alan Shewmon schreibt in seinem Bericht, dass die meisten Hirntote mit mehr als einen Monat zwischen Hirntod und Herzstillstand schwangere Hirntote waren. Somit kann bei ihnen keine künstliche Beatmung abgestellt worden sein.
Dass Hirntote wieder das Bewusstsein erlangt haben, gehört in das Reich der Märchen. - Entweder wurde an diesen angeblichen Hirntoten nie eine Hirntoddiagnostik durchgeführt, oder die Hirntoddiagnostik wurde nicht korrekt durchgeführt. Aus dem Hirntod gibt es keine Rückkehr ins Bewusstsein.[Anm. 12]

Die Organentnahme

Bevollmächtigter könne keiner Organspende zustimmen

"In dem Artikel Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung des Baden-Württembergischen Justizministeriums heißt es auf Seite 9: 'Ein Bevollmächtigter kann an Ihrer Stelle nicht in eine Organspende einwilligen', wobei ein Angehöriger in der Regel nicht einmal den Status eines Bevollmächtigten hat."

In der genannten Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung (Stand: November 2013) steht auf Seite 9 unter der Überschrift "Generalvollmacht", was diese nicht abdeckt:

  • Zustimmung zu ärztlichen Behandlungen, selbst bei Lebensgefahr
  • Bestimmung des Wohnorts (z.B. Heim, oder auch Bettgitter)
  • Einwilligung zur Organspende

Wörtlich heißt es unter dieser Aufzählung: "In diesen Fällen verlangt das Gesetz, dass die schriftliche Vollmacht diese Befugnisse ausdrücklich bezeichnet. Eine 'Generalvollmacht' genügt also nicht. Außerdem braucht der Bevollmächtigte in den ersten beiden Fallgruppen für seine Entscheidung die Genehmigung des Betreuungsgerichts."
Damit erhält das o.g. Zitat einen ganz anderen Stellenwert. Zudem: Mit einer entsprechenden Vorsorgevollmacht kann man sehr wohl diese Entscheidung delegieren - juristisch absolut korrekt.

Hirntote würden Tage und Wochen auf die Organentnahme warten

"Bis zur Organentnahmen, können Tage oder sogar Wochen vergehen," in denen der Organspender auf der Intensivstation liegt."[23]

Im Jahre 2012 wurden nach Feststellung des Hirntods bei 2,7% der Hirntoten binnen 7 Stunden mit der Organentnahme begonnen, bei 24,8% binnen 7-12 Stunden, bei 42,6% binnen 12-18 Stunden, bei 15,4% binnen 18-24 Stunden und bei 14,5% binnen mehr als 24 Stunden. (Quelle: DSO: Jahresbericht 2012, Seite 19.)

Über 85% der Organentnahmen werden binnen 24 Stunden nach Feststellung begonnen. Damit ist es zwar noch vorstellbar, dass in absoluten Einzelfällen ein Hirntoter noch 3 Tage auf der Intensivstation liegt, bis er zur Organentnahme kommt, aber keine Wochen. Das ist eindeutig übertrieben. - Dies ist auch auf dem Hintergrund zu bedenken, dass die Aufrechterhaltung der vitalen Grundfunktionen eines Hirntoten nicht nur damit getan sind, dass er künstlich beatmet und künstlich ernährt wird. Es muss auch die gestörte Homöostase ausgeglichen werden. Damit macht ein Hirntoter deutlich mehr Arbeit als ein komatöser Patient. Die Organe sind jedoch zu wertvoll, als dass sie durch eine unnötige Verzögerung des Ablaufs durch einen vorzeitigen Kreislaufstillstand gefährdet werden. Aus diesem Grunde ist die Medizin nach der Feststellung des Hirntods an einer raschen Organentnahme interessiert.

Eurotransplant würde die Entnahmeteams organisieren

"Es sind verschiedene Entnahmeteams anwesend (bis zu 20 Personen, von Eurotransplant organisiert)."[24]

Eurotransplant kümmert sich ausschließlich um die Allokation (Zuteilung) der Organe. Die Entnahmeteams organisiert die DSO.

Warum wird Fentanyl bei der Organentnahme empfohlen?

[de.wikipedia.org/wiki/Fentanyl Fentanyl] wirkt "stark schmerzlindernd (analgetisch) und beruhigend (sedierend)". Es ist etwa 120-mal so potent wie Morphin. (Wikipedia)

Warum es bei Organentnahmen gegeben wird?[25] Die Frage beantwortet Werner Hanne nicht, sondern erweckt mit dem Textaufbau den Eindruck, dass Fentanyl gegen die Schmerzen gegeben wird, damit in D/A/CH kein Hirntoter Schmerzen wahrnehmen kann. Dies ist irreführtend. - Es wird wegen seiner sedierenden Wirkung gegeben. Der Organspender soll völlig entspannt daliegen, damit der Oberkörper nicht gegen evtl. Muskelanspannungen leicht geöffnet werden kann.

Vom Anstieg des Blutdrucks, der Herzfrequenz und des Adrenalins

"Möglich ist beim Einschnitt in den Körper auch ein Blutdruck-, Herzfrequenz- und Adrenalinanstieg, was bei normalen Operationen als eindeutiger Hinweis auf Streß und Schmerz gewertet wird."[26]

Sachlich stimmt diese Information, doch die Darstellung hinterlässt einen falschen Eindruck. - Es muss hierbei zwischen Schmerzwahrnehmung und Schmerzreaktion unterschieden werden: Nerven nehmen einen Schmerzreiz wahr. Dieser wird als Information an das Rückenmark weitergeleitet. Dort teilt sich die Information auf: Eine Information geht an die Nebenniere. Diese schüttet hierauf Stresshormone aus, u.a. Adrenalin. Dies führt zum Anstieg von Blutdruck und Puls (Schmerzreaktion). Die oben zitierte Reihenfolge ist daher vom Ablauf her falsch. Die zweite Information geht vom Rückenmark zum Gehirn, um den Schmerz bewusst wahr zu nehmen. Da das Gehirn bei Hirntoten abgestorben ist, ist keine bewusste Schmerzwahrnehmung möglich.
Zur Verdeutlichung zwischen Schmerzwahrnehmung und Schmerzreaktion: Wenn wir eine heiße Herdplatte anfassen, ziehen wir nachweislich die Hand etwa 0,5 sec früher weg, bevor wir den Schmerz bewusst wahrnehmen, d.h. bevor es uns schmerzt. Dies ist uns möglich, weil das Rückenmark die Schmerzreaktion steuert und parallel dazu (etwas zeitverzögert) das Gehirn den Schmerz bewusst wahrnimmt.

Es würden Abwehrreaktionen erfolgen

Organspender werden im Operationssaal vor der Organentnahme festgeschnallt, angeblich weil sich der Hirntote gegen die Organentnahme wehre.[27]

Ein enthauptetes Huhn ist in der Lage, kopflos noch etliche Meter zu laufen. Will es damit vor dem Metzger fliehen? - Bereits Moses Maimonides (1135–1204) erwog, dass der Verlust von Hirnfunktionen mit dem Tod gleichzusetzen sei. Die krampfhaften Zuckungen von Enthaupteten brachten Maimonides auf den Gedanken, dass sie nicht als Lebenszeichen zu werten seien, da die zentrale Kontrolle des Gehirns fehle. - Diese Zuckungen entstammen dem Rückenmark und sind keinesfalls bewussten Bewegungen gleichzusetzen: Jeder zu operierende Patient wird vor der Operation festgeschnallt, um diese sogenannten spinalen Reflexe zu unterdrücken. Hier wird von den Kritikern nicht behauptet, dass sich der Patient gegen die Operation wehre. Warum denn nicht?

Organspende verstoße gegen ärztliche Schweigepflicht

"Gemäß Transplantationsgesetz gibt es eine Meldepflicht und die europaweite Bekanntgabe von Hirntoten mit ihren intimsten persönlichen Daten. Das ist ein Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht und gegen den Datenschutz."[28]

  • Mit der Zustimmung zur Organspende wurde auch der Weitergabe der med. Daten an Eurotransplant zur Vermittlung der Organe zugestimmt.
  • Es werden nur die für die TX notwendigen Daten weitergegeben.
  • Die Identität des Organspenders wird nicht weitergegeben. Er erhält eine codierte Spendernummer.

Damit liegt kein Verstoß gegen die ärztliche Schweigepflicht vor.

Handlungen an Menschen dürfen nur mit deren Zustimmung vorgenommen werden

"Handlungen an einem Menschen dürfen nur mit dessen Einwilligung vorgenommen werden (deshalb auch Unterschrift vor Eingriffen in Krankenhäusern usw.). Ausnahme: Es ist ein Notfall eingetreten. ... Damit ist bei dieser invasiven* und fremddienlichen Untersuchung ein Verstoß gegen § 223a StGB - gefährliche Körperverletzung - gegeben."[29]

Wenn der Patient nicht entscheidungsfähig ist (z.B. geistig verwirrt oder nicht nicht ansprechbar), entscheidet sein gesetzlicher Vertreter. Dies ist bei Fragen der Behandlung, der Obduktion wie auch bei der Organspende. Dies ist völlig normal und kein Verstoß gegen § 223a StGB.

Stellvertretende Zustimmung zur Organentnahme sei sittenwidrig

"Außerdem wird mit der Einwilligung zur Organentnahme durch Angehörige ein Vertrag zulasten Dritter (des Hirntoten) geschlossen. Solche Verträge sind nach deutschem Recht sittenwidrig und somit unwirksam."[30]

Solche stellvertretende "Verträge" werden regelmäßig auch in anderem Zusammenhang geschlossen: wenn keine Patientenverfügung vorliegt (hier wird u.U. sogar ein Außenstehender genommen, kein Verwandter), bei der Frage um Obduktion (gerichtliche Obduktionen können Hinterbliebene noch nicht mal verhindern). Dieses Fälle sind ebenso wenig sittenwidrig wie die stellvertretende Zustimmung zur Organspende.

Organentnahme sei Leichenschändung

Jede Leiche "hat jedoch per Gesetz Anspruch auf einen pietätvollen Umgang, denn der § 168 StGB schützt den Verstorbenen mit Eintritt seines Todes ausdrücklich vor der Störung der Totenruhe und vor der Leichenschändung. Die Organentnahme ist aber eindeutig als gewalttätig und damit als Leichenschändung zu bezeichnen, weil der 'Tote' mit diversen Messern, Sägen, Hammer und Meißel in seine Einzelteile zerlegt und damit massiv in seiner Integrität verletzt wird, von der Störung der Totenruhe ganz zu schweigen."[31]

  • Der Organspender hat zu seiner Lebzeit zur Organspende zugestimmt, bzw. seine gesetzlichen Vertreter nach dem Hirntod.
  • Eine Obduktion ist ein noch größerer Eingriff in die körperliche Integrität.
  • Eine Ganzkörperspende ist ein noch größerer Eingriff in die körperliche Integrität.

Von Tupperparty und Nacht- und Nebelaktion

"Sarkasmus der Beteiligten: Es geht zu wie auf einer Tupperparty, jeder nimmt sich was in sein Schüsselchen und geht wieder. Die Organentnahmen finden überall nur nachts statt (interner Sprachgebrauch: Nacht- und Nebelaktionen)."

Dieser Sarkasmus erfolgt nicht von den Beteiligten, sondern von den Kritikern. Er wird den Beteiligten untergeschoben. - Hier ist der Beweis anzutreten, dass dies allgemein von den Ärzten (so wird es dargestellt) so gesehen und gesagt wird.

Organentnahmen erfolgen meist nachts, aber auch tagsüber. - Die "Nacht- und Nebelaktionen" sind ebenso eine haltlose Unterstellung.

Die Organtransplantation

TX sei eine Form von Kannibalismus

Für TX sei der Begriff "postzivilisatorischer Kannibalismus" gebildet worden.[32]

Wenn TX Kannibalismus ist, ist es dann auch eine Hornhautspende, oder eine Blutspende? Was grenzt das Eine vom Anderen ab? Wer legt hierfür nach welchen Kriterien der Grenzziehung fest?

Es werden auch verfettete Leber und Raucherlunge transplantiert

Es werden auch noch Leber mit 30%iger Verfettung und Raucherlunge entnommen. Dies zieht "in der Regel verheerende Verläufe und qualvolle Sterbeprozesse nach sich".[33]

Wie fürsorglich und besorgt sich Kritiker um die Transplantierten geben! Diese Aussagen stehen im krassen Widerspruch zu ihren Forderungen der Abschaffung der TX.

  • Ohne TX werden diese Patienten bald sterben.
  • Mit TX haben sie die große Chance, die nächsten 5 oder 10 Jahre zu überleben.
  • Die für eine TX zugelassene Verfettung einer Leber oder Schädigung einer Raucherlunge steht in keinem Verhältnis zu dem Schaden des Organs, das dieses ersetzen soll. Es wird verantwortungsvoll transplantiert, damit auf jeden Fall den Transplantierten Leben gerettet und Lebensqualität gesteigert wird.

Das Leben der Transplantierten

Eine TX werde für die Angehörigen eine schwere Belastung

"Die Wartezeit auf ein Organ kann 'zur Hölle' werden. ... Partnerschaften können zerbrechen, Familienmitglieder sind in dieser Zeit suizidgefährdet. Sie sind dann nach der Operation entsetzt über den Zustand und das Aussehen ihres Angehörigen und müssen sich nach der Transplantation wegen der Persönlichkeitsveränderungen mit einem 'anderen' Menschen auseinandersetzen. Organempfänger können zudem sehr böse werden und die Angehörigen beschuldigen, sie hätten versucht, sie ermorden zu lassen."[34]

  • Auch die Wartezeit auf eine Untersuchung oder eine normale Operation kann "zur Hölle" werden. Dies kann immer zu einer großen Belastung führen. Deswegen verzichtet man jedoch nicht darauf, sondern erhofft sich Hilfe. - Diese Wartezeit wäre kürzer, wenn mehr Organe gespendet werden würden. Diese Wartezeit ist somit eine Folge des Organmangels.
  • Wenn eine Familie Leid trifft, ist die Suizidgefahr immer etwas erhöht. Es liegt in der Eigenverantwortung jedes Einzelnen, sich dann helfen zu lassen.
  • Die Persönlichkeitsveränderungen sind meist positiv. Die meisten Transplantierten freuen sich über das neue Leben, das ihnen durch die TX geschenkt wurde, und sind dafür sehr dankbar.
  • Wenn Patienten von ihren Angehörigen zur TX gedrängt wurden, kann es zu den o.g. Beschuldigungen kommen, andernfalls sind sie haltlos.

TX sei ein unverantwortlicher Verstoß gegen ein Naturgesetz

TX verstoße "unverantwortlich gegen ein Naturgesetz". Die Transplantierten müssen lebenslang med. überwacht werden, teure Medikamenten mit starken Nebenwirkungen einnehmen, die das Immunsystem ausschalten, damit der Körper das fremde Organ nicht abstößt. Dadurch werden die Transplantierten anfällig für Infekte, Pilze, Bakterien. Das in den Medikamenten vorhandene Kortison schwemmt den Körper auf. Die erreichte Lebensverlängerung liege "zwischen wenigen Monaten und einigen Jahren ... Bei einer Abstoßung des Organs beginnt der Wettlauf nach einem neuen, oder es folgt eine qualvoller Tod."[35]

Und welche Alternative haben diese Patienten? - Sie kommen erst auf die Wartelistet, wenn alle anderen med. Therapien ausgeschöpft sind. Ohne TX droht diesen Patienten der Tod oft in Tagen oder Wochen, bei Nieren-TX später.
Das Immunsystem wird mit den Immunsuppressiva nicht ausgeschaltet, sondern herabgesetzt. Die mittlere Lebensverlängerung liegt bei allen transplantierten Organen bei über 5 Jahren. Das als "qualvoller Tod" bezeichnete Ende des Lebens ist ohne TX unausweichlich und muss Dank der modernen Schmerztherapie kein Leidensweg sein.

Transplantierte hätten Schuldgefühle

Transplantierte können Schuldgefühle gegenüber dem Spender entwickeln, "dessen Tod man sich herbeigesehnt, ihm gar das Organ gestohlen oder zu dessen Tötung direkt beigetragen hat."[36]

Zu solchen Schuldgefühlen kann es nur aufgrund der von Kritikern verbreiteten Halb- und Unwahrheiten über Hirntod kommen: Der Organspender ist mit Eintritt des Hirntods gestorben. Das ist Stunden oder Tage vor der Feststellung des Hirntods. Wenn der Hirntote der Organspende widersprochen hätte, wäre ihm nach Feststellung des Hirntods die künstliche Beatmung abgeschaltet worden, was binnen wenigen Minuten zum Herzstillstand geführt hätte.
- Kein Hirntoter stirbt, weil dies ein Mensch gewünscht hat.[Anm. 13]
- Kein Hirntoter stirbt, damit er die Organe spenden kann.[Anm. 14]
- Kein Transplantierter stiehlt in D/A/CH einem Hirntoten ein Organ.[Anm. 15]
- In D/A/CH stirbt kein Organspender durch die Organentnahme.[Anm. 16]

Es entstehe eine "Tyrannei des Geschenks"

"Es entsteht außerdem ein psychologischer Druck, negative Gefühle zu unterdrücken, da man ja für das Organ dankbar zu sein hat (Tyrannei des Geschenks)."[37]

Diese "Tyrannei des Geschenks" gibt es auch bei jeder Erbschaft, denn bei Toten kann man sich nun mal nicht bedanken.
Die DSO bietet seit Jahren die Möglichkeit, dass Transplantierte anonyme Dankesbriefe an die Hinterbliebenen der Organspender schreiben. Hierzu senden sie den Brief an die DSO, die ihrerseits den Brief an die Hinterbliebenen weitersendet.[38] Damit ist die gesetzlich geforderte Anonymität gewährleistet. Damit ist auch die "Tyrannei des Geschenks" aufgehoben, denn Transplantierte können sich bei den Hinterbliebenen der Organspender bedanken.

Es sei eine "Organ-Transplantation-Psychiatrie" (OTP) entstanden

Es gäbe eine große Dunkelziffer von Transplantierten, die plötzlich ganz anders empfinden, suizidgefährdet seien. Sie würden für ihre Probleme kaum Ansprechpartner finden und in den Kliniken damit zurückgewiesen. Es sei ein besonderer psychiatrischer Zweig entstanden, die "Organ-Transplantation-Psychiatrie" (OTP). Es werde auch von "Gedächtnistransplantation" gesprochen.

Wie kann es sein, dass die Transplantierten für die hier unterstellten Probleme in den Klinken damit zurückgewiesen werden, wenn sich doch ein eigener psychiatrischer Zweig gebildet haben soll?

Google kannte am 27.6.2014 nur 6 Seiten mit "Organ-Transplantation-Psychiatrie". Die Artikel wurden alle von Kritikern verfasst. Sollte es sich wie beim "Spinalwesen" auch hier um eine [de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rungstheorie Verschwörungstheorie] handeln?

Google kannte am 27.6.2014 nur 31 Seiten mit "Gedächtnistransplantation" und 9 Seiten mit "Gedächtnistransplantationen". Auch diese Artikel wurden alle von Kritikern verfasst. Sollte es sich auch hier um eine [de.wikipedia.org/wiki/Verschw%C3%B6rungstheorie Verschwörungstheorie] handeln?

Einige wenige Transplantierte tun sich anfangs mit dem transplantierten Organ schwer. Hierfür haben sie in den Kliniken entsprechende Ansprechpartner. - Auch ohne Organstransplantation haben Patienten nach größeren Operationen Wesensveränderungen. Hierzu gibt es eigene Studien.[Anm. 17]

Beispiele angeblicher psychischer Veränderungen

Beispiele angeblicher Veränderungen nach TX: „Kann ich das Herz eines bösen, kalten Menschen bekommen haben? Ich fühle nichts mehr“; „Ich schäme mich permanent und weiß nicht, warum“; „Mein bisheriges Ich hat sich in ein Wir verwandelt“; „Kann ich mit einem Männerherz noch wie eine Frau lieben“[39]

Diese Menschen hängen der alten Vorstellung an, dass das Herz der Sitz der Gefühle sei, dass das Herz für die Gefühle zuständig sei. Medizinisch-wissenschaftlich ist diese Annahme nicht haltbar. Daher werden Organe auch nicht geschlechtsspezifisch transplantiert. Es wäre auch zu leichten Ungunsten der Frauen.[Anm. 18]
Beweis: Würden oben genannte Zitate medizinisch stimmen, so wären Menschen mit totalen Kunstherzen (TAH = total artificial heart) völlig gefühllose Menschen. Da dies nicht der Fall ist, können o.g. Zitate nur die Folge von Einbildungen sein, dass das Herz zuständig für die Gefühle sei.

HLA sei für die Persönlichkeitsveränderungen zuständig

Als "Erklärung für die Persönlichkeitsveränderungen" werden die "Identitätsrezeptoren" auf der Membranoberfläche der Zelle genannt.[40]

Damit ist wohl das [de.wikipedia.org/wiki/Human_Leukocyte_Antigen Human Leukocyte Antigen] gemeint, das die Grundlage unseres Immunsystems ist. Daran erkennt der Körper eigene Zellen und kann sie von Krankheitserregern unterscheiden. Als Erklärung für die angeblichen Persönlichkeitsveränderungen ist dies medizinisch-wissenschaftlich nicht haltbar.

Nach der TX würden die Transplantierten die Risiken erfahren

"Wenn sie dann hinterher von Ärzten erfahren, daß nun ein schlechtes Leben mit ständiger Todesangst wegen Abstoßung und Infektion beginnt mit lebenslanger Einnahme von nebenwirkungsreichen Medikamenten, dann müssen sie feststellen, daß man diesem Martyrium keinen Menschen aussetzen darf[41]."[42]

Über die Risiken der TX (chirurgisch und medikamentös) werden alle Patienten vor der TX aufgeklärt. - Die Berichte der meisten Transplantierten beinhalten keinen Hinweis auf ein Martyrium, sondern von deutlich verbesserter Lebensqualität und Leben überhaupt.

Es gäbe keine Statistiken zu den Überlebensraten

"Die mit der Transplantationsmedizin befaßten Stellen geben keine Statistiken zu den Überlebensraten von Organempfängern heraus. Daß damit offenbar keine Werbung zu machen ist, sollte zu denken geben. Ebensowenig gibt es Angaben zu Komplikationen im Leben dieser Menschen."[43] Gleich darunter werden Zahlen der "Sterberate" genannt: Binnen eines Jahres: Herz-TX 20%, Lungen-TX 28%, Leber-TX 27%, Nieren-TX 15%. "Nach dem überstandenen ersten Jahr leben nach fünf Jahren noch 50 bis 60 % der Organempfänger, Nierenempfänger jedoch darüber hinaus."

Diese Zahlen decken sich weitestgehend mit denen der Collaborative Transplant Study (CTS), die in jedem Jahresbericht der DSO enthalten ist. Damit gibt die Transplantationsmedizin sehr wohl Statistiken heraus. Jedoch steht über den Grafiken nicht "Sterberaten", sondern "Funktionsraten". D.h. so lange funktioniert ein Organ. Das Funktionsende eines Organs ist jedoch nicht immer mit dem Lebensende des Transplantierten gleichzusetzen. Ein Teil dieser Transplantierten werden nach dem Ende der Funktion eines Organs ein weiteres Mal transplantiert.
In dem 2014 veröffentlichten Buch "Leben - dank dem Spender" sind die Antworten von über 200 Transplantierte enthalten. Auf Seite 68 stehen die Antworten zu den Aussagen:

  • Die TX würden Sie jederzeit wiederholen": 70,0% = stimmt, 13,8% = stimmt eher, 4,4% = eher falsch, 3,4% = falsch, 8,4% = ohne Antwort.
  • "Die TX ist eine Zumutung, von der Sie abraten": 3,9% = stimmt, 3,4% = stimmt eher, 5,9% = eher falsch, 78,8% = falsch, 7,9% = ohne Antwort.
  • "Die TX hat Ihr Leben eindeutig positiv beeinflusst": 77,8% = stimmt, 12,3% = stimmt eher, 2,0% = eher falsch, 1,0% = falsch, 6,9% = ohne Antwort.

Dies ist ein deutliches Votum, dass TX ein empfehlenswerter Weg ist, der zwar auch "Verlierer" besitzt, ihre Zahl jedoch kleiner 10% sind.

Es gäbe keine Statistik über die Suizide der Transplantierten

"Es gibt auch keine Aussagen über Suizide von Organempfängern, obwohl nach den bekannten Leidenswegen die Zahl hier über dem Durchschnitt liegen müßte."[44]

Von "bekannten Leidenswegen" zu schreiben, ist eine Übertreibung. Es wird so dargestellt, als hätten die Transplantierten nach der TX einen Leidensweg zu beschreiten. Es ist zwar kein normales, gesundes Leben, aber das Maximum, was zum heutigen Stand der Medizin erreichbar ist - als Alternative zum baldigen Tod.
Das "müßte" am Ende des Satzes macht deutlich, dass es sich hier um eine reine Vermutung handelt. - In gleicher Weise lässt sich auch argumentieren: Durch die erfahrene Nähe zum eigenen Tod müsste der Lebenswille und die Dankbarkeit über das Leben bei Transplantierten höher liegen als beim Durchschnitt.[Anm. 19]

Die TX mache die Kranken zu Krüppel

Die TX mache die Patienten zu "Krüppeln"[45], da diese für den Rest ihres Lebens hochgradig krebsgefährdet sind und mit reduziertem Immunsystem leben müssen.

Eine TX darf erst dann vorgenommen werden, wenn es für diesen Patienten keine andere Therapieform gibt. Die Alternative der auf der Warteliste stehende Patienten heißt somit: Tod.

Angesichts dieser Realität nehmen es viele Patienten gerne in Kauf, als "Krüppel" weiter zu leben, als tot auf dem Friedhof zu liegen.

Eine TX löse nicht das Problem

Mit der TX seit die Ursache des Problems nicht gelöst.[46]

Mit der TX ist die Ursache des Problems gelöst, weil das kranke Organ gegen ein funktionierendes Organ ausgewechselt wurde. Dies bestätigen Ärzte wie auch Transplantierte.

Die Hinterbliebenen

Die Befragung der Hinterbliebenen sei eine Überforderung

Hat der Hirntote keinen Organspendeausweis ausgefüllt, werden die Hinterbliebenen gefragt, ob sie die Haltung des Hirntoten zur Organspende kennen. Sie sind "in dieser für sie sowieso schon schwierigen Lage völlig überfordert, stehen unter Schock und werden durch die Frage nach der Organspende überrumpelt und unter Zeitdruck gesetzt."[47]

  • Diese Situation ist schwierig. Um den Hinterbliebenen diese Frage zu ersparen, soll sich jeder selbst zu Lebzeiten zur Organspende erklären. Wer dies nicht tut, setzt die Hinterbliebenen dieser Frage aus.
  • Die Hinterbliebenen haben nicht über die Organspende zu entscheiden, sondern sollen kund tun, was sie meinen, was die Haltung des Hirntoten zur Frage um Organspende war.
  • Der Zeitdruck entsteht durch zweierlei Faktoren:
    • Wird der Organspende nicht zugestimmt, zahlt die Krankenkasse keine Weiterbehandlung nach der Feststellung des Hirntods. Wenn nun mit der Entscheidung viele Stunden oder gar Tage mit der Entscheidung gebraucht wird, sitzt die Klinik auf diesen Kosten bzw. kann diese von den Hinterbliebenen einfordern.
    • Wird der Organspende zugestimmt, können auftretende Komplikationen jederzeit den Blutkreislauf zum Stillstand bringen. Damit gehen die Organe verloren. Dieses Risiko will man minimieren.

Es sei bei Zustimmung tage- und wochenlang keine Bestattung möglich

Bei Zustimmung zur Organspende sei "tage-, ja manchmal wochenlang keine würdige Beerdigung möglich".[48]

Im Jahre 2012 lag zwischen Feststellung des Hirntods und dem Beginn der Organentnahme bei 2,7% der Organspender weniger als 7 Stunden, bei 24,8% 7-12 Stunden, bei 42,6% 12-18 Stunden, bei 15,4% 18-24 Stunden und bei 14,5% über 24 Stunden. - Damit sind es weniger als 15%, bei denen zwischen Feststellung des Hirntods und dem Beginn der Organentnahme über 24 Stunden liegen.
Dass es einen verschwindend geringen Anteil geben mag, bei dem es länger als 2 Tage dauert, ist noch vorstellbar. Unvorstellbar ist jedoch, dass es eine ganze Woche dauert. Dies ist auch daher unvorstellbar, weil man durch Komplikationen und Stillstand des Blutkreislaufes nicht den Verlust der Organe riskieren möchte. Daher ist die Medizin selbst sehr daran interessiert, die Organe möglichst rasch zu entnehmen.

Religiöse Gründe

Das Leben sei im Blut

Nicht nur religiös orientierte Menschen argumentieren mit dem Hinweis auf Lev 17,11 (3.Mos 17,11), worin es heißt: "Die Lebenskraft des Fleisches sitzt nämlich im Blut."[49]

Diese Aussage hat den gleichen Wahrheitsgehalt wie Dtn 14,7: "Von den Großtieren, die wiederkäuen oder ganz gespaltene Klauen haben, dürft ihr aber folgende nicht essen: Kamel, Hase, Klippdachs. Sie sind zwar Wiederkäuer, haben aber keine gespaltenen Klauen. Sie sollen euch als unrein gelten." - Oder Mt 2,9: "Nach diesen Worten des Königs machten sie sich auf den Weg. Und der Stern, den sie hatten aufgehen sehen, zog vor ihnen her bis zu dem Ort, wo das Kind war; dort blieb er stehen."

So wenig, wie man anhand nur eines Punktes (Sterns) nicht navigieren kann, so wenig ist der Hase ein Wiederkäuer, so wenig ist im Blut das Leben. In Toten ist noch immer Blut, aber sie leben nicht mehr. - Diese Auffassung von Lev 17,11 dürfte von der Beobachtung des Verblutens gekommen sein. Wenn jemand verblutet, schwindet immer mehr sein Leben. Daher sah man im Blut das Leben ab, das Blut als Lebenssaft.

Durch TX würde die Seele geteilt werden

"Durch dieses Weiterleben der Organe und damit ihrer Seelenanteile kommt es bei der Spenderseele zu größten Irritationen. Sie muß sich für einen nicht vorhersehbaren Zeitraum bedingungslos mit den Lebensprogrammen von völlig fremden Menschen verschiedenster Nationen (wegen der internationalen Zielpunkte, wo die einzelnen Organe landen) beschäftigen, lebt also unterschiedlichste weitere Leben mit, obwohl ihr eigenes abgeschlossen ist und sie sich neuen Themen in der geistigen Welt zuwenden möchte. Sie wird in ihrer Verzweiflung von hohen Geistwesen liebevoll betreut, bis ihre Seelenanteile aus den Organempfängern nach deren Tod zu ihr zurückkehren."[50]

Dies ist noch nicht mal ansatzweise Lehre der evangelischen oder katholischen Kirche, auch nicht im Judentum oder Islam. - Hier scheinen selbsternannte Propheten bzw. Seher am Werk gewesen zu sein.

Für Organspender gäbe es keine geistige Welt

"Häufig sind jedoch gerade sowohl die Organspender als auch die Angehörigen jene Menschen, für die es eine geistige Welt nicht gibt."

Wo ist die Studie, die belegt, dass es für viele (Häufig) Organspender keine geistige Welt gibt?

Todessehnsucht ließe auf Seelenanteil schließen

"Lassen unerklärbares Verhalten im täglichen Leben auf Lebensgewohnheiten des Spenders schließen, so sind die häufig vorkommenden Todessehnsüchte darauf zurückzuführen, daß der Seelenanteil des transplantierten Organs keinen Lebensplan mehr enthält, weil sich die Seele bereits in der geistigen Welt aufhält."

Diese Todessehnsucht gibt es bei verschwindet wenigen Transplantierten. Die meisten Transplantierten freuen sich über ihr 2. Leben und nehmen es dankbar an.
Für die Transplantierten mit Todessehnsucht: Wenn die Todessehnsucht von dem Seelenanteil des transplantierten Organ kommt, warum hört dann der Seelenanteil im Herz nicht einfach auf, das Herz schlagen zu lassen? Warum können diese knapp 2% bei einer Herz-TX die übrigen 98% derart dominieren? Warum können die 98% Seele sich nicht gegen die 2% durchsetzen?

Sonstige Argumente

Eine gesunde Lebensführung benötige keine TX

Eine gesunde Lebensführung senkt sicherlich die Anzahl der TX, aber es gibt noch immer zahlreiche Erkrankungen, für die kann der Patient nichts. Viele Patienten kamen unverschuldet in diese Situation, insbesondere Kinder.

Wer jedoch behauptet, dass eine gesunde Lebensführung jegliche TX überflüssig mache,[51] verbreitet nicht nur eine Unwahrheit, sondern stellt zu Unrecht die auf der Warteliste stehenden Patienten und alle Transplantierte an den Pranger, dass sie an ihrer Krankheit selbst Schuld seien. Dies ist jedoch nur in einigen Fällen so.

Bundesärztekammer sei nur ein berufspolitischer Interessenverband

Zur Bundesärztekammer heißt es im 2. Absatz bei Wikipedia:[52]

Die Arbeitsgemeinschaft der deutschen Ärztekammern ist keine Kammer oder sonstige Körperschaft des öffentlichen Rechts, sondern ein nicht eingetragener Verein ohne eigene Rechtsfähigkeit. Sie vertritt die berufspolitischen Interessen der rund 420.000 Ärzte in Deutschland. Sitz der Bundesärztekammer ist Berlin.

Auf den "nicht eingetragener Verein ohne eigene Rechtsfähigkeit" wird von Kritikern gerne Bezug genommen.[53]

Ausgeblendet werden hierbei diese bei Wikipedia stehende Angaben:

  • 1. Absatzes: Die [[BÄK "ist die Spitzenorganisation der ärztlichen Selbstverwaltung."
  • Verfasstheit und Aufgaben: Die [[BÄK nimmt "auch gesetzliche Aufgaben wahr. Unmittelbare gesetzliche Aufgaben der Bundesärztekammer sind unter anderem Qualitätssicherung sowie der Transplantationsgesetzgebung."
  • Wissenschaftlicher Beirat: "Dieser setzt sich aus fast 40 Wissenschaftlern aus allen Fachbereichen der Medizin zusammen. Seine Aufgaben sind die Beratung bei medizinisch-wissenschaftlichen Fragen, die bei der Vorbereitung und Durchführung von Gesetzen im Bereich des Gesundheitswesens und der ärztlichen Berufsausübung auftreten; die Erarbeitung von Leit- bzw. Richtlinien zu diagnostischen und therapeutischen Verfahren und Methoden unter Berücksichtigung von ethischen Aspekten.

Im Transplantationsgesetz ist der Wissenschaftliche Beirat als normative Einrichtung genannt."

Auch wenn die [[BÄK weder eine Körperschaft des öffentlichen Rechts ist, noch ein eingetragener Verein, so nimmt sie doch für die Gesetzgebung in der Vorbereitung neuer Richtlinien und Gesetze wichtige Aufgaben wahr.

Auch andere Verbände sind ähnlich strukturiert und besitzen normativen Charakter. So gibt der "[de.wikipedia.org/wiki/Verband_der_Elektrotechnik,_Elektronik_und_Informationstechnik Verband der Elektrotechnik, Elektronik und Informationstechnik]" (VDE) wichtige Vorschriften und Normen für den Bereich der Elektrotechnik heraus. Wer sich daran nicht hält und es entsteht dadurch personeller oder materieller Schaden, kann dafür gerichtlich belangt werden.

Herz-Tod-Spender als neue Spendergruppe

In Deutschland wird immer wieder darauf verwiesen, dass "Donation after cardiac death" (DCD) (die alte Bezeichnung lautete: Non-Heart-Beating-Donor (NHBD) neue Spender ermöglichen würde.[54]

In Deutschland ist DCD verboten. Es gibt politisch keine Diskussion darüber, ob DCD als weiteres Spenderkriterium zugelassen werden könnte. Daher ist der Verweis auf DCD als Angstmacherei einzustufen.

Jeder dritte Organspender sei über 65 Jahre alt

Es wurde festgestellt, dass Organe aus Spendern über 65 Jahre für Empfänger über 65 Jahre sehr verträglich sind, d.h. diese Transplantierte müssen weniger Immunsupressiva nehmen. Daher führte im Jahre 1999 Eurotransplant unter der Bezeichnung „Old-for-Old“ das Eurotransplant-Senioren-Programm (ESP) ein, "mit dem Ergebnis, daß im Jahr 2012 bereits jeder dritte Spender über 65 Jahre alt war."[55]

Der Annual Report 2012 von Eurotransplant weist auf Seite 44 für das Jahr 2012 für alle zum ET-Verbund gehörenden Länder aus: 0-15 Jahre 65 Spender, 16-55 Jahre 1.064 Spender, 56-64 Jahre 443 Spender und 65 Jahre und älter 534 Spender. Damit sind es mit 65 und mehr Jahren 25,35% der Spender, also jeder Vierte. - Auf Seite 45 weist der Report für Deutschland zum Jahr 2012 als Spender aus: 0-15 Jahre 22 Spender, 16-55 Jahre 485 Spender, 56-64 Jahre 202 Spender. 65 und mehr Jahre 315 Spender. Damit sind es mit 65 und mehr Jahren 30,76% der Spender. - Am 31.12.2012 lebten in Deutschland 16,7 Mio. Menschen mit 65 und mehr Jahren.[56] Dies sind rund 20% der Bevölkerung in Deutschland, also jeder Fünfte. - Die Spenderzahlen geben damit grob die Altersstruktur des Landes wieder. Es liegt in der Natur der Sache, dass ältere Menschen ein höheres Risiko für die zum Hirntod führenden Ursachen haben. Dies führt in der Summe zu den 30%.

Die Wirklichkeit dürfe nicht ans Licht kommen

"Durch diese direkten Abfragen wird ein höheres Organaufkommen erwartet, das z. Zt. stark rückläufig ist*. Deshalb wurden in den bisher versandten Krankenkassenschreiben die Pro-Organspende-Argumente gezielt einer 'verbalakrobatischen Veredelung' unterzogen. Die Wirklichkeit darf eben nicht ans Licht kommen."[57]

Worin diese "verbalakrobatischen Veredelung" liegen soll, wird leider nicht genannt.
Die Jahresberichte der DSO dokumentieren deutlich den Rückgang der Organspender: 2010 = 1.296 Organspender, 2011 = 1.200 Organspender, 2012 = 1.046 Organspender, 2013 = 876 Organspender.
Die direkte Befragung der Bürger zur Organspende wurde erst Herbst 2012 beschlossen. Damit hätte dies erst im Jahr 2013 einen Rückgang auslösen können. - Werner Hanne hingegen stellt diesen Rückgang in Zusammenhang mit der Entscheidungslösung. Diese bracht in der Tat etwas Gutes: Die Zahl der Organspender, die zu Lebzeiten selbst einen Organspendeausweis mit "Ja" ausgefüllt haben, ist von 2012 auf 2013 signifikant (d.h. um 40%) gestiegen, während die Zahl derer, die "Nein" angekreuzt haben, nahezu unverändert blieb. (siehe Tabellen, direkt darunter)
Der starke Rückgang der Spenderzahlen wird von allen Fachleuten auf die Skandale zurückgeführt, die 2011 und 2012 an die Öffentlichkeit kamen.

"Organspende" sei eine Lüge

Entscheidung 2012[58] Zustimm. Ablehn.
schriftlicher Wille 10,3% 1,8%
mündlicher Wille 23,2% 31,1%
vermuteter Wille 50,6% 27,6%
Hinterbliebene 15,9% 39,4%

"Nach dem bisher Geschriebenen ist das Wort Organspende nicht nur unangebracht, sondern sogar falsch und deshalb mit einer weiteren Lüge verbunden, da 95 von 100 Menschen, denen Organe entnommen werden, selbst nicht zugestimmt haben."[59]

Auf den vorausgegangenen Seiten 15 bis 17 und ein Teil der Seite 18 handelte vom Organhandel und Organraub. Leider gibt es dies in der Welt, in Deutschland steht beides unter Strafe. - Auch hier zeigt sich, dass nur alte Zahlen abgeschrieben werden, ohne diese halbwegs anzugleichen. Mit hinzu kommt eine verkürzte Darstellung der Daten, was ein falsches Bild der Lage erzeugt.

Entscheidung 2013[60] Zustimm. Ablehn.
schriftlicher Wille 14,3% 2,0%
mündlicher Wille 25,8% 35,1%
vermuteter Wille 43,6% 24,6%
Hinterbliebene 16,3% 38,3%

Im Jahr 2012 stimmten 10,3% der Organspender selbst schriftlich der Organentnahme zu, im Jahr 2013 waren dies 14,3%. - Genauso verkürzt ließe sich sagen: Im Jahre 2012 lehnten 1,8% der Organverweigerer selbst schriftlich die Organspende ab, im Jahre 2013 waren dies 2,0%.

Hieran wird deutlich, wie sehr Kritiker mit ihren verkürzten Darstellungen von Daten und Fakten ein Zerrbild der Realität wiedergeben. Daher sind hier die vollständigen Zahlen der Entscheidungsfindung für die Jahre 2012 und 2013 wiedergegeben. Das ist eine umfassende Aufklärung der Menschen, die wirklich ergebnisoffen informiert, ganz so wie die Kritiker es selbst immer wieder einfordern, selbst aber nicht einhalten - wie alleine dieses Beispiel sehr deutlich zeigt.

Zahlen des Jahres 2013

In Deutschland sterben jährlich ca. 900.000 Menschen. Davon wurde im Jahre 2013 bei rund 2.000 der Hirntod festgestellt. Von etwa 1.000 Hirntoten wurden "ca. 4.000 Organe entnommen, womit täglich mindestens drei Menschen auf die beschriebene Art getötet werden."[61]

Der Text wurde zwischen März und Juni 2014 fertiggestellt. Damit könnte es sein, dass der Jahresbericht 2013 der DSO noch nicht vorlag. Daher hier wohlwollend die Zahlen von 2012 und 2013:
Im Jahr 2012 waren es 1.046 Organspender und 434 Organverweigerer, im Jahr 2013 waren es 876 Organspender und 402 Organverweigerer. - Im Jahr 2012 wurden 3.511 Organe postmortal gespendet, im Jahr 2013 waren es 3.035 Organe.
Selbst wenn man die Aussage vom "getötet werden" als freie Meinungsäußerung stehen lässt, so belegen die Zahlen doch deutlich, wie hier mit der Wahrheit umgegangen wird: Es waren im Jahren 2013 täglich nicht mind. drei Menschen, die der Organspende zugestimmt haben, sondern 2,4 Menschen. Auch konnten von ihnen keine 4.000 Organe entnommen werden, sondern nur 3.035.
Die rund 2.000 Hirntote sind die potentielle Organspender, d.h. die mit transplantierbaren Organen. Die Gesamtzahl der jährlichen Hirntoten in Deutschland wird auf 5.000 geschätzt. Von rund 3.000 Hirntoten kann man aufgrund von Vorerkrankungen keine Organe transplantieren.

Verstoße es nicht gegen Hygienevorschriften, wenn Tote auf der Intensivstation liegen?

"Eine einfache Überlegung: Werden nicht die Hygienevorschriften für Intensivstationen außer Kraft gesetzt, wenn dort über einen längeren Zeitraum ein Toter liegt?"

Jeder auf der Intensivstation verstorbene Patient bleibt als Toter mind. 2 Stunden auf der Intensivstation liegen, da erst nach ca. 2 Stunden die sogenannte zweite Leichenschau gemacht werden kann. Zudem ist ein Toter in den ersten Stunden seines Todes nicht giftiger als zu seiner Lebzeit. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der Verwesungsprozess sehr langsam beginnt.
Bei Hirntoten erfolgt kein Verwesungsprozess, solang der Blutkreislauf aufrecht erhalten wird. Daher können Hirntote ohne Verwesungsprozess auf der Intensivstation liegen, bei schwangeren Hirntoten kann dies sogar mehrere Monate sein.

Organspende verstoße gegen gemeinwohlorientierten Gesichtspunkten

"'Unter gemeinwohlorientierten Gesichtspunkten hätte die Neufassung des deutschen Organtransplantationsgesetzes auf ein Verbot dieser medizinischen Intervention hinauslaufen müssen, da immer nur wenige Menschen hiervon einen vorübergehenden – fraglichen - Nutzen (Lebensverlängerung) haben und die Mehrzahl der Versicherten diese teure Medizin mitfinanzieren muß, ganz abgesehen von den vielen unlösbaren ethischen, sozialen, medizinischen und anderen Problemen, die mit der Organstransplantationsmedizin verbunden sind'."[62]

Mit dem "gemeinwohlorientierten Gesichtspunkten" sind wir wieder im Denken des Dritten Reiches: Vernichtung alles lebensunwerten Lebens.

TX würden zu schnell empfohlen

"So hat die Hamburger Universitätsklinik in einer Studie nachgewiesen, daß Herztransplantationen in zwei Dritteln der Fälle vorschnell empfohlen werden. Anstatt nach den Ursachen der Funktionsstörungen zu suchen, wird mit einem fremden Organ der Mensch für den Rest seines Lebens unabdingbar arzt- und klinikabhängig gemacht."[63]

Dem steht gegenüber, dass nach einer Studie von Prof. Opelz 90% der transplantierten Herzen an Patienten mit hochdringlichem Status erfolgen.

Prof. Pichelmayr hätte gegen die Organtransplantation geschrieben

"So schreibt Prof. Rudolf Pichlmayr, der ehemalige Leiter der Abt. Transplantationschirurgie der Medizinischen Hochschule Hannover, in seiner Schrift 'Organspende - die verschwiegene Seite'[64]: 'Wenn wir die Gesellschaft aufklären, bekommen wir keine Organe mehr'."[65]

Als Quelle ist nur "www.initiative-kao.de" angegeben. Dabei ist es im Zeitalter der EDV, der sich Peter Hanne auch bedient (wie schon alleine die Internetseite www.organwahn.de beweist), allgemein üblich, den kompletten Link zu der Seite anzugeben, auf der sich die Information befindet. Durch Anklicken der Quelle in seinem "Literaturnachweise" gelangt man auch nur zur Startseite von KAO.

Die angegebene Schrift "Organspende - die verschwiegene Seite" befindet sich im Internet als PDF-Datei zum Herunterladen unter:
www.initiative-kao.de/kao-organspende-die-verschwiegene-seite-2011.pdf
Bereits auf dem Deckblatt ist KAO als Herausgeber der Schrift angegeben, ebenso auf Seite 46 in einem Art Impressum. Wie Peter Hanne auf den Gedanken kommt, dass die o.g. Schrift von Prof. Rudolf Pichlmayr sei, ist damit völlig unverständlich.

Auf Seite 46 dieser Schrift finden sich die zitierten Worte. Eine Quellenangabe findet sich dort nicht. - Google kannte am 25.6.2014 für den String "Wenn wir die Gesellschaft aufklären, bekommen wir keine Organe mehr" 35 Seiten. Keine dieser Seiten nennt hierzu eine ordentliche Quelle. Maximal wird angegeben: "(Prof. Pichlmair, 1985)" - Da Prof. Pichlmayr im Jahr 1997 verstarb, kann er hierzu nichts sagen. Das ihm zugeschriebene Zitat widerspricht seiner Grundhaltung. Dies haben Menschen bestätigt, die mit ihm jahrelang zusammengearbeitet haben. Somit erweckt es den Eindruck, dass dieses Zitat dem großen deutschen Transplantations-Chirurgen angedichtet wurde, um die Organtransplantation zu verunglimpfen.

Aufruf zur Blutspende sei "Profitstreben"

Es sei medizinisch bewiesen, "daß selbst bei hohem Blutverlust einem drohenden Kreislaufschock mit der sogenannten Ringer-Lösung[Anm. 20] begegnet werden kann."[66] Daher sei der Aufruf zur Blutspende "Profitstreben".

Es ist korrekt, dass die Ringer-Lösung einen drohenden Kreislaufschock abwenden kann. Dies gilt jedoch nur für die Notfallmedizin, wo schnell reagiert werden muss und nicht erst auf die Verträglichkeit geschaut werden kann.
Bei "hohen Blutverlusten" muss jedoch nach Gabe der Ringer-Lösung zur Stabilisierung des Kreislaufs das Blut mit de.wikipedia.org/wiki/Gefrorenes_Frischplasma Frischplasma aufgefüllt werden, denn auf Dauer fehlt dieses dem Körper. Da der Körper dieses nicht schnell genug in der benötigten Menge herstellen kann, "ist daher rechtzeitig auch mit der Gabe von Frischplasma (FFP) zu beginnen".[67]
Daneben gibt es auch Erkrankungen, denen man zum gegenwärtigen Stand der Medizin nicht anders als mit Bluttransfusion oder Transfusion von Blutbestandteilen begegnet werden kann. Daher ist der Aufruf zur Blutspende kein "Profitstreben", sondern ein Aufruf Menschenleben zu retten.

Es gäbe ein Widerspruch zwischen Patientenverfügung und Zustimmung zur Organspende

Patientenverfügung und Zustimmung zur Organspende würden sich widersprechen, da die Patientenverfügung das Ende der Therapie und die Zustimmung zur Organspende die Fortsetzung der Therapie bis zur Organentnahme fordert.[68]

Patientenverfügung und Zustimmung zur Organspende sind kein Widerspruch. Siehe: Patientenverfügung_und_Organspende#Diskussion

Die Pharmaindustrie habe kein Interesse an der Gesundung der Transplantierten

"Wie jeder andere Industriezweig ist auch die Pharmabranche auf Wachstum ausgelegt, um die Aktionäre mit Dividenden erfreuen zu können. Deshalb kann kein Interesse daran bestehen, Patienten zu heilen."[69]

  • Als Patient kommt man nur auf die Warteliste für eine TX, wenn alle anderen Therapieformen ausgeschöpft sind.
  • Als Transplantierter benötigt man lebenslang die Immunsuppresiva, um die Abstoßung des transplantierten Organs zu verhindern.
  • Gäbe es einen pharmazeutischen Weg, die Patienten bzw. Transplantierten gesund zu machen, würde die Konkurrenz diesen Weg nicht zurückhalten, sondern damit das Geschäft machen.

Umsatz der Immunsuppressiva: 1,6 Mrd. Euro

Nach dem bisher Geschriebenen läßt sich jedoch auch sehr einfach als treibende Kraft die allgegenwärtige und allmächtige Pharmaindustrie ausmachen, denn welcher Patient kann willkommener sein, als der mit einem zwangsläufigen Monatsverbrauch an Medikamenten in Höhe von bis zu mehreren tausend Euro, zwangsläufig deshalb, weil bei Verweigerung der Einnahme der Tod gesichert ist? Umsatz im Jahr 2011: 1,6 Mrd. EUR, dazu noch Medikamente zur Unterdrückung anderer Auswirkungen wegen der Ausschaltung des Immunsystems (Pilze, Bakterien ...)."[70]

Es wird hier so dargestellt, als würden nur die Transplantierten diese Kosten der Immunsuppressiva in Höhe von 1,6 Mrd. Euro verursachen. Dies ist falsch. Viele Rheuma-Kranke und andere Patienten benötigen auch die Immunsuppressiva. Die Gruppe der Transplantierten verursachen noch nicht mal 50% dieser jährlichen 1,6 Mrd. Euro. Siehe: Kosten

Anhang

Anmerkungen

  1. Die Zitation schützt nicht vor der Tatsache, dass Halb- und Unwahrheit verbreitet wird. Daher schützen auch Zitationen von Halb- und Unwahrheiten nicht vor dem Vorwurf der Irreführung.
  2. Täuschung ist im deutschen Recht ein Strafbestand, der nach § 236 StGB (Betrug) oder § 146 StGB (Falschgeld) bestraft. Siehe: https://de.wikipedia.org/wiki/T%C3%A4uschung#T.C3.A4uschung_im_Recht Zugriff 12.1.2015.
  3. Amerikanische Ärzte hatten bei Tierversuchen erfolgreich Herzen transplantiert. Diese Technik erlernte Banard während seines Aufenthalts in den USA. Den amerikanischen Ärzten war jedoch eine Herz-TX gerichtlich verboten, weil man der Überzeugung war, dass mit dem Herzen auch die Seele transplantiert werden würde. Banard sah dies anders und nutzte in Südafrika die Gelegenheit zur [de.wikipedia.org/wiki/Herztransplantation#Geschichte weltweit ersten Herz-TX].
  4. Ein Kennzeichen von Hirntoten ist die dauerhaft ausgefallene Eigenatmung. Fehlen dazu noch die Reflexe des Hirnstamms, liegt der Verdacht auf Hirntod nahe.
  5. In Deutschland sind dies jährlich rund 1.000 Hirntote.
  6. In Deutschland sind dies jährlich rund 4.000 Hirntote.
  7. Dies gilt für alle Länder zu, in denen der Hirntod als Hirnstammtod definiert ist, z.B. in den USA, Großbritannien und Polen. Dies gilt jedoch nicht für Länder, in denen der Hirntod als Gesamthirntod definiert ist, z.B. D/A/CH.
  8. An der angegebenen Quelle heißt es (jme.bmj.com/content/32/2/65.abstract Zugriff am 20.6.2014.):
    "All 113 neurosurgical patients, who were subject to so called end of life decisions within a one year period were prospectively enrolled in a computerised data bank. Decision pathways according to patient and physician related parameters were assessed.
    Results: Leading primary diagnoses of the patients were traumatic brain injury and intracranial haemorrhage. Forty-five patients had undergone an emergency neurosurgical operation prior to end of life decision, N  =  69 were conservatively treated, which included intracranial pressure recording, or they were not offered neurosurgical care because of futile prognosis. N  =  111 died after a median of two (zero to nine) days. Two, in whom the end of life decisions were revised, survived. Clear decisions to terminate further treatment were made by a senior staff member on call being informed by the senior resident on call (27.4%), difficult decisions on the basis of extensive round discussions (71.7%), and very difficult decision by an interdisciplinary ethical consult (0.9%). Decisions were further substantiated by electrophysiological examinations in N  =  59.
    Conclusion: End of life decisions are to be considered standard situations for neurosurgeons. These decisions may reach a high rate of “positive” prediction, if substantiated by electrophysiological examinations as well as on the grounds of clinical experience and respect for the assumed will of the patient. The fact that patients may survive following revision of an end of life decision underlines the necessity for repeated reassessment of these decisions. Ethical training for neurosurgeons is to be encouraged."
    Google-Translate übersetzt dies mit:
    "Alle 113 neurochirurgischen Patienten, die unter so genannten Lebensende Entscheidungen in einem Zeitraum von einem Jahr waren, wurden prospektiv in einer computergestützten Datenbank eingeschrieben. Entscheidung Wege nach Patient und Arzt bezogenen Parameter wurden ausgewertet.
    Ergebnisse: führende Hauptdiagnosen der Patienten waren Schädel-Hirn-Verletzungen und intrakraniellen Blutungen. Fünfundvierzig Patienten hatten eine neurochirurgische Notoperation vor dem Ende des Lebens Entscheidung unterzogen, N = 69 konservativ behandelt wurden, die Hirndruck Aufnahme enthalten, oder sie wurden nicht wegen der vergeblichen Prognose angeboten neurochirurgischen Versorgung. N = 111 starb nach einem Median von zwei (null bis neun) Tage. Zwei, in dem das Ende des Lebens Entscheidungen revidiert wurden, überlebten. Klare Entscheidungen zur weiteren Behandlung zu beenden wurden von einem leitenden Mitarbeiter auf Abruf durch den Senior Resident auf Abruf (27,4%), schwierige Entscheidungen auf der Grundlage von umfangreichen Diskussionen rund (71,7%) und sehr schwierige Entscheidung von einem interdisziplinären ethischen informiert gemacht konsultieren (0,9%). Die Entscheidungen wurden durch elektrophysiologische Untersuchungen in N = 59 belegt.
    Fazit: Ende des Lebensentscheidungen sind als Standardsituationen für Neurochirurgen werden. Diese Entscheidungen können eine hohe Rate von "positive" Prognose zu erreichen, wenn durch elektrophysiologische Untersuchungen sowie aufgrund der klinischen Erfahrung und Respekt für den angenommenen Willen des Patienten begründet. Die Tatsache, dass die Patienten können nach einer Überarbeitung des Ende des Lebens Entscheidung überleben unterstreicht die Notwendigkeit für wiederholte Neubeurteilung dieser Entscheidungen. Ethische Ausbildung für Neurochirurgen ist es, gefördert werden."
  9. Es drängt sich der Eindruck auf, dass viele dieser Menschen sich nur deswegen so gegen Hirntod und Organspende engagieren, um ihr eigenes schlechtes Gewissen zu beruhigen, dass sie keine Organe spenden wollen.
  10. Hirntote gibt es nicht nur in Transplantationszentren, sondern in allen Kliniken mit Intensivstation.
  11. Dies wurde in den 70er und 80er Jahren in den USA angenommen.
  12. Von den rund 40 von den Kritikern genannten Lebenden Hirntoten wurden an 5 die Hirntoddiagnostik nicht korrekt durchgeführt (2xUSA, 2xPolen, 1xGroßbritannien, 1xHongkong). Diese Menschen waren aber nie hirntot. Aus dem Hirntod gibt es keine Rückkehr ins Bewusstsein.
  13. Damit könnten wir uns so manche Kriege sparen. Man würde den Kriegstreibern den Tod wünschen und schon wäre Frieden. Doch so einfach geht es nur im Märchen, nicht aber im Leben.
  14. Weil der Mensch in den Hirntod gestorben ist, besteht die Möglichkeit der Organspende. Man achte auf die Reihenfolge.
  15. Dies ist auch nur ein Schauermärchen der Kritiker. - Leider gibt es in der Dritten Welt Organraub. Keines der dort geraubten Organe gelangt nach D/A/CH. Das geht schon alleine wegen der Ischämie-Zeiten nicht.
    Kein von Eurotransplant und Swisstransplant vermitteltes Organ kommt von einem Organraub oder aus dem Organhandel. In D/A/CH werden nur wahrlich gespendete Organe vermittelt.
    In D/A/CH dürfen nur von Eurotransplant bzw. Swisstransplant vermittelte Organe eingesetzt werden. In Deutschland ist es im TPG sogar festgeschrieben, dass der Verlauf vom Organspender zum Transplantierten korrekt protokolliert wird.
  16. Mit Eintritt des Hirntods ist der Mensch tot, auch wenn sein Blutkreislauf noch künstlich aufrecht erhalten wird. Der Organspender ist somit bereits tot, bevor der Hirntod festgestellt wird. - Selbst wenn man Hirntote als Sterbende ansieht, so würde dieser bei einer Ablehnung der Organspende noch früher sterben: Ihm wird nach der Feststellung des Hirntods die künstliche Beatmung angeschaltet, worauf in wenigen Minuten das Herz stehen bleibt. In diesem Sinne mit anderen Worten: Organverweigerer leben einige Stunden kürzer als Organspender.
  17. Als konkretes Beispiel hierzu: Mein Vater trank vor seinem Magendurchbruch gerne Milch und vertrug kein Bier. Nach dem Magendurchbruch vertrug er Bier, aber keine Milch.
  18. Im Jahre 2013 haben in Deutschland 412 Frauen und 453 Männer ihre Organe gespendet. Dies ist ein Unterschied von 10%. (Quelle: Eurotransplant: Annual Report 2013, Seite 43.
  19. Es ist nachgewiesen, dass Menschen, die dem eigenen Tode sehr nahe waren, durch dieses Erlebnis eine große Dankbarkeit gegenüber ihrem Leben und ein bewussteres Leben entwickelt haben.
  20. "Ringer-Lösung: wäßrige isotone Elektrolytlösung, entwickelt von dem britischen Physiologen Sydney Ringer (1836 - 1910)." (Anmerkung des Verfassers)

Einzelnachweise

  1. www.organwahn.de/organwahn/index.html#5/z
    • www.organwahn.de/organwahn/index.html#9/z Zugriff am 7.6.2014.
  2. www.organwahn.de/organwahn/index.html#9/z Zugriff am 20.6.2014.
  3. www.organwahn.de/organwahn/index.html#11/z Zgriff am 20.6.2014.
  4. www.organwahn.de/organwahn/index.html#12/z Zugriff am 20.6.2014.
  5. www.organwahn.de/organwahn/index.html#7/z Zugriff am 20.6.2014.
  6. www.organwahn.de/organwahn/index.html#10/z Zugriff am 20.6.2014.
  7. www.organwahn.de/organwahn/index.html#8/z Zugriff am 20.6.2014.
  8. www.organwahn.de/organwahn/index.html#8/z Zugriff am 20.6.2014.
  9. www.organwahn.de/organwahn/index.html#8/z Zugriff am 20.6.2014.
  10. www.organwahn.de/organwahn/index.html#9/z Zugriff am 20.6.2014.
  11. www.organwahn.de/organwahn/index.html#10/z Zugriff am 20.6.2014.
  12. Einige dieser Menschen, die den Hirntod nicht als Tod des Menschen sehen, werten die Zustimmung zur Organentnahme als Tötung auf Verlangen.
  13. www.organwahn.de/organwahn/index.html#9/z Zugriff am 20.6.2014.
  14. www.organwahn.de/organwahn/index.html#31/z Zugriff am 30.6.2014.
  15. www.organwahn.de/organwahn/index.html#31/z Zugriff am 30.6.2014.
  16. www.organwahn.de/organwahn/index.html#25/z Zugriff am 28.6.2014.
  17. www.organwahn.de/organwahn/index.html#25/z Zugriff am 28.6.2014.
  18. www.samw.ch/dms/de/Publikationen/Stellungsnahmen/d_Kommentar_RL_Tod.pdf Zugriff am 11.4.2014.
  19. www.organwahn.de/organwahn/index.html#29/z Zugriff am 1.7.2014.
  20. www.organwahn.de/organwahn/index.html#8/z Zugriff am 20.6.2014.
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  23. www.organwahn.de/organwahn/index.html#12/z Zugriff am 20.6.2014.
  24. www.organwahn.de/organwahn/index.html#13/z Zugriff am 20.6.2014.
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  28. www.organwahn.de/organwahn/index.html#32/z Zugriff am 1.7.2014.
  29. www.organwahn.de/organwahn/index.html#32/z Zugriff am 1.7.2014.
  30. www.organwahn.de/organwahn/index.html#31/z f. Zugriff am 1.7.2014.
  31. www.organwahn.de/organwahn/index.html#31/z Zugriff am 1.7.2014.
    • ähnlich auch unter: www.organwahn.de/organwahn/index.html#31/z
  32. www.organwahn.de/organwahn/index.html#6/z Zugriff am 7.6.2014.
    Am 7.6.2014 fand Google nur 4 Seiten mit diesem Begriff. Alle diese Seiten sind von Gegnern der Organspende. Dieser Begriff ist damit eindeutig der Sprache der Gegner der TX zuzuschreiben.
  33. www.organwahn.de/organwahn/index.html#14/z Zugriff am 20.6.2014.
  34. www.organwahn.de/organwahn/index.html#23/z Zugriff am 28.6.2014.
  35. www.organwahn.de/organwahn/index.html#19/z Zugriff am 25.6.2014.
  36. www.organwahn.de/organwahn/index.html#19/z Zugriff am 26.6.2014.
  37. www.organwahn.de/organwahn/index.html#19/z Zugriff am 26.6.2014.
  38. www.dso.de/home/artikelseiten/home-detailseite-susanne-schmidt.html Zugriff am 26.6.2014.
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  40. www.organwahn.de/organwahn/index.html#20/z Zugriff am 28.6.2014.
  41. Aus der Zeitschrift „DER WEISSE LOTUS“, Hirthammer-Verlag, Nr. 59 (Quellenangabe des Verfassers)
  42. www.organwahn.de/organwahn/index.html#23/z Zugriff am 28.6.2014.
  43. www.organwahn.de/organwahn/index.html#21/z Zugriff am 28.6.2014.
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