Thomas Sydenham

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Thomas Sydenham (Syndenham) (1624-1689) war ein englischer Arzt. Er wird auch als "englischer Hippokrates" bezeichnet.

Der Arzt Thomas Coxe überredete ihn nach der Versorgung Verwundeter, ab 1642 in Magdalen Hall in Oxford Medizin zu studieren. Er war aber auch Wundarzt auf dem Schlachtfeld, später eröffnete er mit seiner Abfindung aus dem Militärdienst eine Praxis im Londoner Stadtteil Westminster. Sein Assistent war der Philosoph und Arzt John Locke, der später berühmt werden sollte.

Sydenham war praktisch orientiert, galt als unorthodox und rebellisch. Er verfolgte die induktive Denk- und Forschungsweise und empfahl auch abwartendes Vorgehen bzw. Vertrauen auf die Selbstheilungskräfte.

Er erforschte die Infektionskrankheiten, die damals im Sumpfgebiet der Themse grassierten,[2] und legte eine Reihe klassischer Beschreibungen dieser Krankheiten vor - einschließlich der von ihm erstmals 1686 beschriebenen und auch nach ihm benannten Chorea minor. Er beschäftigte sich auch mit neurologischen und psychiatrischen Krankheiten wie der Epilepsie und der Hysterie.

1660 und 1664 wütete eine Masernepidemie in London. Sydenham grenzte die Masern als Fieberausbruch und ansteckende Krankheit ab, so wie er im Wesentlichen zur Abgrenzung von Fieberkrankheiten (Scharlach oder febris scarlatina, Wundbrand) beitrug.

1666 veröffentlichte er sein in London herausgegebenes Hauptwerk Methodus curandi febres propiis observationibus suprastructa. Ab der 3. Auflage 1676 erschien es unter dem Titel Observationes medicae. In seinen Arbeiten von 1683 (etwa dem Tractatus de podagra et hydrope) unterschied er erstmals zwischen Rheumatismus und Gicht, an welcher er selber litt und die er wegweisend auf einen Fehler der Niere bei der Reinigung des Organismus zurückführte.

Therapeutisch grenzte Sydenham die Indikation von Chinin auf das freie Intervall bei Malaria ein.


Anhang

Anmerkungen


Einzelnachweise